Kapitel 3
Isabell Pov.
Nachdem das Willkommen's Schild von Raverhill
-oder besser gesagt das Willkommen's Schild meiner persönlichen Hölle-
an der Scheibe vorbei zog, waren wieder nur Bäume und der matschige, an einige Stellen mit Gras bewucherte, Boden zu sehen.
Es ist fast als würde dieser Ort nur daraus bestehen.
Aus Erde, Bäume und noch mehr Bäume, kommentiere ich finster als ich bemerke das der starke Regen langsam beginnt nach zu lassen und sogar einige grauen Wolken sich verziehen.
Naja, immerhin etwas...
Nicht viel aber was soll ich hier auch schon erwarten, frag ich mich selbst als ich das Risiko eingeh mich mit etwas anzustecken als ich mich an das Fenster lehne.
.....
Ist doch eigentlich auch egal.
Alles ist doch sinnlos nachdem er nicht mehr da ist, wandert es durch meinen Kopf und schlagartig wird mein Hals trocken.
Er wird so trocken wie die Wüstengegend in Saudi Arabien und zieht sich unnatürlich zusammen.
Ich hab das Gefühl keinerlei Luft mehr zu bekommen.
Während Ich bemerke wie mir das atmen langsam immer schwerer wird, beginnen meine Augen zu brennen wodurch sie leicht anfangen zu Tränen.
Mein Brust zieht sich zusammen und ein bestimmter Ort dort drin, beginnt zu Schmerzen.
Mein Herz
....
Es ist als würde nicht nur mein Geist sondern auch mein Körper trauern.
Als würde ich den Schmerz sowohl körperlich als auch geistig spüren...
Es hört sich komisch an aber anders kann man es nicht erklären...
.....
Er war die wichtigste Person in meinem Leben.
Mein Held, mein Beschützer, mein Kamarrad und auch noch mein bester Freund.
....
Und mit einem Schlag war er weg!
Mit ihm hab ich so viel Zeit verbracht wie mit keinem anderen Menschen auf dieser verfluchten Erde.
Einfach so....
Er war immer zur Stelle und beinahe den ganzen Tag waren wir zusammen.
...Bei ihm hab ich mich so sicher gefühlt wir nirgendwo zuvor
Obwohl dieser Gedanke trügerisch war, denke ich kurz bitter aber verdränge diesen sofort.
Wenn ich an ihn denke will ich an nichts schlechtes denken!
....
Er war einfach gesagt ein verlängertes Glied meines Körpers.
Mein Dad
Stumm starre ich ich aus dem Fenster ohne was zu sehen und merke das meine Augen immer feuchter werden.
Ich vermisse ihn so sehr, denke ich bitter und hebe meinen rechten Ärmel.
Er streift leicht das kühle Fenster wogegen der immer leichter werdende Regen prasselt und meine Rechte Hand fährt blitz schnell über eins meiner Augen.
Ich will nicht das diese Frau mich weinen sind, sage ich mir in Gedanken und beginne heftig zu blinzeln damit keinerlei Tränen mehr entstehen.
Dafür ist mein Stolz einfach zu groß!
....
Und ich hatte es im auch versprochen.
Versprochen Stark zu sein!
Sofort denke ich an früher und kann es mir nicht verkneifen die Augen zu schließen, um für kurze Zeit der Illusion nach zu geben es wäre alles gut.
.......
Das alles so wie immer ist.
Ich bin nicht hier sondern zuhause.
In Brooklyn.
In meinem alten Viertel.
In unserem alten 3 Zimmer Apartment,
der über dem kleinen Supermarkt war, dessen Eingang wir uns mit dem komischen Inder Restaurant teilen mussten.
Ein Lächeln huscht über meine Lippen als ich mich mit geschlossenen Augen, daran erinnere.
Vor meinen inneren Auge sehe ich die unzähligen Nachmittage, wo ich von der Schule kam und beobachte wie die ganzen exotischen Lebensmittel durch den schmalen Flur nach hinten, in die Küche, transportiert wurden.
....
Ich kann förmlich die verschiedenen Gewürze riechen, dessen Gerüche immer im stickigen Treppenhaus danach fest hing.
Muskat, Ingwer, Curry und ein unbestimmbares Gewürz
.....
Es roch süßlich und vollkommen anders als die typischen Gewürze der indischen Küche...
Es war anders aber auf eine gute Weise anders, denke ich lächelnd und kann es mir nicht verkneifen das ich automatisch an die unzähligen leckeren Gerichte denke.
Besonders das Spezial Gericht ,mit diesen unbestimmbaren Gewürz, war lecker...
Mein Lächeln wird breiter als ich daran denke wie Dad abends nach Hause kam und einfach entschied das wir heute Indisches essen.
Dad war einfach zu faul fürs kochen...
Ein kurzes Lachen verlässt meine Kehle und eillig lege ich meine linke Hand, auf meinem Mund, um es zu dämpfen.
Oh ja, Dad konnte vieles aber kochen gehörte definitiv nicht dazu...
Eine Erinnerung - wie Dad mit überforderten Gesicht immer wieder seine Haare raufte während er versuchte das Rezept zu entschlüsseln - brennt sich vor meine Inneren Augen und ich kann nicht aufhören zu Lächeln.
So war Dad.....
Sein nicht fehlendes Talent zum Kochen war nur eins seiner vielen Macken.
Er war Lang Schläfer,
er hat diese komischen alten Gerichtsfolgen gesuchtet
und er hat ständig diese verwaschene Blau graue Jogging Hose, die wahrscheinlich das Zeitalter der Dinos mit bekommen hat, getragen.
.....
Und tausend andere Macken, denke ich und öffne meine Augen.
Meine vorher, leicht tränenden Augen, haben sich beruhigt und mit einem wehmütigen Lächeln blicke ich aus dem Fenster.
Der mittlerweile kaum noch vorhanden Regen schlägt gegen das Fenster.
Vorher war dies lauter, schneller und wesentlich mehr Tropfen trafen es.
Aber jetzt treffen nur noch vereinzelte Tropfen das Fenster, wobei die Mehrheit diesmal auf dem Boden landen.
Dad war toll
Wehmütig lächelnd beobachte ich die Bäume die an uns vorbei ziehen und stelle traurig fest das die Bäume immer weniger werden.
Je weiter wir fahren umso weniger Bäume sieht man und sie stehen immer weiter aus einander.
Wir sind bald da...
Ein nervöses Schlucken sorgt dafür das mein ohne hin schon trockener Hals, sich noch unangenehmer anfühlt.
Meine Hand wandert zu meinem Hals und kurz streichele ich darüber.
Bald bin ich wieder da....
In der Hölle!
....
,,Sag mal heulst du da hinten?" höre ich die meckernde Stimme und wiedermal vor allem abfällige Stimme von Miss Cole.
Mein Blick schießt nach vorne und meine blauen Augen begegnen ihre grünen Augen im Rückspiegel.
Wie bitte?!
Ihre mustern mich abfällig und man braucht keinen Doktor Titel um in ihnen zu erkennen, das sie sich offensichtlich darüber freut das es mir wohl schlecht geht.
Was geht sie das an?
Sie interessiert sich doch kein bisschen für jemand anderen außer sich selbst...
Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen während ich sie wütend anfunkle.
Wieso zur Hölle würde diese Frau nur Sozial Arbeiterin?
,,Nein!
Und sie, wollen sie ihr Auto noch mehr zu müllen mit noch mehr billigen Parfüm und noch billigeren Kosmetik Produkten?" fahre ich sie wütend an.
Nicht bereit zuzulassen das sie sich über meinen Schmerz erfreut...
Verfluchtes Miststück
Sofort verschwindet das vergnügte Funkeln aus ihren Katzen ähnlichen grünen Augen und sie funkeln mich stattdessen wütend an.
Sowohl wütend als auch abfällig....
Als wäre ich ein unbrauchbares Insekt
Sie wendet ruckartig den Blick vom Rückspiegel und ihre manikürten Nägel vergraben sich im Lenkrad...
Ein lautes und eindeutig provokantes Schnauben ertönt, ehe sie ihre Lieblingsbeschäftigung nach shoppen fortsetzt.
Meckern!
,,Billiges Parfüm?!
Was weißt du denn schon von hochwertigen Produkten?
Das was ich benutze, könntest du dir nicht mal leisten, selbst wenn dein lieber Daddy noch am Leben wäre!" meckert sie ohne mich zu beachten.
Bei ihren Worten zucke ich sichtbar zusammen und ich beiße mir wütend auf meine Unterlippe.
Wie kann sie es wagen?
Meine Zähne stoßen tief in das weiche Fleisch meiner Unterlippe während meine Fingernägel sich in meine Handflächen bohren.
Wütend fixiere ich ihren Hinterkopf und feuere imanigäre Laser Strahlen darauf.
Das lasse ich mir nicht bieten!
Erneut fährt das Auto über ein Schlagloch und all der Müll auf der Rückbank wird hoch geschleudert...
Wieder landet eines auf mich, aber dank dem Blutrote Schleier -der sich über meine Augen legte, nachdem sie dies sagte - schenke ich dem keine Aufmerksamkeit.
Ohne zu achten ob ich es berühre oder nicht, gehe ich es von meinen Schoss und zische angewidert
,,Schön, das stimmt leider!
Aber nur weil sie sich sowas leisten können, rechtfertigt dies das sie zum Messi werden?"
Die Bremse quietscht leicht als sie ruckartig drauf drückt und ich werde mit dem Oberkörper gegen den Sitzgurt gedrückt.
Der Müll fliegt wieder hoch, aber diesmal landet er nicht auf mir sondern er fliegt nach vorne.
Einige landen auf dem Boden andere auf ihren hochwertigen Marken Klamotten, was ihre Wut nur noch mehr steigert.
Ihr ohnehin schon rotes Gesicht wird noch röter während ihr Kopf in meine Richtung schießt.
....
Oh, da ist aber jemand angepisst.
Tja, da ist sie wohl sauer weil sie wohl doch nicht so perfekt ist wie sie sein will...
Geschieht ihr Recht, denke ich böse grinsend und verschränkt die Arme vor der Brust.
Niemand beleidigt einfach so meinen Dad.
NIEMAND!!!
Sie will gerade ihren Mund aufmachen um mich anzufauchen als mein Blick an ihr vorbei auf die Straße wandert.
,,Oh mein Gott!" bringe ich nur laut hervor und starre blicklos gerade aus, während Miss Cole sich Luft macht.
Ihre nervige Stimme erfüllt das ganze Auto aber ich nehme davon nichts war.
Was zur Hölle...
Mit geweiteten Augen und geöffneten Mund starre ich nach vorne und lasse ihre endlose Meckereien über mich ergehen.
Nach einer Weile bemerkt Miss Cole wohl das ich ihr gar nicht zuhöre und dreht sich, um zu sehen was dafür sorgt weshalb man ihr keine Aufmerksamkeit schenkt.
Sobald sie es sieht passiert etwas was man als achtes Weltwunder bezeichnen könnte.
Miss Cole ist sprachlos.
Nicht nur sie! Nicht nur sie...
Ebenfalls mit geöffneten Mund und aufgerissenen Augen starren wir stumm nach vorne während im Radio ein neuer Song von irgendeiner Boy Band ertönt.
Jedoch achten wir nicht auf den nervigen Gesang von pupertierenden und Hormon gesteuerten Typen, die in zu engen Hosen rum laufen.
Wie konnte man das nicht sehen?
Und noch wichtiger, was ist hier nur passiert?!
Mit unglauben folgt mein Blick der Straße, wobei sie sich etwas erhebt und immer höher geht wegen dem Hügel wo sie drauf ist.
Die Straße geht langsam immer höher bis in einigen hundert Metern ein riesiges und reich verziertes Tor, mit einer schlichten Mauer, den weg versperrt.
Hinter diesem Tor erkennt man riesige Häuser die förmlich schreien, um mich haben zu können muss man mit Geldscheinen seine Nase säubern können.
Was zur Hölle?!
An beiden Seiten des Tors stehen kleine Hütten, die an die Hütten der Zollbeamten an der Grenze erinnert.
In ihnen sitzen je ein Typ mit schicken Uniformen, die uns ebenfalls ansehen.
Aber anders als wir...
Sie sehen uns ehr abfällig an als bewundernd und erstaunt.
Nur am Rande bekomme ich mit wie Miss Cole' s Wut verraucht und sie hastig nach ihrer Tasche greift.
Innerhalb weniger Sekunden riecht der ganze wagen nach Parfüm, Deo und sonstigen Sachen während Miss Cole sich fertig macht.
Diese murmelt die ganze Zeit irgendetwas aufgeregt während ich weiterhin das Tor und diese "Security" Typen anstarre.
....
Seit wann ist Raverhill die Heimat von Kavier Fressern und nicht mehr von Kötern mit Floh Problemen?
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Hey, und hier ist das nächste Kapitel.
Ich hab lange dran gesessen und noch länger es überarbeitet und jetzt....
Naja ich bin größtenteils zufrieden obwohl ich mir unsicher bin ob es euch gefällt.
Also freu ich mich über euere Kommentare😍
Euere SilverMoon
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