Kapitel 16
Isabella Pov
Ein vollkommen Fremder steht in dem Tür Rahmen.
.....
Die Haustür ächzt protestierend als sie von der Wand prallt, die Fliegen Gitter Tür trifft und erneut gegen die Flurwand prahlt.
Die wenigen Bilder die noch an den Wänden hängen, wackeln bedrohlich hin und her.
Die Fliegen Gitter Tür, was zuvor von der Haustür getroffen wurde, hat so viel Schwung und wird wieder zurück geschleudert.
Jedoch wird sie aufgehalten.
Der Typ hebt blitzschnell seinen Arm und die Fliegen Gitter Tür wird von seiner Hand gestoppt.
Dabei ächzt das alte Fliegen Gitter protestierend, ehe es langsam wieder zur Flurwand zurück schwingt.
....
Wer zur Hölle ist der Typ?!
In meiner Haltung erstarrt blicke ich ihn aus geweiteten Augen verständnislos an.
Die Geräusche von draußen wandern in den Hintergrund, da meine ganze Aufmerksamkeit auf diesen Mann konzentriert ist.
.....Im Ernst, wer zur Hölle ist der Kerl??!
....
Was macht er hier?
So viel ich weiß ist das Haus hier im Besitz von Joanne und ihrem Hund.
....Also was stürmt der hier so plötzlich rein und demoliert alles?
...
Hat der etwa draußen etwas mit Ausbruch des dritten Weltkriegs zu tun, denke ich nach einigen Sekunden verstört als mein Gehirn sich von den Schock erholt hat.
Immerhin werde ich nicht jeden Tag mit dem Beginn des dritten Weltkriegs und einen Verrückten, der einfach in das Haus stürmt, überrascht.
.....
Meine Lungen füllen sich mit Sauerstoff als mein Körper mir auf schmerzhafte Art mitteilt das er Luft braucht und ich automatisch meinen Mund öffne.
Vor Schock und Verwirrung hab ich vergessen zu atmen.
Meine Atemgeräusche hören sich unnatürlich laut an im stillen Haus.
Ebenso wie mein zu schneller Herzschlag.
Selbst ein Mensch könnte ihn sicherlich hören!
....Aber ist der Kerl überhaupt ein Mensch?
Allein diese Frage sorgt dafür das mein vor Schock gelähmte Hirn sich schneller erholt und wieder anfängt zu arbeiten.
Der Kerl ist groß.
Genau wie Michael, der bekloppte Hund von Joanne.
Aber das ist nicht wirklich ein fester Beweis dafür das er ein Hund ist, denke ich nachdenklich als meine Augen von seinen Füßen, über seinen ganzen Körper, zu seinem Kopf gleitet.
Im Großen und Ganzen ist er optisch eigentlich ganz unauffällig.
Abgesehen von der enormen Größe, ist sein Körperbau eher schmaller und ansonsten keinerlei besonderen Merkmale.
Kurz geschnittene dunkel braune Haare die sich wild auf seinem Kopf kringeln.
Eine von der Sonne leicht gebräunte Gesichtshaut, die lediglich am Kinn und an den Wangen von einem kleinen Drei Tage Bart bedeckt wird.
Seine schwarzen Augen, in denen man nicht einmal mehr die Iris erkennen kann, mustern gehetzt aber aufmerksam jeden Zentimeter im Flur.
Allein vom Äußerlichen könnte man ihn überall begegnen, sich kurz über seine Größe wundern, und ihn dann schon wieder vergessen.
Also niemand auffälliges...
Aber seit wann unterscheiden sich diese Hunde denn bitte schön von einem Menschen?
....Das stimmt auch.
Durch die nicht wenigen Erfahrungen mit diesen Idioten, müsste ich eigentlich die letzte sein die sagt das sie anders aussehen.
Im Gegenteil eher!
Einer der Gründe weswegen ich diese verfluchte Stadt auch noch hasse.
Man weiß nie wem man gerade gegen über steht.
Mit wem man gerade redet.
Wer dich am Kiosk oder im Supermarkt bedient.
Man kann nie wissen ob es ein Mensch oder ein bekloppter Hund ist, denke ich angewiedert als meine Augen sich auf die Hände des Fremden richten.
....
Er hat die Fliegen Gitter Tür aber schon ziemlich schnell gestoppt und zuvor ganz schön heftig auf geschlagen.
Meine Augen verengen sich leicht, als ich meinen Körper zu ihm drehe.
Ihn meinen verletzlichen Rücken, wie auf dem Silbertablett zu präsentieren, gefällt mir nämlich nicht.
Überhaupt nicht...
Als ich ihm zu gewannt stehe, gehe ich etwas in die Knie um möglichst unauffällig die Treppe hoch zu gehen.
Wahrscheinlich ziemlich unelegant und ähnele dabei ehr einer Ente beim watscheln, aber niemals würde ich diesem Fremden Kerl meinen Rücken zu drehen.
....
Ja, wenn er ein Mensch ist könnte ich das ruhig machen aber er könnte ja auch einer von ihnen sein!
....Was immer wahrscheinlicher ist, wandert der Gedanke flüchtig durch meinen Kopf als ich meinen anderen Fuß hebe.
Und für nichts auf der Welt werde ich es auf Gut Glück versuchen!
Außerdem ist sein Auftreten nicht gerade Vertrauens erweckend, unterstütze ich meine Vermutung und kann es nicht lassen auf seine jetzige Erscheinung zu schauen.
Schonend ausgedrückt sieht der Kerl aus als hätte man ihm in den Fleischwolf geschmissen...
Seine Jacke und das T-Shirt bestehen nur noch aus Stoff Fetzen und zeigen mehr als das sie was verdecken.
Seine Hose dagegen ist noch gut weg gekommen, wenn man bedenkt das ein Hosenbein ab oberhalb des Knies einfach abgerissen wurde.
Was hat der nur angestellt?
Außerdem sind seine Klamotten nicht das einzige was großen Schaden genommen hat.
Unzählige Wunden zieren seinen Körper und er sieht aus als hätte er gegen einen angepissten Hund gekämpft.
....
Moment, angepisster Hund?
Wie die unzähligen Minuten vorher starre ich den Kerl schockiert an ehe mich die Erkenntnis trifft.
Meine bisher aufeinander gepressten Lippen verziehen sich zu einem höhnischen Lächeln, was ich einfach nicht unterdrücken kann.
Mein linker Fuß landet endlich auf der ersten Stufe und sofort schießt mein rechter Arm wieder zum Treppengeländer.
Blitzschnell schließe ich meine Hand um das Holz als ich erneut einen Fuß hebe um weiter hoch zu gehen.
Ich fass es nicht!
Der Kerl hatte wohl gerade einen Herausforderung.
Das diese Idioten immer noch diese Schwachsinn machen um ihre Probleme zu lösen, denke ich äußerlich mit meinem abwertenden Grinsen während ich innerlich mich am Tot Lachen bin.
Was für Schwachköpfe!
Noch nie was von Kommunikation gehört?!
.....
Wahrscheinlich nicht und wenn doch haben die bei den unzähligen Kämpfe, die die Herausforderungen nennen, einen zu oft auf den Kopf bekommen um an sowas überhaupt denken zu können.
Bei diesem Gedanke, kann ich mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen weswegen der Typ mich noch mal ansieht.
Seine schwarzen Augen mustern mich nachdenklich, was dafür sorgt das ich ihn erneut fragend ansehe.
....Was starrt der mich jetzt so an?
Sollte der sich nicht draußen den Kopf ein schlagen lassen, bei einem Kampf?
Schließlich sind doch ihre Herausfordungen ach so wichtig für sie.
Denn sie müssen ja unbedingt einem Mädchen beweißen wie stark sie sich einander die Schädel einschlagen können.
Ha!
Dieses ganze schwachsinnige Getue nur um heraus zu finden wer von ihnen mehr Muskeln als Verstand hat?
....Leute, dafür müsst ihr mich doch nur fragen.
Ich würde es ihnen auch einfach so sagen.
Und das ohne irgendeine Schlägerei...
Ihr alle habt mehr Muskeln als Gehirn.
Obwohl das auch nicht schwer ist, denn wie jeder weiß ist so gut wie alles schwerer als Luft!
Ein freches Grinsen schleicht sich auf meine Lippen als ich darüber nachdenke und der Fremde mustert mich jetzt verwirrt.
Worüber der wohl nach denkt?
Wahrscheinlich wieso ich ihn, einen Fremden, der aussieht als hätte man ihn in einen Fleischwolf geschmissen und einfach so in das Haus gestürmt ist, anlächle?
....
Ganz ehrlich, der hält mich sicherlich für eine naive Blondine oder für gestört...
Allein sein abschätzender Blick mit dem er mich kurz darauf bedacht und sich wieder darauf dem Flur widmet, bestätigt welche der zwei Möglichen Sachen er in Betracht zieht.
Sofort verschwindet mein Lächeln und ich verdrehe die Augen.
Was für'n Idiot!
Vielleicht schon mal daran gedacht das nicht alles so ist wie es scheint, denke ich frustriert und beobachte ihn weiter, während ich meinen langsamen Weg nach oben fortsetze.
In jeder anderen Situation hätte ich ihn jetzt so richtig meine Meinung gesagt aber hier verkneif ich es mir nur und zwinge mich zu einem schnallen Lächeln.
Soll der mich doch für Dumm halten.
Dumme und Naive Menschen werden nie wahr genommen und immer nur belächelt.
Aber so gut wie nie schenkt man ihnen Aufmerksamkeit.
Und was wünsch ich mir schon mehr?
In meinem Kopf formt sich ein Plan zusammen der auf den ersten Blick zwar dämlich aber auf den zweiten Blick nicht schlecht wirkt, als plötzlich jemand draußen zu schreien beginnt.
....
Kein Geschrei was jemand hat der Angst hat, sondern jemand der extrem wütend ist.
Wie wenn Dad's und meine ehemalige Nachbarin Lulu wiedermal herausfindet das ihr Freund sie betrügt.
Sofort bekomme ich eine Gänsehaut und schüttel mich, ehe ich schnell noch eine Stufe hoch gehe.
Das war furchterregend
Was Lulu mit seinem Auto angestellt hat...
Wäre das Auto lebendig wäre es extrem traumatisiert und bis zu seinem Lebensende gekennzeichnet.
Der Kopf des Fremden dreht sich blitzschnell zur Seite um nach draußen zu sehen während Joanne entsetzt aufkeucht.
Egal, was der Typ da draußen gesehen hat, es sorgt auf jedenfall dafür das er schlagartig blass wird und nervös schluckt.
....Vor was hat er Schiss?
Vor seinen Partner bei der Herausforderung?
....
So wie der aussieht kann ich es verstehen, stimme ich ihn in Gedanken zu was ich aber niemals laut aussprechen würde.
Lieber lass ich mir das Genick brechen als laut zu zugeben das ein Hund recht hat.
Urplötzlich kommt erneut Bewegung in den Körper des Fremden und ehe ich auch nur blinzeln kann, schnappt er sich meinen Koffer und rennt raus.
,,NEIN!" Schreie ich entsetzt auf und alles rationale denken ist nicht mehr in mir vorhanden.
Ich löse meine Hand vom Treppengeländer, stoße mich von der Stufe auf, worauf ich gerade stehe, und springe die wenigen Stufen runter.
Joanne schreit entsetzt meinen Namen von oben während der kleine Junge mir zuruft, das ich nicht raus kann.
Das es gefährlich sei!
Aber ich hör nicht darauf und beginne zu rennen.
Dad's Koffer
Jade ruft ebenfalls meinen Namen und ich höre wie einige Stufen protestiert hinter mir quietschen.
Sie rennt mir nach.
Sie versucht mich aufzuhalten.
....Aber sie hat keine Chance
Das jahrelange Training in meinem Leichtathletik Verein hat mich flink, beweglich und vorallem schnell gemacht.
Ich umrunde geschickt meine Rucksäcke auf den Boden und Stürme durch die Tür.
Nicht Dad's Koffer!
Als ich auf die Terrasse trete bin ich kurz wie geblendet und kneife meine Augen etwas zusammen.
Ich nehme nichts mehr war.
Suche nur nach dem wichtigsten auf der Welt für mich.
Wo ist er?
Wo ist dieser verfluchte Mistkerl der es wagt Dad's Koffer zu klauen?!
Hektisch suchen meine Augen von einem Ende der Terrasse, schweifen über den Garten und stoppen letztendlich am anderen Ende der Terrasse.
Da!
Direkt vor mir, wenige Schritte vor mir schwingt der Fremde meinen Koffer bedrohlich in die Höhe.
....Als würde er ihn am Boden zerschlagen wollen
Pures Entsetzen ergreift meinen ganzen Körper und unzählige Erinnerungen wo Dad, der Koffer und ich tolle Sachen erlebten, wandern ihn höchst Geschwindigkeit durch meinen geschockten Geist.
,,NEIN!!!" Schreit meine vom Entsetzen schrille Stimme laut ehe ich vor Stürme, springe und mich mit dem Oberkörper an dem Koffer klammer.
Wenn der denn zerstören will, dann muss er erst mich umbringen...
Sekundenlang baumle ich mit den Füßen in der Luft ehe ich realisiere das der Koffer etwas singt.
Meine Füße treffen auf den Boden und sogleich merke ich wie zittrig meine Knie sind.
Allein der Gedanke das Dad's Koffer zerstört wird...
Nur der Gedanke daran lässt mich erzittern und meine Arme fester um den harten Schallen Koffer schlingen.
Mein Atem geht laut und hektisch, ebenso wie mein Herz was viel zu schnell schlägt.
Und das aus Angst das man mir Dad's Koffer weg nimmt.
Ich drücke mein Gesicht an den harten Stoff des Koffers während meine Augen geschlossen sind.
Sein vertrauter Geruch, nach altem Stoff und Dad's komischen After Shade steigt mir in die Nase und beruhigt mich.
Sie können mir alles weg nehmen!
Meine Klamotten
Meine Bücher
Meine elektronischen Gadgets
....Aber nicht Dad's Koffer, denke ich verzweifelt als ich angespannt lausche.
Ich erwarte Geschrei weswegen ich diese Herausforderung unterbreche.
Beleidigung, weil ich ein Mensch bin.
Oder alles mögliche aber stattdessen empfängt mich gespenstische Stille...
Der dritte Weltkrieg ist verstummt.
Lediglich ab und zu höre ich das Rauschen der Bäume, wenn Wind deren Blätter tanzen lässt.
Wieso ist es so still?
Warum werde ich nicht beschipfmt oder geschlagen?!
Verwirrt reiße ich meine Augen auf und blicke mich um.
Da mein Gesicht in Richtung des Koffers gewahnt hatte, musste ich ihn nun drehen um etwas von dem Garten erblicken zu können.
....
Und das was ich sofort sah ließ mich verstört auf Keuchen und meine Beine erneut zittrig werden.
Mein Herzschlag verdreifacht sich innerhalb von Sekunden während mir der Schweiß ausbricht.
Was zur Hölle?!
Verstört starre ich in unglaublich helle braune Augen.
Ich schlage die Zähne fest auf einander und presse sie fest zusammen.
Unglaublich hell braune Augen eines Typen
....der über und über mit Blut besiedelt ist und wirkt als wäre er vom Drehort Carrie's geflohen.
Er wird zu Boden gedrückt.
Zumindest versuchen das vier große breitschultrige Typen mit grimmigen Blick, die eben so wie der Fremde aussehen als wurden sie durch den Fleischwolf gedreht.
....Was zur Hölle?
Entsetzt wandern meine Augen bei diesem Szenario von einem Typen zum nächsten.
Als mein Blick von einem grimmigen Typen bei dem männlichen Carrie zum Fremden gleite lasse, entdecke ich Michael ohnmächtig im Gras liege.
Er hat ein gigantischen Veilchen und unzählige Kratzer zieren sein Gesicht.
War er der Kratzbaum für einen Panther?!
Zu allem Glück ist auch noch sein Arm auf verstörende Art und weiße verdreht.
Allein der Anblick besorgt mir eine Gänsehaut und ich schlucke nervös.
Verflucht, ich mag den zwar nicht aber selbst ihm wünsch ich sowas nicht.
Schnell wandert mein Blick weiter und landet beim Gesicht des Fremden.
Und erst in diesem Moment wird mir etwas klar, was ich zuerst gar nicht glauben kann.
Um mich wirklich zu überzeugen schießt mein Blick erneut zu der Gruppe vor mir.
Was zur Hölle läuft hier?!
All diese Kerle starren mich an
Erneut schlucke ich nervös und meine schwitzigen Hände klammern sich fester an Dad's Koffer
Ich glaub das war keine einfache Herausforderung...
Hey, ja es ist lange her aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Musste mich erstmal wieder daran gewöhnen 😅😂😂
Euere SilverMoon
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