Kapitel 14
Derek Pov.
Mein Oberkörper hebt sich schnell und unregelmässig.
Meine Muskeln sowohl in Armen und Beinen sind bis zum zerreißen angespannt.
Alle meine Sinne, meine Sehkraft, mein Geruchsinn, mein Gehör als auch meine geistlichen Kräfte sind auf nur eine einzige Sache konzentriert.
Mein heißer Atem verlässt schnell und unregelmässig meinen offenen Mund.
Der Schweiß tropft mir aus geradezu jeder Pore an meinem Körper.
Nichts ist sicher vor ihm...
Weder meine Haare, mein Gesicht, meine Glieder oder meine Klamotten.
All diese Dinge sind getränkt von Flüssigkeiten.
Schweiß, Speichel, Wasser und unzähligen anderen nassen Sachen.
Noch hinnehmbare Dinge wie die Flüssigkeit aus den Bäumen, die mich traf als ich sie aus reiß oder einfach halbierte zum Beispiel.
Aber es gibt auch eine unschönere Flüssigkeit die meinen Körper traf.
Eine Flüssigkeit die leider deutlicher auf fallender als Wasser oder Schweiß ist.
Eine Flüssigkeit die den Großteil meiner Schuhe, Hose, T-Shirt und Gesicht ziert.
Blut...
Schnaufend blicken meine Augen kurz auf meine blutgetränkten Hände ehe sie wieder wachsam über das Gelände wandern.
Sie haben alles im Blick.
Zuerst war es befremdlich die Welt nicht mehr in ihren Farben zu sehen und ich dachte wirklich ich wäre dadurch im Nachteil.
Schließlich konnte ich selbst in meiner tierischen Form Farben erkennen.
Aber wie hatte ich mich getäuscht....
Richtig getäuscht!
Die Welt ohne Farben zu sehen ist unglaublich.
Es dauert zwar bis man sich daran gewöhnt aber es hat so viele Vorteile im Nachhinein.
Besonders im Kampf...
Als ich mich auf meine Brüder und Schwestern stürzten in meiner Wut, dachte mein menschliches Bewusstsein irgendwo tief in meinem Kopf, in meinem rationalen Teil meines Gehirns, das ich keine Chance hätte.
Ich allein, gegen sieben andere Werwölfe.
Dazu auch noch hochrangige und ein Alpha!
...Eigentlich hätte ich keine Chance haben können
Selbst wenn mein Bruder und ich in größter Harmonie zu einander stehen und der Ehrgeiz uns gepackt hätte, hätten wir nicht gewinnen können.
....
Aber als die sieben aus einander schoßen, sich verwandelten und mich einkreisten veränderte sich noch mehr in meinem Geiste.
Die geistige Wahrnehmung, die ohne Hin schon ein Wunder bei meiner Gattung ist, veränderte sich.
Sie wurde noch effizienter und aus geprägter.
Innerhalb weniger Sekunden hatte ich ihm Geiste eine Karte dieses Ort, erschaffen von meiner geistigen Wahrnehmung durch meine Erinnerung.
Mit Hilfe meiner restlichen Sinne konnte ich die Positionen meiner Brüder und Schwestern aus findig machen.
Und das obwohl sie alle ihren Geruch unterdrückten...
Diese einzigartige Fähigkeit vermischt mit den nicht erkennen von Farben, sodass ich von nichts geblendet werden konnte, gepaart mit meinen auf höchste konzentrierte Sinne und meiner plötzlich erwachten Stärke macht mich zum Killer.
Innerhalb weniger Sekunden beförderte ich sicherlich die Hälfte der stärksten Mitglieder des Clans mit erschreckenden Verletzungen ins Krankenhaus.
Ich war auf einmal schneller, geschickter, stärker, besser im planen einer Strategie und besser in unzählige anderen Sachen die ich zur Jagd zur Verfügung hatte.
Selbst meinen Alten, den Clan Führer, war ich auf einmal nicht mehr untergeben sondern ebenbürtig.
Auch wenn ich eines Tages der Alpha sein würde, war ich jetzt noch nicht mit ihm vergleichbar.
Mein Körper war einfach noch nicht vollkommen zu Ende entwickelt.
....
Doch dieses Gefühl als der Clan Führer sichtlich Probleme hatte im Kampf gegen mich, war unglaublich.
In diesem Kampf durchfluteten mich unzählige Gefühle.
All die Gefühle die ich in den Jahren zuvor erlebt hatte, wenn man Vater über meine Niederlagen gegen ihn lachte waren vermischt mit den unzähligen Gefühlen wegen meiner Seelenverwandte.
....
Es war einzigartig.
Etwas was ich wohl nie wieder erleben werde, schlussfolgere ich traurig als ich niemanden bedrohlichen in meiner Umgebung erkenne.
Alle Hindernisse die zwischen mir und meiner Seelenverwandte standen, lagen vor mir im Dreck und wimmerten vor Schmerzen.
Sowohl Ich als auch mein tierischer Bruder entspannte sich als wir dies erkannten.
Wir können endlich zu ihr.
Ohne jede Gefahr das uns jemand in die Quere kommt.
Ohne die Gefahr das jemand unserer besseren Hälfte erschreckt oder verletzt.
Allein der Gedanke das es jemand wagen könnte die Unbekannte, die seit meiner Geburt sowohl mein Herz als auch meine Seele gehört, schaden könnte lässt meinen tierischen Brüder wütend auf Knurren und ihn neue Wut füllen lassen.
Er sorgt dafür das sich meine blutgetränkten Hände zu Fäusten ballen.
Unsere Augen verengen sich vor unterdrückter Wut und unter dem Wunsch auf etwas einzuschlagen.
Mein tierischer Bruder ist wütend.
Doch anders als zuvor bin ich es diesmal nicht mehr.
Ich habe mich an diejenigen gerecht die es wagen wollten meine bessere Hälfte von mir fern zu halten.
Das hat mir genügt und gereicht.
Und genau deswegen kann ich wieder rational denken während meine tierische Seite sich nach Blut verzehrt.
,,Es reicht jetzt!"
Allein dieser Satz den ich ihm mitteile erreicht dass das Geknurre von ihm verstummt, er sich nicht nach einem weitern Opfer umsieht sondern lediglich schmollend schnaubt.
Wir haben die waren Hindernisse erledigt.
Sieh doch, wer zu unseren Füßen liegt!
Mein tierischer Bruder folgt meinen Anweisungen und blickt auf die Brüder und Schwester die es gewagt haben uns zu drohen.
Die du uns tatsächlich von ihr fern halten wollten.
Genugtuung schwebt über meinen Geist, gesendet von meinem Bruder als er die unter Schmerzen auf stöhnenden Werwölfe betrachtet.
Sie waren die wirklichen Hindernisse.
Wenn du jetzt andere suchst um sie zu bekämpfen erschaffst DU nämlich Hindernisse.
Unnötige Hindernisse die uns von ihr fern halten!
Willst du das?!
Willst du wirklich lieber einen schwachsinnigen Idioten des Clans vermöbeln als unsere unbekannte Seelenverwandte in die Arme zu schließen und vor allem zu schützen.
Peinliche Stille folgt als mein Bruder erkennt das er für einen kurzen Moment wirklich lieber kämpfen wollte.
Dies lässt mich frustriert auf Seufzen, ehe ich einfach nur Kopf schüttelnd sage
Mach dich lieber auf den Weg zu ihr.
Schließlich ist sie jetzt noch allein und UNGESCHÜTZT!
Stell dir nur vor was passieren könnte?!
Dies lässt meinen tierischen Bruder bedrohlich auf Knurren und sorgt dafür das er sich von denen abwendet die am Boden liegt.
Kurz steigt er über einen, der ihm im Weg ist, ehe er los rennt um zu ihr zu kommen.
So schnell es geht folgt er der Duftspur, die vor uns auf der Straße schwebt und den Weg zeigt.
Hier muss sie vorher lang gegangen sein!
Diese Duftspur ist das einzige farbliche in unseren Augen.
Das helle rot leuchtet so intensiv das es geradezu hypnotisch ist.
Für nichts auf der Welt würde ich jetzt meine Augen davon abwenden.
Einfach wunderschön...
Auf meinen Weg Kreuz und Quer durch die Stadt wagten es immer wieder Clan Mitglieder zu versuchen mich auf zu halten.
Einige wenige einzelnt während andere beinahe schon in großen Gruppen.
Aber es machte keinen Unterschied.
All ihre Versuche endeten gleich...
Ich riss sie einfach von mir um weiter zu kommen.
Ab und zu hörte ich jemanden bekanntes meinen Namen rufen, aber achtete gar nicht drauf oder drehte mich um.
Zu groß war die Angst das diese Duftspur dann nicht mehr da wäre.
So renne ich einfach weiter.
Meine Brüder und Schwester ignorierend und hypnotisiert von dieser himmlischen roten Duftspur.
Nach einer Weile führte mich diese in ein etwas abgelegnes Wohnviertel der Menschen.
Ist meine Seelenverwandte etwa ein Mensch?
Allein der Gedanke sorgt dafür das ich noch nervöser und schneller werde.
Es könnte zwar sein das hier vielleicht auch ein Werwolf Mädchen zu Besuch ist aber das ist unwahrscheinlich.
Werwolf Mädchen haben so gut wie gar nichts mit Menschen zu tun.
Sie haben diese ja noch nicht mal als Freunde...
So sah ich das zumindest tagtäglich bei Selena und Jessica gesehen.
Und bei unzähligen anderen Werwolf Mädchen.
...
Also ist meine Seelenverwandte ein Mensch, schlussfolgere ich besorgt und versuche noch schneller zu rennen.
Denn dieser Gedanke macht mir Angst...
Menschen sind schwach.
Im Gegensatz zu Clan Mitglieder sind sie höchstens mit unseren noch nicht Geboren auf einem Niveau.
Sie haben keine große Stärke wie wir.
Sie haben keine ausgeprägten Selbstheilungskräfte, sodass der kleinste Autounfall tödlich enden könnte.
Sie bekommen alle mögliche erschreckende Krankheiten.
Schwache Krankheiten oder sogar tödliche.
Ihre Sinne nehmen nicht man einen Bruchteil unserer Sinne war!
Einfach ausgedrückt, können Menschen gerade zu Blind in die Gefahr laufen ohne auch nur etwas von ihr zu bemerken.
Ich muss sie beschützen!
Ich muss sofort zu ihr!
Nur in meinen Armen, nur bei mir und abgeschirmt von dieser gefährlichen Welt, ist sie sicher...
Nach einer Weile biegt die Duftspur mitten auf der Straße ab und schlängelt sich zu einem kleinen grauen Block.
Ein Haus...
Das Haus in dem meine Seelenverwandte ist....
Schlittert komme ich mitten auf der Straße zum stehen und ignoriere den Auto Fahrer der mich an hupt als er an mir vorbei rast.
....
Dort ist sie!
In diesem Haus befindet sich das Mädchen wovon ich als kleiner Junge geträumt habe.
Das Mädchen das ich früher immer gemalt habe und mir vorstellte wie sie wohl wäre.
Ruhig oder aufgedreht?
Höfflich oder frech?
Das Mädchen, wo ich mich früher fragte ob sie das selbe mag wie ich...
Ob sie wohl im Wald spielen mag?
Toben in der Wolfsform?
Ist sie auch so verrückt nach Truthahn wie ich?
Mag sie auch malen?
Findet sie die Star Wars Filme auch toll oder vielleicht ehr doof?!
....
Genau in diesem Haus ist das Mädchen auf dem ich mein ganzes Leben lang gewartet habe.
Mein ganzes Leben....
Ein breites Lächeln entsteht auf meine Lippen ehe wir zu diesem grauen Kasten rennen.
Als jemand die Tür öffnet und raus stürmt, bleibt mir für einen kurzen Moment das Herz stehen.
Ist sie das?
Jedoch schlägt es schnell weiter als ich erkenne das die Duftspur ins Haus weiter geht.
Ein Knurren verlässt meinen Mund als ich erkenne das diese Person es nicht ist.
Wut erfüllt mich.
Dieser Niemand har es gewagt mir vor zu machen das diese Person meine Seelenverwandte sein könnte!
Vor Wut legt sich gerade zu ein roter Schleier über meine Augen als auch mein tierischer Bruder auf diese Person ein schlagen will.
Als wir bei ihm ankommen, schlüpfen wir unter seinen aus gebreiteten Armen, stellen uns seitlich neben ihn, packen ihn an seinem Hals und schleudern ihn wütend nach hinten.
Krachend und protestierend auf stöhnend landet diese Person gegen die Tür und sackt zu Boden.
Wir aber stürmen zu ihm, packen seine Schultern und drücken ihn erneut gegen die Tür.
Das wird er noch bereuen!
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