Farbenspiel
Vier Tage war er nun schon hier, eine Freundschaft ist dabei sich zwischen Sascha und Basti zu entwickeln.
Langsam öffnet Sascha sein geschundenes Herz und zeigt wie es in ihm aussieht.
Als Basti sich zum zweiten Mal traute ihn zu fragen wieso er hier ist, erzählte Sascha die traurige Geschichte.
Basti war den Tränen nah als er dies erfuhr, Sascha schaute ihn traurig an und fragte mit gebrochener Stimme. "Was meinte dein Onkel eigentlich mit dem Versuch?"
"Ich… also… ähm… Bevor ich dir das erzähle, musst du versprechen das du mich nicht anders behandelst." Antwortet er nervös.
Sascha schaut ihn mit großen Augen an.
"Warum sollte ich dich anders behandeln? Ich verspreche es hoch und heilig."
Die Nervosität weicht der Ernsthaftigkeit.
"Okay, versprochen ist versprochen und darf niemals gebrochen werden…
Es ist so, mein Papa war Soldat, genau wie Onkel Andrej. Beide waren sehr gute Freunde und waren gemeinsam im Einsatz.
Letztes Jahr hat Papa mir versprochen das es sein letzter Einsatz ist, ich war voll glücklich darüber und habe mich die ganzen Monate lang immer mehr gefreut und als der Tag endlich da war, wurde Onkel Andrej allein aus dem Flieger getragen. Er war ohne Bewusstsein und ich hatte voll Angst wegen Papa. Onkel Andrej kam ins Krankenhaus und es war eine Woche nicht sicher ob er überhaupt weiter lebt.
Einen Tag später kam ein schwarzes Auto und zwei Männer in Anzügen sind ausgestiegen, sie kamen zu uns und haben zu meiner Mama gesagt. Es tut uns unsagbar leid ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr Mann im Dienst für Volk und Vaterland im Dienst tödlich verletzt wurde… Mama stand geschockt da und brach dann einfach zusammen… Die Männer riefen einen Krankenwagen… Mama… Sie, sie ist auf dem weg ins Krankenhaus… Verstorben… Ich war allein und wurde ins Heim gebracht, wo ich immer wieder abgehauen bin. Ich habe oft versucht mich umzubringen. Der letzte Versuch war vor zwei Monaten…" Tränen zieren Bastis Gesicht.
Sascha ist schockiert möchte aber trotzdem mehr wissen.
"Aber du bist doch gar nicht allein."
Die Tränen werden stärker als Basti weiter spricht.
"Du meinst Onkel Andrej oder? Er ist erst seit zwei Monaten hier bei mir. Ich stand hier auf diesem Dach und wollte springen, da stand er auf einmal neben mir und sagte…》 Ich finde es ziemlich hoch, findest du es ist eine gute Idee hier zu stehen? Ich meine, es ist eine bombastische Aussicht, aber nicht ungefährlich, was machst du wenn du runterfallen würdest? 《
Ich will fallen… 》Ach wirklich? Darf ich mitmachen? 《
Das hat mich so sehr erschreckt, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Da sagte er das schönste was ich je gehört habe. 》Falls du es dir anders überlegen möchtest, kannst du mir Bescheid sagen… Ich rede in der Zeit mit dem Arzt, damit er weiß das ich ab sofort dein Vormund bin und du nicht mehr ins Heim gehen wirst. 《
Warum ich nicht gesprungen bin?
Ich war von der Art wie er mit mir sprach, so beeindruckt das ich nicht mehr wollte."
Sascha war geschockt und beeindruckt zugleich über das was er hörte, wusste allerdings nicht was er dazu sagen könnte.
Er fasst sich ein Herz, geht zu Basti rüber und möchte ihn trösten. Dieser ist für einen Augenblick sehr verblüfft, kann sich aber nicht mehr zurückhalten und fängt an zu weinen.
Sascha drückt sich an Basti heran, dieser legt seinen Kopf auf Sascha's Schulter und legt seinen Arm um ihn und flüstert leise.
"Das bleibt aber unter uns, niemand soll wissen das ich weine…"
Sascha nickt und so sitzen die beiden noch eine ganze Weile, bis Basti fragt. "Willst du mal ne coole Aussicht sehen?"
"Klar, wieso nicht." kam die Antwort prompt.
Beide schlichen sich auf das Dach der Klinik, gingen an den Rand und schauten in die Ferne.
Sie schauten der Sonne beim untergehen am Horizont zu.
Sascha nimmt Basti's Hand und sagt.
"Das ist eine bombastische Aussicht, so einen schönen Sonnenuntergang habe noch nie gesehen, aber können wir trotzdem ein Stück zurück gehen? Ich habe ganz schön Angst das wir runterfallen."
Die Antwort nimmt ihm die Angst jedoch nicht.
"Ich stehe gern hier, es erinnert mich immer daran, wie schnell das Leben Enden kann."
Er erkennt eine gewisse Entschlossenheit in Basti's Augen, als er seine Hand loslassen möchte, hält Basti sie weiterhin fest.
"Nicht weglaufen, sieh in die Ferne und sag mir was du siehst."
Er tat was Basti wollte und sprach ängstlich.
"Ich sehe die Stadt… Warte ist das da ein Feuerwerk?"
Er antwortet mit Tränen in den Augen.
"Das ist jedes Jahr, immer zu meinem Geburtstag."
"Oh du hast Geburtstag?" fragt Sascha verblüfft.
"Ja, ich werde Morgen 15…"
"WAS MACHT IHR HIER OBEN? SEBASTIAN!!! DAS HATTEN WIR SCHON, JETZT IST ES AUS!!!" wird er unterbrochen.
Beide drehen sich erschrocken um und sehen Herrn Pfeiffer, den mies gelaunten Pfleger.
"IHR BEWEGT EURE ÄRSCHE SOFORT HIER HER SONST SETZT ES WAS!" schreit er die jungs weiter an.
Als die jungs sehen das er einen Gummiknüppel dabei hat, kommen sie der Aufforderung nach ohne ein Wort zu sagen.
Basti geht ein paar Schritte vor Sascha, als würde er wissen was nun folgt, kaum ist er nah genug bei dem Pfleger, holt dieser mit dem Knüppel aus und trifft ihn knapp über dem linken Auge, Basti geht zu Boden.
Sascha kann nicht glauben was er sieht,
er rennt auf den Pfleger zu und will ihn davon abhalten, weiter auf Basti einzuschlagen.
Als er den Knüppel zu spüren bekommt, steht er vor Basti und erträgt jeden einzelnen Schlag ohne einen Ton von sich zu geben.
Basti der immer noch benommen am Boden liegt, versucht sich aufzurichten, aber der Schwindel und die Übelkeit verbieten es ihm.
So kann er nur tatenlos mit ansehen wie der junge den er erst seit ein paar Tagen kennt, sein Leben in Gefahr bringt, um ihn zu schützen. Kaum hat er den Gedanken zu Ende geführt, sieht er den jungen fallen.
Er sieht den Pfleger wie er näher kommt…
Nun ist alles Schwarz...
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