Eine Wahl?
Es ist nun schon zwei Tage her nachdem Toni ins Krankenhaus gebracht wurde, wie schwer seine Verletzungen sind, weiß noch keiner so genau, was man aber weiß ist, dass er zusammengeschlagen wurde.
Leider weiß man nicht von wem.
Sascha versucht herauszufinden wer dafür Verantwortlich ist und was ihm noch viel wichtiger ist, er versucht herauszufinden, wer einen 9 jährigen zusammenschlägt und ihn dann einfach seinem Schicksal überlässt.
“Ey… du hast ihn wohl doch zu fest Geschlagen…” hört Sascha eine Stimme flüstern.
“Sei bloß Ruhig! Sonst…” flüstert eine andere Stimme.
Sofort geht Sascha den Stimmen nach, doch ohne erfolg.
“Niemand zu sehen? Träume ich etwa?” denkt er sich bei der suche nach den Stimmen.
Ein weiterer Tag geht bei der erfolglosen Suche verloren.
“Hm… Das Nervt! Keiner will was Gesehen haben, keiner will was Gehört haben und erst Recht will keiner irgendwas wissen… Aber es muss doch jemand was wissen! Schließlich sind hier 150 Kinder… Maaaaaaaaaaaan, ich muss wissen wer das war, damit das nie wieder passieren kann!” Denkt er sich und schläft langsam ein.
Der nächste Morgen startet, wie der Abend endete… Sascha ist wieder in Gedanken und bekommt nicht mit wie die Zeit vergeht.
Er überlegt hin und her was er tun kann um Toni zu helfen, doch fällt ihm nichts mehr ein, er hat jeden befragt den er gefunden hat.
Auch das er den Ursprung der Stimmen noch nicht gefunden hat, bringt ihn zur Verzweiflung.
“Ich muss unbedingt herausfinden wer das getan hat, damit sowas nie wieder vorkommen kann.” denkt er sich während er sich anzieht.
Als er nun endlich fertig ist, will er gerade zum Frühstück gehen, da fällt ihm auf das es schon kurz nach Elf ist.
“Och nööööö… Jetzt muss ich warten bis zum Mittag…”, seufzt er.
Gesagt getan, versucht er sich die Zeit zu vertreiben bis es wieder etwas zu essen gibt und setzt sich an seinen Schreibtisch.
“Was kann ich jetzt machen? Ich habe bisher noch keinen wirklichen Hinweis darauf gefunden was mit Toni passiert ist… Hmmm… Maaaaan das ist voll schwer… Wie machen das die Detektive in den Filmen immer nur????”, grummelt er vor sich hin.
So geht es noch eine ganze weile weiter, während er mittlerweile auf einem Block herum kritzelt.
“Sascha bist du da?”, betritt jemand das Zimmer.
Sascha schaut in die Richtung der Tür und sieht dort den Betreuer, welcher ihn mit finsterer Miene “Du hättest ruhig antworten können!” entgegnet.
Gerade als der Junge antworten will, wird er schon unterbrochen.
“Ich will dir nur sagen, dein kleiner Freund ist außer Gefahr, es geht ihm den Umständen entsprechend gut und du darfst ihn gerne Besuchen.
Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass du gefälligst behutsam vorgehst und den kleinen nicht zu sehr aufregst!
Wenn er durch dich in so eine art Schock verfällt und sich sein Zustand dadurch wieder verschlimmert, bekommst du mehr als nur Ärger!
Also sei Vorsichtig!”
Sascha traut sich kaum ein Wort zu sagen, also sagt er nur “Jawohl, ich werde Vorsichtig sein.”.
Kaum ausgesprochen war der Betreuer auch schon wieder weg.
“Ich darf ihn Besuchen….” Sagt er während er vor Freude im Zimmer hin und her Hüpft.
In windeseile packt er ein paar Sachen zusammen um dem kleinen eine Freude zu machen.
Nach ein paar Minuten hat er auch schon alles beisammen und zieht sich nur noch schnell an und ist dann auch schon raus aus dem Zimmer, flitzt den langen Flur entlang und bleibt vor dem Büro der Heimleitung stehen, klopft an und geht ohne ein “Herein” abzuwarten in das Büro.
“Ah da bist du ja, ich habe dich zwar noch nicht so schnell erwartet, aber das ist jetzt auch egal. Du darfst das nächste mal auch gerne warten bis ich dich herein bitte! Aber nun bist du ja schon hier also, ich habe eine gute Nachricht für dich, du kommst in eine sehr nette Familie…”, spricht der Heimleiter ohne Luft zu holen.
“Eine neue was? Ich will keine neue, ich habe eine eigene…”, antwortet Sascha prompt.
“Es ist nicht so, als hätte ich dich gefragt… Du wirst Adoptiert, ob du willst oder nicht.”, bekommt er zur Antwort.
“Nein! Ich will nicht! Und außerdem will ich zu To…”, als er weiter Reden will unterbricht der Leiter, “Es ist mir egal was du wolltest, deine neuen Eltern sind jetzt da und wollen dich in Augenschein nehmen. Du wirst dich jetzt also Waschen und Umziehen, danach wirst du hier wieder erscheinen, ansonsten werde ich richtig Sauer und das willst du Heute nicht erleben!”.
Sascha hat keine große Wahl, er tut was ihm befohlen wurde und macht sich Fertig.
Er denkt kurz über eine Flucht nach, doch wird dieser Gedanke schnell als unmöglich abgetan, als der Junge bemerkt, das der Betreue ihn Beobachtet.
“Ich geh jetzt Duschen, da müssen sie nicht mitkommen, dass kann ich schon ganz allein!”, pflaumt er den Betreuer an.
Nach einem prüfenden Blick in den Duschraum, lässt er den Jungen allein.
Sascha wittert eine Chance zur Flucht und schleicht zu einem der Fenster,
doch als er es öffnen will, merkt er das keines dieser Fenster einen Griff oder einer ander möglichkeit zum öffnen besitzt.
“Soll das ein Scherz sein? Warum lassen sich diese Fenster nicht öffnen?”, grummelt der Junge.
“Damit Kinder wie du nicht abhauen!”, hört er von der anderen Seite der Tür.
“Wie konnte er mich Hören? Ich war doch voll weit weg von dem.”, denkt sich der Junge und geht Duschen.
Nach einigen Minuten geht die Tür auf und er bekommt nur ein, “Wirst du auch irgendwann Fertig?” zu hören.
Als die Tür wieder verschlossen ist, springt der Junge aus der Dusche, Trocknet sich in Windeseile ab und zieht sich schnell die Frischen Klamotten an.
“Wird aber auch Zeit, du Zwerg. Hast du gedacht wir Warten hier ewig auf dich oder was? Wir müssen zum Büro vom Chef als Zack zack!”, wird er von der Seite angemault.
Am Büro angekommen Sagt der Betreuer, “Und? Aufgeregt? Schließlich lernst du jetzt deine neue Familie kennen, dass ist doch mal was… Und ich dachte schon ich hätte dich ewig am Hals… Aber wenn du dich nicht alt zu dumm anstellst, wird es vielleicht das letzte mal sein, dass wir Beide uns sehen.”.
Der Gedanke, diesen Kerl los zu sein, Gefällt dem Jungen natürlich, doch es bedeutet auch, dass er den kleinen Toni Wahrscheinlich nie wieder sehen wird.
Noch in Gedanken versunken betreten die Beiden das Büro.
“Da ist ja der Goldjunge, schauen sie nur, er ist doch ein Prachtkerl.
Er ist auch noch gar nicht so lange bei uns.
Dieser Junge kam erst vor kurzem zu uns, eine Tragische Geschichte,
die Mutter Verstorben und der Vater in Haft…”, faselt der Leiter.
Gerade als der Junge etwas Sagen will, spricht der Mann, welcher neben einem Jungen vor dem Schreibtisch Sitzt. “Soso, noch nicht lange hier… Ja das ist eine sehr Tragische Geschichte… Können wir den Jungen gleich mitnehmen oder wollen sie ihn einpacken?”
“Äh? Wie meinen? Einpacken? Ich fürchte ich Verstehe sie nicht so ganz.”, antwortet der Leiter ungläubig.
Die Antwort folgt prompt, “Nur ein kleiner Scherz am Rande, ich will damit sagen, wo muss ich Unterschreiben?”
“Achso, die Formalitäten haben wir so weit erledigt, als sie müssen nur noch hier, hier und hier Unterschreiben und schon können sie den Jungen mitnehmen.”, antwortet er, während sein Finger über ein Blatt Papier hin und her fliegt.
Nach einem “Sehr gut.”, drei Unterschriften und einem Handschlag zur Verabschiedung, stehen sowohl der Mann als auch der Junge auf und gehen auf Sascha zu.
Dieser schaut beide ungläubig an und weiß nicht was er Sagen oder Tun soll.
“Seine Sachen sind schon gepackt und stehen vor der Tür bereit.”, sagt der Betreuer wie aus der Pistole geschossen.
Darauf folgt wieder nur ein kurzes “Sehr gut.”, als die Beiden Sascha nach draußen drängen.
Der Junge sieht keinen Ausweg aus dieser Situation und geht einfach mit.
“Was ist mit ihm los?”, fragt der Junge den Mann.
“Typisches zeichen für Überforderung, dass legt sich Bald.”, antwortet der Mann darauf.
Sie Verlassen das Haus und gehen zum Auto, die Sachen werden im Kofferraum verstaut, der Junge geht zur Beifahrerseite und Setzt sich ins Auto, Sascha wird zur Rücksitzbank geführt und der Mann verabschiedet ziemlich schnell sowohl den Heimleiter als auch den Betreuer und steigt ins Auto, schon wird es gestartet und die Reise ins Ungewisse geht los.
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