54. Kapitel
Liza und Konstantin warteten nebeneinander mit den Professoren von Hogwarts darauf, dass die Champions und die Schüler zum Stadion kamen und man hörte sie, bevor man sie sah, denn eine so große Schülermasse war nicht direkt leise.
Neben der riesigen Hecke fühlte sich Eliza noch kleiner, als sonst, aber sie hatte sich vorgenommen, nicht von dem Irrgarten eingeschüchtert zu werden, immerhin verließen sich die Champions auf sie, dass sie sie rettete, sollte das nötig sein.
Es wurden immer Zweierteams gebildet und Liza und Konstantin würden zusammen in das Labyrinth gehen, wenn sie die nächsten bei einem Hilferuf wären, die die Champions anhand von roten Funken aussenden konnten. Eliza hatte sich beinahe gewünscht, mit Snape ein Team zu bilden, nur um ihm auch noch nach ihrer Schulzeit auf die Nerven zu gehen, aber leider wollte er wohl kein Retter sein, aber Flitwick, McGonagall, Hagrid und Moody würden sich ebenfalls um die Rettung der Champions kümmern.
„Wir werden um den Irrgarten herum Wache gehen", erklärte Professor McGonagall den Champions, „Wenn Sie in Schwierigkeiten stecken und gerettet werden wollen, sprühen Sie rote Funken in die Luft, und einer von uns wird Sie da rausholen, haben Sie verstanden?"
Die Champions antworteten nicht, sondern nickten nur. Offenbar waren sie alle schon aufgeregt.
„Na dann mal los!", verkündete Bagman und die Patrouillen verteilten sich.
„Was glaubst du, wer wird gewinnen?", fragte Konstantin, während sie entspannt um das Labyrinth herumspazierten, um zu ihrem Platz zu gelangen.
„Harry", meinte Liza etwas zu schnell und Konstantin sah sie überrascht an.
„Wirklich?", fragte er überrascht, „Warum?"
„Nun... warum nicht? Ich kenne die anderen nicht wirklich, also hoffe ich, dass er gewinnt."
„Aha!", Konstantin zeigte triumphierend auf sie, „Du hoffst! Du glaubst nicht, sondern du hoffst!"
„Halt doch die Klappe", winkte Liza ab, „Wer glaubst du wird gewinnen?"
„Hm...", Konstantin überlegte einen Moment, „Die eine aus Beauxbatons – Delacour."
„Wirklich?", Liza konnte sich nicht vorstellen, warum ihr Bruder glaubte, dass sie gewinnen würde. Immerhin lag Fleur nicht nur Punktestandmäßig hinten, sondern sie hatte auch in den letzten beiden Aufgaben nicht direkt Glanzleistung gezeigt. „Warum sie?"
„Nun... sie scheint es faustdick hinter den Ohren zu haben", zeigte Konstantin auf, „Außerdem glaube ich, dass der Schein trügt."
„Dir hat das nicht gefallen, was Molly heute über Georges neue Freundin gesagt hat, oder?", fragte Liza grinsend. Ihr Bruder war in diesem Thema ebenfalls etwas empfindlich.
„Überhaupt nicht", gab er zu, „Wenn man einmal selbst damit zu kämpfen hat, dass man nur auf sein Aussehen degradiert wird, dann denkt man nicht mehr so über attraktive Leute."
„Gutes Aussehen ist bestimmt eine Bürde für dich", nickte Liza sarkastisch und Konstantin verdrehte die Augen.
„Halt die Klappe. Ich finde es eben nie gut, wenn man auf sein Aussehen herabgesetzt wird – warum finden Leute Aussehen so wichtig?"
„Ich glaube, das ist menschlich", überlegte Liza nachdenklich.
Sie hatten ihre Position erreicht, als ein Pfiff ertönte, der signalisierte, dass Harry und Cedric den Irrgarten betreten hatten.
Und dann begann das Warten. Die Geschwister hielten am Himmel über dem Labyrinth Ausschau nach roten Funken oder generell Anzeichen der Champions, aber sie warteten lang und die Sonne sank schon tief, als plötzlich rote Funken in die Luft stiegen. Sie waren nicht so weit von Lizas und Konstantins Standpunkt entfernt, also sahen sich die beiden an und betraten stumm den Irrgarten. Es gab einen Zauber, um die Hecken zur Seite zu schieben, damit sie sich gefahrlos und einfacher hindurchzwängen konnten und einer hielt die Äste immer zur Seite, während der andere hindurchhuschte und umgekehrt. Sie näherten sich der Stelle, über der die Funken schwebten so schnell sie konnte, aber gleichzeitig vorsichtig, denn die anderen Champions durften sie nicht sehen und die Fallen und Tierwesen, die in dem Irrgarten versteckt waren, konnten natürlich auch für sie gefährlich werden.
„Hier ist jemand!", rief Konstantin ihr zu, als er durch eine Hecke sich quetschte und Liza beeilte sich, ihm zu folgen.
Am Boden lag Krum und als sie sich umsahen, fanden sie nicht den Grund, warum er dort lag. Eliza kniete sich neben ihm und fühlte nach einem Puls und fand zu ihrer Erleichterung sogar einen.
„Er lebt – er ist nur bewusstlos", verkündete sie und Konstantin trat näher.
„Dann sollten wir ihn aufwecken", schlug er vor und richtete seinen Zauberstab auf den jungen Mann am Boden, „Rennervate!"
Sofort schlug Krum die Augen auf, aber er schien nicht verwirrt, sondern sein Falkenblick starrte zielgerichtet zum Himmel hinauf, bevor auf sicheren Beinen aufstand und begann, an den Geschwistern vorbei zu gehen, den Zauberstab in der Hand.
„Was zum –", meinte Konstantin verwirrt und schaute ihm hinterher.
„Krum! Viktor Krum! Bleib stehen!", rief Liza ihm zu und rannte hinter ihm her und legte eine Hand auf seine Schulter. Krum blieb tatsächlich stehen, aber nicht lange, denn im nächsten Moment wirbelte er herum und schleuderte einen Zauber auf Eliza, der ihn zurückwarf.
„Liza!", rief Konstantin erschrocken auf, bevor er seinen eigenen Zauberstab zückte und Krum zu entwaffnen probierte, aber damit hatte der Junge wohl gerechnet, denn er konnte den Zauber abwehren.
Liza stand auf und wischte sich über die Nase, die etwas blutete, hob dann aber beruhigend die Hände in die Luft.
„Krum, wir tun dir nichts!", versprach sie ihm und blickte den jungen Mann ernst aber freundlich an. Und Krum schaute sie mit seinem leeren Blick an und senkte den Zauberstab ein wenig und ließ Liza näherkommen. Liza wollte eine Hand auf seine Schulter legen, aber im letzten Moment holte sie doch aus und schlug ihm mit solcher Wucht ins Gesicht, dass es ihn von den Füßen riss und er wieder bewusstlos auf den Boden kippte, während Lizas Hand brach.
Liza fluchte auf gälisch und Konstantin untersuchte Krum.
„Der Imperius-Fluch", meinte er ernst und runzelte die Stirn... da... da stimmt etwas nicht."
„Ich bin ja kein Profi, aber als ich das letzte Mal davon gehört habe, ist der Imperius-Fluch ein Unverzeihlicher Fluch gewesen", überlegte Liza verwirrt.
„Das habe ich auch gedacht", murmelte Konstantin, „Ich befürchte, etwas ist hier furchtbar schief gelaufen..."
„Wir sollten Dumbledore informieren", meinte Liza und Konstantin nickte.
„Ja, Dumbledore", stimmte er ihr zu, „Aber Fudge darf davon nichts erfahren."
„Was?", Liza lachte überrascht auf, „Aber... aber er ist dein Boss."
„Nur, weil er mein Boss ist, bedeutet das nicht, dass ich ihn für klug und weise halte", schnaubte Konstantin, „Fudge hat in letzter Zeit seltsame Meinungen zu den verschiedensten Themen – vertrau mir, wenn ich sage, dass er besser nichts von all dem erfährt."
„Okay", Liza zuckte mit den Schultern, „Du kennst ihn besser, als ich. Aber jetzt sollten wir uns um Krum kümmern..."
„Wenn Krum den Fluch nicht selbst lösen kann, muss ich das für ihn übernehmen", beschloss Konstantin ernst, „Du bewachst uns in der Zwischenzeit."
„Ist gut", Eliza zückte ihren Zauberstab und Konstantin lehnte sich konzentriert über Krum und stimmte einen Sprechgesang an. Liza fand, dass es so aussah, als würde Konstantin Krum aus dem Schlaf küssen wollen, aber sie wandte schnell ihren Blick ab und konzentrierte sich wieder darauf, dass nichts und niemand kam, aber die Sorge war umsonst gewesen, denn es passierte nichts und Konstantin konnte Krum aus dem Fluch befreien, dieser blieb aber bewusstlos.
Liza beschwor eine Trage herauf, auf die sie Krum mit vereinten Kräften legten (obwohl Konstantin um einiges effektiver dabei war, als Liza) und sie begannen wieder durch die Hecken vorsichtig in Richtung Ausgang zu gehen, um Krum auch noch professionell verarzten zu können, wenn Liza Medizin und Tränke zur Verfügung hatte.
Aber nicht kamen auch da nicht ohne Unterbrechungen zurecht, denn im Weg lag noch einer der Champions – Fleur Delacour.
„Soviel zu gewinnen", murmelte Liza, „Glaubst du, sie steht auch unter einem Fluch."
„Keine Ahnung – am besten, wir wecken sie erst draußen", beschloss Konstantin, „Ich bezweifle, dass ich noch einen Bann brechen kann. Egal, wer den Imperius-Fluch auf Krum gelegt hat, der versteht sein Handwerk – und das ist nicht gut."
Anstatt eine Trage zu beschwören, hob Konstantin Fleur einfach so auf und übernahm mit seinem Zauber Krums Trage, damit Liza die Hecken verzaubern konnte, damit sie durchkommen konnten, ohne den Weg zu suchen.
Zu viert kamen sie aus dem Labyrinth und wurden sofort von den Richtern begrüßt, die ihnen endgegenkamen.
„Was ist passiert?", fragte Bagman, als er Elizas blutige Nase sah.
„Ein kleiner Unfall mit... ach egal", winkte sie ab, „Aber die beiden schlafen sich aus – vielleicht sollten sie in den Krankenflügel"
„Professor Dumbledore, das erinnert mich an eine seltsame Situation, die ich vor Kurzem erlebt habe", begann Konstantin und sah Dumbledore vielsagend an und auch Liza verstand und wandte sich sofort an Fudge: „Minister, wären Sie mir kurz behilflich? Ich glaube, Krum und Fleur benötigen Hilfe und ich kann nicht beide allein zu Madam Pomfrey bringen."
„Ja, natürlich, aber –", stammelte Fudge und sah zu Konstantin und Dumbledore, die sich wunderbar zu unterhalten schienen, aber Liza lenkte ihn schnell wieder ab.
„Wissen Sie, es ist eine seltsame Situation gewesen – beide sind bewusstlos gewesen, als wir sie gefunden haben", erzählte sie und Fudge blickte tatsächlich wieder zu ihr, „Aber wir haben nichts und niemanden gefunden, der dafür verantwortlich sein könnte."
Zum Glück hatte Konstantin wohl alles an Dumbledore weitergegeben und dieser nickte, bevor sie beide wieder zu der kleinen Gruppe kamen.
„Was ist passiert?", fragte Karkaroff mit einem verwirrten Blick auf Krum.
„Ist alles in Ordnung mit Fleur?", fragte Madame Maxime.
„Sie werden sich erholen – Miss Gregorovich wird sie zusammen mit Madam Pomfrey verarzten", versprach Dumbledore, „Bestimmt sind sie wieder auf den Beinen, wenn das Turnier zu Ende ist."
Als Dumbledore das aussprach, sahen sowohl Karkaroff und Madame Maxime enttäuscht und wütend aus, immerhin bedeutete das wohl, dass ihre Schulen schon einmal aus dem Rennen waren und nur noch Hogwarts in der Lage war, zu gewinnen – die Frage war nur noch, ob es Harry werden würde oder Cedric.
„Natürlich", versprach Liza und zückte ihren Zauberstab, um die beiden auf Tragen wieder schweben zu lassen, „Konstantin – begleitest du mich?"
Nachdem die Geschwister die beiden Champions ins Schloss gebracht hatten, gingen sie wieder zurück und noch immer wartete man auf Harry und Cedric, als sie plötzlich auftauchten, aber es war alles fürchterlich schief gegangen.
Harry klammerte sich an Cedric und den Pokal, aber erst auf dem zweiten Blick erkannte Liza, dass sich Cedric überhaupt nicht bewegte und Harry zu traumatisiert aussah, um wirklich in Ordnung zu sein.
Sie war zusammen mit Dumbledore die erste, die die beiden erreichte und je näher sie kam, desto sicherer war sie sich, dass ihre schlimmste Befürchtung sich bewahrheitet hatte – Cedric Diggory, einer der Champions war tot. Harry hatte sein Gesicht in die Erde gedrückt, also war sich Liza noch nicht so sicher, aber sie hoffte so sehr, dass der Junge in Ordnung war.
„Harry! Harry!", Dumbledore packte Harry und drehte ihn um, wie um zu sehen, ob er noch lebte und Harry lebte noch. Einen Moment konnte Liza erleichtert aufatmen, bevor sie sich daran erinnerte, dass es noch einen Champion gab, der nicht so glücklich davongekommen war.
„Harry, ist alles in Ordnung?", fragte Liza besorgt und ließ sich neben ihm ins Gras fallen und schürfte sich dabei ihre Knie auf, aber das war ihr im Moment egal. Ihre gebrochenen Finger, die sie sich geholt hatte, als sie Krum geschlagen hatte, hatte sie auch noch nicht versorgen lassen – dafür war bisher noch keine Zeit gewesen und in ihrer Zeit als Tollpatsch hatte sie gelernt, den Schmerz zu ignorieren, immerhin war das ja nicht ihre erste Verletzung dieser Art.
„Er ist zurück", flüsterte Harry, der in den Sternenhimmel starrte und sich wohl nicht auf Dumbledores oder Lizas Gesicht fixieren wollte, „Er ist zurück. Voldemort."
Dumbledore und Liza tauschten einen Blick aus.
Plötzlich war da Fudge und Liza erinnerte sich, wie Konstantin sie gewarnt hatte, dem Minister nichts von dem Fluch zu erzählen, der auf Krum gelegen hatte, aber jetzt war es wohl zu spät dafür und einen toten Champion konnte man nicht so gut vertuschen.
„Mein Gott – Diggory!", flüsterte Fudge entsetzt, „Dumbledore – er ist tot!"
Liza hätte den Minister in diesem Moment am liebsten genauso geschlagen, wie sie es mit Krum getan hatte, aber das wäre nicht angebracht gewesen. Aber warum verstand der Minister nicht, dass man so eine Nachricht anderen vorsichtig beibringen musste – so verteilte sich die Nachricht durch Flüstern und aufgeregten Schreien, die durch die Schülermassen gingen wie ein neues Gerücht.
„Er ist tot!", schrie jemand und es wurde wieder und wieder wiederholt, bis es jeder gehört hatte.
Konstantin kam, aber er drängte sich nicht zu Cedric, sondern stellte sich hinter Liza und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen, Sie war ihm dankbar dafür, dass er ihr Beistand war, denn in diesem Moment wusste Liza nicht, was sie tun sollte. Jemand war tot und es war nicht das erste Mal, dass jemand in ihrer Gegenwart gestorben war, immerhin arbeitete sie in einem Krankenhaus, aber sie hatte eigentlich nicht erwartet, dass bei diesem Turnier jemand sterben würde.
Liza stand auf, als viele Leute kamen, die sich zu Dumbledore und dem Minister drängten und Konstantin führte sie etwas weiter weg.
Amos Diggory, der Vater von Cedric kam aufs Feld gelaufen und die Geschwister kamen zu der stummen Einigung, dass er seinen Sohn noch nicht sehen sollte.
„Warten Sie, Mr Diggory", meinte Konstantin mit fester Stimme, „Sie sollten noch nicht dorthin."
„Aber... aber man sagt, jemand wäre tot", stammelte Amos und er war so bleich im Gesicht, dass Liza sich Sorgen machte, dass er umkippen würde, „Es... es ist doch nicht... doch nicht..."
„Diggory ist tot!", schrie plötzlich jemand und das schien der letzte Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Amos schrie vor Schmerz auf und wollte zu Cedric, der noch immer in der Menschenmasse lag, aber Konstantin hielt den größeren Mann mit erstaunlichen Kräften zurück.
„Mein Sohn! Ich muss zu meinem Sohn!", heulte Amos, aber Konstantin ließ ihn nicht weiter, bis Dumbledore und Professor McGonagall kamen, um ihn in Empfang zu nehmen und ihm die Situation erklärten, bevor Snape es gelang, Cedric aus dem Chaos zu befreien – er hatte seinen Umhang ausgezogen und über die Leiche gelegt, damit ihn niemand sehen konnte.
Sprout übernahm an dieser Stelle Cedrics Eltern, obwohl die Professorin selbst ein wenig angeschlagen und bleich aussah, als hätte auch sie noch nicht ganz realisiert, was passiert war.
„Wo ist Harry?", fragte Liza besorgt, als sie wieder Raum zum Atmen hatte und die Professoren langsam wieder Ruhe und Ordnung ins Chaos brachten und die Schüler in ihre Türme schickten.
Dumbledore sah sich ebenfalls ratlos um, bevor ihn wohl ein Geistesblitz traf und seine Augen glänzten seltsam.
„Minerva, Severus, begleiten Sie mich bitte", bat er die beiden Professoren und er verschwand mit ihnen in Richtung Schloss.
„Ich werde in den Krankenflügel gehen", beschloss Liza und Konstantin sah so aus, als würde er gern etwas dagegen sagen, nickte aber dann.
Während Liza in den Krankenflügel ging, blieb Konstantin vorerst bei Fudge. Er hätte es bevorzugt gerade in diesem Moment bei Liza zu bleiben, aber er hatte noch immer einen Job zu erledigen und noch war es seine Pflicht, genau das zu tun.
Doch wenn der Tag nicht schon seltsam gewesen wäre, so wurde es nur noch seltsamer.
Snape kam später zu ihnen gerannt und Konstantin konnte sich nicht erinnern, ihn jemals rennen gesehen zu haben.
„Herr Minister!", rief Snape ihnen zu, „Mr Fudge!"
„Professor Snape", Fudge blieb stehen und wartete auf Snape, „Schickt Dumbledore Sie? Wird er jetzt endlich erklären, was hier vor sich geht?"
„Das kann ich schon zum Teil erledigen", keuchte Snape. Snape erzählte, wie für das ganze Chaos von Anfang an wieder einmal ein Hogwarts-Lehrer verantwortlich war. Professor Moody, der gar nicht Moody war, sondern ein ehemaliger Todesser namens Barty Crouch Junior, der für tot gehalten wurde, aber doch nicht tot war, wie es schien, denn er lebte und gedieh prächtig und konnte sich mithilfe von Vielsafttrank als Moody ausgeben und hatte es geschafft, alle zu täuschen, dass er wirklich Moody war. Konstantin fand das allein schon eine Meisterleistung, aber Fudge schien wie immer nicht genau hinzuhören. Stattdessen schaltete sich sein Hirn wohl aus, sobald er hörte, dass ein Todesser in Hogwarts war. Als Snape wieder ging, wandte Fudge sich an Konstantin.
„Begleiten Sie mich zu den Dementoren – dieses Übel von Todesser, der für dieses Chaos verantwortlich ist, hat nicht weniger als den Kuss verdient."
Konstantin stockte. Er war sich nicht so sicher, was er in diesem Moment tun sollte, immerhin war das ein Schritt, den der Minister wieder einmal ohne lange zu überlegen ausführte, aber dieses Mal würde es um einiges weitreichendere Folgen haben. Man ließ die Dementoren nicht einfach so jemanden küssen – die Seele aussaugen und nur eine leere Hülle zurücklassen. Fudge hatte diesen „Todesser" noch nicht einmal gesehen und wünschte ihm schlimmeres als den Tod.
Und das war das erste Mal, dass Konstantin nicht sofort den Befehl ausführte, sondern stoppte und Fudge fragend ansah.
„Finden Sie das für einen geeigneten Schritt?", fragte Konstantin vorsichtig, aber wohl nicht vorsichtig genug, denn Fudge, der von dem Chaos schon gereizt war, wurde rot im Gesicht.
„Überlassen Sie das Denken denen, die es können! Es geht hier um meine Sicherheit und einen Todesser!", schnauzte er Konstantin an und Konstantin verstummte sofort und lächelte einfach weiter, aber im Inneren kämpfte er mit sich, Fudge nicht anzugreifen. Niemand nannte ihn einfach so „dumm" – er war ein Ravenclaw, während Fudge es kaum schaffte, einen einzigen logischen Gedanken zu verfolgen. Dazu kam noch, dass Fudge ihm offenbar nicht so vertraute, wie er erwartet hatte. Beim Anblick eines Todessers vertraute er dann doch lieber auf Dementoren. Irgendwie verletzte das noch zusätzlich Konstantins Ehre – war er etwa nicht gut genug für ihn?
„Natürlich, Herr Minister", meinte Konstantin ruhig – mit gefährlich ruhiger Stimme.
Zusammen mit Dementoren traute sich Fudge ins Schloss in das Büro, das Snape ihnen gewiesen hatte. Im Inneren waren Professor McGonagall mit ihrem Zauberstab in der Hand und ein bewusstloser Mann, den Konstantin noch nie gesehen hatte, aber er hatte Erzählungen von ihm in der Auroren-Ausbildung gehört – Barty Crouch Seniors Sohn.
Und die Dementoren stürzte sich sofort auf ihn, wie hungrige Raubtiere auf ihre Beute und Konstantin hielt dem Anblick stand, während McGonagall neben ihm aufgeregt herumschrie. Aber Konstantin behielt eine neutrale Miene. Sogar Fudge schaute weg, obwohl das alles sein Verdienst war und Konstantin verspürte ihm gegenüber Abscheu. Man sollte wenigstens sehen können, was seine Entscheidungen auslösten.
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