51. Kapitel
„Es ist ja nicht so, dass ich unsere Treffen nicht genieße, Marta, aber ich weiß nicht genau, warum du mir keinen Brief geschickt hast", gestand Tonks nachdenklich.
Liza und sie saßen in einem Muggel-Café, nachdem Eliza ihre beste Freundin schon beinahe panisch gebeten hatte, sie zu treffen. Normalerweise freute Tonks sich, Eliza zu treffen, aber nachdem zurzeit viele Prüfungen anstanden, war der Moment eher ungünstig und das sah man ihr auch an, aber Liza konnte nicht anders. Sie selbst hatte eigentlich zurzeit viel Arbeit mit dem Trimagischen Turnier neben ihrer normalen Arbeit im St. Mungos, aber sie hatte das Gefühl, als müsste sie mit ihrer Freundin darüber sprechen, bevor sie irgendetwas Unüberlegtes tat.
„Ich weiß – ich beeile mich auch, versprochen", meinte Liza.
„Nein, nein, jetzt habe ich das Ministerium schon verlassen – so schnell gehe ich nicht zurück", lehnte Tonks ab, „Ich glaube, ich habe seit Tagen die Sonne nicht mehr gesehen. Kein Grund, sich zu beeilen."
„Ich beeile mich trotzdem – Hippocrates erwartet mich in genau–", Liza sah auf ihre Uhr, „– einer halben Stunde zurück. Aber ich hätte dich nicht von der Arbeit geholt, wenn es nicht wirklich dringend wäre – also... eigentlich ist es nicht soo dringend, aber... du weißt schon... ich wollte nur... mit dir darüber reden..."
„Du hast doch nicht vor, Charlie einen Heiratsantrag zu machen, oder?", fragte Tonks amüsiert grinsend, aber als sie Lizas ernste Miene sah, verging ihr das Grinsen, „Warte... wirklich?"
„Du hältst es für eine schlechte Idee, oder?", stöhnte Liza auf – sie hatte schon erwartet, dass ihre Freundin so reagieren würde. Liza und Charlie waren noch jung, sie waren noch nicht einmal zusammengezogen und Liza dachte schon über Hochzeit nach. Aber sie hatte sich noch nie ein Leben mit jemand anderen vorstellen können, als mit Charlie, also war es kein Wunder, dass sie darüber nachdachte. Aber vielleicht dachte Charlie ja wie Tonks – vielleicht war es für ihn zu früh und Liza wäre es egal, wenn er den Antrag nicht sofort annehmen würde, aber sie hatte Angst, dass dann zwischen ihnen eine unangenehme Stimmung herrschen würde, die letztendlich doch... Liza wollte gar nicht darüber nachdenken – zur Trennung führen würde. Natürlich gab es für sie Schlimmeres, als die Trennung von Charlie, immerhin war sie eine selbstständige und starke Frau, aber letztendlich würde sie nicht nur ihren Partner verlieren, sondern ihren besten Freund, ihren Seelenverwandten, ihren engsten Vertrauten vielleicht sogar. Zusammen mit Konstantin und Tonks gehörte Charlie auf jeden Fall zu ihren Lieblingsmenschen und obwohl sie so weit entfernt lebten und schon so lange getrennt waren, fühlte sich jedes Treffen so an, als wären sie nie getrennt gewesen und Gespräch wurden nie langweilig, Küsse nie beschämend oder unangenehm, Berührungen nie kühl.
„Ich halte es für keine schlechte Idee", tadelte Tonks sie streng, „Wie kommst du auf diese Idee? Ich bin ehrlich gesagt verwundert, dass ihr nicht schon längst verheiratet mit drei Kindern zusammen in Pension gegangen seid!"
„Du machst dich über mich lustig – ich weiß, dass ich lächerlich bin", schnaubte Liza künstlich beleidigt.
„So ein Unsinn", Tonks boxte ihr leicht gegen die Schulter, „Ich habe noch nie ein Paar getroffen, dass so zusammengepasst hat."
„Dann hast du noch nie Fred und Agnes getroffen", murmelte Liza leise.
„Und ich bin mir sicher, Charlie denkt auch so", ermutigte Tonks ihre Freundin.
„Und was ist, wenn nicht? Was ist, wenn –"
„Pscht", Tonks hielt ihr den Mund zu und schaute ihr direkt in die blauen Augen. Liza versuchte nicht einmal Tonks' Hand wegzuschieben und starrte zurück.
„Kein ‚wenn' und ‚aber'", meinte Tonks ernst, „Es gibt kein ‚wenn'. Es gibt nur ‚sicher'."
„Er wird sicher nein sagen?", fragte Liza verwirrt und ihre Stimme war wegen Tonks' Hand gedämpft.
„Hör auf, dich dümmer zu stellen, als du bist", Tonks boxte ihr wieder gegen die Schulter, aber so gab sie wenigstens Lizas Mund wieder frei und diese wischte sich mit der Hand darüber.
„Eigentlich wollte ich warten, bis wir zusammengezogen sind und uns eingelebt haben, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das könnte noch dauern", schnaubte Eliza. Ihr Bauchgefühl hatte sie selten getäuscht – bis Liza wirklich in Rumänien leben würde, wird es noch länger dauern, als ursprünglich geplant, da war sie sich sicher.
„Wissen es schon deine Eltern?", fragte Tonks neugierig und sie grinste.
„Natürlich nicht", schnaubte Liza, „Konnie hat versucht ihnen einzureden, dass Charlie und ich überhaupt nicht zusammen sind, aber ich glaube, sie vertrauen lieber mir – sie wollen Enkel."
„Das ist mies", lachte Tonks, „Ich meine, Mom macht mir auch schon ein bisschen Stress. Such dir jemanden, damit wieder Kinder in die Familie kommen!Wenigstens habe ich noch Dad – Dora ist selbst noch ein Kind – die braucht noch keine Kinder."
„Ich bin mir nicht sicher, was ich lieber hören würde", gestand Eliza, „Aber ich muss deinem Vater zustimmen – er hat schon irgendwie Recht."
„Ha, ha", machte Tonks trocken lachend, „Wie lustig du heute wieder bist."
„Ich bin immerlustig, Nymphadora, das solltest du eigentlich schon wissen", erinnerte Liza ihre Freundin.
„Nenn mich nicht Nymphadora!"
Die zweite Aufgabe würde im Schwarzen See stattfinden – dem See auf dem Hogwartsgelände. Früher in ihrer eigenen Schulzeit hatte Liza viel Zeit am Ufer verbracht und hatte mit Tonks und Charlie den Riesenkraken gefüttert, aber diese Zeit war vorbei und der See wirkte für Liza so viel kleiner.
Bei dieser Aufgabe würde ihr nur Charlie fehlen, der natürlich wieder in Rumänien war, nachdem bei dieser Aufgabe (zum Glück) keine Drachen mitwirken würden. Aber die Aufgabe war auch so schon gefährlich genug.
Dafür war aber jemand anderer bei der Aufgabe im Namen des Ministeriums anwesend.
„Liza!", rief Konstantin über die Zuschauertribüne ihr zu und einige Schülerinnen (aber auch wenige Schüler) drehten sich zu ihm um und kicherten, als er an ihnen vorbei zu seiner Schwester rauschte.
Die Geschwister umarmten sich kurz und gaben sich links und recht auf die Wangen ein Küsschen.
„Schön, dich außerhalb des Krankenhauses zu sehen", meinte Konstantin, als er zusammen mit Liza langsam am Ufer entlang in Richtung Richtertisch schlenderte. Die Aufgabe würde noch länger nicht beginnen und noch immer trafen Zuschauer, Richter und Champions erst ein.
„Schön, dich außerhalb des Aurorenbüros zu sehen", äffte Liza ihm nach.
Konstantin lachte auf (und einige Mädchen taten so, als würden sie in Ohnmacht fallen und ein blonder Slytherin-Junge aus dem vierten Jahr wurde knallrot). „Wahre Worte, wahre Worte", seufzte Konstantin, „Aber du weißt ja – die Arbeit hindert mich daran, daran zu denken, wie selten ich dich sehe."
„Süß von dir", schnaubte Liza, „Erzähl doch – wie läuft es so? Woran arbeitest du?"
„Ha!", machte Konstantin und strich sich eine blonde Locke aus dem Gesicht (ein Mädchen begann zu hyperventilieren), „Ich weiß auch nicht, das Übliche. Sirius Black läuft noch frei herum, Leute machen sich um Bertha Jorkins Sorgen, es herrschte eine seltsame Stimmung und seltsame Gestalten treiben sich in der Nocturngasse herum. Jeden Tag bekommen wir neue Fälle hinein – alles Kleinkriminelle, aber etwas hat sich verändert und sie kommen alle aus ihren Löchern."
„Klingt ja nach einer Menge Arbeit", meinte Liza nachdenklich, „Ich hoffe, du schläfst genug."
„Ich bin ein Gregorovich – wir brauchen doch keinen Schlaf", schnaubte Konstantin und Liza lachte bestätigend.
Als sie am Richtertisch ankamen, war es schon beinahe Zeit, zu beginnen. Es waren schon alle da, außer Harry Potter, der letzte und vierte Champion.
Ludo Bagman stand schon bereit, schaute sich aber immer wieder nervös um, als würde er jemanden oder etwas suchen – vermutlich Harry, der noch fehlte. Sein Blick glitt immer wieder in Richtung Schloss, als würde er jeden Moment erwarten, dass der jüngste unter ihnen ankommen würde.
Statt Crouch war Percy Weasley gekommen.Crouch hatte eine Eule geschickt, die besagte, dass er krank sei und tatsächlich hatte man ihn schon lange nicht mehr gesehen. Liza glaubte einfach, dass der Mann sich in letzter Zeit einfach überarbeitet hatte, immerhin war auch er nicht mehr der Jüngste und mit der Weltmeisterschaft und dem Trimagischen Turnier hatte er in letzter Zeit bestimmt mehr zu tun, als sonst. Zwar hatte Liza gehört, dass auch Crouch, ähnlich wie sie oder Konstantin, ein Workaholic war, aber dafür kannte sie den Mann zu schlecht, um das genau zu wissen.
„Percy!", begrüßte Konstantin den jüngeren, jungen Mann mit einem Schulterklopfen, „Gratuliere zur Beförderung!"
Percy stellte sich stolz aufrechter hin und streckte ein wenig seine Brust heraus. „Danke", meinte er stramm und nickte richtig ernst – so erwachsen. Das war Liza von Leuten in ihrer Umgebung (oder von einem Weasley) nicht gewohnt.
„Konstantin", Dumbledore hatte sich zu ihnen gesellt und beugte seinen Kopf leicht vor dem blonden Mann, „Darf ich Ihnen Madame Maxime und Professor Karkaroff vorstellen?" Dumbledore zog ihn zu den beiden anderen Schulleitern. „Madame, Professor – Konstantin Gregorovich."
„Freut mich, Madame", Konstantin ließ es sich nicht nehmen, Madame Maximes Hand zu küssen – wobei er so klein war, dass er sie kaum erreichte und sich auf die Zehenspitzen stellen musste, aber Maxime wirkte trotzdem sehr angetan von ihn, ganz im Gegensatz zu Karkaroff.
„Und Sie sind hier, weil?", fragte Karkaroff misstrauisch, und er musterte Konstantin von oben bis unten mit seinem Falken-Blick.
„Ich bin im Auftrag von Zaubereiminister Fudge als Repräsentant des Ministeriums hier", erklärte Konstantin geduldig lächelnd, „Ich bin Auror im englischen Ministerium."
„Auror?", wiederholte Karkaroff und er schien mit jedem Wort, das aus Konstantins Mund kam ihn noch mehr zu hassen.
„Auror?", wiederholte Maxime interessiert, „Aber Sie sind so jung!"
„Nun, so jung auch wieder nicht", lachte Konstantin und Liza sah, wie Fleur heimlich zu ihnen umdrehte, Konstantin musterte, wissend lächelte und ihren Blick dann wieder zum See wandte. Egal, was sie mit diesem einen Blick über Konstantin erfahren hatte, es reichte für Liza, um zu beschließen, das Mädchen nicht mehr zu unterschätzen.
„Wo bleibt denn Harry", schnaubte Percy und sah auf seine Uhr, „Er sollte schon längst hier sein."
„Soll ich nach ihm suchen?", bot Konstantin sofort an, „Ich renne schnell zum Schloss – vielleicht hat er verschlafen."
„Sie sind so 'ilfsbereit!", schwärmte Madame Maxime schon beinahe für den jungen Mann, „Isch glaube, viele junge Männer können sisch von I'nen eine Scheibe abschneiden!"
„Das wird nicht nötig sein, Konstantin", winkte Dumbledore ab, „Ich bin mir sicher, Harry wird bald kommen."
„Wie sicher sind Sie sich da?", fragte Karkaroff schnaubend, „Vielleicht hat er kalte Füße bekommen."
„Dann kennen Sie Harry aber nicht gut", lachte Liza hell auf und musterte Karkaroff missbilligend, „Er wird kommen, das ist sicher."
„Natürlich wird er kommen – ich glaube, er hat nur verschlafen", beschloss Konstantin.
Und tatsächlich rannte Harry kurz darauf auf sie zu. Er rannte so schnell und er war knallrot im Gesicht. Die Leute am Richtertisch sahen ihm dabei zu, wie er so schnell er konnte zu ihnen kam, aber Liza bereite lieber eine Flasche mit Wasser vor, damit er sich sofort erholen konnte.
Keuchend und schnaubend kam er bei ihnen an.
„Ich... ich bin... da...", keuchte er völlig außer Atem, als er anhielt und Fleur aus Versehen mit Schlamm bespritze, aber außer einem bösen Blick in seine Richtung reagierte diese nicht darauf.
„Wo hast du gesteckt?", fragte Percy ihn sofort herrisch, „Wir haben schon gewartet!"
„Percy!", tadelte Liza ihn streng und hielt Harry die Flasche mit Wasser hin, die er dankbar lächelnd annahm und erst einmal ein paar Schlucke trank.
„Schon gut, Percy", meinte auch Bagman, „Lassen Sie ihn doch erst mal Luft holen!"
„Eine ausgezeichnete Idee", Konstantin klopfte Harry leicht auf die Schulter, „Harry bringt uns gar nichts, wenn er einfach umkippt."
Harry sah noch nicht sonderlich ausgeruht aus, aber Liza empfand, dass er nicht sofort umkippen würde, wenn er sich jetzt weiter bei der Aufgabe anstrengte, also widersprach sie nicht, als Bagman die Champions schon am Ufer aufstellte, bevor er seine Stimme magisch verstärkte und sich an die Zuschauer auf der anderen Seite des Sees wandte.
„Es ist soweit, unsere Champions sind bereit für die nächste Aufgabe, die auf meinen Pfiff hin beginnt. Sie haben genau eine Stunde, um das zurückzuholen, was ihnen genommen wurde. Ich zähle also bis drei. Eins... zwei... drei!"
Während Cedric, Fleur und Krum einen Zauber auf sich wirkten, sah Liza, wie Harry sich etwas in den Mund stopfte.
„Dianthuskraut", fiel Liza sofort auf, als sie das Kraut erkannte, obwohl sie nur einen schnellen Blick darauf werfen konnte, „Genial und perfekt für diese Aufgabe geeignet."
„Was für ein Kraut?", fragte Karkaroff sofort misstrauisch.
„Di-an-thus-kraut", wiederholte Liza etwas langsamer, als würde sie mit einem kleinen Kind sprechen, „Man kann es auch Kiemenkraut nennen, wenn Sie sich damit einfacher tun. Es wachsen einem damit Kiemen und Schwimmhäute – Harry wird sich im Wasser leichttun, sich zu bewegen."
„Sie scheinen viel darüber zu wissen, Miss Gregorovich", schnaubte Karkaroff, „Ist es Zufall, dass Potter genau dieses Kraut beschaffen kann, über das Sie so viel wissen?"
„Machen Sie sich nicht lächerlich", lachte Konstantin auf.
„Genau", stimmte Liza ihrem Bruder zu, „Sie machen sich lächerlich. Ich bin Heilerin – ich lerne über viele Kräuter und Tränke. Wenn Sie das Leben ihres Champions lieber in die Hände eines Laien legen, dann sollten Sie wohl einen der Schüler hier mit dem Heilen beauftragen."
„Sowohl Elizaveta als auch Konstantin haben den Inhalt der Aufgabe erst heute erfahren", erinnerte Dumbledore den anderen Schulleiter, „Wie sollten sie wissen, wie sie Harry helfen sollten?"
„Ich finde nur die Beziehung von Miss Gregorovich zu Potter hier recht verdächtig", zeigte Karkaroff auf, „Sie scheinen sich gut zu kennen."
„Sagt das Jury-Mitglied, das Harry nur vier Punkte für eine perfekte Einlage bei der ersten Aufgabe gegeben hat, seinem eigenen Schüler aber zehn Punkte verpasst hat", schnaubte Liza, „Professor Karkaroff, ich habe kein Interesse, weiter mit ihnen zu diskutieren. Ich sollte mich wieder um meine Angelegenheiten kümmern – Sie wissen schon – heilen und so."
Liza wandte sich tatsächlich von Karkaroff ab.
Fleur war die erste, die wieder auf der Wasseroberfläche erschien, aber sie kam allein zurück. Wie Liza wusste, sollten sie unten einen geliebten Menschen finden, aber Fleur hatte es wohl nicht geschafft.
„Oh", machte Konstantin und sah einen Moment ratlos aus, bevor er ans Ufer eilte. Fleur schwamm zwar ans Ufer, aber sie wirkte panisch und plapperte schnell auf Französisch.
Sie versuchte, wieder hinunter zu tauchen, aber Konstantin sprang heldenhaft ins Wasser (bei den Zuschauern seufzten einige Mädchen verträumt) und schwamm zu Fleur.
„Nein! Nein! Ich muss sie holen! Sie ist da unten!", schrie Fleur panisch, aber Konstantin zerrte sie zum Ufer und half ihr aus dem kalten Wasser.
Während Liza schon immer eher kälteempfindlich gewesen war, hatte Konstantin die Kälte noch nie viel ausgemacht, während Fleur also zitterte, wrang er seine blonden Locken aus und löste seinen Zopf.
„Meine Harre...", seufzte er und schüttelte sich. Wassertropfen spritzen überall hin und als er auch noch sein T-Shirt auszog, um dieses auch ein wenig zu trocknen, kippten einige Zuschauerinnen und Zuschauer überwältigt um.
Maxime überredete Fleur in der Zwischenzeit an Land zu bleiben, aber das Mädchen sah sehnsüchtig zum See hinaus, als würde sie am liebsten wieder einfach hineinspringen und nach ihrem geliebten Menschen tauchen.
Die Stunde ging vorüber, aber von den restlichen Champions war bisher noch nichts zu sehen.
„Vielleicht haben wir uns mit der Zeit verschätzt", vermutete Bagman nachdenklich.
„Glauben Sie das?", fragte Konstantin sarkastisch, „Wirklich? Kann ich mir nicht vorstellen."
Cedric kam als erstes mit seinem Schatz zurück – einer Ravenclaw-Schülerin namens Cho Chang. Sie schwammen zusammen zum Ufer und sie halfen ihnen aus dem Wasser. Liza wickelte beide in dicke Decken und Madam Pomfrey sorgte dafür, dass sie mit einem Trank schnell wieder warm bekamen.
Krum und Hermine waren die nächsten und obwohl Liza nicht wusste, warum Krums Schatz Hermine war, nahm sie es doch einfach hin und fand es sogar ein wenig niedlich.
„Hierher, Hermine!", rief Konstantin ihnen zu.
„Kon?", fragte Hermine verwirrt, als er sie mit erstaunlichen Kräften aus dem Wasser zog. Hermine wurde knallrot und schaute Konstantin nicht an, der sie sofort zu Liza und ihren warmen Decken schickte. Krum musterte Konstantin jetzt beinahe noch misstrauischer, als sein Schulleiter es getan hatte.
„Wo ist Harry?", fragte Hermine und sah sich um, ob sie ihn vielleicht entdeckte.
„Er ist noch nicht zurück", erklärte Konstantin ihr beruhigend, aber Hermine sah keineswegs beruhigt aus, sondern sprang auf, sodass ihre Decke von ihren Schultern fiel und rannte zum Ufer, aber Konstantin hielt sie zurück und Liza wickelte sie wieder in ihre Decke und setzte sie wieder zu Krum.
„Es geht ihm bestimmt gut", wollte Liza sie beruhigen und hoffte, es gelang ihr besser, als sie glaubte, dass sie tat.
Die Stunde die die Champions eigentlich brauchen sollten, war schon lange überschritten und noch kein Zeichen von Harry und den beiden letzten Menschen, die noch im See darauf warteten, gerettet zu werden, als Ron und ein blondes Mädchen plötzlich an der Wasseroberfläche auftauchten und kurz nach ihnen auch Harry.
Liza jubelte mit den anderen Zuschauern und umarmte Konstantin schnell, obwohl dieser klatschnass war.
Ron und Harry halfen dem blonden Mädchen ans Ufer und auf halber Strecke dauerte Konstantin das wohl zu lange und er sprang noch immer oberkörperfrei dramatisch ins Wasser und schwamm mit wenigen Zügen zu der kleinen Gruppe und nahm den Jungen das Mädchen ab. Er half ihr ans Ufer zu schwimmen und Fleur erwartete ihn schon sehnsüchtig.
„Gabrielle! Gabrielle! Lebt sie noch! Ist sie verletzt?", rief sie panisch und versuchte sich aus Madame Maximes starken Griff zu befreien.
Konstantin hob das Mädchen, das wohl Gabrielle hieß zuerst aus dem Wasser, bevor er selbst hinterherkletterte.
Ron und Harry wurden von Liza und Percy, beziehungsweise von Dumbledore und Bagman geholfen, die sie auf die Beine zog. Fleur befreite sich aus dem klammernden von Madame Maxime und rannte zu Gabrielle, um diese zu umarmen.
„Schnell, wärmt euch auf!" Liza wickelte die beiden in Decken und schickte sie weiter zu Madam Pomfrey, bevor sie auch Gabrielle von Fleur befreien konnte.
Konstantin schüttelte sich wieder, um seine Haare zu trocknen, aber Liza machte sich um ihn noch keine Sorgen – er hielt die Kälte bestimmt noch etwas länger aus.
„Du bist etwas nass", bemerkte Liza belustigt und Konstantin zeigte ihr die Zunge.
„Ich bin ja auch heldenhaft den schwimmenden Jungfrauen zur Hilfe geeilt", zeigte er stolz auf.
„Ich bin mir sicher, ich darf später noch einige Mädchen unter den Zuschauern aus ihrer Ohnmacht wecken", schnaubte Liza unbeeindruckt, „Zieh dir wenigstens ein Hemd an."
Liza warf ihm sein T-Shirt ins Gesicht und das nasse Ding klatschte in sein Gesicht.
„Danke", meinte er unbeeindruckt, „Aber ich glaube, du bist noch nicht nass genug."
„Was?", fragte Liza verwirrt, aber es war zu spät, als sie verstand. Konstantin umarmte sie und Eliza quiekte erschrocken auf, als sie das ganze Wasser von ihrem Bruder abbekam und ebenfalls klatschnass wurde, aber im Gegensatz zu ihm war sie nicht kälteresistent und begann sofort vor Kälte zu zittern.
„Du verdammtes Arschloch", zischte sie so leise, dass es sonst niemand hörte, aber Konstantin lachte nur laut auf, winkte ihr zu und schloss sich dann den Champions und den Geretteten an.
Aber Liza schwor, dass sie sich noch rächen würde – irgendwann...
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