41. Kapitel
Die Weasley-Familie sowie auch Hermine Granger und Harry Potter versammelten sich zum Essen draußen auf dem großen Tisch, der vor lauter Gerichte schon beinahe zusammenzubrechen drohte.
Das Essen war herrlich, aber Molly sah sich immer wieder verwirrt um, als würde sie noch jemanden erwarten.
Das ging so lange, bis es Bill reichte und er fragte: „Mom, suchst du etwas?"
„Eigentlich nicht", gab sie zu, „Aber ich habe heute Konstantin und Elizaveta zum Essen eingeladen, aber sie machen wohl wieder einmal Überstunden."
Keiner hatte gewusst, dass die Geschwister kommen würden und dementsprechend überrascht waren alle, aber genau in diesem Moment apparierten zwei Leute in den Garten.
„Da sind sie ja schon!", freute sich Molly und wollte aufstehen, um zwei weitere Stühle zu holen, aber Charlie war schnell und sprang so schnell auf, dass sein Stuhl beinahe umkippte. Er rannte auf Eliza zu wie ein glücklicher Hund, nachdem sein Herrchen den ganzen Tag nicht zu Hause war und umarmte sie so stürmisch, dass Liza beinahe umkippte, aber auch sie lachte und umarmte Charlie zurück.
Charlie selbst wirbelte seine Freundin durch die Luft und wollte sie wohl am liebsten gar nicht mehr loslassen. Ginny schauten ihnen verzückt dabei zu, aber alle anderen glaubten nicht wirklich, dass Charlie und Liza ein Pärchen waren und waren das alles schon gewohnt.
„Man könnte glauben, die beiden hätten sich seit Jahren nicht gesehen", grummelte Konstantin, der zum Tisch kam, während Eliza und Charlie sich noch begrüßten, „Dabei haben sie sich vielleicht seit gestern nicht mehr gesehen!"
„Setz dich, Konstantin", bot Molly an und stellte einen Stuhl zwischen Bill und Hermine. Konstantin setzte sich und sah nicht, wie rot Hermine neben ihm wurde. Konstantin und Eliza waren in den letzten Tagen häufiger beim Fuchsbau gewesen, aber nie wirklich lange. Die beiden hatten sich wieder einmal in Arbeit gestürzt und die Quidditch-Weltmeisterschaft beschäftigte sie beide.
Nachdem Liza wieder festen Boden unter den Füßen hatte, schlenderte Charlie und sie Hand in Hand zurück zum Tisch. Sie schwangen ihre Hände so übertrieben, dass es schon beinahe wie eine Parodie der Geste wirkte, außerdem hielten die beiden schon seit sie Kinder waren Händchen, also war es selbst für die, die nicht glaubten, dass sie zusammen waren kein Wunder oder etwas Außergewöhnliches.
Harry Potter hatte schon gehört, dass Eliza und Charlie eventuell zusammen waren, aber es ihnen niemand glaubte. Auf den ersten Blick hätte er auch gedacht, dass die beiden ein glückliches Pärchen waren, aber nachdem ihn Ron schon mehrmals gewarnt hatte, dass Charlie und Liza alle nur aufziehen wollten, war er sich sicher, nicht auf sie hereinzufallen.
„Entschuldigt die Verspätung", entschuldigte sich Eliza, als sie sich auf den für sie vorbereiteten Stuhl neben Charlie fallenließ, „Die Arbeit –"
„Das habe ich schon vermutet", winkte Molly ab, „Aber iss, Kind. Ich will gar nicht hören, wann ihr das letzte Mal eine ordentliche Mahlzeit gegessen habt."
„Gestern hat sie meine Kekse gegessen!", beschwerte sich Charlie, „Zählt das?"
„Kekse sind keine ordentliche Mahlzeit!", widersprach Molly.
„Ich habe heute sechs Tassen Kaffee getrunken – zählt das?", fragte Konstantin grinsend.
Molly ließ sich nicht einmal darauf herab, ihm zu antworten und schöpfte den Geschwistern ihre Teller voll.
„Wie läuft es in der Arbeit?", fragte Arthur an Konstantin gerichtet, „Wir haben gerade über Percys Arbeit gesprochen."
„Läuft gut, läuft gut", Konstantin nahm noch einen Bissen, „Ich höre übrigens nur Gutes über dich, Percy. Du scheinst ein fleißiger Arbeiter zu sein – die werden gern gesehen im Ministerium."
„Schleimer", wisperte Bill neben ihm und Konstantin stieß ihm in die Seite, aber Percy schien stolz zu sein und setzte sich etwas gerade hin.
„Und wie geht es dir, Elizaveta?", fragte Molly und Liza sah verwirrt auf. Sie hatte sich gerade mit Charlie einen Streit um die Soße geliefert und hatte gar nicht zugehört.
„Oh, ähm...", stammelte sie, „Gut, gut. Alles super. Ich wünschte nur, ich könnte dieses Jahr schon nach Rumänien, aber das verschiebt sich ja jetzt..."
„Hör auf, so zu reden, das ist eine einmalige Gelegenheit!", rief Charlie, „Zusammenziehen können wir danach immer noch."
Ron lehnte sich zu Harry, der noch gar nicht von den Neuigkeiten wusste und flüsterte ihm leise zu: „Liza arbeitet dieses Jahr für das Ministerium als Übersetzerin und Heilerin, weil ihre Mutter ihr so viele Sprachen beigebracht hat. Sie haben sonst niemanden und Konstantin hat sie vorgeschlagen, aber jetzt kann sie nicht sofort nach Rumänien ziehen. Charlie und sie reden schon seit Jahren davon, dass sie das durchziehen wollen."
„Charlie hat Recht", stimmte Molly ihrem Sohn zu, „Das ist eine tolle Möglichkeit und was wartet in Rumänien schon auf dich?"
„Charlie ist da", meinte Liza, als wäre es offensichtlich und Molly verdrehte die Augen, bevor sie sich an Bill wandte und sich über seinen Ohrring beschwerte – ein Ohrring mit einem Reißzahn daran.
„Mum, keiner in der Bank schert sich einen Pfifferling darum, wie ich mich anziehe, solange ich genug Schätze reinbringe", erklärte Bill seiner Mutter geduldig, obwohl er schon lange mit seiner Mutter kämpfen musste.
„Und dein Haar sieht allmählich aus, mein Lieber", seufzte Molly, „Das hat er alles von dir."
Sie wandte ihren vorwurfsvollen Blick zu Konstantin, der sich gerade mit Percy unterhalten hatte und Kon sah verwirrt auf.
„Pardon?", fragte er verwirrt.
„Bill und Charlie haben die Idee mit den langen Haaren nur von dir! Ihr alle drei – ihr solltet sie abschneiden, das steht euch viel besser!"
„Also, ich bekomme viele Komplimente für meine Haare", bemerkte Konstantin und schwang seine goldenen Locken dramatisch. Hermine neben ihm wurde rot und sah schnell weg.
„Ich wünschte, du würdest mich mal kurz da ranlassen...", gab Molly zu und fingerte schon mit ihrem Zauberstab, bereit die wundervoll langen Haare ihres Sohnes zu kürzen.
„Mir gefällt es so", meldete sich Ginny, die neben Bill saß, „Du bist so altmodisch, Mom. Außerdem ist es nicht halb so lang, wie das von Professor Dumbledore..."
„Genau, Mom", stimmte Bill seiner kleinen Schwester zu, „Dumbledore ist mein Vorbild!"
„Dann fehlt ja nur noch ein Bart", kommentierte Konstantin grinsend, „Der steht dir sicher gut."
„Halt die Klappe."
Liza hingegen führte ein angeregtes Gespräch über das Finale der Weltmeisterschaft. Konstantin würde wieder einmal als persönlicher Begleiter von Fudge agieren und durfte jemanden zum Spiel mitnehmen. Seine Wahl war sofort auf Liza gefallen, die sowieso gegangen wäre, aber so hatte sie Sonderplätze, die man sonst mit keinem Geld der Welt bekommen hätte.
„Natürlich bin ich für Irland", bemerkte Liza stolz, „Meine wahre Heimat."
„Liza ist in Irland aufgewachsen und hat dort ihre Angewohnheiten aufgenommen", erklärte Charlie Harry, „Jetzt wohnt sie aber in London."
„England ist ja ganz nett, aber Irland – in Irland ist mein Herz zurückgeblieben."
„Ich habe gedacht, das wäre bei mir!", beschwerte Charlie sich laut und griff sich dramatisch an sein eigenes Herz.
„Irland und du könnt es euch ja teilen", schnaubte Liza, „Vielleicht gibt Irland dir ja ein Stück ab."
„Ich verstehe schon, dann schenke ich mein Herz eben Drachen – die sind sicher dankbarer."
„Ich habe schon gehört, dass sie es gerne gebraten fressen – bestimmt freuen sie sich darüber", stimmte Liza ihrem Freund zu.
Charlie sah beleidigt weg, aber er hielt es nicht lange aus, denn schon bald begannen beide zu kichern.
Als es langsam dunkel wurde und alle satt und zufrieden noch am Tisch saßen, fiel Molly plötzlich auf, wie spät es schon war.
„Schon so spät!", rief Molly, „Ihr solltet schon längst im Bett sein, die ganze Bande, ihr müsst morgen in aller Frühe aufstehen, damit ihr zum Endspiel kommt."
„Wir sollten auch los", Konstantin sah auf seine eigene Uhr.
„Ihr könntet doch auch hier übernachten?", schlug Charlie mit einem Seitenblick auf Liza vor, aber er versuchte unschuldig zu klingen.
„Ihr beide seid natürlich immer bei uns willkommen!", rief Molly.
„Normalerweise gerne, aber wir schlafen heute nicht", gab Konstantin mit einem entschuldigenden Lächeln zu.
„Für uns geht es direkt zur Weltmeisterschaft. Wir apparieren dorthin. Wir müssen morgen in aller Früher dort sein."
„Ihr könntet doch auch mit Dad und den anderen aufstehen und dann apparieren", schlug Charlie weiterhin hoffnungsvoll vor, aber die Geschwister schüttelten die Köpfe.
„Nein, wir haben schon alles durchgeplant. Und unser Zelt steht auch schon", erzählte Konstantin.
„Wir sehen uns morgen", versprach Liza und umarmte Charlie.
„Wenn wir es jemals dorthin schaffen", murmelte Bill, aber Liza hatte ihn gehört und wandte sich streng an ihn.
„Und du, Bill – ich übertrage dir die Verantwortung über Charlie. Er darf nicht allein apparieren – wir wissen alle, was sonst passiert."
„Was? Aber- Liza!", rief Charlie empört, aber Bill nickte.
„Geht klar – Charlie kann ja mit Percy apparieren, der kann das ja so gut", schlug er grinsend vor.
„Ich hasse euch beide", grummelte Charlie.
„Nein, du liebst uns", verbesserte Liza ihn, „Wir sehen uns morgen."
Als die beiden disapparierten, schaute Charlie seinen älteren Bruder noch immer böse an, aber der wich seinem Blick aus.
„Schau nicht so grantig, sonst bleibt es so", warnte Ginny frech und Charlie sah sie ungläubig an, bevor er weiterhin grantig aussah und beleidigt bliebt.
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