17. Kapitel

„Hey, Tia fordert Fred und George zu einem Armdrücken heraus!", rief eine Erstklässlerin quer über den Tisch und sofort schaute Eliza in die Richtung.

Als Siebtklässlerin und Vertrauensschülerin war es vermutliche ihre Aufgabe, einzuschreiten, andererseits wollte sie die Brüder ihres Freundes liebend gerne dabei zusehen, wie sie sich gegen ein kleines Mädchen im Armdrücken anstellten.

„Das klingt interessant", bemerkte sie und schubste Charlie, sodass dieser fast von der Bank fiel.

„Du unterschätzt meine Brüder", schnaubte Charlie, als er selbst in die Richtung sah und die Herausforderin erkannte – eine kleine Erstklässlerin, die nicht so aussah, als würde sie besonders stark sein.

Fred und George sahen sich um, bevor George sich seufzend gegenüber dem Mädchen niederließ, seinen Hemdärmel hochkrempelte und ihn auf den Tisch legte, während die Erstklässlerin schon bereit war.

„Bist du sicher, dass du das machen willst?", fragte George wie ein echter Gentleman, aber vielleicht hatte er selbst nur die Sorge, dass sie ihn doch schlagen konnte, wie Eliza in seinen Augen sah.

„Bist du sicher, dass ihr euch hier vor der ganzen Schule blamieren wollt?", konterte die Erstklässlerin frech und Eliza kicherte, „Noch kannst du sagen, dass du dir deinen Arm verletzt hast."

„Niemals", knurrte George und sie schlugen ein.

„Eins", begann das Mädchen zu zählen und in ihre Augen glänzten erwartungsvoll.

„Zwei", zählte George weiter und er sah nicht ganz so selbstsicher aus.

„Frei!", rief Fred laut und man sah George an, dass er sich wirklich bemühte, aber die Hand des Mädchens bewegte sich keinen Millimeter. Georges Gesicht wurde rot, während das Mädchen weiterhin entspannt wirkte und sich nicht einmal sonderlich zu bemühen schien.

Irgendwann nach ein paar Sekunden sank Georges Hand immer tiefer und tiefen dem Tisch entgegen und verzweifelt steckte der Weasley noch einmal all seine Kraft in seine Hand, aber ein Krachen ertönte und Georges Hand landete auf der Tischplatte. George sah fassungslos aus, während das Mädchen jubelnd aufsprang.

Einige Gryffindors lachten, einige jubelten und andere von den anderen Häusern wurden auch langsam auf den Trubel am Gryffindortisch aufmerksam.

„Unmöglich", Fred setzte sich auf Georges Platz und hielt ihr seinen Arm hin, den das Mädchen sofort packte. Fred zählte gar nicht hinunter, sondern versuchte die Hand der Erstklässlerin sofort gen Tisch zu drücken, aber es gelang ihm trotz des Überraschungsmoments nicht und das Mädchen schon eine Runde Armdrücken hinter sich hatte.

Wieder sahen alle dabei zu, wie sich Fred Hand langsam der Tischplatte näherte, bis sie mit einem endgültigen Krachen darauf krachte und auch Fred sich geschlagen geben musste.

„Schwächling!" Jemand anderer forderte die Erstklässlerin heraus, während Fred zu seinem größeren Bruder rannte, der neben Eliza belustigt dem Treiben zusah.

„Charlie!", rief Fred seinen größeren Bruder her, „Charlie! Beweis uns, dass Tia nicht so stark ist!"

„Fred, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist", Charlie war sich eher unsicher, aber nachdem Tia auch noch einen Fünftklässler unter großem Jubeln ihrer Mitschüler in den Erdboden rammte, sah Charlie ein, dass es eigentlich seine Pflicht war, die Ehre seiner Brüder zu verteidigen. Seufzend setzte er sich als nächsten Tia gegenüber und krempelte sein Hemd hoch.

Eliza sah sich das belustigt an und wartete nur darauf, dass jemand auch einmal Charlie zeigte, wie der Hase lief.

„Dann wollen wir einmal", murmelte Charlie zu sich selbst. Er war kräftig, die Arbeit mit Magischen Tierwesen verlangte, dass man kräftig war, um sich im Notfall zu verteidigen und das Quidditchtraining half auch noch dazu, sodass Charlie kräftige Oberarme hatte. Er erwartete, die Erstklässlerin schon bald zu besiegen, aber stattdessen zählte deren Freundin hinunter und Charlie bemerkte schnell, dass seine Gegnerin wirklich außergewöhnlich stark war.

Er runzelte die Stirn, aber er hatte keine Chance, das kleine Mädchen auch nur annähernd zu besiegen. Zwar schien sie sich ein wenig mehr anzustrengen, aber trotzdem gelang es ihr, die Oberhand zu gewinnen und schlussendlich schaffte sie es, Charlie wie alle anderen vor ihm zu besiegen.

Sie stieß die Faust siegreich in die Luft und ließ sich von ihren Mitschülern bejubeln, während Charlie fassungslos auf seine Hände starrte, als wäre es deren schuld gewesen.

Wie ein getretener Hund ging er zu Liza zurück, die ihn mit einem amüsierten Grinsen begrüßte.

„Hast du dich ausgetobt, Tiger?", fragte sie spöttisch.

„Halt die Klappe", murmelte Charlie und setzte sich wieder zu ihr. Eliza lächelte und nahm unter dem Tisch seine Hand. Charlie wurde etwas rot und lächelte. Vielleicht war er ein Schwächling, aber wenigsten mochte seine größte Schwäche ihn immer noch – Liza.



„Willkommen zum ersten Spiel meiner letzten Quidditch-Saison. Nach diesem Jahr werde ich dieses Irrenhaus hoffentlich verlassen, also möchte ich euch allen heute meinen ehrwürdigen Nachfolger vorstellen – Lee Jordan!"

„Hallo, Leute! Ich hoffe, ihr habt gute Laune, denn diese Kälte kann einem schnell die Laune verderben! Trotzdem steht uns heute ein spannendes Spiel bevor, findest du nicht, Liza?"

„Absolut, Lee", stimmte Eliza dem jüngeren Schüler zu, „Ravenclaw gegen Gryffindor – zwei Giganten treffen aufeinander. Aber ja, du hast Recht, Lee, an Tagen wie heute wünschte ich mir manchmal, die Gene meiner Mutter geerbt zu haben, aber leider stimme ich meinem Vater viel zu häufig zu – in Florida ist es immer warm. Ich wäre gern in Florida."

Elizaveta Gregorovich war alt geworden. Noch nicht so richtig alt, dass man es ihr anmerkte, aber sie war mittlerweile für einen Zauberer, als auch für einen Muggel volljährig mit ihren achtzehn Jahren. Sie hatte ihre ZAGs in der Fünften mit Bestnoten abgeschlossen, sodass es bis jetzt nicht so aussah, als könnte ihrem Plan als zukünftige Heilerin etwas im Wege stehen, sie war noch immer mit Charlie zusammen und ergötzte sich wohl noch immer an großer Bekanntheit und Beliebtheit in der Schule, da sie noch immer als die humorvolle Kommentatorin bekannt war und als Siebtklässlerin jetzt standen ihr nur noch die UTZs bevor.

Wie schnell die Zeit für sie doch vergangen war. Es kam ihr vor wie gestern, als sie das erste Mal über die große Treppe im Schloss gestolpert war – heute war es ihr schon wieder passiert, aber mittlerweile fiel sie immer so, dass sie sich nur noch leicht verletzte. Sie war auch auf dem Weg auf die Tribüne gestolpert, war wieder aufgestanden und hatte sich schnell ihren gebrochenen Finger geheilt, bevor sie ihren Platz vor dem Mikrofon zusammen mit Lee eingenommen hatte.

Lee Jordan war ein aufblühender Junge mit einem ausgezeichneten Sinn für Humor (wie Eliza fand). Zudem war er auch noch mit Fred und George befreundet (und das bedeutete eine Menge). Die Zwillinge waren ebenfalls im Vorjahr nach Hogwarts gekommen, während Bill und Konstantin diese verlassen hatten. Bill hatte eine Stelle als Fluchbrecher bei Gringott's gefunden, während Konstantin mitten in der Ausbildung zum Auror im Ministerium angestellt war, doch was Eliza so von ihm hörte, war er eher einer der besseren Schüler.

Mit ihm als Vorbild hatte sich auch Tonks das Ziel gesetzt, Aurorin zu werden und plötzlich besserten sich auch die Noten der intelligenten Schülerin um Meilen.

Die Spieler waren schon auf dem Feld und machten sich bereit, saßen schon auf ihren Besen und warteten nur noch auf das Signal von Madam Hooch. Liza beobachtete Charlie, der selbstsicher als Teamkapitän agierte und dieses Jahr schon noch gerne den Pokal gewinnen würde. Das letzte Mal hatte Gryffindor diesen in den Händen gehalten, als Charlie als Sucher sein erstes Mal im Team gespielt hatte und seitdem war er immer nur an Slytherin gegangen.

Madam Hooch blies in ihre Pfeife, ein schriller Ton ertönte und sofort waren alle Spieler in der Luft.

Lee war sofort in seinem Element und Liza beobachtete ihn ein wenig wie eine stolze Mutter (so hatte sie das letzte Mal geschaut, als Pictor zu fliegen gelernt hatte), „Willkommen zum ersten Quidditch-Spiel der Saison! Es scheint spannend zu werden, wenn beide Teams haben viele Neuzugänge! Auf Seiten der Ravenclaws haben wir nicht nur zwei neue Jäger, Davies und Burrows, sondern auch eine brandneue Treiberin – ja genau! Eine weibliche Treiberin. Soweit ich weiß, kam dies zuletzt vor fünfzig Jahren im Ravenclawteam vor! Agnes Tripe sieht zwar nicht sonderlich stark aus, aber ich warne alle davor, sie zu unterschätzen!"

Roger Davies. Über ihn hatte sich Liza natürlich gründlich informiert. Er war der jüngere Bruder von Leto Davies, ihrer ehemaligen Erzfeindin, die nun tatsächlich professionell als Quidditch-Spielerin für ein Team in Irland spielte. Aber Roger schien freundlicher zu sein, auf jeden Fall teilte der Sprechende Hut ihn in Ravenclaw statt Slytherin ein und das bedeutete für Eliza schon eine Menge, immerhin war Konstantin ebenfalls ein Ravenclaw gewesen.

Abgesehen davon schien auch Roger Davies das Quidditch-Talent geerbt zu haben, denn er hatte es dieses Jahr das erste Mal ins Team geschafft – ebenfalls als Jäger, wie auch seine Schwester.

„Dazu haben wir noch die alten Hasen des Ravenclaw-Teams – Page als Hüter, Inglebee als zweiten Treiber, Richard als Sucher und natürlich Crembley, Jäger und Teamkapitän! Auf der Gegnerseite ebenfalls viele Neuzugänge – Russell hat sich zwei wundervolle Jägerinnen als Mitspieler zugelegt – Johnson und Spinnet, und natürlich dürfen wir unsere neuen Treiber nicht vergessen – Fred und George Weasley, die Brüder von Sucher und Teamkapitän Weasley. Als Hüter immer noch Oliver Wood – lass dir dieses Jahr nicht sofort einen Klatscher gegen den Kopf werfen!"

„Jordan, konzentrieren Sie sich auf das Spiel!", erklang McGonagalls tadelnde Stimme und sofort gehorchte Lee Jordan.

„Gryffindor in Quaffelbesitz, Johnson fliegt damit quer über das Feld, aber – hoppala, das hat schmerzvoll ausgesehen! Tripe hat sie mit einem Klatscher erwischt – Lee hat euch ja gesagt, ihr sollt sie nicht unterschätzen! Bis jetzt steht es noch null zu null, aber das wird sich bald ändern, denn Davies hat nun den Quaffel und – wow, Tripe wehrt einen Klatscher ab und Davies kann ungehindert weiterfliegen! Wood versucht zu halten – und er schafft es auch, aber oh, da steht schon Burrows und – dieses Mal ist der Quaffel im Ring und es steht zehn zu null für Ravenclaw!", rief Eliza belustigt.

Während den Spielen hatte Eliza sich angewöhnt, neutral zu bleiben. Natürlich freute sie sich, wenn ihr Freund, Charlie mit seinem Team gewann, aber eigentlich wollte sie nur das Spiel sehen und es war ihr egal, wer gewann.

„Ravenclaws Treiber haben es wohl auf Wood abgesehen – vielleicht wollen sie auch nur eine Wiederholung vom letzten Jahr – jetzt schau doch nicht so, Wood, wir haben es alle lustig gefunden! Irgendwann werden wir es schon wieder vergessen!", kommentierte Eliza.

„Davies hat schon wieder den Quaffel, gibt an Burrows, zurück an Davies – Spiele mit Ravenclaw verwirren mich, die spielen immer vor und zurück!", lachte Lee.

„Achtung – Klatscher! Wenn Tripe so weiterspielt, dann liegt bald das ganze Gryffindor-Team am Boden!"

„Davies ist schon wieder bei den Ringen, aber Wood hält. Quaffel bei Johnson, sie fliegt vor, gibt an Spinnet, Spinnet fliegt und– uh, Klatscher von Tripe. Es wirft sie fast vom Besen, aber– nein, sie bleibt sitzen! Der Quaffel ist jetzt natürlich weg, Crembley hat den Ball, fliegt und –"

„–wieder ein Tor für Ravenclaw! Sie sind nicht zu stoppen! Wenigstens hat Spinnet wieder den Quaffel – einfach weiter versuchen, Mädchen! Irgendwann schaffst du es vielleicht sogar zu den Ringen, wenn Tripe gerade nicht hinsieht! Achtung! Klatscher! Gut ausgewichen – oder doch nicht. Treiber Inglebee erwischt sie doch noch – es gibt ja doch noch immer zwei Treiber in jedem Team und man sollte auf beide aufpassen! Wo sind eigentlich die Weasley-Zwillinge? Ihr erstes Spiel – und Leute, ich habe die beiden spielen sehen, aber sie scheinen ihre Mitspieler kaum beschützen zu können – oh, zu früh gesagt. Einer von beiden wehrt erfolgreich einen Klatscher von Tripe ab, aber da ist schon Inglebee und beschützt seinen eigenen Mitspieler! Es scheint so, als würden nur die Gryffindor-Spieler von den Klatschern getroffen werden, während die Ravenclaws perfekt beschützt sind."

Tor nach Tor schossen die Ravenclaws, während Gryffindor zwar auch ein paar erzielte, aber als Charlie dann zum Schluss den Schnatz fing, fiel alles auf, dass es trotz der zweihundertfünfzig Punkte nicht zum Sieg reichte.

„Dreihundertsiebzig zu dreihundertfünfzig für Ravenclaw!", jubelte Liza ins Mikrofon, während Lee neben ihr ein wenig zerknirscht über die Niederlage seines Hauses schien, „Wann haben wir das letzte Mal in Hogwarts so ein Ergebnis gesehen? Obwohl der wundervolle Charlie Weasley den Schnatz gefangen hat, gewinnt Ravenclaw! Was für ein Spiel – was für ein Team! Dieses Team hat wirklich das Potenzial, heuer den Pokal zu holen!"

Die Ravenclaws jubelten – im letzten Jahr war ihr Team nicht so sonderlich gut gewesen, nachdem ihr bester Spieler, Konstantin gegangen war, aber dieses Jahr sah die Zukunft für sie wieder heller aus.

Eliza traf sich mit Tonks, die das Spiel ebenfalls gesehen hatte, aber ein wenig geschockt aussah und auch ihre Haare waren dunkelgrau, was man bei ihr selten sah.

„Kannst du das glauben? Ravenclaw hat gewonnen, obwohl unser Goldjunge den Schnatz gefangen hat!"

„Fang lieber an zu glauben", schnaubte Liza, „Ich hoffe, Charlie nimmt es nicht allzu schwer; ich hoffe, die Zwillinge nehmen nicht allzu schwer. Es ist ihr erstes Spiel gewesen..."

„Oh, stimmt", Tonks schlug geschockt eine Hand vor den Mund, „Oh, die Armen..."

Kurz darauf verließ Charlie die Umkleide und hinter ihm ein wenig niedergeschlagen aussehend die Zwillinge.

„Hey!", begrüßte Eliza sie mit einem Lächeln, „Wie geht es euch? Ravenclaw hat uns heute wohl alle überrascht, oder?"

„Du musst nicht freundlich zu uns sein, Lizzy", seufzte Fred (oder George).

„Wir wissen ganz genau, dass wir heute versagt haben – wenn ihr uns wie zerbrechliches Glas behandelt, wird es auch nicht besser", fügte George finster hinzu.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sage, aber wir haben uns wohl überschätzt", meinte Fred noch, bevor die Zwillinge an der Gruppe vorbeigingen zum Schloss.

Liza und Tonks sahen ihnen mit mitleidigen Blicken hinterher.

„Sie haben in der Umkleide kein Wort gesagt", murmelte Charlie, ebenfalls ein wenig betroffen, „Ich hoffe, dieses Spiel hat sie nicht endgültig entmutigt. Sie haben Potenzial – wirklich!"

„Ihr habt Ravenclaw nur unterschätzt", versprach Eliza, „Und beim nächsten Spiel sieht alles schon ganz anders aus!"

„Gehen wir zum Schloss? Es ist wirklich kalt", Tonks fröstelte und die drei machten sich auf den Weg ins Schloss in die Große Halle, wo sich nicht nur das restliche Gryffindor-Team versammelt hatte, sondern auch die Ravenclaws, aber während Gryffindor eher niedergeschlagen und ruhig war, feierten die Ravenclaws ausgelassen ihre neue Treiberin und natürlich auch das restliche Team.

Charlie, Tonks und Eliza setzten sich an den Tisch, Fred und George waren auch schon da, aber sie saßen Abseits von anderen Leuten und wisperten untereinander – es war wahrscheinlich besser, die beiden vorerst allein zu lassen.

Plötzlich kam eine Schülerin zu Charlie und seinen Freunden. Eliza kannte sie nur vom Sehen her, wusste aber nicht einmal ihren Namen, aber sie war Eliza aufgefallen. Ihre Haut war etwas dunkler, als die eines typischen Engländers, was wohl bedeutete, dass ihre Familie aus einem anderen Land stammen musste, aber auch ansonsten war sie ein hübsches Mädchen mit dunklen Haaren, die sie zu einem Zopf geflochten hatte. Ihre Haare mussten mindestens so lang sein, wie Elizas einmal gewesen waren, bevor Leto sie ihr mit einem Zauber gekürzt hatte und sie ihre Frisur seitdem kurz behielt (unter anderem, weil Charlie fand, dass das hübsch aussah).

Als sie näherkam, überraschten Eliza auch die verschiedenfarbigen Augen – eines war dunkel, während das andere hellgrün war. In den Händen des Mädchens war ein Tablett, auf dem dampfende Tassen standen.

„Ich habe hier heiße Schokolade", sagte sie leise und schüchtern, „Wollt ihr auch welche?" Das Mädchen wurde ein wenig rot und schien sehr schüchtern, aber Charlie lächelte aufmunternd.

„Für uns? Danke, es war wirklich kalt", bemerkte er und nahm ihr das Tablett ab, bevor er jeweils eine Tasse zuerst an Eliza und Tonks weitergab, bevor er sie auch an das restliche Team verteilte. Das Mädchen schien glücklich und ging zurück zu ihren Freundinnen, die am Tisch saßen und auf sie warteten.

„Ich sollte Fred und George auch welchen bringen – sie brauchen jetzt sicher heißen Kakao", informierte Charlie seine Freundinnen, bevor er mit zwei Tassen heißer Schokolade zu seinen Brüdern ging.

Eliza schaute ihm beinahe schon verträumt hinter und Tonks bemerkte ihren Blick.

„Ist er nicht ein Traumtyp?", kicherte sie und stupste ihrer Freundin in die Seite, „So fürsorglich."

„Halt die Klappe", zischte Eliza und wurde ein wenig rot, aber sie konnte ihrer Freundin nicht wirklich widersprechen.

Charlie setzte sich zu seinen beiden Brüdern. „Hey", sagte er sanft, „Ihr müsst euch nicht die Schuld dafür geben – wir haben alle Tripe unterschätzt. Ich hätte niemals gedacht, dass sie wirklich alles abwehren würde, was ihr in die Quere kommt."

„Kein Grund, uns aufmuntern zu wollen", bemerkte George trocken, „Wir wissen selbst, dass wie heute Nieten waren."

Charlie war einen Moment lang ruhig, bevor er seufzte.

„Wenigstens seid ihr nicht von einem Klatscher erschlagen worden – wie Wood bei seinem ersten Spiel. Und ihr seid auf nicht vom Besen gefallen, wie ich bei meinem ersten Spiel. Es war euer erstes Spiel – kein Wunder also, dass es nicht so gelaufen ist, wie geplant, aber beim nächsten werdet ihr allen beweisen, was in euch steckt", erinnerte Charlie die beiden, bevor er die Tassen vor sie hinstellte.

„Woher hast du die? Bist du in die Küche eingebrochen oder hat Liza die dir besorgt?", fragte Fred überrascht.

„Weder noch", antwortete Charlie, „Diese kleine Gryffindor – ich glaube, sie heißt Tia hat sie fürs Team gebracht. Sie scheint nett zu sein, wenn sie nicht gerade die ganze Schule im Armdrücken besiegt."

„Tia Fuego?", hinterfragte George und sah sich um. Sein Blick fiel auf Tia, die zusammen mit ihren Freundinnen nicht weit von ihnen saß und ebenfalls Kakao trank.

„Wisst ihr – ihr beide schafft immer das Unmögliche", Charlie stand auf und legte jeweils eine Hand auf die Schulter seiner Brüder, „und ihr werdet es schaffen, jeden zu bezwingen, wenn ich das wollt. Ihr werdet Tripe besiegen und ihr werdet Tia auch noch irgendwann drankriegen. Ich glaube an euch, und ihr solltet dasselbe machen."

Mit diesen Worten ließ er seine Brüder in Ruhe und beide fühlten sich durch seine kleine Rede tatsächlich ein wenig besser.

Charlie kehrte zu Liza und Tonks zurück und setzte sich neben seine Freundin.

„Das hast du gut gemacht – schau Mal, sie lächeln sogar ein bisschen", bemerkte Eliza und zeigte auf die Zwillinge, bevor sie Charlie ein Küsschen auf die Wange drückte. Charlie wurde rot – noch immer war jeder Moment mit seiner Freundin besonders, obwohl sie schon fast sieben Jahre zusammen waren.

„Ich hoffe, sie geben nicht auf", hoffte Charlie.

„Reden wir hier nicht von zwei Weasleys?", fragte Liza rhetorisch, „Ihr gebt doch niemals auf."

„Wahre Worte", murmelte Charlie, bevor alle drei Freunde zu kichern begannen, während Liza unter dem Tisch Charlies Hand hielt und ein wenig näher an ihn rückte.

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