136. Kapitel
Konstantin gab es zwar nicht gerne zu, aber er hatte Schwierigkeiten, drei Todesser auf einmal in Schach zu halten.
Einer von ihnen war ein wirklich, wirklich, wirklich schlechter Duellant, aber dafür waren Leto und der dritte im Bunde umso besser und Konstantin war es noch nicht gelungen, wenigstens des schlechten auszuschalten und dieser nervte ihn mit einfachen Zauber, als wäre er selbst gerade erst aus der Schule gefallen oder ein Erstklässler.
Konstantin fragte sich, ob Leto ihn mit diesem schrecklichen Duellanten ärgern wollte, denn wenn das ihr Ziel gewesen wäre, hatte sie es erreicht.
Konstantin fand es beleidigend, dass sie überhaupt so einen Todesser vorschickten – er hatte mindestens fünf ausgezeichnete Todesser verdient und Voldemort selbst hätte ebenfalls noch kommen können, dann hätte Konstantin sich wirklich gefordert gefühlt.
Zugegeben, im Moment sah es auch nicht so glänzend für ihn aus, aber darum ging es im Moment gar nicht.
Konstantin wich gerade noch so einem Zauber von Leto aus, als von hinten ein roter Zauber direkt den miesen Duellanten traf und dieser brach bewusstlos zusammen.
Einen winzigen, hoffnungslosen Moment lang dachte Konstantin, es wäre noch ein mieser Duellant, der ihn verfehlt hatte und stattdessen seinen Todesser-Kollegen getroffen hatte, aber dann tauchten die goldenen Haare von Liza... Weasley (nicht mehr Gregorovich) in der Dunkelheit auf.
„Holt eure Winterjacken aus euren Kästen und setzt euch vor den warmen, molligen Heizofen mit einer schönen Tasse Tee und ein paar Keksen, denn jetzt könnt ihr euch warm anziehen!", haute Liza raus und einen Moment lang erstarrten alle und alle hörten auf, zu kämpfen
Liza seufzte. „Das hätte jetzt eigentlich cool klingen sollen... sorry..."
„Du wirst alt, Liza", bemerkte Konstantin, „Du kannst jetzt nicht mehr „cool" sein!"
„Ich darf es ja wohl noch probieren, oder nicht?", jammerte sie Liza.
„Du bist schon immer jämmerlich gewesen, Gregorovich."
„Weasley!", verbesserte Liza sofort, „Hey... warte einmal...", ihr Blich wurde mörderisch, „Leto Davies."
„Früh erkannt", schnaubte Leto spöttisch, „Auch hier, um zu sterben?"
„Ich bin nicht hier, um gestorben zu werden... zu sterben... du weißt, was ich meine!", rief Liza und hob ihren Zauberstab etwas höher, „Genug gequatscht! Kämpfen wir!"
„Ich rede lieber..."
„Halt die Klappe, Kon!"
Zuvor hatte es nicht gut für Konstantin ausgesehen, aber nun, da der miese Duellant beseitigt war und die Fronten auch noch ausgeglichen, kehrte das Glück zurück und die Geschwister gewannen an Oberhand.
Die Todesser wichen immer weiter zur Brücke zurück, während Liza und Konstantin Seite an Seite duellierten, wie sie es schon in Hogwarts getan hatte und später auch immer wieder.
Liza liebte Charlie. Konstantin liebte Sirius.
Aber dennoch würden die beiden niemals das mit ihnen haben, das die Geschwister verband. Es war dieses Gefühl, auf Augenhöhe zu sein.
Dieses Vertrauen, das sie in den jeweils anderen legten.
Niemand konnte ihnen das nehmen und es gab keinen Ersatz dafür.
Sie brauchten einander und obwohl Konstantin es niemals laut zugegeben hätte, so fürchtete er sich vor dem Tag, an dem Liza nach Rumänien zog.
Liza war das einzige, das ihm wirklich blieb. Sirius war okay, aber Sirius war eben nicht Liza.
Und Liza dachte lieber gar nicht daran, wie es wäre, von Konstantin getrennt zu sein. Natürlich konnten sie sich noch immer Briefe schreiben, aber in Rumänien konnten sie sich nicht jeden Tag sehen, wie sie es in den letzten Monaten getan hatten.
Sie waren der Anker des jeweils anderen und sie banden sich an die Realität. Wer wusste schon, was passieren würde, wenn man die Geschwister trennte.
Konstantin schaffte es, den zweiten, unbekannten Todesser mit einem Zauber zu treffen, der ihn zurückschleuderte, über das Brückengeländer und sie hörten seine Schreie abrupt verstummen, aber weder Liza noch Konstantin fühlten in diesem Moment Reue oder Mitleid.
Stattdessen bearbeiteten sie Leto noch angriffslustiger und unter der Maske hätte man gesehen, dass sich Letos selbstsicheres Gesicht zu einer panischen Miene verzog und sie die Augen weit aufgerissen hatte, während sie nur noch die Zauber der beiden blockte.
In ihrer Panik schießt sie einen Zauber in Lizas Richtung und Konstantin zog sie schnell zur Seite. Vor seinem inneren Auge spielte sich die Szene in Hogsmeade ab, als Liza dasselbe für ihn getan hatte und dafür beinahe gestorben war.
Aber Letos Zauber schlitzte nur etwas Konstantins Umhang auf, aber Liza schien die Geduld zu verlieren und stürzte sich auf die Todesserin und schlug ihr den Zauberstab aus den Händen.
Kreischend und um sich schlagend kämpften die beiden Frauen einen Moment lang, bevor Liza sich mit ihrem vollen Gewicht auf Leto stürzte und sie über das Geländer riss.
Konstantin sah nur noch dabei zu, wie beide in der Dunkelheit verschwanden und einen Moment lang schienen seine Gedärme wie in Eis getaucht.
Benommen taumelte er zum Geländer und blickte darüber, aber doch klammerte sich noch jemand verzweifelt fest.
„Hilf mir schon, Idiot!", kreischte Liza und sie lachte gleichzeitig – wahrscheinlich eine Schockreaktion und Konstantin kicherte ebenfalls und half Liza wieder auf die Brücke.
Keuchend und erschöpft ließen sie sich beide auf die Brücke sinken und genossen einen Moment lang die Ruhe.
„Wow", meinte Liza schließlich, „Ich... ich weiß nicht, warum ich das getan habe."
„Du hast zu viel Zeit mit Agnes verbracht", bestimmte Konstantin, „Gewalt ist keine Lösung!"
Die Geschwister sahen sich an, bevor sie gleichzeitig zu lachen begannen und obwohl um ihnen herum noch immer Kämpfe herrschten und noch immer Krieg war, verspürten sie einen Moment lang Ruhe.
„Ich wollte diese Bitch schon lange umbringen", gestand Liza hasserfüllt, „Seit sie Pictor..."
Sie verstummte bei der Erinnerung an ihre geliebte Eule und obwohl Konstantin noch nie wirklich verstanden hatte, warum Liza so sehr in ihre Eule vernarrt gewesen war, so verstand er, dass Pictor seiner Schwester viel bedeutet hatte.
„Es ist noch nicht vorbei!", seufzte er und Liza stand zuerst auf und hielt ihm eine Hand hin.
Konstantin wollte diese ergreifen, aber ein stechender Schmerz schoss seinen Arm hoch und verwirrt blickte er auf die Stelle, an der Letos Zauber ihn erwischt hatte.
Dort war ein kleiner, winziger Kratzer. Im Gegensatz zu dem, was er in den letzten Monaten alles gesehen hatte, was das gar nichts, aber er musste nur einen Blick darauf werfen, um zu erkennen, dass er das behandeln sollte.
Die Wunde selbst blutete nicht einmal stark, aber um die Wunde herum war das Fleisch seltsam grünlich verfärbt und seine Adern sahen in dem schwachen Licht des Mondes, der hinter den Wolken hervorgekommen war, um diese Wunde zu beleuchten ebenfalls etwas grün aus.
Es musste der Zauber von Leto gewesen sein – Konstantin hatte ihn nicht erkannt.
Aber wenn er diese Wunde behandeln ließ, wäre er außer Gefecht. Unmöglich, dass er danach noch weiter kämpfen würde und er dachte nur daran, dass Liza, Harry, Sirius, Tia und alle anderen ohne ihn weitermachen mussten und sollten sie gewinnen, würde er sich schrecklich fühlen (und sollten sie verlieren, wäre es noch schlimmer). Konstantin konnte jetzt nicht aufhören. Er musste weitermachen.
Er hielt das schon aus – bevor er starb, würde er sich schon noch melden, aber er hielt das schon noch eine oder zwei Stunden aus.
Er nahm sich vor, in einer Stunde Liza zu fragen, ob das ein gefährlicher Zauber war, aber im Moment hatten sie alle anderen Sorgen.
„Alles in Ordnung?", fragte Liza ihn – sie hatte die Wunde nicht bemerkt.
Konstantin lächelte und schlug in Lizas Hand ein, wie sie es schon so oft getan hatten. Es war ein Handschlag, der so kompliziert war, dass nur sie ihn kannten und das schon seit sie Kinder waren. Erst dann nahm Konstantin ihre Hand mit seiner unverletzten und ließ sich auf die Beine ziehen. Einen Moment lang drehte sich die Welt und grünliche Punkte tauchten in seinem Sichtfeld auf, aber diese verschwanden schnell wieder und Konstantin fühlte sich wieder vollkommen gesund.
„Alles bestens."
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