12. Kapitel

„Was für ein perfekter Tag für ein so wichtiges Spiel! Heute entscheidet sich, wer dieses Jahr den Pokal an sich reißen wird. Ravenclaw hat ihn letztes Jahr für sich beansprucht, aber dieses Jahr wird er ihnen von Gryffindor streitig gemacht, die besonders dieses Jahr außergewöhnlich stark sind. Beide Mannschaften haben sowohl Slytherin als auch Hufflepuff im Spiel geschlagen, also wird ein Sieg über den absoluten Sieger entscheiden!"

Am Ende des Jahres fand Liza sich wieder auf der Tribüne wieder, vor ihr ein Mikrofon, hinter ihr McGonagall, die ein wachsames Auge auf sie hatte und in wenigen Minuten würde das letzte Spiel der Saison beginnen.

Gryffindor gegen Ravenclaw – Liza war sich nicht sicher, auf welcher Seite sie stehen sollte, immerhin spielte in dem einen Team Charlie und in dem anderen Konstantin mit. Dazu kam noch, dass ihrer eigenen Einschätzung nach das Ravenclawteam auch dieses Jahr wieder besser war, als das der Gryffindors. Gryffindor hatte sich zwar gut gegen Slytherin und Hufflepuff geschlagen, aber mehr mit Glück und ihrem neuen talentierten Sucher – Charlie.

Ravenclaw dagegen besaß ein allgemein starkes Team mit trainierten Jägern und einem talentierten Hüter, aber sie schwächelten ein wenig bei der Sucherin, die zwar gut war, aber nicht so gut.

„Und hier kommt schon das erste Team – Ravenclaw. Sie sehen ziemlich selbstsicher aus, findet ihr nicht? Hughes, Hüter und Teamkapitän, Bailey, Sullivan und Gregorovich als Jäger, Morales und Clark, die beiden Treiber und zum Schluss noch King, Sucherin des Teams. Sie haben sich schon Hufflepuff und Slytherin gestellt und beide Teams in den Erdboden einmassiert, aber heute stellen sie sich einem Team, das das ebenfalls geschafft hat.

Und hier kommen sie schon – Gryffindor!

Bennett als Hüter, Carter, Walker und Sanders, die drei wundervollen Jägerinnen, Flores und Williams, die Treiber des Teams und zum Schluss noch Weasley – hallo, Charlie! Alles in allem ein ganz passables Team, die es irgendwie geschafft haben, jetzt im finalen Spiel gegen Ravenclaw um den Pokal zu spielen!

Kapitäne Walker und Hughes reichen sich die Hände – beide sehen wirklich finster aus. Man könnte fast schon meinen, sie würden sich schon jetzt die Hände brechen wollen, aber wie alle wissen, dass nur das beste Team gewinnen kann und nicht das gewalttätigste. Jedenfalls war es bisher so, denn, wow, sehen die Spieler heute bereit aus, alles zu tun, um zu gewinnen!

Die Spieler machen sich bereit und alle Augen liegen auf Madam Hooch, die heutige Schiedsrichterin. Eine wirklich elegante Frisur haben Sie heute wieder, Madam Hooch! Steht Ihnen gut!"

Madam Hooch rollte mit den Augen, die Trillerpfeife, die immer um ihren Hals hing schon im Mund. Ein Pfiff ertönte und sofort waren alle Spieler in der Luft.

„Natürlich kennen wir die gewalttätige Spielart schon, aber eher von Slytherin und nicht von Gryffindor oder Ravenclaw, aber – ui, das hat schmerzvoll ausgesehen.Treiber Morales von Ravenclaw hat Walker mit einem Klatscher schon in den ersten paar Spielsekunden erwischt, aber sie bleibt tapfer auf dem Besen, verliert aber den Quaffel. Zum Glück steht schon Gregorovich bereit. Flores von Gryffindor versucht ihn vergeblich mit einem Klatscher zu erwischen, aber Gregorovich fliegt im Slalom wie ein Betrunkener – ich habe schon immer gesagt, dass man Konnie lieber nicht ans Steuer lässt – wahrscheinlich würde er uns alle in einen Abgrund fahren! Beinahe ist er schon bei den Ringen – nein! Doch nicht! Sanders fliegt ihm in die Seite und er verliert den Quaffel – ich habe euch doch gesagt, dass das heute eine grobe Partie wird, also nichts für schwache Nerven!

Gryffindor in Ballbesitz – Sanders gibt ab an Walker, Walker fliegt vor, gibt weiter an Carter. Carter ist bei den Ringen – das wäre eine gute Möglichkeit, ihn in einem Ring zu versenken. Hüter Hughes macht sich schon bereit, aber – was macht sie da? Carter gibt zurück an Walker und sie schießt und – Tor! Zehn zu null für Gryffindor! Jägerin Walker macht das erste Tor der Partie und Hughes hat keine Chance ihn zu halten, aber das Spiel geht schon weiter!

Natürlich lassen die Ravenclaws das nicht einfach so auf sich sitzen. Sullivan hat den Ball, sie fliegt zurück zu den Ringen, wo Bennett sich schon bereit macht. Ein Klatscher von links – Williams hat ihn geschossen, aber Sullivan weicht ihm aus und gibt den Quaffel an Bailey. Bailey ist bei den Ringen, schießt und – daneben! Und wie daneben! Brauchst du vielleicht eine Brille, Bailey? Das wäre nicht einmal knapp gewesen, wenn die Ringe einen Durchmesser von einem Meter hätten! Gregorovich fängt den Quaffel und startet gleich den nächsten Torversuch, aber er trifft! Getroffen! Tor! Zehn zu zehn – es steht Gleichstand und Gryffindor ist wieder in Quaffelbesitz, Sanders ist schon wieder bei den Ringen – wie schnell das geht! Treiber Clark versucht sie mit einem Klatscher aufzuhalten, aber Sanders ist unaufhaltsam! Sie schießt, aber – was zur Hölle? Du weißt, dass der Ball in die Ringe gehört und nicht daneben? Es ist wirklich nicht so kompliziert – Quidditch ist eigentlich ziemlich einfach. Der eine Ball muss in die Ringe, während man versucht von den anderen Bällen nicht getroffen zu werden und einer von jedem Team – und ich spreche von dir, Charlie – fliegt so lange planlos herum, bis der hübsche, glitzernde Ball auftaucht. Wenn wir schon beim Schnatz sind – noch keine Spur, die Sucher schwirren noch irgendwo herum und scheinen ihn noch nicht einmal erblickt zu haben. Der Fang des Schnatzes könnte dieses Spiel entscheiden, also liegt alles auf den Schultern der beiden Sucher Weasley und King – ich will euch ja nicht stressen..."

„Konzentrieren Sie sich wieder auf das Spiel", warnte McGonagall und Liza tat das.

„Ravenclaw in Ballbesitz – Gregorovich fliegt vor, den Quaffel fest im Arm. Achtung! Ein Klatscher! Gregorovich macht eine Rolle - ich mag es, wie du dich gegen die Naturgesetze stellst, hat etwas Rebellisches an sich – ein zweiter Klatscher von Flores und diesem kann er nicht mehr ausweichen. Es reißt ihn vom Besen, aber zum Glück war er nicht so weit über dem Boden. Ein paar schmerzhafte Rollen und – uh – ich habe gar nicht gewusst, dass du so etwas kannst. Das wirst du spätestens morgen bereuen, wenn die Schmerzen dich einholen. Er sieht überhaupt nicht gut aus – bitte übergib dich nicht! Bitte übergibt dich nicht! Oh, zum Glück, er steht schon wieder auf, aber ich wette, es war knapp! Aber trotz allem ist der Quaffel noch in seinen Händen und vom Boden aus wirft er ihn zu Sullivan. Ich bin mir nicht sicher, ob das erlaubt ist – Madam Hooch scheint sich auch nicht sicher zu sein, aber sie pfeift nicht, also geht das Spiel weiter. Sullivan fliegt hoch, während Gregorovich wieder auf seinen Besen steigt – er sieht so aus, als hätte er Schmerzen, aber ich bin mir sicher, es geht ihm gut. Bestimmt ist es jetzt nicht mehr so angenehm auf dem Besen zu sitzen nach diesem Stunt. Sullivan fliegt und beide Treiber von Gryffindor versuchen sie mit Klatscher zu attackieren – Treiber Morales und Clark sind gerade so nützlich wie Snape bei einem Freundlichkeitswettbewerb."

„Gregorovich", warnte McGonagall von hinten und Liza lachte auf, bevor sie wieder zurück zum Spiel ging.

Das Spiel schien ziemlich ausgeglichen zu sein, sowohl Gryffindor als auch Ravenclaw schoss Tore, aber es wurde nie ein wirklich bedeutender Abstand aufgebaut.

Es stand schon siebzig zu neunzig für Ravenclaw, als endlich der Schnatz auftauchte.

„Ist das der Schnatz?", fragte Liza verwirrt und sofort lenkte sich alle Aufmerksamkeit auf die beiden Sucher. Tatsächlich schien Charlie etwas entdeckt zu haben, denn plötzlich schoss er in die Tiefe und kurz nach ihm auch King. Sie waren schon beinahe am Boden, als Charlie seinen Besen wieder in die Gerade zog und wieder nach oben schoss, während King noch einen Moment verwirrt in der Luft stehenblieb. Charlie nutzte dies und lenkte seinen Besen nach dieser erfolgreichen Ablenkung wirklich auf den Schnatz, der mitten in der Luft golden glitzerte. Er streckte seine Hand aus, als King gerade ihren Fehler bemerkte, aber es war schon zu spät und die Hand des Gryffindor-Suchers schloss sich um den kleinen Ball.

„Gewonnen!", schrie Liza in das Mikrofon, so laut, dass McGonagall es ein wenig von ihr wegschob, „Gewonnen! Gryffindor hat gewonnen! Was für ein Sieg! Charlie Weasley hat den Schnatz gefangen! Hundertfünfzig Punkte für Gryffindor und somit steht es zum Schluss zweihundertzwanzig zu neunzig! Was für ein spannendes Spiel bis zum Schluss! Gryffindor hat das Spiel gewonnen und damit den Quidditchpokal!"

Die Spieler von Gryffindor versammelten sich am Boden und alle stürzten sich auf Charlie und begruben ihn unter einer Gruppenumarmung, während Ravenclaw schon bald das Feld verließ.

Liza schrie noch einige Zeit in ihr Mikrofon, bevor McGonagall es ihr endgültig abnahm und Tonks sie von der Tribüne zerrte.

Zusammen warteten sie vor der Umkleide und bald darauf kamen auch noch von Konstantin und Bill dazu.

„Gut gespielt", lobte Liza ihren Bruder, der zwar lächelte, aber eher traurig.

„Nicht gut genug", seufzte er.

„Ach, was", Liza legte ihren Arm um ihren größeren Bruder und musste sich dafür sogar auf die Zehenspitzen stellen, „Ihr Jäger ward besser – Charlie ist eben ein unschlagbarer Sucher!"

„Mit ihm im Team wäre Ravenclaw unschlagbar", stimmte Konstantin seiner Schwester zu, „Wo ist er? Ich wollte ihm noch zum Spiel gratulieren!"

„Hier kommt er", bemerkte Tonks und tatsächlich schritt Charlie zusammen mit seinem restlichen Team, die noch immer ihm auf die Schulter klopften aus den Umkleiden, aber sobald er Liza erblickte, löste er sich von ihnen und rannte auf sie zu.

„Liza!", rief er und warf sie beinahe um, als er sie in eine Umarmung zog. Konstantin trat verwirrt einen Schritt zurück und runzelte die Stirn, sagte aber nichts, als Liza kichernd Charlie ein wenig von sich weghielt.

„Gewonnen!", wiederholte sie zum mindestens hundertsten Mal an diesem Tag, „Ihr habt gewonnen – dank dir!"

„Hast du gesehen, wie ich ihn gefangen habe? Ich habe King ausgetrickst und habe ihn einfach so gefangen!"

„Das habe ich gesehen, Charlie – ich war dabei", kicherte Liza.

„Ihr müsst zu der Party jetzt kommen – Gryffindor schmeißt eine Party, weil wir den Pokal gewonnen haben, aber ihr beide müsst auch kommen", verlangte Charlie von seinen beiden Freundinnen und sah Liza und Tonks streng an.

„Natürlich, Dummerchen", lachte Tonks, „Eine Party lassen wir uns nicht entgehen!"

„Hey, Weasley!", meldete sich Konstantin, „Gut gespielt."

Tatsächlich wurde Charlie ein wenig rot und räusperte sich. „Danke", meinte er leise, „Ihr auch. Einen Moment habe ich wirklich gedacht, ihr würdet gewinnen."

„Ihr habt uns aber einen ordentlichen Kampf geliefert", schmunzelte Konstantin, „Wenn ihr mich entschuldigt, ich gehe in den Krankenflügel mich übergeben."

Er lächelte, bevor er davonschritt. Bill sah ihm hinterher. „Ich bin mir nicht sicher, ob er es ernst meint oder nicht", gab Bill zu, bevor er seinem kleinen Bruder noch einmal auf die Schulter klopfte, „Gut gespielt. Feier noch schön. Ich komme nach, wenn es Kon besser geht."

Mit diesen Worten folgte er seinem Freund und ließ die drei Freunde zurück.

„Du hast wirklich gut gespielt, wir sind wirklich stolz auf dich", versprach Liza und legte einen Arm um seine Schulter.

„Ja, ja, wir sind alle stolz auf Charlie, aber jetzt heißt es erst einmal Party!", rief Tonks und sprang schon vor, die Haare in einem grellen Rot.

„Wir sollten ihr hinterher, bevor sie etwas anstellt", schlug Charlie vor.

„Vermutlich hast du Recht", stimmte Liza zu, „Ich bin mir nicht sicher, wozu sie fähig ist..."

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