Wie das Kartoffelbrot entstand
In alter Zeit, man hatte gerade die ersten Überlegungen angestellt, ob man beginnen sollte, die Tage, Monate und Jahre zu zählen, lebte in einem Tal am Fluss Süßwasser eine junge Frau. Sie war immer lustig, nett anzusehen und freundlich zu Mensch und Tier. Und sie war ... eine Hexe. Aber das wusste zu der Zeit, in der unsere Geschichte beginnt, noch niemand. Nicht, dass die Frau, die übrigens auf den Namen Silvania hörte, es geheimgehalten hätte, nein, es gab einfach zu wenige Menschen in ihrer Umgebung, denen das aufgefallen wäre. Und wenn doch, dann hätte es wahrscheinlich eh keinen interessiert. Außerdem war die Tatsache auch nicht leicht zu erkennen, denn Silvania lehnte es ab, sich dem Klischee entsprechend zu kleiden und zu benehmen. Sie trug bunte Kleider und einen lustigen Blumenhut. Ihr langes, zu einem dicken Zopf geflochtenes Haar und die wunderschönen braunen Augen bildeten einen interessanten Kontrast zu dieser Farbenpracht aus Rot, Gelb, Blau, Grün und tausend Zwischentönen.
Silvania verbrachte ihre Tage mit dem Sammeln von Kräutern, dem Kochen verschiedener Tränke und Essenzen und außerdem mit Spiel und Gesang im Wald. Nun, glockengleich würde man ihre Stimme vielleicht nicht genannt haben, aber sie hatte einen dunklen, sehnsüchtigen Klang, den sich die Sängerin selbst nicht erklären konnte. Schließlich fehlte es ihr an nichts. Die Tiere des Waldes begegneten ihr mit Zutrauen, ihr kleiner Kräutergarten wuchs und blühte in aller Pracht und was immer sie anfasste, gelang.
Zwei der Waldbewohner hatten sich ihr besonders eng angeschlossen. Ein Kaninchen und eine Eule. Ihnen hatte sie, um sie von all ihren anderen tierischen Freunden zu unterscheiden und um sie besser ansprechen zu können, wenn sie sich mit ihnen unterhielt, die Namen Cindy und Bert gegeben. Die beiden hatten sich daran gewöhnt und wenn Silvania rief, so kamen Cindy, die Eule und Bert, der Rammler meist sofort zu ihr gehoppelt und geflogen, jeder auf seine Weise.
So vergingen ungezählte Tage. Ab und an schwang sich Silvania auf ihren Lieblingsbesen und rauschte davon, dem nächstgelegenen Dorf zu. Am Stiel des Fluggerätes hingen duftende Kräuter und verschiedene heilsame Tränke, die sie den Bewohnern im Tausch gegen Stoffe, Werkzeuge und andere wichtige Waren überließ. Freilich kam sie nicht auf dem alten Besen ins Dorf gerauscht, sie ließ den im nahegelegenen Wald zurück, aber das geschah nicht aus Heimlichtuerei, sondern aus ganz praktischen Überlegungen heraus. Warum sollte sie das Ding durch das Dorf schleppen, wenn es ihr doch dort nicht nützlich war?
Hatte Silvania ihre Waren getauscht, führte sie ihr Weg immer in die kleine Schänke, wo sie den Jutesack mit den ertauschten Waren abstellte und sich dieses oder jenes Bierchen gönnte. Das hatte den Vorteil, dass sie die Neuigkeiten und Gerüchte erfuhr, die sich die Gäste so erzählten. Hatte sie genug gehört und getrunken, schulterte sie den Sack und wanderte, manchmal ein klitzekleines bisschen schwankend, aus dem Dorf, dem Wald entgegen, wo sie ihren Besen bestieg und sich auf den Rückflug machte.
Einmal, die Erntezeit neigte sich schon ihrem Ende zu, saß Silvania wieder bei einem Krug Bier, als die Tür des Gasthauses aufgestoßen wurde und ein reich gekleideter Busche herein trat. Er schritt in die Mitte der Gaststube und stellte sich in Positur. Dann entrollte er ein Pergament und verlas seine Botschaft:
"Der Hochkönig des Landes Turmalinia gibt allen Menschen seines Reiches kund und zu wissen, dass er seinen Sohn, den durchlauchtigsten Prinzen Ben von Turmalinia und Turmalania, zu vermählen wünscht. Der genannte Prinz hat sich ausbedungen, nur einer praktisch veranlagten und sparsamen Maid vertraut zu werden, weshalb der Hochkönig von Turmalinia und Herrscher des Reiches von Turmalania, unser hochverehrter König Nasefein der Siebte, folgende Aufgabe stellt, welche die Bewerberin um die Hand des herrschaftlichen Sprosses zu lösen vermögen muss.
Die fragliche Maid muss den gesamten Hof mit einer Mahlzeit zu sättigen vermögen, die ausschließlich aus Pflanzen bestehen darf, welche im Reiche wachsen. Die Zutaten dürfen jeweils das Maß eines halben Scheffels nicht übersteigen und müssen mit reinem Quellwasser bereitet werden und obendrein von köstlichem Geschmacke sein."
Ein Murmeln erhob sich, als der Herold sein Pergament wieder aufrollte und genau auf den Tisch zusteuerte, an dem Silvania saß.
"Erlaubt mir, mich an diesem Tische niederzulassen, holde Dame!", bat er mit gezierter Geste.
"Ei freilich, nur zu!" die Hexe lächelte ermunternd.
Als der Höfling Platz genommen hatte, rief die junge Frau: "Herr Wirt, einen Krug vom Bier und ein gutes Mahl, bitte! Dieser Mann ist weit geritten, gefahren, gelaufen - oder was immer - und ist sicher hungrig und durstig."
Dem Herold war das sichtlich peinlich. Solch vorlautes Benehmen war er von den Damen des Hofstaats nicht gewohnt. Dennoch hatte die Bauerndirne Recht. Er war ziemlich ausgedörrt und auch sein Magen hatte sich bereits einige Male vernehmlich gemeldet. Er ließ also die Vorbehalte ob der weibischen Unart beiseite und ließ sich schmecken, was der Wirt ihm nach kurzer Zeit vorsetzte.
Silvania war neugierig. Sie musterte den blassen Kerl eindringlich, was den heftig erröten ließ.
"Sagt", hob die Hexe an, "Wie ist er so, euer Prinz?" Wieder musste der Bote heftig schlucken. Solch freche Fragen hätte bei Hofe ... 'Ach, was solls?', dachte er und kaute den letzten Bissen, bis er seinen Mund geleert hatte. Dann setzte er sich aufrecht hin und erklärte: "Prinz Ben ist ein schöner junger Mann, der sicher einmal einen guten und gerechten König abgeben wird. Er versteht sich auf den Kampf ebenso, wie auf Poesie und Saitenspiel. Er spricht drei verschiedene Sprachen und interessiert sich sehr für Kunst und Mathematik. Dabei ist er immer fröhlich und gut zu allen Menschen, ganz gleich, ob sie arm oder wohlhabend sind."
Silvania nickte versonnen und bedankte sich freundlich für die Auskunft. Dann zahlte sie und griff sich den Sack, der diesmal nicht besonders schwer zu tragen war. Sie winkte dem Wirt und den Dorfbewohnern noch einmal kurz zu und schlenderte hinaus, dem Wald entgegen.
Der Herold saß noch eine Weile schweigend da, dann nahm er den letzten Schluck aus seinem Krug und murmelte: "Was für ein seltsames Weib." Er schüttelte den Kopf, legte eine Münze auf den Tisch und stolzierte hinaus, wo sein treues Ross ihn erwartete.
Bei ihrem Haus angekommen, verstaute die junge Hexe ihren Reisebesen und öffnete die Tür. Am offenen Fenster saß Cindy und hob wachsam ein Lid, als ihre menschliche Freundin eintrat. Durch die offene Tür kam Bert herein gehoppelt und machte sich sogleich über die Mohrrübe her, die ihm Silvania lächelnd reichte. Mit einem "Uff" ließ sie sich dann auf ihren alten, klapprigen Stuhl sinken und betrachtete die Stube.
"Wie es wohl an so einem Königshof sein mag?", fragte sie sich. Und sie versuchte, sich das Leben im Schloss von Turmalinia auszumalen. Es misslang. Weder das Schloss selbst, noch seine Bewohner konnte sie sich vorstellen. Sie sah nur den prächtigen Herold, sonst nichts. Aber plötzlich kam ihr eine Idee. Sie lief hinaus und betrat wenig später den kleinen Schuppen, der sich, ein wenig schief, an ihr Häuschen lehnte. Dort kontrollierte sie ihre Vorräte. Viel war da nicht zu sehen. Ein wenig Roggen und etwas Weizen, verschiedene Gemüse und ...
"Ach!", rief sie aus, als sie die runden Knollen wiederfand, die sie vor einer Weile am Rand des Waldes ausgegraben hatte. "Die wollte ich doch noch einpflanzen!" Sie setzte sich auf eine der Lagerkisten und betrachtete die Gewächse. Anschließend erhob sie sich und sprach zu sich selbst: "Das werde ich nach dem Schnee tun, wenn es wieder wärmer wird." Sie kehrte ins Haus zurück und legte eine der Knollen auf das Regal beim Herd, damit sie ihr Vorhaben nicht wieder vergaß.
Die Schneezeit nahte unaufhaltsam und bald ruhte das Land unter einer dicken weißen Decke. Silvania aber saß auf ihrer Bank beim Herd und nähte sich einen neuen Quilt.
[ @Aufschreiber ]
Die Zeit verging und irgendwann begann die Sonne, Löcher in den weißen Belag zu lecken, der, zu Wasser getaut, Flüsse und Bäche gewaltig anschwellen ließ. Silvania, die schon mit großer Ungeduld auf die Rückkehr von Licht und angenehmeren Temperaturen gewartet hatte, schöpfte neue Kraft und sah sich, im Schein der ersten warmen Strahlen, unternehmungslustig in ihrer Hütte um. Als ihr Blick das Regal streifte, entfuhr ihr ein kleines "Huch!" Die Knolle, die dort gelegen hatte, war fast verschwunden, bis auf einen schrumpligen Rest. Dafür kringelten sich grüngelbe Keime in alle Richtungen, als säße dort ein Wurzelgnom oder eine Alraune.
Silvania erhob sich von dem wackligen Stuhl und hopste zum Wandbrett hinüber. Sie ergriff das ... Ding und hielt es nahe vor ihr Gesicht.
"Was mach ich denn mit Dir?", kicherte sie und drehte das verwachsene Gewirr vor ihren Augen hin und her. "Hmmmmm", brummelte sie und legte nachdenklich den Zeigefinger der freien Hand an ihre Nase. Dann platzierte sie die ehemalige Knolle auf ihrem kleinen hölzernen Tisch, setzte sich daneben und grübelte einige Augenblicke lang.
"Ich habs!", rief sie schließlich und sprang auf. Sie wirbelte durch den Raum, wobei sie sich ein wollenes Tuch um die Schultern schlang. Dann riss sie die Tür auf und stapfte hinaus, ohne darauf zu achten, dass die dicken Filzstiefel ...
Sie war schon fast am kleinen Schuppen angekommen, als sie die Nässe und Kälte an ihren Füßen bemerkte.
"Iiiiiiieks!", quietschte Silvania und tat einen Hopser, der sie beinahe straucheln ließ. Mit einiger Mühe balancierte sie sich wieder aus und rannte wie eine Wilde der schiefen Schuppentür zu.
"WUMMS!" flog die auf und es rieselte Staub auf die rasende Hexe herab. Aber damit waren die Überraschungen noch nicht beendet. Silvania quatschte zur hinteren Ecke und wollte einen der irdenen Blumentöpfe greifen, die da standen. Mitten in der Bewegung erstarrte sie, denn ein Sonnenstrahl, der durch einen der schmalen Spalte in der Bretterwand fiel, erleuchtete ein unglaubliches Gewirr von Knollenkeimen.
Mit einem siegessicheren "Haha!" stürzte sich die junge Frau auf dieses abstrakte Gebilde und sortierte einige der Schrumpelknollen auf ein Leinentuch. Dann legte sie ihren Schatz in den größten Blumentopf, den sie finden konnte und schleppte das Ganze, unter häufigem Fußschütteln und leisem Schnaufen, in die Hütte hinüber.
Dort angekommen zerrte sie eilig die tropfnassen Socken von den Füßen und trocknete die klammen Zehen ab. Als sie sie dann in frische, trockene Strümpfe verpackt hatte, zog sie kopfschüttelnd die Stiefel über und machte sich erneut auf, um die Pflanzerde zu holen. Ihr Rundbeet stellte sie neben dem Herd bereit und machte sich an die Gärtnerei.
Mit Feuereifer füllte Silvania den Topf und legte einige der Knäuel hinein. Dann bedeckte sie ihre Pflanzung mit frischer Erde und drückte das Ganze leicht an. Als das getan war, schnappte sie sich die tropfenden Socken und wrang sie über dem Topf aus. Das reichte freilich nicht. Fröhlich vor sich hin summend nahm die Hexe also den großen Schöpflöffel und trat hinaus, um ihn mit Schneematsch zu füllen. Den verteilte sie über die Erde im Gefäß.
"So!", schnaufte sie und legte ihr Tuch ab. Das Frösteln, das sie nun erschauern ließ, erinnerte sie daran, dass sie eigentlich hatte heizen wollen. Trotz der Gänsehaut, die ihren Körper in eine Hügellandschaft verwandelt hatte, trällerte sie leise vor sich hin, während sie das Herdfeuer entzündete:
"Will die Sonne noch nicht heizen,
sondern mit der Wärme geizen,
dass ich gar nicht schwitzen kann,
zünd' ich mir ein Feuer an.
Tra lala la, tra lala li,
und dann wird es nett wie nie."
Inzwischen war die verspottete Sonne am Himmel empor geklettert und sandte nun doch schon recht kräftige Strahlen zur Erde. Man konnte fast sehen, wie der Schnee dahin schwand und als die Mittagszeit heran war, hatte der Stern schon fast den ganzen Waldweg frei getaut, der zum Dorf hinab führte. Silvania spürte einen kleinen Übermut aufsteigen. Sollte sie die Warmzeit mit einem kleinen Schlucke begrüßen? So sehr das verlockte, fühlte sie sich doch noch ein bisschen träge. Sie kämpfte ein wenig mit sich selbst ... und gewann schließlich.
Flugs kleidete sie sich besenrittfähig und einige Zeit später landete sie, ihrer Gewohnheit zum Trotz, auf dem noch immer verschneiten Dorfplatz.
"Wwwwutsch!" Der Boden war noch vereist. Silvania glitt aus und rutschte auf dem Po bis vor die Tür des Gasthauses.
Sie jammerte: "Autsch!" und rappelte sich auf. Der Besen glich einem wilden Wuschelkopf, von dem geknickte Reiser in alle Richtungen abstanden. Leise schimpfend humpelte die bruchgelandete Hexe durch den Schnee, der Hütte des Besenbinders zu.
Der Handwerker freute sich, die junge Frau wieder einmal zu treffen.
"Schön, dass Du uns wieder einmal besuchst. Kann ich Dir behilflich sein?", begrüßte er sie.
Silvania legte ihm schweigend das Flugzeugwrack vor.
"Oh!" Mehr brachte der Mann nicht heraus.
"Kannst Du ihn mir bitte reparieren?"
"Ich kann es versuchen." Der Besenbinder runzelte die Stirn und ging sein Werkzeug holen.
Man hörte ihn herumkramen und seine Kundin fühlte sich nach einer Weile etwas überflüssig. Sie ging ein bisschen in dem kleinen Raum auf und ab, fand aber keine Ruhe. Endlich riss ihr der Geduldsfaden. Sie rief dem Handwerker zu: "Ich gehe erst einmal ins Wirtshaus. Gib mir bitte Bescheid, wenn Du fertig bist!"
Mit diesen Worten schlurfte die Hexe, ihr malträtiertes Hinterteil reibend, zur Tür und watschelte vorsichtig hinüber, ins Gasthaus, in dem ein riesiger Kamin wohlige Wärme verbreitete.
Sie ließ sich mit einem Stöhnen am nächststehenden Tisch nieder und bestellte einen heißen Met. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie von Flug und Rutschpartie doch ziemlich verfroren war. "Hoi, Frau Silvania!", vernahm sie plötzlich eine donnernde Stimme. Sie wandte sich um und blickte in das lachende Gesicht des Schulzen. Der kicherte vor sich hin.
"Willst Du uns nicht einen ebensolchen Tanz aufführen, wie du ihn draußen ...?"
Weiter kam er nicht, denn plötzlich sprossen aus seinem dicht behaarten Kopf zwei Hörner. Doch damit nicht genug. Der dicke Schulze sprang hoch und jaulte laut auf. Die umsitzenden Gäste begannen zu lachen - und das aus gutem Grund, denn die Naht der Leinenhose des massigen Mannes war aufgerissen und gab nun ... einen bequasteten Eselsschwanz frei. Ganz verwirrt und beschämt rannte der Spötter zuerst im Kreis herum und verschwand dann nach draußen.
"Man verspottet arme kleine Hexen nicht!", belehrte Silvania die Allgemeinheit, wobei sie verschmitzt mit dem Zeigefinger wackelte. Dann erhob sie sich und nahm am großen runden Stammtisch platz, wo sie mit den Gästen die Erlebnisse der Schneezeit austauschte.
Ein paar Stunden vergingen aber trotzdem, bevor sich die Tür auftat und der Besenbinder ihr das wiederhergestellte Fluggerät brachte.
"Ich hätte gern ein Fläschchen von dieser stinkenden Tinktur dafür, die ... " Er verstummte und schaute sich in der Gaststube um. "Du weißt schon ...", murmelte er, ehe er sich wieder zurückzog.
Als Silvania an diesem Tag den Heimflug antrat, waren ihre Wangen rosig angehaucht und auch ihr Schritt hatte ein bisschen von der sonstigen Forschheit verloren. Trotzdem schaffte sie es, ohne Unfälle zu ihrer Hütte zurückzukehren, wo Cindy und Bert sie schon erwarteten.
Etwas tapsig schlenderte sie zu ihrem Knollenbeet hinüber und grinste. Wenn alles gut ging, konnte sie nach der Heißzeit eine ordentliche Ladung von den Gewächsen ernten. Und dann, dachte sie, als sie später in ihrem Eichenbett lag, würde man sehen.
Wenige Augenblicke später hörte man nur noch ein herzhaftes Schnarchen, in der Waldhütte der Hexe Silvania. Der verschandelte Schulze saß betrunken in seiner Stube und jammerte, weil er, wegen seiner vorlauten Zunge, nun ein Hörneresel war.
[Aufschreiber]
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