4. Ein Problem namens Rose Weasley

Wow! Der echte Dumbledore? Krass!
Das war also der Typ, der grösstenteil für die Niederlage von Du-weisst-schon-wen verantwortlich war. Scorpius Malfoy konnte seine Augen nicht trauen.

Nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte er sich vorgestellt, dass er ihn mal treffen würde. Jemand aus den Geschichten seiner Eltern. Als Mensch und nicht einfach nur sein Grab. Als Gemälde kannte er ihn ja schon. Er hing im Schulleiterbüro. Scorpius musste lächeln, bei den Gedanken daran, wie oft er und Albus dort drinnen waren. Wie oft sie McGonagall eine Standpauke übers anständiges Benehmen gemacht hatte. Wie oft sie dort drinnen Hauspunkte verloren haben. Wie oft sie dort drinnen Nachsitzen aufgebrummt bekommen haben. Der Ort war für ihn schon fast wie ein zweiter Heimat in Hogwarts geworden, dachte er ironisch.

"Ahhh...Guten Tag, meine Lieben. Was führt Euch hier her?", fragte sie Dumbledore höflich. Rose übernahm das Reden: „Wir kommen aus Frankreich. Die ersten Schuljahre haben wir in Beauxbatons verbracht, danach wurden wir zu Hause unterrichtet. Da unsere Mutter ursprünglich aus Grossbritannien kommt, wollen unsere Eltern, dass wir auch etwas von britischer Kultur abbekommen. Da sie aber leider verhindert sind, haben sie uns geschickt damit wir fragen können, ob sie uns vier hier in Hogwarts aufnehmen könnt" All diesrasselte Rose in einem atemberaubenden Tempo hinunter. Sie schien von sich selbst überrascht.

Dumbledore schaute sie aufmerksam an. Er schien die Vier mit seinem Blick röntgen zu wollen. Dann lächelte er plötzlich wissend. „Aber sicher doch. Wie lauten denn Eure Namen?"

„Ich bin Jessica...", Rose stockte und sah ein wenig unsicher aus. Zum Glück rettete Albus die Situation. „Weatherby!", platzte Al raus. Sie schauten ihn verdutzt an. Er sah, dass Lily sich nur mühsam ein Lachen unterdrücken konnte. Scorpius verstand es nicht. Was um aller Welt sollte an diesen Namen so lustig sein?

„Ich bin William Weatherby und das ist meine kleine Schwester Sophie Weatherby", fuhr Al selbstsicher lächelnd fort. Scorpius konnte es nicht fassen, wie sehr er James ähnelte in diesen Moment.
Rose hatte nun ihr Selbstvertrauen wiedergefunden. „Wir drei sind Geschwister. Will ist mein Zwillingsbruder, Sophie meine zwei Jahre jüngere Schwester", erklärte Rose.

Jetzt war er an der Reihe. Schnell sagte er den ersten Namen, der ihn in den Sinn kam. „Ich bin Christian Mondaine", meinte er. „Nach den Tod meiner Eltern, lebe ich bei meinen besten Freund Will und dessen Familie." Scorpius musste sich selbst loben, für diesen genialen Einfall.

„Wunderbar. Jetzt müssen wir Euch nur in die Häuser einteilen. Es gibt in Hogwarts jeweils vier Häuser. Gryffindor, in der Loyalität und Mut herrschen. Slytherin mit seiner List und Tücke. Ravenclaw, wo die schlauen, wissensbegierigen Leute willkommen sind und Hufflepuff wo Treue und Fleiss die Grundlage ist.
Jeder sammelt für seinen Haus Punkte durch verschiedenen Sachen. Diese werden am Ende des Schuljahres zusammengezählt und das Haus mit den meisten Hauspunkten erhält das Hauspokal. Weiteres finden hier auch Quidditch Wettkämpfe statt und jedes Haus hat seine eigene Mannschaft. Es gibt dem zu folge auch ein Qidditchpokal. Ihr dürft demnach einen Besen und auch ein Haustier besitzen."

Dumbledore erzählte ihnen nichts Neues. Aber sie versuchten trotzdem interessiert zuzuhören. Was gar nicht so einfach war. Danach setzte er ihnen den sprechenden Hut auf.

Zuerst war Lily dran, damit meinte er Sophie. Bei ihr verkündete er sofort: „Gryffindor!" Bei Rose dauerte es länger, doch auch sie kam nach Gryffindor. Albus sass schon einige Minuten auf den Stuhl, bevor der Hut ihn nach Slytherin schickte. Auch ihm schickte er nach Slytherin, mit den Kommentar, dass es eindeutig wäre.

Rose behauptete ausserdem, dass sie in die Siebte gehen würden. Scorpius verstand die Logik dahinter nicht. Sie waren doch erst Sechstklässler, in Lilys Fall Viertklässlerin. Wieso steckte sie dann ihn, Al und sie in der siebte, während Lily in die fünfte statt vierte kam.

Dann erhob der Alte nocheinmal das Wort. „Es ist selten vorgekommen, das Zwillinge in verschiedenen Häuser gelandet sind. Aber noch nie Slytherin und Gryffindor!", meinte der Alte erstaunt. Sie tauschten beunruhigte Blicke. ‚Wenn der es wüsste!', dachte er sich.

„Aber das machts nicht. Es gibt immer ein erstes mal. Ich werde jetzt Minerva rufen. Sie ist die Hauslehrerin von Gryffindor und wird Euch das Schloss zeigen. Am Abend könnt Ihr Euch dann jeweils an Euren Haustisch setzen und die Ankunft Eurer zukünftigen Klassenkameraden erwarten. Das Schulzeug und die Uniform wird von der Schule zur Verfügung gestellt, da Ihr so spät gekommen seid. Ihr findet sie jeweils in euren Schlafsälen. Noch irgendwelche Fragen?", erwartungsvoll sah er sie an.

„Ehhh Professor Sir. Können wir sie um einen Gefallen bitten?", Lily hatte sich gemeldet. „Ja natürlich. Was liegt Ihnen auf den Herzen, junge Dame?" „Das Schloss sieht aus als hätte es viele Geheimnisse. Es würde uns auch mehr Spass machen es selbst zu erkunden, statt geführt zu werden." Scorpius bewunderte sie für ihren Mut. Nicht jeder hätte genug Mumm dazu eine solche Aussage an Dumbledore zu richten.

Der Professor sah sie milde belustigt an. „Neugier ist keine Sünde. Selbstverständlich könnt Ihr das tun. Doch passt auf, das Ihr euch nicht verirrt." Ein bissiger Kommentar lag auf seiner Zunge, doch Albus sah ihn mahnend an, als wüsste er genau was Scorpius sagen wollte.

Er war sein bester Freund. Wie ein Zwillingsbruder für ihn. Sie verstanden sich oft auch ohne Worte. Die Gonni nannte sie deshalb die Teufelszwillinge. Was die Namen anging, die sie erfand über sie zu schimpfen, waren teilweise sehr kreativ. Scorpius konnte sich nur knapp ein Kichern verkneifen. So weit war es schon gekommen. Er benahm sich schon wie diese kichernde Mädchen die jedes mal versuchten mit ihn zu flirten. Mädchen waren seltsame Kreaturen. Das war ein Fakt.

Nach dem noch ein paar Sachen geklärt waren, gingen sie gemeinsam nach unten. Lily und Albus liefen voraus und er und Rose hinterher. Doch nach einer Weile waren sie spurlos verschwunden und Scorpius und Rose waren nun allein. Ausgerechnet nach den Vorfall am See, was er unbedingt vermeiden wollte.

Abprupt stoppte Rose. „Wo sind sie entlang gegangen?" Vor ihnen waren drei Gänge.
„Keine Ahnung. Komm wir nehmen uns einfach einen. Ich will unbedingt rausfinden was sich in unserer Zeit geändert hat. Vorallem was die Geheimgänge betrifft. Es könnte noch nützlich sein." Zu seiner Überraschung nickte Rose zustimmend. „Vielleicht können wir den legendären Raum der Wünsche auch einen Besuch abstatten. Er dürfte in dieser Zeit noch nicht zerstört sein und wird sicher uns nützlich sein."

„He Weasley! Weisst du überhaupt welches Jahr wir haben?", fragte er sie. „1977!", antwortete sie ohne zu zögern. Scorpius wusste sie war schlau. Aber woher wusste sie nun das den schon wieder?
Rose musste wohl seine verdutzte Miene gesehen haben, denn sie fügte spöttisch hinzu: „In Dumbledores Büro hing ein Kalender."

„Oh...Hatte ich nicht bemerkt!" Nach einer Weile fragte er sie, warum sie sie eine Stufe höher vorgegeben hatte. Darauf meinte sie das unser Wissen aus ihrer Zeit weit fortgeschrittener als im Jahre 1977 war. Wie allwissend die Weasley doch war! Wie die Mutter so die Tochter! Sein Vater hatte Recht gehabt.

Dann fiel ihn plötzlich der Name Weatherby und Lilys Reaktion von vorhin im Büro wieder ein.

„Was ist den eigentlich an den Namen Weatherby so komisch?", fragte er sie neugierig. Zu seiner Überraschung lachte sie schallend los. Es dauerte eine Weile bis sie sich einigermassen wieder beruhigt hatte. Scorpius konnte sie nur leicht verwirrt ansehen. „Ich werde Al, ich meine Will, umbringen! Wieso ausgerechnet diesen Namen!? Ich werde mich wohl jedes mal zusammenreissen müssen, wenn mich jemand so nennt. Weatherby!" Rose kicherte erneut los.

Nach einer Weile japste sie nach Luft und hielt sich ihren Bauch. Mit Tränen in den Augen antwortete sie ihn: „Nun ja. Onkel Percys alter Chef Crouch Senior, hatte ihn statt Weasley ihn immer Weatherby genannt. Er konnte aus irgendeinen Grund den Namen Weasley nicht merken. Dad hat mir davon erzählt. Es ist so eine Art Insiderwitz."

Nun musste auch er grinsen. „Ernsthaft? Weatherby?" Rose zuckte nur mit den Schultern. sie sah ihn mit ihren leuchtenden blauen Augen an. Das Blau war ein frisches blau wie bei einer Quelle. Aus irgendeinen Grund fühlte er sich wie magisch angezogen von ihr.

Scorpius Hyperion Malfoy hatte ein Problem. Ein echt grosses Problem. Ein Problem, dass auf den Namen Rose Weasley hörte.

„Huh... Sco..Chris?", Rose wedelte mit ihrer Hand vor seinen Gesicht herum. Scorpius schaute erschrocken auf und versuchte nicht rot zu werden. Verdammt, er hatte seine Gefühle nicht mehr unter der Kontrolle. Wo war seine Malfoyische Eismaske verschwunden?

Schweigend setzten sie ihren Rundgang fort. Er fand heraus das alle sieben Geheimgänge noch intakt waren und der Raum der Wünsche noch existierte. Er und Will werden ein Riesenspass mit diesen Raum haben. Das wusste er schon jetzt. Draussen war die Dämmerung angebrochen und ihm fiel ein, dass sie sich langsam in die Grosse Halle begeben sollten. In der Schuluniform begaben sie sich wieder unten. Vor der offenen Türen vor der grossen Halle blieben sie stehen.

„Also. Wir werden uns wohl eine Weile nicht sehen. Versucht nicht zu viel Unsinn anzustellen und auf keinem Fall verdächtigt zu machen. Bitte haltet euch mit euren Streichen zurück. Wenn du es kannst, versuch rauszufinden wie wir zurück können. Aber sei vorsichtig! Die Rumtreiber werden wohl am ehesten misstrauisch sein. Genauso wie unsere zukünftigen Todesser in Slytherin. Vertraut niemanden. Bedenkt das in dieser Zeit Voldemort noch lebt, ja?", sie schaute ihn besorgt an, während sie die Worte runterrasselte.

„Ich werde schon keinen Unsinn anstellen. Mach die mal keine Sorgen um uns Blümchen", meinte Scorpius lächelnd. „Oh, und was ist ein Rumtreiber?", fügte er ih hinzu. Rose schaute ihn ernst an. „James Potter senior, Sirius Black, Remus Lupin und Pettigrew. Berühmt für ihre Streiche und ihren Hass für Slytherins. Sie haben die Karte des Rumtreibers gemacht. Sie können uns gefährlich werden. Viel weiss ich aber nicht über sie. Du musst wohl Al, ich meine Will und Sophie fragen. Vielleicht wissen sie mehr. Jedenfalls stellt jeder eine potenzielle Gefahr dar." Sie seufzte tief.

Dann tat sie etwas, womit er nicht gerechnet hatte: Sie umarmte ihn und murmelte leise: „Pass auf dich auf! Bitte!" Dann rauschte sie mit hochroten Kopf zum Gryffindortisch. Scorpius starrte sie fassungslos hinterher. Er konnte es nicht glauben, was gerade passiert war. Sein Herz klopfte wie wild und er folgte sie mit seinen Blick.

Scorpius wollte sie gerade hinterherrufen, als Albus hinter ihn auftauchte und sein Vorhaben scheitern liess. Dies war schon das zweite Mal an diesen Tag.

„Alles klar Kumpel?" „Nein!", wollte er am liebsten zurückfauchen. Doch er riss sich zusammen. „Alles im grünen Bereich Bruder", versicherte er ihn. „Komm wir gehen schon mal an unseren Tisch. Sophie ist noch aufs Klo, sie kommt auch bald. Unsere neue Klassenkameraden werden jetzt auch nun da sein."

Wiederstandlos liess Scorpius sich von Will zum Slytherintisch ziehen, wo sie auf den Ankunft der anderen Schüler warteten. Auf den Weg dorthin versuchte er krampfhaft das Flattern im Bauch zu ignorieren, dass seit Rose ihn umarmt hatte, aufgetaucht war.
Mädchen waren wirklich seltsam!

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