»Kapitel 28
Immer noch Jennys POV
Diese dunkle Gestalt jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich schloss meine Augen und hoffte sie würde an mir vorbei gehen.
Meine Hände lagen in meinen Knien, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Langsam blickte ich auf und sah in braune Augen. Ich begann bitterlich, ohne Grund zu weinen. Er zog mich zu sich hinauf und nahm mich in den Arm.
Ich weiß nicht wie lange wir dort standen, uns einfach nur umarmend, aber als ich mich wieder beruhigt hatte, löste ich mich aus seiner Umarmung.
„Alles wieder ok? Warum bist du einfach so weggelaufen?“ Sanft sah er mir in die Augen. Besorgnis war in seiner Stimme zu hören. Mein Nicken reichte ihm als Antwort. „Warum bist du einfach so weggelaufen? Du weißt doch, dass du immer, wirklich immer mit mir reden kannst.“
„Ich weiß nicht. Hormone schätz ich“ Mein Spruch entlockte ihm ein kurzes Lachen.
„Bleib ernst Jenny“, tadelte er mich ein wenig.
„Ich weiß es nicht“, Ich fügte noch ein „Ehrlich“ hinzu, nachdem ich Liams skeptischen Blick sah. „Ich brauchte einfach Zeit zum Nachdenken.“
„So wie damals. Mit Musik unter einem Baum?“, grinste er mich an.
„Ja“, lachte ich.
„Komm mit.“ Liam reichte mir seinen Arm. Lächelnd hackte ich mich ein. Und lief mit ihm mit.
Auf halbem Weg durch brach ich die Stille. „Wie hast du mich eigentlich gefunden?“
„Das war ganz komisch. Ich bin durch halb London gelaufen. Bis mir eingefallen ist, wie du nachdenkst, wenn du Probleme hast. Da blieb nur noch der Hyde Park.“
Ich blieb stehen und schaute ihn an. „Was?“ fragte er mich verunsichert. „Hab ich was Falsches gesagt?“
„Nein.“ Ich schüttelte meinen Kopf und sah ihn einfach nur an.
„Warum bleibst du dann stehen?“
„Weißt du eigentlich wie toll du bist?“ Automatisch stieg ihm die Röte in sein Gesicht. Verlegen sah er auf den Boden. Ich ging einfach auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. „Danke, dass du da bist. Es tut mir Leid. Ich habe mich idiotisch verhalten. Du bist und bleibst mein bester Freund.“
„Natürlich“, nickte er und legte mir den Arm über die Schulter.
Zusammen gingen wir zu seinem Haus und dem der Jungs.
„Warte. Ich schließ schnell die Tür, hole meinen Autoschlüssel und bring dich dann nach Hause.“
„Ich kann auch Laufen so ist es ja nicht“, lächelte ich ihm zu.
„Kommt gar nicht in Frage. Wir haben 22 Uhr.“ „Nett von ihm“, dachte ich. In Wirklichkeit war es draußen ziemlich gruselig.
Er schloss die Tür auf. Ich folgte ihm in die Wohnung, wo ich stürmisch von Josh begrüßt wurde.
„Gott sei Dank hat er dich gefunden!“ Er nahm mich in den Arm und küsste mich auf die Stirn. Bevor ich zu ersticken drohte, löste er seinen Griff und küsste mich auf den Mund. Die Situation war mir extrem unangenehm.
Ich stahl mich etwas aus seiner Berührung und entfernte mich ein Stück von ihm. Mein Blick flog quer durch das riesige Zimmer. Endlich sah ich ihn. Liam stand mit einem geknickten Gesichtsausdruck in der Küche.
„Jenny, kommst du mit zu mir nach Hause? Oder soll ich dich zu hier fahren?“ fragte mich Josh und legte seine Hände auf meine Hüfte, zog mich näher zu sich.
„Ist schon gut. Liam hat versprochen mich zu mir zu fahren.“ Antwortete ich und versuchte mich wieder aus seinem Griff zu befreien.
„Ach Quatsch ich kann dich doch bringen.“, lachte er, nahm meine Hand und zog mich etwas Richtung Tür.
„Nein. Ist schon gut. Ich komm dich morgen besuchen, nach der Arbeit, ok?“ Ich küsste ihn kurz und lächelte ihn an.
„Wenn´s sein muss.“ Beleidigt ging er aus der Tür und ließ sie zu knallen.
„Wo ist sein Problem?“, fragte ich mich selbst genervt.
„Das nennt sich Eifersucht“, antwortete mir Niall. „Er hat sich voll die Sorgen gemacht, nachdem du abgedampft bist.“
„Du weißt Bescheid?“, fragte ich ihn erstaunt.
„Na klar. Er ist mein bester Kumpel. El weiß doch auch alles von dir, oder?“, grinste er und neckte mich.
„Du bist doof.“ Leicht schlug ich ihn gegen den Arm.
„Oh mein Gott. Ich werde sterben!“ Dramatisch sank er zu Boden und stellte sich tot.
Unweigerlich musste ich lachen. „Komm steh auf.“ Ich zog ihn am Arm hoch, naja ich versuchte es. Aber er war definitiv zu schwer für mich.
„Helf mir hoch“, grinste er und streckte mir seinen Arm zu. Bevor ich ihm hoch helfen konnte, hatte er mich zu sich runter gezogen. Seiner Aktion folgte ein heftiger Lachanfall.
Plötzlich kam Liam angerannt, zog Niall nach oben und blitzte ihn wütend an.
„Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Du hättest sie verletzten können!“, er brüllte ihn an, stieß ihn weg und half mir hoch.
„Komm runter Kumpel. Ist doch nichts passiert. Sie hat sich schon nichts gebrochen. Ihre Knochen sind doch nicht aus Glas!“ Jedes Wort presste er zwischen seinem Lachen hinaus.
„Sie ist schwanger, Mann. Du kannst sie doch nicht einfach hinwerfen!“ schrie er ihm ins Gesicht. Niall und ich starrten ihn entsetzt an. Nialls Blick wechselte von mir zu Liam. Er erwartete wohl Bestätigung von mir.
Liam sah mich entschuldigend an. Er erntete bloß einen vorwurfsvollen Blick meinerseits.
„Stimmt das Jenny?“, fragte Niall und sah auf meinen Bauch.
„Ja“, gab ich zu. „In drei Tagen bin ich es los. Mach dir keine Vorwürfe. Ist doch nichts passiert.“ Eindringlich sah ich ihn an und kam ein Stück auf ihn zu.
„Wie ´in drei Tagen bin ich es los´? Du kannst es doch nicht einfach so abtreiben?!“ Fassungslos blickten seine eisblauen Augen in meine.
„Danke Niall. Das versuchen Josh und ich ihr auch die ganze Zeit zu verklickern.“ Dankend klopfte Liam Niall auf die Schulter.
„Warum glaubt jeder, mir vorhalten zu dürfen was ich zu tun und zu lassen habe!?“ Ich machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus. Ich war es einfach satt. Diese ständigen Vorträge, „tu dies nicht“, „tu das nicht“.
Es ist und bleibt MEIN Leben!
Liams POV
„Warum glaubt jeder, mir vorhalten zu dürfen was ich zu tun und zu lassen habe!?“ Sie brüllte uns an und machte auf dem Absatz kehrt um das Haus zu verlassen.
„Nicht schon wieder“ Ich setzte an um ihr zu folgen, doch Niall hielt mich zurück: „Gib ihr Zeit. Das ist alles nicht so einfach für sie.“
„Sicher?“, fragte ich nach. „Ja. Lass uns einfach ein bisschen schlafen gehen. Komm.“
Er legte mir einen Arm um die Schulter und wir gingen in hoch. Er in sein Zimmer ich in meins.
Dem Schnarchen nach zu urteilen, schlief er schnell ein. Ich lag immer noch wach. Einem Blick auf die Uhr nach zu urteilen, hatte ich in weniger als drei Stunden einen Fernsehauftritt bei iCarly. Naja jedenfalls sollte die Folge gedreht werden.
Ich musste einschlafen!
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Mein Wecker klingelte. Ich quälte mich aus dem Bett. Genau ein einhalb Stunden Schlaf hatte ich bekommen. In Boxershorts schlurfte ich runter in die Küche. Ein Kaffee war jetzt genau das Richtige für mich. Zu meiner Verwunderung war keiner der Jungs zu finden. An der Kaffeemaschine klebte ein Zettel:
Morgen Daddy J
Ich habe mit Simon telefoniert. Deine Szenen werden morgen nach gedreht und im Schnitt hinzugefügt. Schlaf dich ruhig erst mal aus.
~Nialler
Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Er war einfach der Beste. Ich suchte mein Handy und fand es auf der Anrichte. Ich tippte ein : Danke Nialler du bist der Beste :* Und sendete sie ab.
Kurz darauf kam seine Antwort: Du sollst doch schlafen!! :O
Bin schon dabei Jsendete ich ihm als Antwort. Zusammen mit meinem Kaffee ging ich zurück in mein Bett. Ich schob Toy Story 1 in den DVD-Player und kuschelte mich in meine Decke.
Schon nach kurzer Zeit fielen mir die Augen zu.
Jennys POV
Nach einer halben Stunde quer durch das dunkle London kam ich zuhause an. Ich schmiss meine Schuhe und Liams Jacke auf den Boden und steuerte auf das Badezimmer zu. Prüfend blickte ich in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Die Wimpertusche war mir quer über mein Gesicht gelaufen, als ich geweint hatte. Ich möchte gar nicht wissen wie schlimm sein Shirt aussieht.
Was mach ich mir eigentlich Gedanken darum? Er hasst mich doch sowieso. Oder?
Ich weiß es nicht.
Ich nahm mir den großen Schokoeisbecher aus dem Gefrierschrank und setzte mich auf das Sofa. Nach kurzer Zeit schlief ich vor dem Fernseher ein.
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