»Kapitel 25
Liams POV
„Was glaubt Josh eigentlich wer er ist? Jetzt duschte der echt schon bei uns. Kann er sich kein eigenes Bad leisten? Ha er ist ja nur der Drummer,“ dachte ich gehässig. Ich nahm mir Nialls Chips und setzte mich vor den Fernseher. Heute sollte Toy Story 2 gezeigt werden. Ich wusste zwar, dass Niall mich hassen wird, wenn ich seine Chips essen, aber das war mir egal. Schließlich wusste er wie Scheiße ich mich fühle und wie sehr ich Josh mag- nicht.
Nachdem Film, zwei leeren Chips Tüten, einer leeren Schokoladentafel und zwei leeren Bier ist mir übel und ich gehe ins Bad. Kaum bei der Schüssel angekommen, entleere ich meinen Magen. Mit geputzten Zähnen beschließe ich wieder in das Wohnzimmer zu gehen um mir den ersten und den dritten Teil das Disneyfilms anzusehen. Dummerweise laufe ich an Nialls Zimmertür vorbei. Interessiert blieb ich stehen und lauschte.
Am Anfang des zweiten Teils von Rocky stoppte Niall plötzlich.
„Hey“ protestierte Josh.
„Josh wir müssen das echt noch mal durchkauen. Tut mir zwar wahnsinnig leid aber ich versteh´s einfach nicht. Du musst mir das noch mal erklären“ erklärte Niall warum er den Film angehalten hatte.
„Schön, dass dich meine Probleme so sehr interessieren“ gab Josh etwas zickig von sich. „Wen interessieren schon die Problem von dem“, dachte ich gehässig und hörte weiter zu.
„Dann hör mir wenigstens jetzt zu“, fing er an zu reden.
„Ich hatte mich endlich dazu durchgerungen ihr die Jacke an die Arbeit zu bringen. Ich hatte ja noch die Adresse von Eleanor. Ich ging dann da so hin und hab gefragt ob sie da. Die scharfe Kellnerin meinte nur, dass sie Pause hat. Also hab ich gewartet. Als sie dann reinkam hat sie mich voll geschockt angeguckt und ich war halt voll enttäuscht und wollte gehen. Sie hat mich aber am Handgelenk festgehalten und mich mit ihren traurigen Augen angesehen. Dann meinte sie liebt mich, hat mich geküsst und mich in so einen komischen Raum gezogen-“ „Bitte kein Sex, Bitte kein Sex“, dachte ich während ich Josh gespannt und angewidert zur gleichen Zeit zuhörte“
„Er hat sich am Ende als Personalraum rausgestellt-“ Gott sei Dank!
„Dann meinte sie es wäre besser, wenn ich mich setzten würde. Was ich auch gemacht hab. Und dann hat sie angefangen rum zu stottern bis sie endlich mit der Sprache rausgerückt-“ Mittlerweile platzte ich schon vor Neugier. Normalerweise war ich nicht so aber wenn es um Jenny geht bin ich seit der Trennung von Danielle doch etwas empfindlich.
„Sie meinte sie wäre schwanger und hat mir die Tests mit dem Beipackzettel rüber geschoben. Positiv. Alle drei. Und das einzige was ich rausgebracht habe war >Ach du Scheiße<“ Ich erstarrte vor Schreck. Jenny ist schwanger und das auch noch von Josh. Das konnte einfach nicht wahr sein. Jenny gehört doch zu mir. Geschockt rutschte ich an der Wand herunter auf den Boden. Bis mir etwas einfiel. Josh und ich sagten es fast Zeitgleich. Ich war vielleicht ein paar winzige Sekunden schneller: „Liam könnte aber auch der Vater sein“
Josh sprach es aus, während ich es dachte. Danach folgte nur noch Stille. Ich blickte auf meine Uhr: 24 Uhr. Jenny war mit Sicherheit noch an der Arbeit sein. Ich wollte gerade meine Jacke aus meinem Zimmer holen als Josh erneut anfing zu sprechen: „Und dann hat sie mir einen langen Vortrag gehalten warum das Baby nicht in ihr Leben passt und wieso sie es abtreiben lassen will“ Das Blut gefror mir in den Adern. Ich war sprachlos. Erneut kam Stille auf. Wahrscheinlich war auch Niall sprachlos. Ich stand auf und holte meine Jacke aus meinem Zimmer. Als ich an Nialls Zimmer vorbeilief wollte ich nur noch einmal kurz hören, ob er seine Sprache wieder gefunden hatte. Immer noch stille. So kannte ich Niall gar nicht. Also ging ich leise die Treppen hinunter. So nur noch durch das Wohnzimmer und ich wäre an der Haustür gewesen. Doch ich hatte die Rechnung ohne Louis gemacht.
„Na Daddy Payne. Wo soll´s denn so spät noch hingehen?“, kam es von der anderen Ecke des Wohnzimmers.
„ich…ehm…also-“ stotterte ich vor mich hin.
„Ach Quatsch Kumpel du musst dich doch nicht rechtfertigen. Geht mich doch auch gar nichts an“, sagte er und klopfte mir auf die Schulter.
„Ehm…ja“, antwortete ich etwas verwirrt und ging aus der Tür.
Die kalte Nachtluft schlug mir geradezu ins Gesicht. Der Mond leuchtete hell über der Stadt und kalter Nebel lag über London. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke weiter nach oben und meine Mütze weiter ins Gesicht. Ich lief durch die dunklen Gassen auf dem Weg zur U-Bahn Station. Zwischendurch gelangte ich an unbeleuchtete Wege. Ein mulmiges Gefühl breitet sich jedes Mal in meiner Magengegend aus, wenn ich diese Straßen betrat. Nach etwa fünfzehn Minuten erreichte ich endlich die U-Bahn. >Komplett Sperrung< erleuchtete hell auf der Anzeige Tafel. „Super“, dachte ich, „Jetzt werde ich Jen garantiert verpassen“ Ich beschloss einfach die halbe Stunde zu rennen.
Ich brauchte tatsächlich nur eine halbe Stunde, um zu Jennys Arbeitsplatz zu gelangen. Als ich gerade in die Straße einbog, schloss Jenny die Tür zum Restaurant ab.
„Jenny“, rief ich um sie davon abzuhalten zu gehen.
Sie drehte sich ruckartig um und erstarrte. Ich nutzte den Moment und lief auf sie zu. Kurz bevor sie weglaufen konnte packte ich sie am Arm: „Wann genau hattest du vor es mir zu erzählen?“
Sie blickte mich geschockt an: „Ich…ehm…wer?-“
„Das ist doch vollkommen egal woher ich es weiß. Ich hätte es halt gerne von dir erfahren“ Sanft redete ich auf sie ein während ich ihr tief in die Augen blickte, ohne auch nur ein Mal wegzusehen.
„Dann weißt du sicher auch, dass ich das Kind nicht behalten werde“, erwiderte sie mit einem eiskalten Blick. Ihr Unterton war nicht wirklich viel warmherziger.
„Man Jenny das kannst du doch nicht machen! So bist du auch nicht. Du wolltest doch immer Kinder!? Das hast du damals immer gesagt!“ versuchte ich auf sie ein zu reden.
„Hat dich Josh geschickt?“
„Nein! Ich will nur, dass du unser Baby nicht abtreiben lässt!“
„Unser Baby!? Was soll denn das jetzt?! Es gibt kein „uns“. Es gab kein „uns“ und es wird auch niemals ein „uns“ geben! Ich habe übrigens schon mit meiner Gynäkologin telefoniert und in drei Tagen ist dieses dämliche Ding weg. Das kannst du ja deinem neuen besten Freund Josh ausrichten“ Mit diesen Worten ließ sie mich vor dem Restaurant zurück. Ich starrte ihr eine Weile hinterher. Fassungslos. Ratlos. Entsetzt. Ich sah solange in die Richtung, in die sie verschwunden war, bis man nicht mal mehr ihre Sillouhette erkennen konnte.
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