»Kapitel 14
Jennys POV
Als ich aufwachte, hatte ich mörderische Kopfschmerzen.
Ich hatte außerdem keinen Plan wo ich überhaupt war. Als ich bemerkte, dass ich komplett nackt war, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Josh, stimmt.
Ich blickte neben mich und das Bett war leer. Durch den Rest Alkohol war ich total verwirrt und fragte mich, wieso er weg war, schließlich war ich ja in seiner Wohnung. Ich dachte mir nichts weiter dabei, zog mir das T-Shirt von ihm über und stapfte in das Bad, was ich glücklicherweise auf anhieb fand.
Ich streifte mir sein T-Shirt über den Kopf und duschte ausgiebig.
Unter normalen Umstände würde ich sowas niemals tun. Doch Tatsache war, dass ich nicht nur roch wie eine Schnapsleiche, sondern dementsprechend auch aussah. So wollte ich keinem unter die Augen treten. Schließlich trägt man eine gewisse Verantwortung seinen Mitbürgern gegenüber, oder?
Während das Wasser so auf mich niederprasselte, ließ ich den Abend Revuepassieren.
„Fuck! Ich muss dringend mit Eleanor reden und mich bei ihr entschuldigen“ flüsterte ich zu mir selbst.
Und dann ging die Tür auf.
„Ach hier bist du,“ Josh strahlte mich an, „Ich habe Kaffee für dich gemacht, Kopfschmerztabletten rausgekramt und Brötchen geholt. Also wäre es angebracht, dass du dich beeilst, sonst ist dein Kaffee kalt.“
„Danke. Du bist ein Schatz“, antwortete ich und gab ihm einen Luftkuss. Das war wirklich süß von ihm. Ich würde es schade finden, wenn das hier bloß ein One-Night-Stand war. Ich duschte mich fertig und ging wieder bloß in seinem T-Shirt aus dem Bad, da ich meine Sachen im Schlafzimmer hatte liegen lassen. Er stand mir oben ohne gegenüber und auf dem Bett war ein riesiges Buffet angerichtet.
„Ach da ist mein T-Shirt. Da kann ich es ja lange suchen“, grinste er mich frech an.
„Jetzt tu aber mal nicht so als hättest du nur ein T-Shirt“, antwortete ich gespielt patzig und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Na dann werde ich mir mein T-Shirt wohl mal wieder zurückholen“, meinte er und zog mich an sich ran.
„Seh ich so aus, als würde ich dir das schöne T-Shirt kampflos überlassen?“, fragte ich ihn mit einem breiten Grinsen.
Er antwortet erst gar nicht, sondern fing an mich durch zu kitzeln. Ich rannte vor ihm weg durch die halbe Wohnung. Lachend und spielend, wie zwei kleine Kinder jagten wir durch die Wohnung. Nach etwa fünf Minuten hatte er mich doch erwischt.
„Ha. Jetzt hab ich dich“, strahlte er mich an und küsste mich.
„Ok. Ich ergebe mich“, erwiderte ich mit entsprechender Geste.
„Dann kann ich dir ja jetzt mein T-Shirt ausziehen.“ Sein Griff lockerte sich und seine Finger krochen unter das Shirt.
Ich witterte meine Chance. Er hatte seinen Griff gelockert. Ich duckte mich und schlich unter seinen Armen vorbei.
„Haha denkst‘e!“
Ich lief ins Schlafzimmer, schnappte mir meine Sachen und konnte mich gerade noch rechtzeitig im Badezimmer einschließen.
„Hey. Das ist unfair.“
Ich musste laut loslachen, da ich mir seinen Schmollmund genau vorstellen konnte.
Ich zog mir mein Kleid wieder an und ging heraus, nachdem ich mir meine Haare noch einigermaßen zusammengebunden hatte.
Ich fand einen schmollenden Josh in ziemlich erotischer Pose auf dem Bett vor.
„Wow. Ich liebe das Kleid. Du siehst toll aus“, entgegnete er mir. An Komplimente am Morgen könnte ich mich gewöhnen.
„Können wir jetzt endlich mal Frühstücken“, erwiderte ich sein wirklich süßes Kompliment gespielt beleidigt.
„Aber Natürlich Jennifer“, konterte er gespielt ernst.
„Wenn du mich noch einmal so nennst, such ich mir ein Messer und schneide dir dein Libelingsanhängsel ab.“ Ich stemmte die Hand in die Hüfte und funkelte ihn böse an.
„Aber du heißt doch so, oder nicht?“ Er richtete sich auf und runzelte die Stirn.
„Jen. Nenn mich einfach Jen.“
Ich krabbelte zu ihm aufs Bett, küsste seine Stirn und nahm mir eine mit Schokolade überzogene Erdbeere.
„Alles klar, Jen.“ Er grinste und nahm sich ebenfalls eine Erdbeere.
Wir frühstückten zu Ende und ich fragte ihn, ob er mich nach Hause fahren könnte.
„Aber nur, wenn ich vorher deine Nummer bekomme“, sagte er, drängte mich an die Wand und küsste mich, „Ich würde dich nämlich gerne wiedersehen.“ Seine Wangen färbten sich leicht rosé, er biss sich auf die Lippe und schaute nervös nach unten.
„Unter drei Bedingungen.“
„Wie gleich drei? Die Dame ist ja eine echte Diva. Was habe ich mir da nur angelacht.“ Grinste er und verschränkte unsere Hände.
„Du Arsch“ meinte ich, während ich ihm spielerisch, leicht gegen die Brust schlug.
„Nein jetzt ernsthaft. Was sind die Bedingungen?“
„Erstens: Du fährst mich heim. Zweitens: Ich bekomme deine Nummer auch. Drittens: Du kommst heute Abend zu mir und ich koche uns etwas. Du musst wissen, ich bin eine ausgebildete Köchin und habe einen Michellin-Stern.“
„Okay Nummer eins und zwei akzeptiere ich Kommentarlos. Und Nummer drei- DU musst wissen, dass ich jetzt lächerlich hohe Erwartungen an dich habe.“
„Challenge accepted“ lächelte ich ihn an.
Nach zwei oder drei Küssen gingen wir raus zu seinem Wagen und er fuhr mich nach Hause. Die Fahrt war nicht gerade die einfachste. Ich war vorher noch nie in seinem Viertel und er noch nie in meinem. Dementsprechend war es etwas schwieriger mit dem Jen-beschreib-mal-den-Weg- Ding.
Zu Hause angekommen, ging ich hoch und schnappte mir zuerst das Telefon um Eleanor anzurufen. Sie nahm und nahm einfach nicht ab. Nach dem zehnten Mal anrufen beschloss ich ihr auf die Mailbox zu reden:
Eleanor bitte nimm ab. Ich muss dringend mit dir Reden. Die Aktion mit der Ohrfeige tut mir wahnsinnig Leid. Ich muss dir das unbedingt erklären. Bitte El ich weiß, dass du da bist.
Ich rief sie solange an und redete so oft auf ihre Mailbox, bis ich sie vollgequatscht hatte.
Kurz nach dem ich mich hingelegt hatte, piepste mein Handy. SMS von Eleanor.
Jenny komm mal Bitte Starbucks Oxford Street. Müssen reden. xX Kuss EL
Auf das „Kuss“ bildete ich mir gar nichts ein. Andere Leute schreiben ‚Liebe Grüße‘ und Eleanor entschied sich halt immer für ‚Kuss‘. Somit zog ich mir eine Hotpant und ein schlabberiges Top an und lief los Richtung Oxford Street.
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