Der Träger

7.9.2022

Ich flog wie ein Zuschauer über eine Gegend. Alles war eher dunkel und verfallen, es war eine zerstörte Stadt. Die Autobahnbrücke unter der ich hindurch tauchte war völlig rostig und knarrte im Wind. Vereinzelt waren sich bewegende Schatten von Menschen zu sehen, wie sie langsam aufstanden oder sich schleppend eine Straße hinunterbewegten. Ein besonders großer Kerl stand im Weg und ich musste nach links ausweichen, aber er bemerkte mich nicht.

Zu Ende ging der Rundflug an einem kleinen Feuer, wo ein Junge saß. Er hieß George und ich Yuta. Ich sagte, das hier war kein Ort für Kinder und dass ich ihn hier herausbringen würde. Er hatte bisschen Angst vor mir aber ging mit mir. Eine Weile irrten wir durch die kaputten Trümmer, bis es wieder etwas belebter wurde. Eine junge Frau blieb neben uns stehen und fragte nach dem Weg. Sie trug einen kurzen pinken Rock und ich bot ihr an, mit uns zu kommen, was sie aber ablehnte, selbst wenn es die selbe Richtung war und es in der Gruppe sicherer gewesen wäre. Sie rannte geradezu von uns weg. George sagte kein Wort und klammerte sich immer nur an meinen linken Arm.

Nach einer Weile erreichten wir einen Bahnhof und selbst George wusste instinktiv, welcher Zug der richtige war - leider fuhr dieser soeben weg und ich rannte mit George hinterher. Dann schnappte ich den Jungen mit beiden Armen und ging in ein Fliegen über, was aber nur eine kurze Distanz überbrücken konnte. George und ich schafften es eine metallene Stange zu packen und die Türen öffneten sich.

Innen war eine wunderbar friedliche Atmosphäre. Alles war in gelb und hellblau gehalten und viele Leute saßen nicht drin. Eine leise Melodie dudelte vor sich hin wie in einem Aufzug. Wir setzten uns auf zwei freie Plätze und ich schaute aus dem Fenster. Draußen war es aber dunkel und ich erkannte nur meine hellen türkisen Haare.

Also beobachtete ich einen blonden schlanken Mann, der durch den Zug schlenderte und ganz eindeutig die Leute um sich herum hypnotisierte. Diese Leute gaben ihm dann jegliche Wertsachen die sie besaßen und bedankten sich auch noch. Ich stand auf und vermied es ihm länger in die Augen zu sehen, als ich ihn am Kragen packte und zur Rede stellte. Er stritt alles ab - wurde aber sofort ernst als er George bemerkte und ich konnte ihm ins Gesicht sehen. Er raunte mir zu, dass ein Menschenkind Pech brachte und wie ich auf die Idee gekommen war, ihn mitzunehmen. Ich ließ ihn los und erklärte knapp, dass er "der Träger" war und wir ihn zu Gott bringen mussten. Der andere verstand und sagte, er würde auf George Acht geben während ich den Zug durchsuchen sollte, da ihm ein paar seltsame Personen aufgefallen waren, er aber nicht mit ihnen fertig werden würde.

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