Schulfreizeit der makaberen Sorte
29.08.2019
Ich bin in einem Lift gefahren, mit der ganzen Klasse. Keiner wusste wo es hingeht, es ging ständig nach oben aber nicht nur geradeaus.
Wir saßen in einer Gondel wo wir angeschnallt waren wie in einem Reisebus, nur war halt nicht so viel Platz. Ich glaube wir waren zu sechst. Fünf von uns waren auch brav und haben sich an die Regeln gehalten - Animox war am Start. Er ist ständig aufgestanden und zum Fenster gelaufen, die Sitzreihen standen so dass man nicht rausgucken konnte. Er hat sich dauernd beschwert was hier abgeht, auf die Lehrer geschimpft und uns angemotzt, wir anderen waren still. Keine Ahnung wahrscheinlich waren wir einfach zu ängstlich vor den Konsequenzen.
Einmal hat er die Tür aufgemacht und gesagt er würde jetzt springen. Weil ich ihm das zugetraut hätte bin ich aufgestanden und habe ihn auf seinen Platz zurück gezogen und die Tür zugemacht. Dabei habe ich gemerkt, dass draußen einfach nichts war. Wir schwebten an einem Drahtseil durch ein fettes schwarzes nichts. Von innen sah es draußen hell aus, die Fenster waren wohl gar keine Fenster.
Ich hab mich wieder auf meinen Platz, neben Animox, gesetzt. Der hat geschmollt aber ist nicht wieder aufgestanden.
Dann nach ner Weile ist die Gondel aufgeklappt, und wir fuhren wie in normalen Sesselliften weiter. Dabei hat sich die Sitzreihe aufgespalten, aber es blieben Pärchen.
Nun war es um uns rum eine normale Schneelandschaft, als würden wir Skifahren gehen.
Animox und ich haben uns etwas unterhalten, jetzt da er nicht mehr in der Gruppe war, war er ziemlich nett. Aber ich glaube, es lag auch daran dass er vorhin Angst hatte.
Dann kamen wir endlich an. Dort lag kein Schnee, und es ähnelte einem KZ. Dort liefen lauter Männer mit Uniformen rum, und ihr Chef hieß Gürß oder Grüss oder so.
Die ganze Klasse kam wieder zusammen, und wir fanden uns in einem Klassenzimmer wieder. Ich setzte mich neben Bombongirl , die aber von mir wegrutschte. Da habe ich mir Gedanken gemacht und kam zu dem Schluss, dass ich wohl mal wieder nicht Ich war. Ich hab mich besser woanders hingesetzt. Dort blieb ich auch nicht lange allein, und a7n6i4m3e setzte sich neben mich. Sie hatte eine Zahnspange und auffällig große blaue Augen. Und sie hat einen Maiskolben gegessen, die ganze Zeit.
Unsere Aufgabe war iwie, eine Wurst zu schälen. Okay, das hat noch jeder hinbekommen. Dann sollte man an einem Ende ein Geheimfach in die Wurst bauen. Auf irgend ne Art und Weise hab ichs hinbekommen, und dort versteckte ich ein Messer. Dann hab ich die Haut wieder drüber, die Miene eines roten Fineliners aufgeschnitten und reingetropft. Das war schon cool, weil es versickerte und erst aus der Mitte rauslief, wenn man so tat als würde man reinbeißen.
Als nächstes war man zu zweit in einem Raum, und sollte alles was da drin war in Streichholzschachteln verpacken. Was natürlich schier unmöglich war. Animox hat sich freiwillig dafür gemeldet mit mir zu arbeiten.
Das Zimmer war eine ganze Wohnung. Man konnte aber nur das Wohnzimmer betreten, die andren Räume waren abgesperrt. Zwei Seiten des Zimmers bestanden komplett aus Fenstern und und einer durchsichtigen Tür. Die war zu. Draußen war Dunkelheit und sonst nichts. Man hat ein Stück Terrasse vor der Tür gesehen, was sich aber schnell auch in der Schwärze verlor.
Innen war es aber auch seltsam. Dort standen drei graue leblose Katzen rum. Eine hockte gleich vor der Tür, die andere auf einem Regal und die dritte lag auf dem Stuhl. Alle hatten typisches künstliches Fell. Borstig und komplett unecht.
Ich habe mich etwas gegruselt, keine Ahnung wie es Animox ging.
Der Boden war voller Kram. Puppenhäuser und Zubehör, und natürlich Streichholzschachteln. Genau ZWEI STÜCK. Krass.
Erstmal haben wir das Zeug so weit auseinander gebaut wie nur möglich, und mittendrin sagte Animox auf einmal: "Ich mag deine Haare, Boy."
Ich dachte mir nur so: ja guuut schön für dich. Da bin ich dann wieder zum Fenster um mein Spiegelbild zu suchen, was ich auch fand. Ich sah ein bisschen so aus wie Hinata von Haikyuu!!, nur war ich größer und meine Haare eher rot - aber ich war auch männlich.
Dann hat mein Spiegelbild die Fensterscheibe von außen angehaucht, und auf einmal waren da keine Augen mehr, nur noch ein großer Mund.
Erschrocken bin ich zurück getaumelt und auf irgendwas gestiegen, was höllisch weh tat.
Auf dem Boden angekommen, war das Vieh vorm Fenster weg. Nur die angehauchte Stelle war noch da.
Animox hat mich hochgezogen und leicht in den Arm genommen.
Ohne weiter Worte zu wechseln haben wir uns wieder an die Arbeit gemacht. Wir beide schienen nicht zu wissen wie, aber wir schafften es, das Zeug in die zwei Schachteln zu kriegen.
Animox sagte, dass sich manchmal die Traumwelt und die Realität überlagern, sodass, auf egal welcher Seite, wundersame Dinge passieren können.
Ja und da wurde es erst Recht gruselig. Weil die Tür war offen auf einmal. Das war eine Terrassentür, was heißt, man musste die Klinke von senkrecht auf waagrecht bringen, um sie öffnen zu können. Aber keiner von uns beiden hatte das getan!
In gefühlter Lichtgeschwindigkeit bin ich zur Tür und hab sie geschlossen. Bis ich Fell an meinem Bein spürte, und die Katze bemerkte, die mich aus ihren gelben Glasaugen von unten ansah, und wohl raus wollte. Ungläubig starrte ich die zweite Katze an, die mir gegenüber an der Wand saß und sich mit ruckartigen Bewegungen putzte. Ihre Augen hatten mich anvisiert wie zwei Scheinwerfer. Die dritte Katze war nicht aufzufinden.
Licht. Das war auch so ein Problem, denn es wurde zunehmend dunkler.
Irgendwann saßen Animox und ich Rücken an Rücken da und haben unsere Hände gegenseitig umklammert. Um uns war nur noch Schwärze und diese Katzenaugen. Beim nächsten Windstoß aber verschwanden sie, und dann war alles aus.
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Ich weiß echt nicht wie, aber wir haben es rausgeschafft. Wir waren wieder in dem Klassenzimmer, einfach so, auf einen Schlag.
Komplett verängstigt saßen wir auf dem Boden.
Alle andren haben uns entweder verwirrt angeguckt oder ausgelacht. a7n6i4m3e hat keinen Mais mehr gegessen, dafür bestand ihre Haut nun irgendwie aus Mais. Es sah aus wie Schuppen, und es war übelst ekelhaft. Zum Glück ist sie schnell wieder gegangen.
Wir sollten nun nach draußen, wo wir eine Art von diesem Mein Hut, mein Stock, mein Regenschirm... gespielt haben. Nur dass es kein Spiel war, sondern eher militärisches Marschieren mit Kämpfen. Jedenfalls waren es so viele Schritte, dass ich sie mir beim besten Willen nicht merken konnte. Bombongirl war total gut dadrin.
Es hat damit geendet, dass wir alle einen Eimer Wasser geholt haben, in einen großen Pool geschüttet haben, und dann reingesprungen sind.
Ich bin nicht reingesprungen, weil ich wusste, dass ich nicht schwimmen kann. Da hat mich Animox reingeschmissen.
Wie vermutet konnte ich nicht schwimmen, aber a7n6i4m3e hatte sich in eine Luftmatratze aus Popcorn verwandelt, wo ich mich draufgesetzt hab.
Dann waren da auf einmal Fische in dem Wasser, gegen die man kämpfen sollte. Alle haben sich Mühe gegeben aber einer nach dem anderen wurde von den Fischen umgebracht, und mein Floß wurde aufgefressen. Zum Glück war ich nah am Rand und konnte rausspringen. Ein paar andere sind auch raus, weil sie wohl gemerkt hatten dass es unmöglich war zu gewinnen, die andren wurden gefressen.
Animox war übel zugerichtet und lag mit geschlossenen Augen einfach nur neben dem Blutbad - Die Uniformierten haben sich übrigens einen Dreck um uns geschert - und ich bin zu dem Blonden rüber. Er lebte noch und das war gut. Ich war mir aber nicht sicher ob er bei Bewusstsein war, und einfach so aus Neugierde hab ich ihn geküsst. Natürlich hat er die Augen geöffnet und mich fragend aber lächelnd angeschaut. Ich habe gesagt, das war dafür, dass er mich ins Wasser geworfen hat.
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Dann kamen blöde tiefliegende Flugzeuge die total viel Krach gemacht haben und ich wurde geweckt
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