Mittwoch, 12. Dezember - ein etwas anderes Treffen
♪ 'And you throw your head back laughing like a little kid
I think it's strange that you think I'm funny 'cause he never did
I've been spending the last eight months
Thinking all love ever does is break and burn and end
But on a Wednesday in a cafe I watched it begin again'♪ -Taylor Swift
Nikkis Sicht
Langsam verzweifle ich hier wirklich. Ich bin heute extra früh aufgestanden, damit ich genug Zeit habe, mich fertig zu machen. Meine Haare fallen schon in großen Wellen über meine Schulter und meine Augen sind, zur Abwechslung, sogar mit einem schwarzen Eyeliner zusätzlich zu der Mascara betont. Doch ich suche schon seit einer halben Stunde ein passendes Outfit und habe immer noch nichts gefunden. Und wenn ich noch lange brauche, dann bringe ich nicht nur Amira, die noch nicht einmal munter ist, zu spät in den Kindergarten, sondern komme auch noch unpünktlich zu meinem ersten Treffen mit Noah. Wegen diesem stehe ich so oder so schon unter Strom, sodass ich die halbe Nacht nicht geschlafen habe, weshalb kann dann nicht alles andere klappen?
Gerade als ich mich erneut umgezogen habe, dann aber durch einen Blick in den Spiegel das hochgeschlossene, schwarze Kleid verwerfe, klingelt es an der Haustür. Überrascht ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Wer kann das denn bitte sein, um halb sieben in der Früh?
Als ich die Türe öffne, steht Phi mit einem Grinsen vor der Tür. „Sag mir bitte nicht, dass du vorhast, dieses Nonnenkleid zu tragen.", fragt sie, ohne mich zu begrüßen und tritt einfach ins Haus. Ich seufze, als ich die Haustür hinter mir schließe.
„Nein, aber ich habe langsam nichts mehr, was ich noch anziehen könnte.", antworte ich verzweifelt.
Daraufhin breitet sich ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht meiner besten Freundin aus.
„Tja, dann ist es ja gut, dass du mich hast.", sagt sie und reicht mir die Tüte, die sie in der Hand hält. Überrascht werfe ich einen Blick hinein, doch als ich die Preisschilder sehe, die noch immer an dem Kleidungsstück hängen, sehe, schüttle ich den Kopf. „Vergiss es Phi, das ist wirklich nett, aber ich kann das nicht annehmen."
Doch mein Gegenüber verdreht nur die Augen. „Doch, du kannst und du wirst. Immerhin willst du zu deinem ersten Treffen doch nickt nackt auftauchen, oder? Sieh es einfach als einen vorgezogenen Teil deines Weihnachtsgeschenkes."
Nach zehn Minuten diskutieren gebe ich mich geschlagen, und verschwinde nach oben, um mich umzuziehen, während Phi meine kleine Schwester weckt und diese ebenfalls von ihrem Pyjama befreit.
Das Geschenk meiner besten Freundin stellt sich als ein gestricktes, weinrotes Off-Shoulder-Kleid heraus. Als ich es mit schwarzen Overknee-Strümpfen kombiniere und mein Outfit im Spiegel betrachte, bin ich sprachlos. Es ist nicht nur bequem, sondern sieht auch noch wirklich gut aus.
„Schau mal, Amira, ist deine Schwester nicht wunderschön?", ertönt auf einmal die Stimme von Phi an der Tür. Ich wende ihnen meinen Blick zu und sehe, wie meine Schwester, die von Ophelia getragen wird, mich mit großen Augen ansieht und bedächtig nickt.
„Ich mag auch so hübsch sein wie Ni.", sagt sie mit fester Stimme. Daraufhin gehe ich auf die beiden zu und nehme meine Schwester selbst auf den Arm. „Du bist doch schon die Allerschönste." Auf diese Aussage hin fängt meine Schwester an, zu strahlen. Mit einer Hand umarme ich auch meine bester Freundin und flüstere ihr ein ‚Danke' ins Ohr.
Da meine endlose Kleidersuche nun beendet ist, habe ich jetzt genügend Zeit, um meiner Schwester ebenfalls ein paar kleine Locken mit dem Lockenstab zu verpassen. Amira strahlt währenddessen wie ein Honigkuchenpferd.
Danach gehen wir zu dritt in die Küche, wo ich meiner Kleinen noch schnell ein Frühstück mache. Ich biete auch Phi etwas an, doch die winkt nur ab.
„Ich bekomme später noch etwas." Ich zucke nur mit der Schulter und widme mich, während meine beste Freundin meine Schwester unterhält, kurz meinem Handy. Mein Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen, als ich sehe, dass Noah mir geschrieben hat.
‚Guten Morgen Kleine 😊 Gut geschlafen? Heute, um halb acht beim Kindergarten? xo'
Mit einem Lächeln schreibe ich zurück: ‚Guten Morgen 😊 Naja, ging so, du? Klar, freu mich schon xo P.s. Ich bin nicht klein :P'
Kaum, dass ich die Nachricht abgeschickt habe, kommt Noah online.
‚Ja, hatte einen schönen Traum 😊 Ich mich auch. P.s. Das würde jetzt jeder sagen :P'
Mit einem Augenverdrehen lege ich das Handy weg, mein Grinsen bleibt jedoch auf meinem Gesicht. Von was er wohl geträumt hat?
Eine Viertelstunde später verlassen wir zu dritt das Haus. Ich setzte Amira auf dem Rücksitz in ihren Kindersitz, bevor ich mich aufrichte, um mich von Phi zu verabschieden. Doch die geht nicht, wie erwartet, zu ihrem Auto, sondern sie will gerade auf der Beifahrerseite bei meinem einsteigen.
„Ähm, Phi, was wird das?", frage ich verwundert.
Daraufhin richtet sie sich wieder auf.
„Nikki, was ist heute für ein Tag?", fragt sie mich.
„Äh, Mittwoch?" Woraufhin will sie hinaus?
„Ja genau. Und was steht jeden Mittwochmorgen in deinem Kalender?"
Es braucht nur wenige Sekunden, bis mit klar wird, woraufhin sie hinaus will.
„Du willst doch nicht ernsthaft mitkommen, oder? Ich habe dich doch gestern extra noch gefragt, ob es okay ist, wenn ich mich heute mit Noah treffe. Nicht nur das, du hast mich sogar überredet, ihm das Treffen vorzuschlagen.", sage ich ein wenig zu laut.
„Ich habe dir gestern geantwortet, dass er gerne kommen kann. Ehrlich, ich dachte, da war klar, dass ich mitkommen meinte. Außerdem ist das unsere Tradition, dass wir immer Mittwoch in der Früh zusammen frühstücken gehen. Das ist der einzige Tag in der Woche, an dem wir beide Zeit haben. Also ja, ich komme mit. Ich werde schon nicht peinlich sein, versprochen. Außerdem muss ich deinen Schwarm ja kennenlernen, oder nicht?", erklärt sie und setzt sich einfach ins Auto.
Kurz bin ich einfach zu sehr verblüfft, als dass ich etwas mache, aber dann gehe ich ebenfalls zur Fahrerseite und lasse mich ins Auto gleiten.
„Klar, so wie ich erst deinen heimlichen Schwarm kennenlernen durfte? Ich konnte doch nicht ahnen, dass es Harry ist.", sage ich.
Ein paar Sekunden funkeln wir uns gegenseitig an, bis ich mich geschlagen gebe und den Motor starte.
„Das, wirst du mir irgendeinmal büßen. Ich weiß nicht, wann oder wie, aber glaube mir, das vergesse ich nicht.", zische ich.
Ich kann Ophelias Lächeln fast spüren. „Ich hab dich auch lieb, Nikki."
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Als wir wenig später beim Kindergarten stehen bleiben, bin ich immer noch ein wenig genervt. Doch da bin ich die Einzige, denn sowohl Phi als auch Amira steigen mit einem Lächeln aus. Die Eine, weil sie wieder einmal eine Diskussion gegen mich gewonnen und ihren Willen durchgesetzt hat, und meine Schwester, weil meine Freundin, die sie vergöttert, mitkommt.
Doch als wir uns gerade auf den Weg zum Gebäude machen, passiert etwas, was meine Laune wieder hebt. Denn just in diesem Moment parkt ein schwarzer Audi neben meinem alten Skoda ein. Und überraschenderweise steigt ein sichtlich genervter Noah aus dem Wagen, dicht gefolgt von zwei Jungen, einer mit heller Haut und verwuschelten, schwarzen Haaren, der andere mit einem schokoladenfarbigen Hautton und kurzen schwarzen Haaren. Das sind sicher James und Sam, die besten Freunde von denen Noah mir erzählt hat. Letzterer hat auch Mia im Arm, die sofort meine Schwester lautstark begrüßt, als sie diese erkennt.
„Ach, hast du deine Babysitter auch nicht loswerden können?", frage ich scherzhaft, als die vier auf uns zu kommen. Daraufhin fangen Sam und James zu lachen an. „Alter, sie hat Humor, gefällt mir.", sagt Ersterer immer noch lachend zu Noah.
Dessen Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse. Er ignoriert seinen Kumpel einfach, tritt auf mich zu und umarmt mich kurz, wodurch er eine Welle an Schmetterlingen durch meinen Körper sendet. Das Geruch seines Aftershaves steigt mir in die Nase und benebelt mich richtig. Unauffällig atme ich tief ein. Wie kann man nur so gut riechen?
Schließlich lösen wir uns voneinander. Auf Noahs Gesicht breitet sich ein leichtes Lächeln aus, das mich trotzdem am ganzen Körper kribbeln lässt. „Hey.", murmelt er und sieht mir tief in die Augen. „Hey.", gebe ich zurück, wobei ich versuche, meine Atemlosigkeit zu verbergen.
„Wird das heute noch etwas mit dem Kinderabliefern oder bleiben wir jetzt hier und dürfen euch beim Anschmachten beobachten?", wirft James dazwischen. Schnell senke ich den Blick und streiche eine Haarsträhne aus dem Gesicht, um die aufsteigende Röte zu verbergen. Oh man, wie peinlich.
Nachdem wir uns alle gegenseitig vorgestellt haben, liefern wie Mia uns Amira - die fast nicht merken, dass wir uns verabschieden, so beschäftigt sind sie mit ihrem Gespräch – im richtigen Raum ab und machen uns zu einem nahe gelegenen Café auf, in dem Phi und ich immer mittwochs frühstücken. Dementsprechend überrascht ist auch Martha, die Besitzerin, als sie uns heute mit drei Jungs hereinkommen sieht.
Sie kommt auch sofort zu uns, als wir uns setzen.
„Guten Morgen, meine Lieben. Hattet ihr eine schöne Woche? Wirklich schön, dass ihr eure Freunde heute mitgebracht habt.", begrüßt sie und freundlich.
„Guten Morgen Martha. Ja, war ganz okay. Das sind Sam, James und Noah.", erwidert Phi.
„Freut mich, euch kennenzulernen. Also, braucht ihr Jungs noch eine Weile oder könnt ihr schon bestellen? Bei euch Mädels ist es das Übliche, oder?" Phi und ich nicken, während Sam und James beide noch schnell einen Blick in die Karte werfen, bevor sie bestellen.
„Ist dein übliches Frühstück gut?", fragt Noah, der mir gegenüber sitzt, mich. Ich zucke mit den Schultern und grinse. „Lass dich überraschen."
Und zu meiner großen Verblüffung wendet er sich an Martha und sagt: „Ich nehme bitte das Gleiche wie Nikki."
Diese Chance lässt sich meine beste Freundin natürlich nicht entgehen. „Wow, du bist wirklich mutig, dabei weißt du ja nicht mal, wie Nikkis übliche Bestellung aussieht. Es ist richtig ekelig. Als Getränk hat sie einen Grünkohl-Lachs-Smoothie und in ihrem Bagel ist Spinat, Rotkraut, Erdnussbutter und Zitrone.", wendet sie sich an Noah und verzieht angewidert das Gesicht. Der Angesprochene scheint es ihr aber noch nicht wirklich abzukaufen, denn sein Blick huscht zu mir. Ich beschließe, mitzuspielen und zucke mit den Schultern und versuche, meine Stimme betont gleichgültig zu halten. „Das ist wirklich gesund, es liefert nämlich viele Vitamine und Mineralstoffe. Mein Mittagessen ist erst gewöhnungsbedürftig: Sardellen in einer selbstgemachten Orange-Ingwer-Heuschrecken-Sauce, überbacken mit einem speziellen Käse, in dem Maden leben." [den Käse gibt es wirklich, das ist eine sardische Spezialität]
Noahs Gesichtszüge entgleisen mit einem Mal und auch Sam und James verziehen die Gesichter. Das sieht so lustig aus, das Phi und ich uns nicht mehr halten können. Laut lachend schlagen wir über den Tisch hinweg ein.
Es braucht ein paar Sekunden, bis die Jungs erkennen, dass wir sie nur veräppelt haben. Doch dann fangen auch sie zu lachen an.
„Ich muss sagen, Respekt. Man merkt, dass du Schauspiel studierst.", lobt mich Noah und ich werde augenblicklich rot und senke den Blick. Obwohl ich weiß, dass ich nicht schlecht bin, kann ich mit Lob gar nicht umgehen.
Bis schließlich das Essen kommt, unterhalten wir uns alle zusammen über das Übliche, was wir alle gerade machen, wie alt wir sind und solche Sachen. Die Jungs sind überrascht, als sie hören, dass Phi ebenfalls Jus studiert, allerdings drei Semester unter ihnen. Auch zeigen sie ehrliches Interesse an meinen Studien und, was ich danach machen kann.
Kurz werde ich in meiner Erzählung unterbrochen, als Martha unsere Getränke bringt. Wir alle haben einen Kaffee bestellt, nur Phi hat sich wie üblich einen Tee bestellt. Die Jungs brauchen nicht einmal etwas sagen, denn die Frage steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
„Meine Eltern stammen aus London, okay?", antwortet sie seufzend. Sam und James sind sofort Feuer und Flamme, als sie das hören und bombardieren meine beste Freundin mit Fragen.
Noah jedoch wendet sich mir zu. „Was machen deine Eltern denn so? Auch versteckte, internationale Beziehungen?" Über diesen Kommentar muss ich kurz lachen, bevor ich antworte: „Meine Mutter ist Krankenschwester und auch gebürtige Österreicherin. Mein Vater ist... war Hirnchirurg, der auch aus England kam. Er ist vor knapp drei Jahren an Krebs gestorben." Am Ende senke ich meinen Blick und muss mich zusammenreißen, dass meine Stimme nicht bricht.
„Oh man, das tut mir leid.", antwortet Noah bestürzt und als ich wieder aufsehe, bemerke ich, dass er sich durch die Haare fährt. Ich schüttle nur den Kopf und versuche mich an einem Lächeln. „Ist schon okay, mittlerweile habe ich mich damit abgefunden. Es war eine riesen Umstellung, vor allem auf einmal so viel Verantwortung für Amira zu haben, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt." Kurz schweige ich, bevor ich noch hinterherschiebe: „Was ist mit deinen Eltern?" Zu spät fällt mir seine Reaktion von Montag ein.
Wie damals verdunkelt sich sein Gesicht, doch noch immer schaut er mir tief in die Augen, in denen jetzt Trauer liegt. „Sie sind letztes Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen."
Vor Bestürzung und Schock reiße ich meine Augen auf. Ich kann nicht anders, als meine Hand auszustrecken und auf seine, die am Tisch aufliegt, zu legen.
„Gott Noah, wie schrecklich. Ich wusste das ja nicht, tut mir wirklich leid."
Sein Gesicht wird noch eine Spur düsterer. „Kein Problem, du konntest das ja nicht wissen. Tja, seitdem musste ich mich auch in meine neue Rolle als Vaterersatz gewöhnen."
Neben meinem Schock keimt Bewunderung in mir auf. Ich könnte mir nicht vorstellen, Amira ganz allein großzuziehen, und Noah hat gleich zwei Schwestern. Denn auch, wenn Claire schon achtzehn ist, mit diesem Alter ist man vor allem nach so einem Schicksalsschlag. „Wow, das ist wirklich bewundernswert. Nicht jeder würde sich dieser Aufgabe stellen, andere würden sich einfach verdrücken. Aber was ich bis jetzt gesehen habe, machst du das wirklich toll. Man sieht, dass Mia dich vergöttert.", erwidere ich ernst.
„Ja, ich versuche mein bestes zu geben. Aber danke.", meint Noah und sein Gesicht hellt sich ein wenig auf. Doch plötzlich legt er seine zweite Hand auf meine, die immer noch auf seiner anderen liegt. Es fühlt sich an, als würde ein elektrischer Schlag von meiner Hand durch meinen ganzen inneren Organe fahren. Mein Herzschlag verdoppelt sich und mein ganzer Körper ziert eine Gänsehaut. Tief sehen wir uns gegenseitig in die Augen, keiner von uns kann den Blick lösen.
Eine gefühlte Ewigkeit sitzen wir so da, bis Martha plötzlich mit dem Essen neben uns steht. Schnell ziehe ich meine Hand weg und laufe rot an. Was war das denn gerade?
Martha stellt das Essen vor uns ab und wünscht uns allen einen guten Appetit. Peinlich berührt wende ich den Blick nicht von meinem Teller ab.
„Du hast ja doch Geschmack.", stellt Noah fest und zwingt mich damit aufzusehen. Ich setze ein Lächeln auf und antworte: „Ich sagte ja, du sollst mir vertrauen." Was gibt es auch Besseres zum Frühstück, als einen Bagel mit Tomaten und Mozzarella und einen selbstgemachtes Granola-Müsli mit Kokos, Rosinen und Zimt?
Auch den anderen scheint es zu schmecken. Sam und James haben beide einen Bagel mit Eierspeise, Speck und Paprika bestellt, und als süßes Extra einen Pancake mit Ahornsirup, Himbeeren und Eis. Phis Stammgericht ist der Avocado-Hummus-Bagel und danach ebenfalls das gleiche Müsli wie ich.
Nach dem Essen bestellen wir uns neue Getränke und beschließen, die ersten Vorlesungen an diesem Tag einfach zu schwänzen. Gerade bin ich dabei, von einem Urlaub in Kroatien zu erzählen, als auf einmal Noahs Handy klingelt. Er entschuldigt sich kurz und steht auf, um den Anruf anzunehmen. Zwar ist er zu weit entfernt, als dass ich ein Wort verstehen würde, doch sein Gesichtsausdruck spricht Bände. Was ist nur passiert?
Mit immer noch der gleichen Miene kommt er zurück zum Tisch und wirft seinen Freunden einen Blick zu, den sie zu verstehen scheinen. „Es tut mir wirklich leid, aber ich muss leider dringend weg.", meint er entschuldigend, holt seine Brieftasche heraus und wirft Geld auf den Tisch. Auch Sam und James erheben sich.
„Ich melde mich Nikki. Es war echt nett.", sagt er noch, bevor er nach einer kurzen Verabschiedung seiner Begleiter mit ihnen verschwindet. Verdattert bleibe ich sitzen. Enttäuschung wallt in mir auf. Was war das denn gerade?
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Den ganzen restlichen Tag begleitet mich das Gefühl der Zurückweisung. Phi und auch Harry, dem ich die Geschichte später in der Uni erzählt habe, versuchten, mich zu beruhigen. Er wird sich schon melden und es erklären, hieß es. Aber das hat mich leider nicht beschwichtigt, vor allem, weil Noah sich bis jetzt immer noch nicht gemeldet hat, und es ist immerhin schon elf am Abend. Nicht einmal das Kekse backen mit Amira nach dem Kindergarten hat mich abgelenkt.
Was ist passiert? Oder war das nur gespielt, um von mir loszukommen? Nicht zu wissen, was los ist, macht mich einfach verrückt.
Seufzend schlage ich das kurze Drehbuch, das ich für eine letzte, leichte Klausur für ‚Schauspiel' lernen sollte, zu. Heute geht so oder so nichts in meinen Kopf hinein. Also mache ich mich bettfertig, auch wenn ich weiß, dass ich nicht viel Schlaf bekommen werde. Und so ist es dann auch. Mich quält einfach die Ungewissheit und die hässlichen Selbstzweifel steigen in mir auf. Was habe ich nur gemacht?
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Hey Leute!
Unfassbar, es ist Halbzeit :O schon in 12 Tagen ist Weihnachten *-*
Hoffe ihr habt einen schönen Tag und genießt das Kapitel :)
Lg :)
Lene217
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