Prolog

Da stand ich nun. Zusammen mit James.
Ich atmete noch einmal tief ein. Und wieder aus. Ich schaute James noch einmal an und er nickte als signal, dass es losgehen kann. Dann klopfte ich.
Eine Frauenstimme rief uns herein. Ich öffnete die Tür und sofort waren viele Blicke auf uns gerichtet. Doch ich ignorierte sie. Zumindest versuchte ich es.
,,Abigail und James Carter?''. Die Lehrerin schaute uns aus ihren blauen Augen an. Wir nickten.

Ruhig Abigail. Du hast das doch schon Hundert mal gemacht.

,,Gut, dann stellt euch eurer neuen Klasse mal vor.'' Mit der Hand wies sie auf den Menschenhaufen vor ihr zu . Ich stellte mich neben sie und fing an.

,,Hey, mein Name ist Abigail. Ich bin 16 und werde ab heute eure neue Klassenkameradin sein."
Und dann James:,,James. Ich bin Abigails älterer Zwilligsbruder. Freut mich.''
Dann übernahm die Lehrerin: ,,Aus familiären Gründen wohnen Abigail und James jetzt hier.''

Pah!! Familiäre Gründe. So könnte man es auch nennen, wenn man die ganzen wichtigen Einzelheiten auslassen würde, weshalb ich überhaupt in dieser scheiss Situation bin.

#Flashback

,,Abigail? Abigail noch da?"
,,Mensch jetzt halt doch mal die Fresse. Wie soll ich denn Zielen wenn du mir die ganze Zeit auf die Nerven gehst?'', fauchte ich durch das Funkgerät James an.
Ich befand mich auf dem Dach eines Newyorker Gebäude. Etwa Zehn Meter über der Erde. Liegend, sodass ich von den Passanten auf der Straße nicht gesehen werden konnte und meine Betty( mein geliebter Kaliber 308) war geladen. 3 Jahre Zusammenarbeit verbindete uns.
Die Zielperson hatte soeben einen Nachtclub verlassen und unterhielt sich vor seinem Wagen mit einem anderen Mann im Anzug. Das Opfer hieß Pitt Mortem. Ein ehemaliger Drogendealer mit einem Haufen von geheimen Informationen über die Organisation. Wenn wir ihn am Leben lassen würden, würde er sie für Geld weiter erzählen. Wenn nicht, schweigt er auf ewig. Ich nahm ihn ins Visier. Er war etwa 125 Meter von mir entfernt. Ein Leichtes für mich.
,,Lieber Gott, bitte verzeih mir nicht, denn mir ist bewusst, was ich gerade tue.'', murmelte ich zu mir selbst und wollte abdrücken.
,,Jetzt hör doch mal zu. Die Mission wird...'',,Wichtig für meine Zukunft sein, ich weiss.'', brachte ich seinen Satz genervt zu Ende und schaltete das Gerät dann aus. Ich widmete mich wieder Mortem.
,,Und genau deshalb werde ich das bestimmt nicht vergeigen.''
Ich drückte ab. Die Kugel traf ihn in die Schläfe.
Sehr gut.
Ich zog mich zurück.

,,Sag mal, warum hast du einfach aufgelegt. Ich musste dir etwas wichtiges sagen.'', fuhr mich James wütend an, als ich im Büro der Chefin stand.
,,Du hättest eh nur genervt. Wie hatte ich mich bei deinem Gerede bitte konzentrieren sollen? Außerdem, so wichtig kann es nicht gewesen sein. Ich habe den Feind problemlos getroffen.'', widersprach ich ihm.
,,Vielleicht hättest du ja auch nicht treffen sollen.''
,,Still jetzt ihr beiden.'', schaltete sich die Chefin, die die ganze Zeit an ihrem Tisch saß und Kaffee schlürfte, ein. Wir beide schauten sie genervt an.
,,Abigail, James hat Recht. Du kannst das Funkgerät nicht einfach ausschalten. Außerdem hast du die falsche Person getötet.''
Bei dem Wort ,getötet' zuckte ich leicht zusammen. Ich mochte dieses Wort nicht.
,,Was?''. Ich war in jeder Hinsicht verwirrt.
Sie nickte.
,,Der richtige Pitt Mortem wurde gestern um etwa 23 Uhr im Newyorker Flughafen gesichtet. Er nahm den Flug nach England. Um genauer zu sein, London. Und er wusste von unserem geplanten Anschlag auf ihn. Die Person, die wir beobachtet haben, war nur ein Beauftragter von ihm. Allerdings einer, der von allem nichts wusste.'', sie seufzte, ,,Schade um den jungen Mann.''
,,Siehst'e, wenn du nicht so besessen auf deine glänzende Zukunft gewesen wärst, hättest du mir vielleicht noch zugehört. Ich wollte sagen, dass die Mission abgebrochen wird.''
Autsch. Ich habe es doch vergeigt.
Aber wie hat Mortem nur etwas von unserem Vorhaben herraus gefunden.
,,Es könnte sein, dass wir einen Verräter unter uns haben.'',dachte ich laut.
,,Ja, das ist sogar der Fall. Aber wer ist es? Darüber können wir uns ein anderes mal Gedanken machen. Zurück zum Fall Mortem. Wir haben noch einen Plan B auf Lager.''
Wir guckten sie gespannt an.
,,Wie ihr bereits wisst ist Pitt Mortem nach London geflogen. Aber ihr wisst noch nicht warum, oder?'',,Jetzt spuck es schon aus, Chefin.'', rief James ungeduldig.
,,Ist ja gut'', sagte sie etwas beleidigt, dann fuhr sie fort, ,, Mortem hat ein Kind und es geht auf eine hoch angesehendes Internat, etwas Außerhalb von der Stadt. Höchstwahrscheinlich ist Mortem nach London geflogen, weil er sein Kind wiedersehen will und da kommt ihr ins Spiel.''. Meine Augen weiteten sich.
,,Ihr werdet ab Montag ebenfalls auf dieses Internat gehen und dieses Kind ausfindig machen. Leider fehlen uns die nötigen Informationen über unseren little Mortem. Wir wissen zwar, dass es zwischen 14 und 19 sein muss, dass es Einzelkind ist und eine Mutter und einen Stiefvater hat aber nicht, um welches Geschlecht es sich handelt und besondere Merkmale und der Name sind uns auch verbor-''
,,Halt, Stop, stop, stop. Du willst uns also sagen, dass wir Amerika verlassen sollen und auf einem fremden Kontinent, in einer fremden Stadt eines fremden Landes in einem Internat nach einem von etwa 400 14 bis 19 jährigen suchen sollen, von dem wir nur wissen, dass es das leibliche Kind von Mortem und Einzelkind ist? Dein ernst?'',fragte ich fassungslos.
,,Ja, so ziemlich das will ich euch damit mitteilen . Das wird eure erste undercover Mission sein. Ich freue mich ja so für euch beide.'' Dabei quickte sie noch wie ein ķleines Fangirl.
Die Welt kann mich mal.
James zuckte nur mit den Schultern.
,,Jetzt hab dich nicht so. Wir haben schon schwierigere Aufgaben gelöst. Außerdem ist uns London jetzt nicht soo fremd. Wir packen das schon, nicht wahr, Chefin?''
Er boxte mir leicht auf die Schulter. Es hatte zwar nicht weh getan, trotzdem musste ich sie mir instinktiv reiben.
Die Chefin nickte.
,,Gut dann geh ich mich jetzt mal aufs Ohr hauen. Schließlich ist morgen schon Samstag. Inklusive Packen und dem Flug haben wir echt viel zu tun bis Montag''
Mit diesen Worten verließ er den Raum.
Die Chefin sah so aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
,,Er hat mich schon wieder Chefin genannt.''
Ich sah sie mitleidig an. ,,Mom...''
Auch ich wollte am liebsten weinen.

#Flashback Ende.

James Hand, die meine kniff, zog mich wieder zurück in die Gegenwart.
,,Ihr könnt euch auf die hinteren Plätze setzen. Die Bücher bekommt ihr später'',sagte die Lehrerin und wir gingen auf unsere Plätze.
Auf dem Weg dahin, wurden wir von allem angestarrt. Manche Blicke waren kritisch, aber die meisten schienen zu versuchen, durch bloßes anstarren, unsere Persönlichkeiten zu erschließen.

Das konnte ja noch heiter werden.

Fortsetzung folgt...

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