,,Dann nimm Iruka mit, der hat doch sowieso lange Haare.",entgegnete Tsunade und wandte sich wieder dem Stapel Papier auf ihren Tisch zu. Empört sah der Chuunin durch den Raum. ,,Auf keinen Fall!"

Genervt seuftze die Hokage auf. Sie hatte wichtigeres zu Tun, als sich mit Irukas Meckerei herumzuschlagen. ,,Es sind doch nur zwei oder drei Wochen, meine Güte stell dich nicht so an."

Der Brünette schluckte. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein?! ,,Warum nimmt er nicht Sakura mit?",versuchte er sich aus der Situation zu bringen.

,,Weil sie meine Schülerin war und es verdammt ekelig wäre.",murmelte Kakashi in seine Maske, während er den Stapel an Kleidung begutachtete, die Shizune ihm gereicht hatte.

Warum sollte ausgerechnet er mit zu dieser dämlichen Mission? Es gab noch hunderte andere Shinobi, die weitaus mehr Erfahrung hatten als er. Seit er Lehrer wurde, waren seine Fähigkeiten ohnehin eingeschlafen, er würde den Erfolg doch nur behindern.
Und dann noch mit Kakashi!

,,Aber-..." ,,Kein aber, hier sind deine Klamotten, hier der Schlüssel für die Wohnung. Viel Glück.",meinte Tsunade vernichtend und schob die Beiden aus dem Büro. Shizune klopfte Iruka beistehend auf die Schulter.

In seiner Wohnung begutachtete Iruka seine neue Garderobe, die beinahe nur aus Kimono bestand. Rot, grün, blau, die gedeckte Farbauswahl ließ ihm ein erleichtertes Seufzen entweichen. Zumindest musste er nicht in Pink herumlaufen.

Dazu hatte Shizune ihm bunte Haarbänder und Blumenstecker dazugelegt sowie einen Flacon, Make-Up und einen Lippenstift. Vernichtend sah Iruka den kleinen Kosmetikartikel an. Nie und Nimmer!

Sowieso fragte er sich, wer für diese dämliche Idee verantwortlich war, sich als Ehepaar auszugeben um irgendwelche feindlichen Shinobi auszuspionieren. Nächstes Mal würde er nicht so leicht nachgeben! Doch Tsunades entschlossener Blick hatte ihm klipp und klar deutlich gemacht, dass jegliche Diskussion sinnlos war. Trotzdem war er schließlich kein Schauspieler und sofern er die Utensilien auf Kakashis Stapel ausmachen konnte hatte dieser mit der braunen Perücke und dem Mantel eine weitaus bessere Ausbeute gemacht.

,,Gute Reise!",lächelte Shizune den beiden Shinobi am Abend zu. Iruka war es sichtlich unangenehm als Frau gekleidet vor den Türen Konohas zu stehen und er hoffte, dass er nicht noch von Naruto oder seinen Kollegen erkannt wurde. ,,Das wird sicher lustig.",murmelte Kakashi und reichte Iruka zwei Orangen. ,,Was soll ich damit?",fauchte er.

Wortlos hob Kakashi seine imaginären Brüste an und erntete daraufhin einen wütenden Blick seiner Ehefrau. Die Früchte donnerte sie, oder er, mit knirschenden Zähnen auf den Boden. ,,Ob das gut geht?", dachte die Dunkelhaarige und lachte verlegen.

Die Shinobi musterten derweil den jeweils anderen. Kakashi hatte seine Narbe mit roter Farbe übermalt, ähnlich wie Kiba oder Jiraya. Die windschiefen Haare waren unter der braunen Perücke verschwunden, die Shinobi Uniform einem langen Mantel und braunen Stiefel gewichen. Außerdem spannte sich kein dunkler Stoff mehr über seinem Gesicht.

Iruka atmete tief ein. Der rot geblümte Kimono spannte um seinem Bauch und hätte Hinata sich nicht bereit erklärt ihm diesen Fummel zu erklären, hätte er sicherlich stundenlang vor dem Spiegel gestanden und versucht sich anzuziehen. Glücklicherweise sollten die beiden nur spionieren, denn die Beinfreiheit würde im Kampf definitiv zu wünschen übrig lassen.

Die braunen Haare ergossen sich über seinen Schultern und waren geschmückt mit einer weißen Lilie. Die Zopfbänder hatte Iruka zuhause gelassen, denn mit seinen Pferdeschwanz fielen die Schultern, die als Mann nicht aufgefallen wären, als Frau jedoch unnatürlich breit wirkten, sofort ins Bild. Die Narbe über seiner Nase hatte er mit Make-Up bedeckt.

Gemeinsam verließen die beiden ihr Dorf. Auf halben Wege blieb Kakashi plötzlich stehen. Er war genervt von Iruka. ,,Los! Du bist zu langsam!",rief er und wartete bis der Brünette aufgeholt hatte.
,,Weißt du eigentlich wie eng das Teil ist?! Und guck dir mal deine und meine Schuhe an!"

Iruka hatte schon länger einen Narr an dem Kopierninja gefressen, aber er war sich bei weitem nicht sicher, ob er dies als positiv oder negativ werten sollte. Es nervte ihn, dass Kakashi immer zu spät kam, immer mit diesem dämlichen Buch herumlief und so unfassbar unnahbar und arrogant schien. Er war das krasse Gegenteil zu dem was Iruka verkörperte, einem pflichtbewussten, bodenständigen Shinobi. Sein Sarakasmus kotze ihn an, denn er war sich nie sicher, ob der Weißhaarige ihn wirklich ernst nahm.

Und doch wusste er, wie fiel Kakashi für Konoha geopfert hatte, was er durchmachen musste. Vielleicht war das auch der Grund für seine stoische Art. Der Brünette würde ihm gern helfen, doch die großen Mauern um das Mysterium Kakashi Hatake schienen ihm viel zu mächtig.

Missmutig fasste Iruka den Entschluss, die Mission einfach über sich ergehen zu lassen. Neben Kakashi fühlte er sich klein, schließlich hatte dieser schon Kämpfe erlebt, die er sich nur Vorstellen konnte. Im Kontrast dazu war es übertrieben, sich jetzt darüber zu beschweren dass er einen Kimono tragen musste.

Geschlagen lehnte Iruka sich gegen einen Stein. Seine Füße taten weh und seine Fußballen zierten zwei Blasen. ,,Was tust du?",fragte er, während Kakashi sich vor ihm hinkniete und in seiner Tasche kramte.

Danach nahm er sich seine Hand und schob einen goldenen Ring über die gebräunte Haut. Wortlos zeigte er ihm seine eigene Hand, auf der ein identischer Ring glänzte. ,,Von Tsunade." Iruka verstand. Eheringe.

,,Die haben echt an alles gedacht.",murmelte er und beobachtete Kakashi weiterhin bei seinem Tun. Er zog die Holzsandalen von seinen Füßen und legte sie auf seinem Knie ab.

Unter seinen Füßen klebte er jeweils ein Pflaster. Amüsiert kicherte er, als er die samtig glatte Haut an Irukas Beinen striff. ,,Hast du..?" Genervt stöhnte der Chuunin auf, gefolgt von der Schamesröte die in sein Gesicht stieg. ,,Ja habe ich. Der Kimono hat einen Schlitz."

Kakashi ging nicht weiter auf die Tatsache ein, dass sein Begleiter sich tatsächlich die Beinhaare rasiert hatte. Schnell gab er ihm ein paar dicke Socken und ließ die Holzsandalen wieder über seine Füße gleiten.

Die physische Nähe war ungewohnt und das Herz des Brünetten schlug wild in seiner Brust, mit jedem Mal bei dem Kakashi seine Haut striff. Schnell stieß er sich vom Stein ab und machte ihm klar, dass er weiter wollte. Die Socken wirkten zwar keine Wunder, doch sie machten das Laufen dennoch ein klein wenig erträglicher.

,,Ehepaar hin oder her, ich werde dich nicht tragen für den Fall der Fälle." ,,Wie heißen wir eigentlich?",fragte Iruka und sah auf den Ehering.

Kakashi dachte angestrengt nach, seinen Nachnamen würde er definitiv nicht preisgeben können. Uchia und Uzumaki würden auch rausfallen. ,,Ich überlege mir was."

Hello und damit willkommen zu meiner zweiten kakairu FF. Ich habe sie in zwei Nächten geschrieben, weil wegen Schlafstörungen :'). Solltet ihr Feedback oder Kritik haben Last es mich gern wissen :)