3. Kapitel: Erneut verloren
Drei Worte. Es brauchten drei Worte, um die gerade wiederhergestellte Welt für die Ghost - Crew zum Einstürzen zu bringen. Sie alle wollten nicht glauben, nein sie konnten es nicht glauben, was sie gerade gehört hatten. Das musste eine Einbildung gewesen sein!
Doch Ezras Blick und die Tatsache, dass er sie nicht wiedererkannte sprach Bände. Er sah sie nacheinander an und zeigte keine Reaktion. Seine Augen blieben leer und kalt...die Wärme, die einst in ihnen war, war verschwunden. Sie waren für ihn komplett fremd. Sie bedeuteten ihm nichts.
Kanan war der Erste, der zum Sprechen ansetzte. Sein Herz hämmerte in seiner Brust und sein Mund wurde ganz trocken.
"D-du weißt nicht, wer du bist?"
Der Junge schüttelte nur den Kopf und sah äußerst verwirrt aus. Offenbar hatte er diese Frage nicht erwartet.
"Ich kenne meinen Namen nicht, Meister. Ich bin ein Sklave und habe daher jegliche Rechte an einer eigenen Identität verloren. Ich habe keinen Namen."
Seine Stimme... Sie klang wie die von Ezra, doch seine Worte trieben Kanan einen Stich ins Herz. Diese Worte wären niemals aus dem Mund seines Padawans gekommen. Und schon gar nicht in so einem hoffnungslosen und leeren Ton.
Tränen bildeten sich in Heras Augen und vorsichtig legte sie eine Hand auf Ezras Schulter, darauf zusammenzuckte.
"D-du weißt...deinen Namen nicht? W-weißt du wer wir sind?"
Ihre Stimme zitterte und hatte jegliche Festigkeit verloren.
Das konnte nicht sein, dass durfte nicht sein!
Doch all ihre Hoffnungen wurden abermals zerstört, als er erneut den Kopf schüttelte.
"Es tut mir leid euch enttäuschen zu müssen...aber nein. Ich hatte nie einen Namen und wenn, dann kann ich mich nicht an ihn erinnern, Madam."
"Du hast also keine Ahnung, wer wir sind. Wer du bist?", fragte Sabine abermals und war den Tränen nahe. Das konnte doch alles nicht sein. Erst hatten sie ihn verloren, nun hatten sie ihn wieder...und jetzt das?!
"Ich bin ein Sklave und mein Leben besteht darin meinem neuen Meister zu dienen. Es tut mir leid, aber ich kenne euch nicht."
Kanan und Hera wechselten einen traurigen Blick, Sabine schüttelte ungläubig den Kopf. Sie wollte das alles nicht wahrhaben. Das musste doch alles ein schlechter Scherz sein. Zeb verstand überhaupt nichts mehr und packte Ezra bei den Schultern, schüttelte ihn grob.
"Du musst doch wissen, wer wir sind. Komm schon, kid!"
Ezra schreckte fast schon zurück und sah den Lasat mit Furcht in den Augen an. Kanan schüttelte den Kopf und hielt Zeb zurück, legte ihm eine Hand auf den Arm und zog ihn von Ezra weg.
„Zeb..."
Kanan blickte zu Hera, welche sofort verstand.
"Zurück zum Schiff", kommandierte sie mit tonloser Stimme. Kanan wandte sich zu Ezra um, der noch immer ängstlich zu dem Lasat blickte.
"Kommst du?"
"Natürlich, wie Ihr wünscht, Meister."
Ezra neigte den Kopf in Kanans Richtung, der nur zusammenzucken konnte. Meister. Ein Titel auf den er einst stolz gewesen war. Ein Titel der ihn und Ezra miteinander verbunden hatte. Meister und Padawan. Doch nun hatte er eine ganz andere Bedeutung...
"...du musst mich nicht Meister nennen. Ich bin Kanan."
Er hoffte so sehr, dass sein Name etwas in Ezra bewirkte. Einen Funken der Wiedererkennung oder wenigstens eine Reaktion...doch er wurde bitter enttäuscht.
"Ist das Euer Wunsch?"
Kanan schloss die Augen. Es schmerzte, es schmerzte so sehr. Sein Ezra erkannte nicht mal mehr seinen Namen...
"N-nenne mich einfach Kanan."
Der Junge, der einst sein Padawan gewesen war, nickte.
"Wie Ihr wünscht, Meist- ähm, Kanan."
Schweigend gingen sie zur Ghost zurück. In einer noch niederen geschlagenen Stimmung, als bei ihrer Ankunft auf diesem Planeten – niemand von ihnen hätte gedacht, dass das möglich wäre.
Hera hatte gehofft, dass Ezra die Ghost wiedererkennen würde. Immerhin war es sein Zuhause. Doch wie zuvor schien nichts dem Jungen bekannt oder gar vertraut vorzukommen. Chopper drehte fast durch, als er Ezra sah und piepte begeistert vor sich hin. Doch es nahm ein Ende, als Ezra vor dem fremdem Droiden zurückschreckte und sich offensichtlich vor ihm fürchtete. Hera beschloss sich erstmal um Ezra zu kümmern, was höchste Zeit war. Denn der körperliche Zustand des Jungen war niemanden entgangen und der brauchte in jedem Fall eine sofortige Versorgung.
"Komm, ich möchte dich gerne untersuchen. Du siehst mir nicht wirklich gesund aus."
"Ich bin in Ordnung, Madam. Ihr braucht euch keine Gedanken, um mich zu machen. Ich bin es nicht wert."
Ezra sagte es in so einem banalen Ton, als würde er über das Wetter sprechen. Kanan seufzte schwer und wandte sich an ihn.
„Gehe ruhig mit ihr. Das ist wichtig."
Ezra nickte sofort und neigte wieder ehrfurchtsvoll den Kopf. Des Meisters Befehl hatte er zu gehorchen.
"Natürlich, wie Ihr wünscht."
Hera ging mit Ezra Richtung Krankenstation, während die anderen Spectres sich im Gemeinschaftsraum niederließen. Sie schwiegen und waren dabei zu verdauen, was sie in den letzten Stunden erfahren hatten.
Sabine konnte sich nicht mehr zurückhalten und einige Tränen strömten über ihre Wangen. – ihren Helm hatte sie schon längst abgenommen.
Zeb hatte seine Pranken zu Fäusten geballt und seine Ohren angelegt und Kanan...
Kanan saß leblos auf der Bank und starrte mit leerem Blick an die gegenüberliegende Wand. Er wusste nicht mehr was er fühlen sollte. Sie hatten Ezra wieder, ja. Aber auch gleichzeitig war er noch immer verloren.
Das Schweigen hielt so lange an bis Zeb nicht mehr an sich halten konnte und mit einem lauten Knurren seine Faust auf den Tisch schlug.
"Karabast! Ich werde den finden, der ihm das angetan hat und ihn in Stücke reißen. Ich werde..."
"Wie konnte das passieren?! Wir dachten er sei tot und jetzt...!", stotterte Sabine und legte ihren Kopf in ihre Hände. Es war einfach alles zu viel.
Kanan stellte sich dieselbe Frage.
Wie um alles in der Macht war das passiert? Wie konnte Ezra, ihr Ezra ein Sklave sein? Wie war es dazu gekommen? Wie hatte er die Explosion überlebt? Wieso konnte er sich an nichts erinnern?
Es wurde still, jeder für sich in seinen eigenen Gedanken, in seinen Gefühlen versunken. Selbst Chopper äußerte kein Wort und stand schweigend in der Ecke. Auch er wollte nicht wahrhaben, was seinem Kumpel zugestoßen war...
Sie verblieben eine ganze Weile so, bis sich die Tür öffnete und eine ziemlich aufgelöste Hera den Raum betrat. Sie sagte nichts, aber ihr Blick offenbarte alle ihre Emotionen. Kaum hatte sie sich neben Kanan gesetzt, vergrub sie ihren Kopf in ihre Hände und schluchzte auf. Kanan zögerte keine Sekunde und legte seine Arme um sie, ihren Kopf an seine Brust.
"E-es ist so furchtbar! Ezra..."
Sabine schluckte und rieb sich über ihr Gesicht.
"Wo...wo ist er jetzt, Hera?"
"E-er liegt in der Krankenstation und schläft. I-ich habe ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, damit er sich ausruhen kann..."
Hera hatte erst einmal ihre Fassung vor den anderen verloren...und das war nach ihrer grauenhaften Mission gewesen. Doch jetzt scherte sich keiner der Crewmitglieder um ihren Stolz oder um das Zeigen ihrer Gefühle. Jeder von ihnen empfand Schmerz, einen unendlichen, tiefen Schmerz, der sich direkt in ihre Herzen bohrte. Und den konnten und wollten sie nicht mehr verstecken.
"Ich konnte ihn untersuchen...", stockte Hera leise und wandte den Blick ab.
„Ich habe ein paar Dinge herausfinden können..."
"Setz dich bitte auf das Bett", wandte sich Hera an den Jungen, der ohne eine weitere Aufforderung ihrerseits gehorchte. Was so völlig untypisch Ezra war.
"Ja, Ma'am."
"Hera. Du kannst mich Hera nennen", gab sie zurück und setzte ein Lächeln auf. Was ihr ziemlich unglücklich gelang, denn wer konnte in so einer Situation schon lächeln?
"Würdest du deinen Oberkörper freimachen? Ich..."
Mehr musste sie nicht sagen, ihn nicht einmal drum bitten. Ohne ein Widerwort tat er das, worum sie ihn bat. Hera vermisste augenblicklich den Jungen, der störrisch gewesen wäre und protestiert hätte. Der Junge neben ihr war nicht Ezra, nicht der, den sie einst kannte..
Hera keuchte auf und schlug eine Hand vor den Mund, als sie den abgemagerten Körper des Jungen sah. Seine Rippen stachen mehr denn je hervor und er ähnelte mehr einem Skelett als einem Menschen. Unzählige Narben zierten seinen Körper .Es gab kaum eine Stelle, wo er nicht von Gewalt gezeichnet war. Was für Qualen, was für Schmerzen hatte Ezra ertragen müssen? Was hatte er nur alles durchgemacht?
Sie versuchte ihre Gefühle im Zaum zu halten und begann damit sich um ihn zu kümmern. Seine Versorgung hatte jetzt absolute Priorität und danach...konnte sie sich um das andere kümmern.
"Eine lange Dusche und eine ordentliche, warme Mahlzeit sollte dir mehr als nur guttun", erwiderte sie leise und rieb mit einer Salbe über eine frische Wunde an seinem Arm. Er bemerkte ihren fragenden Blick.
"Mein Händler hat mich kurz vor der Auktion geschlagen. Ich bin dabei nach Hinten gefallen und mit meinem Arm gegen einen Käfig gestoßen."
Hera stockte der Atem.
"Warum hat er dich geschlagen? Was für einen Grund hatte er?"
Ezra sah sie überrascht an.
"Einen Grund?"
"Moment, er hat dich einfach so..."
"Man braucht keinen Grund, um mich zu schlagen. Ich besitze keinen Wert", erwiderte er gleichgültig und wandte den Blick ab. Heras Augen weiteten sich und sie schüttelte den Kopf.
"Was...? Aber nein, das ist falsch! Du solltest überhaupt nicht geschlagen werden, du.."
Das war alles so falsch, so komplett...
"Es ist in Ordnung...Hera. Ich bin an so etwas gewöhnt, glauben Sie mir. Ein Sklave hat keine Wahl."
Sie schwiegen einen Moment, dann brachte Hera die Frage auf, die ihr wortwörtlich auf der Zunge brannte.
"Kannst du dich an gar nichts erinnern?"
Es war zu erwarten gewesen, aber ihr Herz brach noch mehr, als Ezra nur den Kopf schüttelte.
"Nein. Ich bin eines Tages aufgewacht und befand mich in Gefangenschaft des Imperiums. Sie verkauften mich an einen Sklavenhändler... Von da an wurde ich immer weiterverkauft. Ich habe keinerlei Erinnerung daran, was davor war. Aber es hat keine Bedeutung für mich."
"Wie kannst du so etwas sagen?", erwiderte Hera geschockt und entgeistert. Der Junge vor ihr hatte nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit dem starken, dickköpfigen, sturen und kämpferischen Padawan, den sie einst kannten und liebten.
Ezra selbst zuckte auf Heras Worte nur mit den Schultern.
"Wieso sollte ich nicht? Selbst wenn ich mich an meine Vergangenheit erinnern könnte, so würde es mir nichts nützen."
Mit leerem Blick sah er auf seine Hände.
„Ich bin ein Sklave, Ma-..Hera. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Wer ich einmal war ist unbedeutend. Meine einzige Aufgabe besteht darin meinem Meister zu dienen, sein Wille ist, der meine."
"E-ezra", stieß die Twi'lek fassungslos aus und war in Begriff den Jungen in ihre Arme zu nehmen und nie mehr loszulassen. Doch es war nicht mehr Ezra...er war nur noch eine Hülle von dem, wer er einst gewesen war. Sie hielt ihre Tränen zurück, erhob sich und griff nach einer Spritze. So sehr sie den Jungen mit Liebkosungen und Fürsorge überschütten wollte... es würde ihn nur noch mehr verwirren und vermutlich auch ängstigen. Das war das Letzte, was sie wollte. Auch wenn es ihr unheimlich schwerfiel.
"Am besten erholst d-du dich jetzt etwas. W-wir reden dann nachher weiter...", presste sie hervor und ging zu dem Jungen, der den Kopf schüttelte und dessen Augen sich überrascht geweitet hatten.
"Aber Mam..Das ist nicht nötig. Sie müssen nicht.."
"Doch. Du brauchst Ruhe", entgegnete sie tonlos und injizierte das Serum in seinen Nacken. Ezras Augenlider senkten sich und der Junge schlief fast auf der Stelle ein. Hera legte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Sie konnte sich nicht davon abhalten ihm einmal über das Haar zu streicheln und ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. Im Schlaf...schien er noch immer der zu sein, den sie gekannt hatte. Und der er wieder sein würde.
"Schlaf gut, Ezra. Ruhe dich aus", flüsterte sie leise und verließ damit den Raum. Doch davor verschloss sie die Tür mit einem Code. Sicherheitshalber, denn sie konnten nicht wissen wie Ezra regieren würde, sobald er erwacht war. Niedergeschlagen seufzte Hera und ging in den Gemeinschaftsraum. Sie musste den anderen erzählen, was Ezra gesagt hatte. Und was sie hatte herausfinden können, auch wenn es nicht viel war.
"...es war so schrecklich. Die Worte...diese Worte aus seinem Mund zu hören..."
Hera schluchzte und Kanan drückte sie an sich. Zeb ließ die Ohren hängen und Sabine schlug eine Hand vor dem Mund, erneut kullerten Tränen über ihre Wangen. Es war an sich schon schlimm genug das Ezra sein Gedächtnis verloren hatte, aber dass er nun dachte wie ein Sklave und als solch einer gehalten worden war...das Entsetzen der Crew war nicht in Worte zu fassen.
"W-was machen wir jetzt?", fragte Sabine und sah zu Kanan, der ziemlich erledigt und gleichzeitig hilflos aussah. Zeb und Hera taten es Sabine nach, abwartend lagen alle Blicke auf ihren Anführer. Dieser atmete tief durch. Sie konnten jetzt nur eines tun, eine andere Möglichkeit war vollkommen ausgeschlossen.
"Wir werden alles daransetzen, damit Ezra sich wieder erinnert. Ezra, unser Ezra, ist noch irgendwo in ihm und wir werden ihn zurückholen. Wir verlieren ihn kein zweites Mal."
Sie alle hatten den Gedanken gehabt, doch Kanan war der, der es aussprach. Niemand wollte eine andere Möglichkeit sehen oder daran denken, denn für sie gab es nur eines. Es war beschlossen. Die Spectres würden alles versuchen, damit Ezra sein Gedächtnis wiedererlangen würde. Doch bis dahin würde ihnen nichts anderes übrigbleiben als zu versuchen sich an die Situation zu gewöhnen und vor allem Vertrauen zu Ezra aufzubauen.
Das Wichtigste war ihm zu zeigen, dass er kein Sklave war und er ihnen vertrauen konnte. Was seine Erinnerungen betraf, so würden sie erst abwarten, bis sie die Flotte erreicht und damit einen Arzt konsultiert hatten. Sobald Ezra sich etwas eingewöhnt hatte würden sie damit beginnen ihn langsam an ihre gemeinsamen Erinnerungen heranzuführen. Doch feststand, dass sie das Urteil eines Mediziners brauchten. Womöglich konnte er ihnen auch sagen, weshalb Ezra sich nicht mehr erinnern konnte.
Mehr konnten sie über die ganze Situation nicht sagen oder eher ihre weiteren Schritte planen. Ein Blick auf ihre Spectres genügte Hera, die Müdigkeit und die Erschöpfung war ihnen allen anzusehen. Viel konnten sie nun sowieso nicht mehr tun und die Ghost konnten sie auch noch am nächsten Tag reparieren. Die Twi'lek legte ihrer Crew nahe sich zurückzuziehen und etwas Schlaf zu tanken, denn den brauchten sie alle besonders.
Damit löste sich die Runde auf. Sabine und Zeb gingen in ihre Kabinen, hingegen Kanan gar nicht daran dachte sich in seine Koje zu begeben. Nein, er hatte was komplett anderes im Sinn, was ihm niemand verübeln konnte und auch niemanden überraschte.
Kanan lief schnurstracks zur Krankenstation und sah nach seinem Schützling. Dieser schlief friedlich in einer der Betten, Heras Serum hatte ihn völlig ruhiggestellt. Kanan stand an der Tür und näherte sich leise Ezra, sein Blick auf den Jungen gerichtet. Es tat ihm im Herzen weh Ezra so zu sehen. Als sie ihn damals auf Lothal gefunden hatten war er nicht in solch einem schlimmen Zustand gewesen wie jetzt. Damals war er so lebendig, so neugierig und einfach Ezra gewesen. Und nun...schien nichts mehr davon übrig zu sein.
"Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Als ob nichts geschehen wäre."
"Ja...So als ob er noch immer unser Ezra wäre...", antwortete Hera leise und trat neben ihm. Kanan seufzte.
"Ich bin sicher, dass er noch in ihm ist. Wir müssen ihn nur finden."
"Ezra hatte schon immer eine schlimme Vergangenheit, aber das..."
Hera kamen erneut die Tränen und Kanan schlang seine Arme um sie.
„Das ist schlimmer, als alles was wir uns vorstellen konnten. Er hat so viel durchgemacht und wir waren nicht da..."
Sie schluchzte leise.
"Schsch, er ist wieder zurück. Das ist das Einzige, was zählt. Was immer er auch erleiden musste, wir werden alles tun, um ihm zu helfen."
"Wie sollen wir das, wenn er noch nicht mal weiß, wer wir sind?"
Hera war völlig verzweifelt. Für gewöhnlich wusste sie immer einen Rat oder eine Lösung auf ein Problem, bewahrte stets einen kühlen und ruhigen Kopf. Aber was mit Ezra geschehen war...das war zu viel für sie.
"Gerade deshalb werden wir ihm helfen. Wir sind seine Familie, Hera. Wenn er uns jemals gebraucht hat, dann jetzt."
Er blickte ihr in die Augen.
„Und der erste Schritt dazu ist sein Vertrauen zu gewinnen. Wir werden ihm zeigen, dass er bei uns in guten Händen ist."
"Was ist, wenn er sich nie wieder an uns erinnert, Love?"
Er küsste sie sanft auf die Stirn und drückte sie an sich. Kanan schloss die Augen und hoffte, dass er genauso optimistisch klang, wie er es versuchte. Mehr um Heras Wohl als seines.
"Wir warten erstmal ab, was die Ärzte auf Atollon sagen. Ich bin mir sicher, dass das uns weiterhelfen wird. Aber es wird an uns liegen seine Erinnerungen zurückzuholen. Um seine Alten zu bekommen, werden wir Neue erschaffen. Ezra ist hier und in Sicherheit. Etwas, was ich nicht mehr zu hoffen gewagt hätte."
"Was wir nicht mehr zu hoffen gewagt hätten", flüsterte sie und zusammen blickten sie auf den schlafenden Jungen hinab. Sie würden alles tun, um ihn zu helfen. Um Ezra wiederzubekommen. Ihr Schwur war unausgesprochen, aber er war da. Und sie würden ihn nicht brechen. Niemals.
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