with your love nobody can drag me down

If I didn't have you

There would be nothing left

The shell of a man that could never be his best

If I didn't have you

I'd never see the sun

You taught me how to be someone, yeah

[ Drag me down ]

L O U I S || Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Kinder. Sie sind lieb und süß und machen dein Leben besser und all diesen Scheiß.
Sie machen dich glücklich und sind einfach zum durch knuddeln.

Solange sie klein bleiben.

Aber ich war definitiv ziemlich jung gewesen, als ich Vater vom Freddie geworden war.
Und für das hier. Tja, dafür bin ich nunmal überhaupt noch nicht bereit.

„Was soll das denn heißen, du brauchst diese seltsamen Schokofrösche und diese Jelly Beans? Sohn, du warst doch noch nicht mal auf der Welt, als Harry Potter aktuell war. Und deine Freundin wohl erst recht nicht."

Überfordert raufe ich mir die Haare und folge meinem 17-jährigen Sohn ins Wohnzimmer. Ich bin überzeugt davon, dass sich in den letzten Stunden die Menge meiner grauen Haare bestimmt schon verdoppelt hat. Wenn nicht sogar verdreifacht.

„Dad, sie liebt diese komischen Süßigkeiten. Und sie ist besessen von Harry Potter! Ich brauche das Zeug!"

Eigentlich bin ich der Annahme, aus Freddie würde langsam ein erwachsener Kerl werden, doch als er jetzt beleidigt zu meiner Frau in die Küche abdampft, revidiere ich meine Aussage wohl noch einmal.

„Louis, was hast du gemacht?!" Ertönt nun schon Eleanors Stimme aus der Küche und prompt taucht sie mit meinem Sohn im Schlepptau und mit verschränkten Armen neben mir auf.

Und so, meine Damen und Herren, sieht es aus, wenn Freddie Tomlinson die Geburtstagsfeier für seine Freundin plant.

„Bestimmt hast du auch so ausgesehen, als du damals die Dates für uns geplant hast", erklärt Eleanor belustigt und wieder einmal ist es so, als würde sie in meinen Kopf hinein sehen können. Denn eigentlich war es genauso so gewesen. Da ich das aber natürlich nicht auf mir sitzen lassen kann und El Freddie zusätzlich noch durch die Haare gewuschelt hat (ein schweres Vergehen), wollen mein Sohn und ich gleichzeitig anfangen zu protestieren. Jedoch werden wir von der Klingel unserer Haustüre unterbrochen, die sich in diesem Moment bemerkbar macht.

„Wenn sie das ist, Dad", Freddie wirft mir einen finsteren Blick zu, ,,dann werde ich dich leider umbringen müssen!"

„So jung und doch schon so gewalttätig!" Ich greife mir dramatisch an die Brust, werde jedoch von einem hohen und lauten „Daddy!", unterbrochen und im nächsten Moment habe ich eine strahlende Josephine auf dem Arm sitzen. Die Kleine ist mein ganzer Stolz, mit ihren nunmehr 10 Jahren. Ich hoffe bloß, sie wird nicht so schnell groß, wie mein lieber Sohnemann. Jedoch klammere ich mich an diese Vorstellung eigentlich nicht mehr, seit Eleanor und ihre Freundin Sophia mir in einem umfangreichen Gespräch (in dem außerdem viel Alkohol im Spiel war) einmal klar gemacht haben, dass Mädchen grundsätzlich früher in die Pubertät kommen als Jungs.

Eleanor hatte Josephine zur Welt gebracht, als wir gerade drei Jahre verheiratet waren und wir geben eine super Patchworkfamilie ab, wie ich finde, da Eleanor sich auch super mit Freddies Mutter versteht und diese wiederum gut mit Josephine klar kommt.

Freddie ist der Erste, der bei Briana ankommt, die eben erst die Tür hinter sich geschlossen hat und ihren Sohn nun fest in die Arme schließt. Auch Eleanor und ich werden mit einer herzlichen Umarmung empfangen, bevor Eleanor sich hilfesuchend zu ihr wendet.

„Danke, dass du auf Josi aufgepasst hast. Ich bin dir auf ewig dankbar. Ich schwöre es dir, du bist genau zur richtigen Zeit gekommen. Sohn und Mann werden mein Haus noch in eine Baustelle verwandeln!" Damit verschwinden die beiden wieder im Wohnzimmer und ich kann ihnen nur kopfschüttelnd hinterher starren.

„Okay, jetzt zu dir, Sohnemann. Was ist los?", will ich von ihm wissen und bemerke dabei Josi, die zwischen uns steht und erwartungsvoll zwischen uns hin und her starrt.

„Was hat Freddie?", möchte sie wissen und klingt ein klein wenig ängstlich. Was ich verstehen kann. Sie liebt ihren großen Bruder abgöttisch und andersherum ist es genauso. Für die Kleine wird es vermutlich nicht einfach werden, wenn sie irgendwann (hoffentlich in ferner, ferner Zukunft) mit ihrem ersten Freund nach Hause kommt.

„Alles okay, Süße", beruhigt Freddie sie jetzt.
„Ich plane ein Treffen für meine Freundin und unser Dad hilft mir dabei. Oder zumindest versucht er das." Ich werfe ihm einen bösen Blick zu.

„Ist das ein wichtiges Treffen?", fragt die Kleine weiter und jetzt grinst Freddie richtig.

„Ein sehr wichtiges Treffen", erklärt er und nun nickt Josi hochnäsig.

„Das verstehe ich. Weißt du, ich habe nämlich auch schon einen Freund. Aber ich knutsche nicht so oft mir dem herum, wie du mit deiner Freundin", gibt sie uns zu verstehen, tanzt noch einmal mit einem ,,Freddie ist verlieeebt, Freddie ist verlieeebt" um uns herum und verschwindet dann in ihrem Zimmer.

Ich komme zu spät, als ich ihr noch ein „Warte, du hast was?", hinter her rufe.

Mit einem Schnaufen wendet sich Freddie mir endlich zu, starrt mich einige Minuten an und das Einzige, was danach seinen Mund verlässt, ist nicht etwa etwas Sinvolles wie ,,Weißt du, ich habe mir das so und so vergestellt-" oder „Kannst du zufällig deine Bandkollegen anrufen und sie fragen, ob sie mal ihre Kontakte für die Geburtstagsfeier spielen lassen können-" sondern das: „Dad, ich brauche diese scheiß Schokofrösche. Sonst bringt sie mich um!"

Ich seufze nur. „Ich weiß, Freddie. Ich weiß."

Hanna ist etwas besonderes. Freddie und Hanna zusammen sind etwas besonderes. (Oder auch gerne "Hannie", wie die eingeschworene One Direction-Fangemeinde, die natürlich immer noch besteht, sie nennt.)
Ich weiß es, Eleanor weiß es und der Rest der Menschheit wohl auch. Nur Freddie war wahrscheinlich nie so ganz klar, wie viel ihm Hanna irgendwann einmal bedeuten könnte. Zu mir war er auch nie so ganz offen, aber zum Glück hatte er sich kurz nach der Veröffentlichung der Beziehung Eleanor anvertraut, was ihr Zusammenkommen betraf und die hatte jene Informationen dann mehr oder weniger freiwillig an mich weitergegeben.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand (der sich selbst nach einem Jahr noch nicht weiter ausgereift hat) hatten die beiden sich, ganz klischeehaft, vor einem Jahr in einem kleinen Café hier in New York kennen gelernt. Hanna hatte dort ihrer älteren Schwester ausgeholfen, die das Café betrieb und Freddie war, natürlich völlig orientierungslos und ohne jegliche Ahnung, wo er gerade war, dort gelandet. Nach einigem Hin und Her hatte Hanna sich dann schließlich angeboten, ihm den ungefähren Weg nach Hause zu zeigen und war mit Stadtplan und Handy in der Hand vorausgestapft. Schon damals hatte ich mich sehr gewundert, warum Freddie sich nicht wirklich einfach ein Taxi gerufen hatte, aber diese Möglichkeit war ihm in der ganzen Aufregung wohl entgangen. Na ja.

Allerdings war es dann wohl doch noch nicht ganz vorbei mit seiner Klugheit, denn Freddie hatte es dann dich noch hinbekommen, Hanna nach ihrer Handynummer zu fragen, was ich verstehen kann, denn mit ihren dunkelblonden Haaren, den vergnügten, spitzbübischen Augen und ihrer freien, liebevollen Art hat mein lieber Sohn wohl sein passendes Gegenstück gefunden.

Allerdings war Hanna, nach der Beschreibung meines Sohnes, ungefähr doppelt so selbstbewusst und lässig wie er selbst, was die Sache etwas schwerer machte. So wurde das erstmal nichts mit dem Date und die nächsten Tage raufte mein Sohn sich seine dunkelbraunen Haare. Ich war immer froh gewesen, dass er meine Haare und die hellblauen Augen von mir geerbt hat, allerdings gleicht er von seinem Wesen her zum Glück viel eher seiner Mutter. So gab er nämlich nicht, wie ich es wahrscheinlich getan hätte, nach Hannas Abfuhr auf, sondern versuchte es weiter. Die ganze darauf folgende Woche trieb er Eleanor in den Wahnsinn, da er Abends nie Hunger hatte, weil er schon in dem Café von Hannas älterer Schwester gegessen hatte, in der Hoffnung, diese dort zu treffen. (Denn aus irgendeinem Grund, hatte er sich den Namen des Cafés dann doch gemerkt und konnte es mit Hilfe des Internets somit wiederfinden.)

Jedenfalls war Hannas Geduldsfaden dann scheinbar doch gerissen und damit war es vorbei mit meinem ruhigen, coolen Sohn, den so viele wegen seiner Lässigkeit bewunderten. In den nächsten Tagen erfuhr ich dann nicht nur, dass Hanna scheinbar ein riesengroßer Harry Potter Fan ist, sondern noch dazu sehr gerne schreibt und für ihr Leben gerne irgendwelcher Fantasy-Serien schaut, die gerade aktuell waren, als sie erst geboren wurde.

Die Eine hieß, glaube ich, Shadowhunters oder sowas und das Ganze zeichnet sich jedes Mal voralldingen dadurch aus, dass Hanna jedes Mal, wenn so ein braunhaariger Typ das Bild durchquert, anfängt zu kreischen, Freddie dann immer genervt die Augen verdreht und Eleanor ihn damit beruhigen muss, dass der Typ gut fünfundzwanzig Jahre älter ist, als Hanna selbst.

Manchmal treibt er mich in den Wahnsinn. Aber er ist glücklich. Und verrückt nach ihr. Das hatte sich innerhalb der letzten 365 Tage nicht verändert.

Tja, und in wenigen Tagen hat Hanna Geburtstag. Und mein Sohn will unbedingt etwas für seine Freundin veranstalten. Das Problem ist nur, dass er nicht weiß, was.

„Okay, komm mit." Ich zupfe Freddie an seinem Ärmel und deute ihm an, mir zu folgen.
Gemeinsam gehen wir in mein Büro, wo er sich sofort auf ein weiches Sofa fläzt.

Genau genommen ist es gar kein Raum, eher eine Art Rückzugsort. Eleanor weiß, dass ich manchmal meine eigene vier Wände brauche und so hatten wir beim Hauskauf damals darauf geachtet, dass auch für sowas ausreichend Platz war. Hier verschanze ich mich manchmal, um meinen Gedanken nachzuhängen oder Problemen nachzugehen.

Eigentlich kann ich mich einfach irgendwo hinsetzten und anfangen zu schreiben. So war das schon immer. Wenn ich einmal eine Idee habe, dann ist der Song meistens in wenigen Stunden komplett fertig. Ich mag es nicht, wenn Dinge unbearbeitet herumliegen. Also nutze ich diesen Raum mittlerweile auch dafür, um mich einfach in Ruhe hinzusetzten und an neuen Songs zu arbeiten. Auch mit Niall, Harry und Liam hatte ich hier schon gemeinsam neue Lieder geschrieben und in unserem Keller befindet sich sogar ein Aufnahmestudio.

Während ich mich in einen Sessel schwinge, in dem ich mich einfach unfassbar cool fühle, weil er einfach super seriös wirkt, schließt mein Sohn schon entspannt seine Augen. Er liegt völlig verrenkt auf dem Sofa und ich frage mich, wie diese Position denn bitte bequem sein soll. Jedoch ist fürs Ausruhen jetzt keine Zeit und so wird Freddie (ziemlich unsanft) ein Fuß in seine Hüfte gerammt.

„Aua!", beschwert er sich sofort und reißt seine Augen wieder auf. Ich sehe ihn ungerührt an, während ich mit meinem Sessel gleichzeitig von ihm wegrolle, um außer Reichweite seines eigenen Fußes zu gelangen.

„Jetzt ist keine Zeit dafür, um die Füße hochzulegen", erkläre ich ihm besserwisserisch, „oder willst du etwas, dass ich die Geburtstagsparty für deine liebenswerte Freundin alleine plane?"

„Auf gar keinen Fall!" Sogleich ist Freddy von dem Sofa hochgeschossen und sieht mich aus weit aufgerissenen Augen an. Ich nehme diese Reaktion nur beleidigt zur Kenntnis und verschränke die Arme vor der Brust.

Freddie hebt nur abwehrend die Arme. „Sorry Dad, aber was mir El schon von deinen geplanten Dates erzählt hat, die alle mehr oder weniger im Chaos geendet haben, kann ich gerade echt nicht aus meinem Kopf bekommen. Nicht auszudenken, wenn ich das mit Hanna verpatzen würde-"

Mein Sohn schwafelt noch ein wenig weiter vor sich hin, doch ich verziehe nur grimmig meine Stirn. Meine Frau verbündet sich also mit ihrem Stiefsohn.

Eleanor und Freddie pflegen ein sehr gutes Verhältnis. Sie kommen gut miteinander klar und Freddie sieht El schon seit Jahren mehr wie eine zweite Mutter an. Ich finde es toll, dass sie sich so gut verstehen und es freut mich echt, dass Freddie bei Problemen offenbar auch das Gefühl hat, mit Eleanor darüber reden zu können und nicht nur mit Briana. Aber dass sich die beiden hinter meinem Rücken über meine Datequalitäten unterhalten, schmeckt mir gar nicht.

„Ist ja gut, ich hab es verstanden", erkläre ich ihm leicht beleidigt.
„Dann gehe ich jetzt und du kannst dir selbst einen tollen Geburtstag für deine Angebeteste ausdenken und planen, du brauchst mich ja nicht mehr."

Mein Plan, Freddie ein wenig verrückt zu machen geht anscheinend auf, denn mein lieber Sohn springt prompt erschrocken auf. „Wie? Was? Nein, Dad bitte, das kannst du mir nicht antun." Freddie schüttelt verzweifelt seinen braunen Haarschopf und sieht mich bittend an. „Ich brauche deine Hilfe dabei, du weiß doch selbst genau, wie unkreativ ich in solchen Dingen bin."

„Also von mir hast du das nicht", grinse ich, zugegeben ein klein wenig hämisch, woraufhin mein Sohn mich nur herausfordernd mit einer hochgezogenen Augenbraue ansieht. Ich frage mich, ob er sich das selbst vor dem Spiegel beigebracht hat (zuzutrauen wärs ihm ja) und wünsche mir, ich hätte das auch gekonnt, denn irgendwie sieht es echt cool aus.
„Deine unordentliche Ader aber auch nicht", gibt Freddie mir Konter, woraufhin ich nur die Augen verdrehe.

Was mich so nachdenklich stimmt ist noch nicht einmal, dass wir uns fast genauso viel Zeit richtig streiten, wie wir uns gut verstehen. Der eigentliche Grund, warum ich mich mit Freddie andauern in die Wolle bekomme oder wir uns gegenseitig einen ungewollten Schlagabtausch geben ist, dass mein Sohn auf den Punkt genau so ist, wie ich es früher war.
Da sind zwar noch einige Charaktereigenschaften, die er sich von Briana abgeguckt haben muss, aber mir fällt sehr oft auf, dass Freddie einfach der Person sehr ähnlich ist, die ich zu der Zeit war, als One Direction berühmt wurde. Laut, aufgedreht und immer darauf bedacht, für jeden dazusein, aber auch furchtbar anstrengend, dickköpfig und tief im Inneren einfach nur unsicher. Mancher Charakterzug ist stärker ausgeprägt und mancher weniger, aber wenn ich Freddie ansehe, dann erkenne ich irgendwie mich selbst wieder. Und irgendwie ist es das, was die Sache zwischen uns manchmal so schwer macht.

„Okay, okay", wehre ich mit erhobenen Händen ab, um einen heraufkommenden Streit zu vermeiden. Dann greife ich nach einem Block und einem Kugelschreiber. Ich muss grinsen, als ich den Stift in der Hand alte, denn das gute Stück ist mittlerweile eine echte Antiquität. Es stammt aus dem Jahre 2012, damals, als ich mit meiner Band die ersten großen Erfolge feierte, gab es so gut wie alles mit unseren Köpfen darauf. So auch dieser Kugelschreiber, der mit einem Foto aus unserem Shooting für das
Kiss You Musikvideo bedruckt ist. Statt ihn wegzuschmeißen wechsele ich die aufgebrauchten Mienen jedes Mal aus, da ich mich einfach nicht von ihm trennen kann.
„Wir machen jetzt eine Liste mit Sachen, die Hanna gerne mag oder ihr für ihren Geburtstag gefallen würden und dann kannst du nachher entscheiden, was genau du mit ihr machen möchtest, okay?"

Freddie nickt einverstanden und ich atme erleichtert auf. Niemals hat mir jemand gesagt, dass es so schwer sein würde, einen fast erwachsenen Sohn aufzuziehen. Bei Gelegenheit muss ich Briana unbedingt einmal fragen, wie sie das mit Freddie so handhabt.

Mein Hochgefühl schwindet aber sogleich wieder dahin, als Freddie seinen Kopf wieder stöhnend auf seine verschränkten Arme sinken lässt, die er auf seinem Schoß platziert hat.

„Was ist denn nun schon wieder?", will ich leicht gereizt von ihm wissen, verärgert darüber, dass er so leicht aufzugeben scheint.
Dass ich früher ähnlich dem gehandelt hätte, wie es mein Sohn jetzt tut, ignoriere ich geflissentlich.

„Ich weiß es nicht!", jetzt schmollt Freddie, „mir fällt einfach absolut nichts ein!"

Ich seufze einmal. Dann stehe ich auf und lasse mich neben Freddie in das Sofa sinken. Ich sehe ihn einmal kurz von der Seite an, bevor ich meine Arme ebenfalls auf meine Beine stütze und nachdenklich auf ein Foto von Eleanor und mir Blicke, das an einer Wand hängt. Es ist ein Selfie, wir lächeln beide breit und mit strahlenden Augen, unsere Freude ist in unser Gesicht gepflastert.

Dieses Foto wurde bei unserem allerersten Date aufgenommen.

„Weißt du, ich kann verstehen, dass du aufgeregt bist", erkläre ich Freddie und lege ihm ermutigend meine Hand auf die Schulter.
„Schließlich ist das ihr erster Geburtstag, den du mit ihr gemeinsam verbringen wirst und da würde ich auch wollen, dass alles absolut perfekt ist. Aber du bist jetzt schon fast ein Jahr mit ihr zusammen, du kennst sie wahrscheinlich besser, als irgendjemand sonst. Und das meine ich ernst. So wie ich Hanna kenne, wird sie alles, was du vorbereitet hast, sowieso toll finden, weil du dir die Mühe gemacht hast und es ernst mit ihr meinst. Außerdem liebt sie Geschenke!", ich grinse kurz und auch Freddie muss lachen, wir müssen beide an den Weihnachtsmorgen vor ein paar Monaten denken, den Hanna mit uns verbracht hat und das ganze Haus in einen einzigen Haufen voller Geschenkpapier verwandelt hat.

„Was hast du damals für El an ihrem Geburtstag gemacht?", will Freddie schließlich von mir wissen und sieht mich aufmerksam an. Ich habe keine Mühe, mich daran zu erinnern, manchmal kommt es mir so vor, als wäre jeder einzelne Moment mit meiner Frau in meinem Gehirn eingebrannt.

Wahrscheinlich, weil es so ist.

„Das kann ich dir sagen", entgegne ich lachend. „Es war eine vollkommen verrückte Aktion, aber uns beiden so ähnlich, dass es fast schon wieder selbstverständlich war. Wir waren damals noch nicht berühmt genug, um einfach irgendwelche Plätze für uns sperren zu lassen. Also habe ich mir und El Verkleidungen besorgt und wir haben den ganzen Tag als alternden Pärchen auf einem Jahrmarkt verbracht. Die Leute haben geguckt, als sich die One und Opa vor ihnen auf einmal in die Achterbahn geschwungen haben, aber wir hatten den Spaß unseres Lebens. Es war wundervoll."

Freddie lässt einen Seufzer hören. „Das klingt wirklich nach dir", meint er leise lächelnd.

Ich schüttele den Kopf: „Oh ja, aber El hat es geliebt. Und es gab noch so viele Geburtstag für sie, all die Jahre danach, die ich für sie geplant habe und jeder einzelne war wunderbar und einzigartig für sich."

Feste sehe ich meinem immer noch etwa unsicheren Sohn in die Augen.
„Hör zu, ich weiß, dass du es perfekt machen möchtest. Schließlich liebst du sie, oder irgendwie sowas, da redest du lieber mit deiner Mutter drüber, aber ich weiß genau, dass alles was du machen wirst, super wird. Und selbst wenn irgendwas schiefgehen sollte, dann war der Geburtstag doch irgendwie verrückt und so auf jeden Fall unverbesserlich. Du kennst sie gut genug, um so etwas Wunderbares für sie zu machen und ich weiß, sie wird es lieben. Weil sie sich liebt. Wir kriegen das hin, okay? Du und ich, gemeinsam!"

Ich sehe Freddie so lange an, bis er einmal bekräftigend nickt. Dann greife ich mir mit einem Grinsen den Block und Stift von dem Tisch.
„Und jetzt lass hören, ich will alles über ihre Vorlieben wissen, von Essen über Filme, bis zu Büchern."

Endlich schleicht sich auf Freddies Gesicht ein erleichterter Ausdruck, er lehnt sich zurück. „Danke Dad, für alles", sagt er, während er mich ernst ansieht.

Und noch etwas leiser schiebt er ein „Ich hab dich lieb!", hinterher.

Ich betrachte ihn nachdenklich lächelnd und schließe anschließend meine Arme um meinen kleinen, großen Sohn obwohl ich wohl jeden Moment damit rechnen muss, dass er sie mich beieseite schiebt und mich empört ansieht.

„Ich dich auch Freddie, ich dich auch."

• • •

Mein wundervolles Hannilein,

Ich wünsche dir alles, alles Liebe zum Geburtstag. Ich hoffe, es geht dir gut und du feierst schön und hast noch einen tollen Tag.

Ich habe dich in den letzten Monaten so unglaublich lieb gewonnen, mit dir kann ich einfach lachen, dir allen möglichen Mist erzählen oder über die kleinste Sache fangirlen.

Du bist so ein wichtiger Bestandteil für mich geworden und ich möchte dir mit dieser Kurzgeschichte einfach ein kleines Dankeschön geben.

I love you.

Deine Maike aka Schwester aka Fred Weasley.

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