7 Tage bis Weihnachten

„Jill du bist zu spät. Wir haben schon den dritten Kaffee hinter uns. Warum gehst du denn nicht an dein Handy?“, will Danielle von mir wissen.

In gut einer Woche war Weihnachten und wir Mädels hatten beschlossen, noch die letzten Weihnachtsgeschenke zusammen einkaufen zu gehen. Ich war eigentlich so weit fertig, allerdings hatte ich noch kein Geburtstagsgeschenk für Lou....

"Sorry ich weiß.", gebe ich leise von mir.
"Alles Okay?", will Carly skeptisch von mir wissen.

"Mhm alles Okay.", erwidere ich und lass mich auf den freien Platz neben Perrie, wickle mir meine großen Schal ab und mache meine Jacke auf.

"Ähm gut und was ist los?", will nun meine beste Freundin von mir wissen.
"Ich hab mich mit Lou gestritten.", gebe ich ein wenig geknickt von mir.

"Oh", kommt es von allen einstimmig.

"Jap da sagt ihr was.", stimme ich ihnen zu.
"Weswegen?", will Danielle von mir wissen.
"Ich hab heut Morgen ein Jobangebot bekommen.", erzähle ich.

"Ja aber das ist doch super.", erwidert Isi.
"Louis war nicht so begeistert....", gebe ich von mir.

Flashback

"Ja ich überlege es mir, Tschüss.", gebe ich von mir und lege auf.

"Was überlegst du dir?", will Louis wissen und kommt in die Küche.

Grade hatte er Sam zu Lisa gebracht, damit die Kleinen mal wieder miteinander spielen können.

"Zippo hat mich vorhin angerufen und mir ein Job als Fotografin angeboten.", erzähle ich ihm und weiß grade selber nicht ob ich mich freuen soll oder eher nicht.
"Dein alter Chef?", will er ein wenig verwundert von mir wissen.

"Ja krass oder? Ihnen fehlen Fotografen und da hat er an mich gedacht.", berichte ich ihm.
"Och wie freundlich. Ich frage mich wieso dem Saftladen die Fotografen weg laufen.", erwidert er.

"Louis.", gebe ich streng von mir.
"Ja was denn? Ist doch so. Wenn er all seine Angestellten so behandelt wie dich, ist doch klar dass sie ihm scharrenweise davon laufen.", höre ich ihn sagen.

"Soo schlimm ist er gar nicht.", lasse ich ihn wissen.
"Ach Nein? Jill du hast immer und immer wieder die scheiß Jobs bekommen, während eure Praktikantin die großen Sachen bekommen hat. Er hat dich sogar beschuldigt geklaut zu haben!", erinnert er mich.

"Dafür hat er sich entschuldigt.", informiere ich ihn.
"Oh wow und du denkst tatsächlich dran, dort wieder anzufangen? Wieder Überstunden zu schieben? Wieder total kleine Jobs zu bekommen? Wieder unschuldig beschuldigt zu werden gestohlen zu haben?" will er von mir wissen.

"Ich könnte auf jeden Fall wieder arbeiten und hätte diese Lücke im Lebenslauf nicht noch länger. Ich muss da ja nicht dauerhaft bleiben, ich kann mich weiterhin bewerben.", erwidere ich.

"Du weißt ganz genau, dass der Job mit schuld daran war, dass es dir so schlecht ging! Das du ständig schlechte Laune hattest.", erinnert er mich.
"Ja aber du weißt auch, dass das nicht der einzige Grund war.", kontere ich.
"Willst du jetzt mir dir Schuld geben?", will er wissen.

"Das hab ich doch gar nicht gesagt!", erwidere ich.
"Aber gemeint.", wirft er mir vor.

Spinnt er?

"Stimmt gar nicht. Louis du weißt ganz genau, dass viele Faktoren zusammen gelaufen sind. Außerdem falls du dich erinnerst, waren da noch die Zysten, die den größten Teil ausgemacht haben, warum es mir so schlecht ging.", gebe ich von mir.

"Du warst aber auch schon schlecht drauf, bevor das mit den Zysten war. Immer und immer wieder warst du schlecht drauf, weil du zur Eröffnung der neuen Müll Entsorgung Anlage musstest und Barbie zum Roten Teppich durfte.", gibt er von sich. "Warum willst du denn überhaupt wieder anfangen?", will er von mir wissen.

"Weil mir so langsam die Decke aufem Kopf fällt. Louis ich will einfach wieder vernünftige Jobs haben.

Ich will wieder regelmäßig Leute Fotografieren,

wieder arbeiten,

Geld verdienen.

Meine Ersparnisse reichen auch nicht ewig.", erwidere ich.

"Ich hab dir schon mal gesagt, wenn du Geld brauchst sa...." - "Louis ich hab dir auch schon mal gesagt, dass ich dein Geld nicht will. Ich will dich nicht jedes Mal, wenn ich ein schönes Oberteile oder ein gutes Buch sehe um Geld bitten. Ich will nicht einer dieser Frauen werden, die von ihrem Freund abhängig ist.", erkläre ich ihm.

"Das hat doch überhaupt nichts damit zu tun, Jill. Du sollst ja nicht dauerhaft Arbeitslos bleiben. Ich will einfach nicht dass du wieder bei Zippo anfängst!", gibt er mit einem strengen Ton von sich.

Fassungslos schaue ich ihn.

"DU willst nicht, dass ICH da wieder anfange? Jetzt sag ich dir mal was Louis. Es ist mein Leben und wenn ich der Meinung bin wieder bei Zippo anzufangen, dann tu ich das ob es dir passt oder nicht.", lasse ich ihn wissen und verlasse die Küche.

Flashback Ende

Ich schaue meine Freundinnen an und warte eigentlich darauf, dass sie mir nun Recht geben.

Das hinter mir stehen und bestätigen, dass Louis nicht das Recht hat mir vorzuschreiben was ich zu tun und zu lassen habe.

"Sagt was!", fordere ich von ihnen.

"Also nur damit ich dich jetzt auch richtig verstanden habe. Du hast einen Job von deinen alten Chef angeboten bekommen, bei dem DU gekündigt hast, weil er dich zum einen behandelt hat, als wärst du eine doofe Anfängerin und nicht eine junge Fotografin die bereits einen Preis bekommen hat, während die Praktikantin die coolsten Jobs bekommen hat die es gibt. Noch dazu hast du ständig Überstunden gemacht UND er hat dich beschuldigt geklaut zu haben.", fasst Carly zusammen.

"Ja genau SO sieht es aus.", gebe ich von mir.
"Okay und du willst da wirklich wieder anfangen?", will sie skeptisch von mir wissen.

"Ich weiß noch nicht wirklich, aber ich denke fürs erste schon ja.", gebe ich von mir und schaue in die Runde. Schweigend schauen die Mädels mich an. "Was? Nun sagt doch mal was dazu!", fordere ich die anderen auf.

"Naja Jill, wenn ich ehrlich bin kann ich Louis schon verstehen.", lässt mich Danielle wissen.

"Ja ich auch. Ich mein es ist ja so, dass du wirklich ständig wegen der Arbeit schlecht drauf warst.", stimmt Perrie ihr zu.

Mit großen Augen schaue ich die beiden an, bevor ich meine beste Freundin anschaue die ab während die Hände hochhält. "Du weißt genau, was ich von diesen Laden halte.", gibt sie von sich.

Wie schön, dass meine Freundinnen zu mir halten und mich wesentlich ein bisschen verstehen....

"Also meint ihr auch, dass ich absagen soll? Weiterhin ein Haufen Absagen kassieren und Louis ständig um Geld bitten soll? Ich mein, ich bekomm ja noch nicht mal einen Job in irgendeinem blöden Café, weil ich flexible Arbeitszeiten haben muss, wegen Sam und weil ihr und die Jungs ab Ende Januar nur noch Tage weise in London seid.", gebe ich wütend von mir.

"Hey ich bin die ganze Zeit in London.", wirft Carly ein. "Und ich auch!", gibt Isi von sich.

"Bitte Carly das glaubst du ja wohl selber nicht. Harry und du seit frisch verliebt und das über beide Ohren, du glaubst doch nicht wirklich, dass du in London bleibst, wenn du frühestens im Sommer anfängst zu studieren.", zicke ich die Blondine an.

"Isi und du bist ab Januar Grundschullehrerin, da wirst du nicht viel Zeit haben auf Sam aufzupassen.", zicke ich nun meine beste Freundin an.

"Ich hab echt gedacht, wesentlich ihr versteht mich.", gebe ich von mir und stehe auf.
"Jill wo willst du denn jetzt hin?", will Danielle von mir wissen.
"Weg ihr versteht mich ja eh nicht.", gebe ich von mir.
"Wir wollen doch nur dein bestes.", ruft Perrie mir hinter her.
Jaja wie immer.....

~*~

Nachdem ich mich mit den Mädels gestritten habe, bin ich erst mal ein wenig durch die Stadt gelaufen, habe mir ein neues Kleid gekauft und einen digitalen Fotoschlüsselanhänger für Louis zum Geburtstag.

Nach dem Frustshoppen habe ich mich auf dem Weg zu Lisa gemacht.

Während die kleinen gespielt haben, habe ich Lisa in Ruhe die derzeitige Situation geschildert und welch Wunder, auch sie hat mehr oder weniger zu Louis gehalten, wobei sie ein winzig kleines bisschen auch mich verstehen konnte.

Als ich mich mit Sam auf dem Weg nach Hause gemacht habe, wurde mir klar, dass ich gar nicht wirklich das Bedürfnis habe, bei Zippo anzufangen.

Die Einsicht kam spät, aber sie ist da und nun musste ich mich unbedingt bei den Mädels und vor allem bei Louis entschuldigen....

Unterwegs von Lisa nach Hause fing es total Doll an zu schneien, weswegen Sam und ich doppelt so lange brauchten wie normal.

Nun waren wir aber endlich zu Hause.

"Sam Schuhe aus.", fordere ich meine Tochter auf und streife mir meine Stiefel selber auch von den Füßen.

Als ich der Kleinen nun ihre Hausschuhe angezogen habe, flitz sie schnell wie der Blitz in Richtung Wohnzimmer. Ich hingegen bringe erst mal meine Handtasche nach oben in Louis und meinem Zimmer bevor ich wieder runter gehen will.

Auch halber Strecke kommt mir Louis entgegen.

"Tut mir Leid.", geben wir beide gleichzeitig von uns.

"Na komm her mein kleiner Sturkopf.", fordert er und zieht mich in seine Arme.

"Ich wollte dir nichts vorschreiben. Wenn du wieder bei Zippo anfängst steh ich natürlich voll und ganz hinter dir.", lässt er mich wissen.

"Ich hab ihm schon abgesagt. Ihr hattet Recht es wäre total bescheuert bei ihm wieder anzufangen.", lasse ich ihn wissen und umarme ihn fester.
"Bist du dir da sicher?", will er von mir wissen.
"100%ig!", gebe ich von mir und löse mich von ihm.
"Tut mir leid, dass ich wiedermal einfach so abgehauen bin.", entschuldige ich mich bei meinem Freund.
"Schon okay. So lange du immer wieder zurück.", erwidert er. Ich drücke ihm einen kurzen Kuss auf dem Mund.
"Ich liebe dich.", lasse ich ihn wissen.
"Und ich dich."