1
Ich hatte ein verdammt schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.
Jede Minute schien länger zu dauern. Jeder Atemzug war flacher als der Vorige. Jeder Blick, den ich über den Raum gleiten ließ, war wachsamer.
Unbewusst passte ich meine Schritte an den Rhythmus der lauten Musik an.
Tack-Tack. Tack. Tack-Tack.
Der große Kronleuchter, der von der aufwändig verzierten Decke hing, hüllte den gesamten Raum in ein warmes, goldenes Licht. Draußen vor den Fenstern hatte soeben das dunkle Blau der Nacht das feurige Rot des Sonnenuntergangs ersetzt und man erkannte einen weit entfernten, sichelförmigen Mond, wenn man hinaus sah.
Im Hintergrund hörte ich den Lärm der nächtlichen Stadt und die aufgeregten Gespräche der Menschen, die sich im Raum tummelten, aber die Musik schien meinen gesamten Körper einfach zu ergreifen, ihn zu leiten. Der Rhythmus nahm von mir Besitz und jede meiner Bewegungen war perfekt auf ihn angepasst. Die Melodie war wie ein Fluch. Leise summte ich sie vor mich hin.
Frische Luft schlug in mein Gesicht, als ich vor das geöffnete Fenster trat.
Ich nahm einen tiefen Atemzug und stand einen Moment still, ehe ich mich von den Lichtern der Häuser unten in der Stadt abwandte.
Erneut ließ ich meine wachsamen Augen über die Menschenmenge gleiten. Die Gespräche bildeten einen stetigen Geräuschpegel, der ein vertrautes Gefühl in meinen Ohren hinterließ.
Ich versuchte mit aller Kraft, diese entspannte Vertrautheit festzuhalten und sie nie mehr gehen zu lassen.
Denn ich wusste, dass bald alles anders sein würde.
Ich griff mir ein Glas Champagner von dem Tablett eines vorbeieilenden Kellners und hob es an meine Lippen, um einen kleinen Schluck von dem spritzigen Getränk zu nehmen.
Während die kalte Flüssigkeit meine Kehle hinunterrann inspizierte ich zum fünfzigsten Mal, was sich in dem Ballsaal abspielte, in dem die Feierlichkeiten ausgetragen wurden.
Eine Wand des weitläufigen Raumes bestand vollständig aus Fensterglas und hätte einen fantastischen Ausblick auf die Stadt geboten, wenn es nicht schon so finster gewesen wäre. Eine gigantisch breite Treppe bildete die Möglichkeit, die Galerie zu betreten, die sich im ersten Stock um den Saal zog.
Weiße Säulen aus Marmor bildeten den perfekten Einklang mit dem roten Teppichboden, der dem ganzen Raum einen antiken Touch verlieh. Zusätzlich wurde dieser Effekt von den zahlreichen goldenen und silbernen Verzierungen unterstrichen, die die Wände, Fensterrahmen und Säulen überzogen.
Sorgfältig musterte ich jeden eilenden Kellner, der hier ein Glas Champagner abstellte oder dort exotische Spirituosen anbot. Ich analysierte jede Bewegung der Adeligen, die sich im Saal häuften und übersah dabei nicht das kleinste Detail.
Ich hatte über die Jahre gelernt, dass man nie etwas außer Acht lassen durfte.
Nie.
Jede kleine Bewegung, jeder Schritt.
Alles wurde von mir aufgenommen und abgespeichert wie von einer Überwachungskamera.
Nichts durfte heute schiefgehen. Nicht heute.
Nicht an dem letzten Tag, an dem alles normal war.
In meinem Kopf zählte ich stumm die Personen.
Achtundvierzig. Zehn Kellner. Sechsundzwanzig Adelige. Zwölf Wachen.
Achtundvierzig.
Es waren genauso viele, wie es noch vor einer Minute gewesen waren und ich ließ sie dennoch nicht aus den Augen.
Ein seltsames Gefühl hatte sich in meiner Brust gebildet.
Vielleicht war ich einfach nur paranoid, aber ich musste wachsam bleiben. Ich durfte nicht unaufmerksam sein.
Immer wieder kehrte derselbe Gedanke in meinen Kopf zurück: Es ist seine letzte Gelegenheit. Es ist seine letzte Gelegenheit. Es ist seine letzte Gelegenheit.
Ich schluckte.
Seit meinem Kampf gegen Blair waren nun fast vier ganze Monate vergangen, in denen nichts passiert war. Es war mittlerweile März und absolut nichts war geschehen.
Niemand hatte angegriffen, niemand war gestorben, niemand stellte eine Bedrohung dar.
Dennoch schlummerte in mir diese unausgesprochene Furcht, dass es heute so weit war. Dass er heute angreifen würde. Dass er seine letzte vernünftige Gelegenheit heute nutzen würde.
Und davor hatte ich mehr Angst als ich je zugeben würde.
Jeden Morgen war ich schweißgebadet aus meinen Träumen hochgeschreckt. Jede Nacht hatten mich seine grünen Augen begleitet und beobachtet. Jeden Tag hatte ich damit zugebracht, mir diesen einen Moment auszumalen, der mich mit meinem größten Albtraum konfrontieren würde.
Ich wusste, dass er nicht länger warten würde. Ich wusste es einfach.
Denn morgen hätte er keine Chance mehr. Nicht einmal er würde so einen riskanten Angriff wagen.
Nicht einmal er wäre so dumm.
Ich jedoch blickte dem morgigen Tag aus mehreren Gründen mit gemischten Gefühlen entgegen.
Einerseits wusste ich, dass es so das beste war. Dass ich meine Freunde nicht länger in Gefahr bringen würde und dass sie endlich sicher wären. Dass ich selbst endlich sicher wäre.
Andererseits würde es alles zerstören. Alle meine Träume und Wünsche würden einfach zerplatzen.
Denn sein Feind wäre auch mein Feind. Seine Freude wären meine Freude und sein Verlust wäre mein Verlust.
Wir wären auf ewig durch dasselbe Ziel, dieselben Gegner verbunden und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Naja eigentlich widerte es mich einfach nur an.
Die Vorstellung, irgendetwas mit ihm zu teilen. Der Gedanke daran, ihm auch nur im Entferntesten zu ähneln.
Das alles verursachte mir Gänsehaut.
Ich schüttelte den Kopf. Jede Sekunde, die ihre Ankunft näher brachten, verursachten mir Kopfschmerzen und ich verstand teilweise meine eigenen Gedankengänge nicht mehr.
„Ist alles in Ordnung?" Eine Gestalt trat hinter mich.
„Du wirkst so... abwesend", meinte eine zweite, weniger rauchige Stimme.
„Alles bestens", erklang meine Antwort. Doch selbst ich merkte, wie unglaubwürdig sie klang.
„Wir haben dich den ganzen Abend beobachtet, Schätzchen. Du siehst aus als müsstest du kotzen", meinte die zweite Stimme besorgt.
„Richtig. Es ist nur ein Wohltätigkeitsball. Wir haben schon Schlimmeres erlebt."
„Ich weiß", murmelte ich. „Es ist nur... Es ist nichts. Es geht mir gut."
Ich kam mir ziemlich dumm vor. Selbst der letzte Depp musste doch erkennen, dass es mir beschissen ging.
„Hey... ich weiß, dass das alles... nicht einfach für dich ist. Aber wir müssen das Beste daraus machen. Denk einfach nicht daran und hab heute Spaß, okay? Wenn du später reden willst, bleib ich gerne die ganze Nacht wach", meinte die erste Stimme. Ich konnte die Besorgnis in ihrem Blick quasi auf meinem Nacken spüren.
Ich lächelte.
„Also ich nicht. Kannst du vergessen. Nie, jamais, nunca, neniam, no fucking way."
Mein Lächeln wurde noch breiter. „Schön zu wissen, dass auch du mich unterstützt."
Meine Freundin schnaubte nur.
Ich dachte einen kurzen Moment daran zurück, wie es zwischen uns Drei angefangen hatte.
Ich erinnerte mich ziemlich deutlich an ein merkwürdiges Gespräch zwischen Tür und Angel in einem Gang voller Rauch, einen Schuss in die Eier eines Assassinen und ein sehr... interessantes Frühstück.
Wer hätte gedacht, dass wir einmal enge Freundinnen werden würden?
Ich jedenfalls nicht.
„Immer gern", meinte Jasmine schnippisch.
Ich drehte mich jetzt endlich zu den beiden um.
Cassandra Sinigan und Jasmine Wyatt lächelten mich an, aber ich konnte trotz ihrer mickrigen Versuche, es zu verdecken, erkennen, dass sie sich starke Sorgen um mich machten.
Cas trug ihre violetten Haare zu einem strengen Dutt gebunden und hatte eine einzelne Strähne gelöst. Sie hatte den unnatürlichen Violettton ihrer Frisur erst kürzlich färben lassen und nun zogen sich abwechselnd dunklere und hellere Strähnen durch ihre Haare. Dadurch dass die Augen nun auch in einigem Kontrast zum Rest der Lilatöne standen, wurden sie noch stärker hervorgehoben und es wirkte als loderten Tausende von violetten Flammen in ihrem Gesicht. Ich fand, dass ihr der neue Look super stand.
Und innerlich hoffte ich, dass Spencer Snow – der Junge, in den sie immer noch über beide Ohren verliebt war – das ebenso sah.
Ihre blasse Haut wurde von nur wenig Make-Up bedeckt und eine lange Narbe, die sich über ihre gesamte linke Gesichtshälfte zog, hatte vor langer Zeit dem linken Auge einen helleren Ton gegeben. Cassandra bildete das perfekte Mittelmaß zwischen unaufdringlicher Eleganz und kriegerischer Schönheit.
Neben ihrem vampirähnlichen Erscheinungsbild wirkte Jasmine wie eine griechische Totengöttin.
Die Schattenmagierin hatte ihre lange Mähne beseitigt und trug die kurzen schwarzen Haare nun leicht gelockt. Bis zu ihrem Kinn umgaben die Wellen ihr dunkles Gesicht, das sich in harmonischem Einklang mit den pechschwarzen Augen befand.
Ich musste zugeben, dass sie mit den kurzen Haaren echt extrem gut aussah.
Ihre geschwungenen Lippen schimmerten in einem dunklen Ton, der zu dem Metallband passte, das auf ihrem Kopf lag. Ein pechschwarzer Eyeliner, den man nur erkannte, wenn man ganz genau hinsah, umgab ihre Augen.
Sowohl Jasmine als auch Cassandra trugen die Uniform der königlichen Garde: Eine schwarze Jeans und dazu ein elegantes Oberteil, das mit einer blauen Flamme auf Brusthöhe bestickt war. An ihren Gürteln glänzte jeweils ein eisernes Schwert, dessen Griff mit einem dunklen Onyx-Juwel ausgestattet war.
Jasmine hatte eine sportliche, hochgewachsene Figur, die ihre Weiblichkeit perfekt zum Ausdruck brachte. Jeder Mann warf ihr quasi durchgehend bewundernde Blicke zu, aber das interessierte die Schattenmagierin wenig. Cassandra war zwar deutlich kleiner, aber auch ihr Körper war trainiert.
Zusammen bildeten wir drei die Wächter der königlichen Garde. Cassandra und ich standen an der Spitze, während Jasmine den Posten als oberste Offizierin und königliche Strategin übernommen hatte.
Ich schenkte meinen Freundinnen ein mattes Lächeln. „Es geht mir wirklich gut."
„Nein, tut es nicht", widersprach Jasmine.
„Auf keinen Fall", kam es unterstreichend von Cassandra.
Die Schattenmeisterin berührte mich sanft an der Schulter. „Es ist okay, Aria. Die Situation ist einfach nur beschissen und ich möchte auf keinen Fall in deiner Haut stecken. Aber du kannst nicht immer die Starke sein. Du kannst nicht immer alles aushalten und vortäuschen, dass es dir gut geht. Manchmal darf man schwach sein, manchmal darf man weinen und manchmal darf es dir auch scheiße gehen. Niemand verurteilt dich dafür, dass du keine Willkommensparty auf die Beine stellst. Niemand."
Ich grinste sie an. „Hast du mir gerade eine Rede darüber gehalten, dass man manchmal schwach sein darf?"
„Ich mein's ernst, Aria. Niemand verurteilt dich."
Ich drehte mich wieder der Menge zu. Zählte.
Zehn Kellner.
Sechsundzwanzig Adelige.
Zehn Wachen.
Jasmine und Cassandra.
Achtundvierzig.
„So fühlt es sich aber nicht an", flüsterte ich. „Es fühlt sich verdammt nochmal nicht so an."
Cassandra ließ nun ebenfalls ihren Blick über die Menschen im Saal gleiten und senkte ihre Stimme zu einem leisen, traurigen Flüstern. „Wie fühlt es sich dann an?"
„Wie das Ende der Welt", antwortete ich. „Es fühlt sich so an, als würde dir jemand das nehmen, was dir das wichtigste auf der Welt ist. Alle deine Freunde, deine ganze Familie. Es fühlt sich an, als würde dir jemand einen Teil deiner Persönlichkeit einfach wegnehmen. Es fühlt sich betäubend an und es fühlt sich leer an."
Ich blinzelte die Träne weg, die sich in meinem Augenwinkel gesammelt hatte und unterdrückte meine Trauer. Meinen Zorn.
Ich wusste nicht, ob mich all das zu einem schlechten Menschen machte. Dass ich jemanden hasste, den ich nie kennengelernt hatte. Dass ich jemanden für mein Elend verantwortlich machte, den ich nicht einmal kannte. Dass ich mir heimlich wünschte, dieser jemand hätte nie existiert.
Niemand sagte etwas. Keine der beiden wagte es, mich in meinem Moment zu stören.
Denn sie beide wussten haargenau, wie scheiße es mir ging. Sie wussten, dass ich seit Tagen nicht mehr schlief, weil die Tränen mich überwältigten. Sie wussten, wie unkonzentriert ich bei der Arbeit mit den Wachen war. Und sie wussten auch, dass sich das alles morgen keineswegs bessern würde.
So standen wir ein paar Minuten still, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.
Ein kühler Luftzug trug die Kälte der Nacht zu mir und ich atmete tief ein, um meinen Kopf zu reinigen. Ich ließ einfach alle Sorgen los, spülte alle schlechten Gedanken mit der frischen Luft fort und löschte alle bösen Erinnerungen aus meinem Gedächtnis.
„Wie sieht es eigentlich mit dem Cyrinnion aus?", wandte sich Cassandra nach einiger Zeit erneut an mich.
Ah shit! Das Cyrinnion! Das hatte ich total vergessen!
„Wir können das eigentlich machen, wenn sie hier ist, dann muss ich sie nicht länger als nötig ertragen", antwortete ich aber möglichst selbstbewusst, wobei ich die Tatsache bewusst überspielte, dass ich sonst absolut planlos war.
„Was hältst du von Freitag? Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Die königliche Garde schrumpft immer weiter, weil die Soldaten Angst vor dem Krieg haben, der an den ascalinischen Grenzen heftiger tobt denn je. Täglich fallen Dörfer und Städte. Außerdem... wenn morgen die Zeremonie ist..."
„Freitag klingt gut", murmelte ich abgehakt.
Cas nickte. „Lass uns vorher aber nochmal die genauen Einzelheiten besprechen. Wie viele wir wählen, welche Voraussetzungen wir haben und wer in der Zwischenzeit hier die Führung übernimmt, während wir weg sind."
„Hallo?!", hakte Jasmine empört ein. „Was soll denn das heißen, wer hier die Stellung übernimmt? Ich natürlich."
Die Seherin lachte. „Natürlich, Jas. Das war selbstverständlich ein Scherz."
„Jas?", fragte Jasmine. „Jas?!"
„Jup", antwortete die Zeitmagierin grinsend. „Wieso nicht?"
Jasmine verdrehte die Augen, konnte aber nicht verstecken, dass ihre Mundwinkel bei dem Gedanken an ihren Spitznamen zuckten.
Jas und Cas also?
Ein weiterer Luftzug erreichte mich und dieses Mal musste ich schaudern. Es war eiskalt.
War es davor auch schon so kalt gewesen?
Plötzlich fröstelte mich und ich hatte das Verlangen, eine dicke Winterjacke anzuziehen und in einen brennenden Kamin zu steigen, um mich aufzuwärmen.
Ich kannte diese Kälte. Diese eisige, gefühllose, besitzergreifende Kälte.
Der Wind schien unheimlich zu flüstern und mir immer wieder dieselben Worte einzuschärfen.
Lang lebe der König. Lang lebe der König. Lang lebe der König.
Meine Rache wird endlos sein. So endlos wie die Ozeane, deren dunkle Wellen ich nach dir durchsuchen werde.
Meine Rache. Meine Rache. Meine endlos große Rache.
Lang. Lebe. Der. KÖNIG.
Ich schauderte erneut. Doch diesmal hörte mein Zittern nicht auf. Unendlich viel Panik schien mir die Luft abzuschnüren und ein Schrei stieg mir in der Kehle hoch.
Ich hatte Recht gehabt. Ich hatte die ganze Zeit Recht gehabt.
Er war hier.
Ich wirbelte herum und stürmte zu dem geöffneten Fenster, das den eisigen Luftstoß hereingelassen hatte, um es schnell und fest zu schließen.
Erst als das vertraute Klick ertönte, das verkündete, dass die Scharniere eingerastet waren, entspannte ich mich etwas.
Aber dennoch ging mein gesamter Körper in Alarmstellung über. Ich ließ die Hand auf den onyxbesetzten Schwertgriff an meinem Gürtel sinken und war bereit, jeden Augenblick meine Waffe zu ziehen.
„Was ist?", zischte Jasmine, die ebenfalls sofort in Angriffsstellung gegangen war. „Was stimmt nicht?"
„Er spielt mit mir", flüsterte ich.
Er hatte mir vermutlich eine Nachricht geschickt, die nur ich hören konnte. Die nur mir Angst einjagen sollte.
Aber seine Aura war hier. Ich spürte sie in der Luft um mich herum.
„Er spielt mit mir", flüsterte ich erneut.
„Wer?", fragte Cassandra irritiert. „Wer spielt mit dir?"
„Mein schlimmster Albtraum wird wahr."
„Ach komm schon, Aria", entgegnete Cas aufgebracht. „Wir hatten das Thema doch bereits. Er hat keine andere Wahl! Es ist ein einmaliges Angebot und das kann er einfach nicht ausschlagen! Du musst ihn verstehen!"
„Warte was?", fragte ich verwirrt. „Von wem redest du überhaupt?"
„Na von Dominic. Es geht doch um ihn, oder etwa nicht?"
„Dominic?", fragte ich, jetzt noch verwirrter als zuvor. „Wieso sollte es um Dominic gehen?"
Cassandra starrte mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen und nun vollständig verrückt geworden.
Vermutlich war ich das auch schon längst.
Verdammte Paranoia.
„Ehm... Leute", flüsterte Jasmine in diesem Moment.
Ich verstand sofort, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.
„Was?", fragte ich.
Ich versuchte nicht einmal, die Panik in meiner Stimme zu verbergen. „Was ist?"
„Sieh selbst." Die Schattenmeisterin machte eine ausladende Geste, die den gesamten Ballsaal einschloss.
Angst schnürte mir die Luft ab, als ich das Geschehen beobachtete.
Auf den ersten Blick schien alles völlig normal, aber dann...
Jasmine und Cassandra.
Zehn Kellner.
Sechsundzwanzig Adelige.
Neun Wachen.
Siebenundvierzig.
Und genau in diesem Moment öffnete sich scheppernd einer der Lüftungsschächte in der Decke und eine zerstückelte Leiche landete hart auf dem Boden.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top