Rache ist süß (Part 1)

Wütend reiße ich die Tür zur Milchbar auf, stürme hinein und blicke mit zornverzerrtem Gesicht um mich. Wo ist diese blöde Schlampe? Ich entdecke ihren wasserstoffblond-gefärbten Schopf auf der Fensterbank mit ihren dämlich lachenden, dummen Freundinnen. Die verwirrten Blicke meiner Mitschüler um mich herum ignorierend, gehe ich wutentbrannt auf sie zu. Melinda bemerkt mich überhaupt nicht und unterhält sich einfach weiter bis ich mit hochrotem Gesicht vor ihr stehe. Sie blickt hoch. "Ist was?", fragt sie mit unschulidigem Blick. Ja einen auf unschuldiges Mädchen machen konnte sie ja schon immer. "Nein ich steh hier nur zum Spaß!", patze ich sie sarkastisch an. Melinda tut immer noch so als wüsste sie von nichts. "Ehm hab ich was gemacht?" "Ach schieb dir doch deine Unschuldsmiene in den Arsch! Janina hat dich doch gehört wie du deiner Austauschschülerin erzählt hast, ich sei ekelhaft und pervers!" Sie schaut gespielt geschockt. Wie mich das aufregt! Ich dumme Pute dachte ich hätte mich in ihr getäuscht und sie wäre netter als ich dachte und dann passiert sowas. "Wovon redest du bitte?", fragt mich das kleine verwöhnte Prinzesschen verwirrt. Ich schüttel nur wütend den Kopf. "Deine ach so schlauen Sprüche auf Insta - wie war der letzte noch gleich? Urteile nicht über andere? - solltest du dir vielleicht selber mal durchlesen und es in Erwägung ziehen, dich daran zu halten! Deine Austauschschülerin hat es nämlich meinem erzählt und als ich ihn danach gefragt habe, rate mal was er da gesagt hat? Er meinte du hättest das zwar gesagt, aber er würde auf sowas eh nicht hören. Schön für ihn, aber damit habe ich schon zwei Zeugen für dein großes Maul!" Sie schaut jetzt ehrlich entsetzt. Tja, schon blöd, wenn man lästert und nicht bedenkt, dass andere zuhören. In der Milchbar ist es inzwischen so still geworden, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Alle lauschen gebannt unserem Gespräch. Mir ist das relativ egal, aber Melinda ist dabei äußerst unwohl. Sie sieht sich peinlich berührt um. "Wollen wir das nicht lieber draußen klären?", flüstert sie leise. "Das hättest du wohl gerne! Oh nein, das klären wir hier und jetzt! Du bist so eine falsche Schlange, erst jammerst du über deine alten Klassenkameraden, vor allem über Freya", diese hebt in diesem Moment erschrocken den Kopf, "da gerade sie dich ja so gemobbt hat. Aber selber bist du kein Stück besser. Ich galube ja mittlerweile, dass die dich gar nicht rausgemobbt haben, sondern, dass du mit denen das Gleiche gemacht hast und sie sich nur gewehrt haben! Erst nutzt du sie aus und dann lästerst du über sie und machst sie bei allen schlecht? Wer hat sich denn in Amerika dazu bereit erklärt deinen kitschigen Liebesbrief an deinen geliebten Wesley zu übersetzen, weil du dafür zu blöd warst?!" Mittlerweile hatte ich mich ziemlich in Rage geredet und mein Ton war auch sehr laut geworden. "Ich habe dich überhaupt nicht ausgenutzt!", will sie protestieren, doch sie kommt nicht weit, denn diese Frechheit raubt mir auch noch meine letzte Selbstbeherrschung. Schwungvoll hole ich aus und lasse meine flache Hand in ihr mit zu viel Make-up betoniertes Gesicht klatschen. Das Geräusch hallt im Raum nach und ich kann hören, wie manche die Luft anhalten oder geräuschvoll aufkeuchen. Mein Schlag hat gesessen, denn Melinda schießen Tränen in die Augen. "Jetzt halt aber mal den Ball flach, ja?!", stellt sich mir Lara - dieses dumme Ding - in den Weg. "Du hast damit nichts zu tun, okay? Und wenn du dir nicht auch gleich eine Schelle fangen willst, würde ich an deiner Stelle den Weg frei machen", antworte ich trocken. Da Lara noch nie ein Mensch war, der sich gerne etwas von wem anders befehlen lässt, verschränkt sie nur die Arme und schaut mich bockig an. Dummes Ding. Ich packe sie mit beiden Händen an der Hüfte und sie quietscht panisch auf. Beim Versuch sich aus meinem Griff zu befreien tritt sie mir in den Bauch und ich stöhne gequält auf. Doch noch immer lasse ich sie nicht los. Ich hebe sie hoch, trage sie um die Tische herum und lasse sie fallen. Es gibt ein leises Knacken und Lara stöhnt auf. Nichts, was man nicht mit einem Besuch beim Physiotherapeuten hinbekommt denke ich. Ich schaue auf. Die meisten Mitschüler schauen mich immer noch geschockt an. Sie haben wohl nicht gedacht, dass der Tag kommt, an dem ich einmal nicht mehr auf mir rumtrampeln lassen würde. "Noch jemand?" Es bewegt sich keiner. Sehr gut, eine Sorge weniger. Ich drehe mich um und sehe, wie Melinda gerade versucht, sich aus dem Raum zu stehlen. "Oh nein, du blöde Schlampe bleibst hier", ich renne auf sie zu, packe sie an den Schultern und schlage sie an die Wand. Dort grabe ich meine Hände noch tiefer hinein, bis sie ihr Gesicht vor Schmerz verzieht. "Also, ich hoffe, du hast jetzt verstanden, dass man mit mir keine Spielchen spielt." Ich schiebe unauffällig mein Hand in meine Hosentasche, ziehe mein Taschenmesser raus, klappe es auf und drücke es leicht an ihren Bauch. Sie schaut panisch um sich, doch keiner sieht etwas, da meine Jacke sich davor befindet. "Sonst bin ich beim nächsten Mal nicht so zimperlich", flüstere ich. Sie nickt und ich gebe sie frei. Melinda, die nun nicht mehr von mir gestützt wird, sackt in sich zusammen und beginnt leise zu schluchzen. Ich drehe mich um, verstaue das Messer wieder ungesehen in meiner Tasche und gehe durch die Tür. Als ich sie hinter mir schließe ist es noch immer totenstill, bis auf das leise Schluchzen einer kleinen Schlampe.


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