34
Marinette löste ihren Blick von der geschlossenen Tür des Behandlungszimmers und sah zu Adrien hinüber.
Ihr Herz schlug schnell.
Wie ein Trommelwirbel fühlte es sich an.
Ein Trommelwirbel, der auf einen gewaltigen Tusch zusteuerte.
Sie erinnerte sich an den Moment, als die Tür aufgeschwungen war.
Ganz kurz hatte sie auf einen Adrien gehofft, der stürmisch auf sie zulief, sie in seine Arme schloss und ihr ein »Ich bin hier.« ins Ohr raunte.
Er hatte nichts dergleichen getan und nun wusste sie nicht, ob sie es bedauern oder erleichtert darüber sein sollte.
Auf jeden Fall hätte die Situation nach Alyas und Ninos Verschwinden bei dieser Version vollkommen anders ausgesehen, als sie es jetzt gerade tat.
Adrien stand noch immer am Fuß der Liege; hatte sich kein Stück von der Stelle bewegt.
In gewisser Weise war Marinette froh über den Abstand zwischen ihnen.
Es war schon schwer genug, ihre Gedanken in eine halbwegs verständliche Ordnung zu bringen.
Mit Adrien nur einen halben Meter oder noch weniger von ihr entfernt wäre es ihr vielleicht unmöglich gewesen.
Überfordert war sie trotzdem.
Adrien schien es zu spüren, denn er rührte sich noch immer nicht.
Er sah sie einfach nur an - stumm, und mit einem zurückhaltenden, gefassten Ausdruck auf dem Gesicht.
Das Einzige, was ihn verriet, waren seine Augen.
Sie flackerten wie kleine, grüne Flammen.
Als würden sie versuchen, sich aus eigener Kraft in Cat Noirs Katzenaugen zu verwandeln.
Marinettes Atem stockte und obwohl sie versuchte, ihn wieder in Gang zu setzten, versagten ihre Lungen ihr den Dienst.
Hatte es sich so für ihn angefühlt, als er das Ultraschallbild in ihrer Tasche entdeckt hatte?
Ihr wurde bewusst, dass der Trommelwirbel in ihrer Brust nicht auf einen Tusch zulief.
Denn den Tusch hatte es bereits gegeben.
In ihrem Fall war er beinahe untergegangen in der Schwere und der Dunkelheit und der Erschöpfung.
Was sie jetzt gerade spürte, war nur der Nachhall.
Doch selbst dieser Nachhall war beinahe zu viel für sie.
In gewisser Weise hatte sie es leichter als Adrien, denn ihre Welt war deutlich sanfter erschüttert worden als seine.
Gedämpft.
Jetzt gerade aber hatte sie es schwerer.
Sie wusste nicht, wie spät es mittlerweile war, doch mit Sicherheit hatte Adrien schon deutlich länger über all das nachdenken können als sie.
In Marinettes Innerem wechselten sich Mitleid mit Adrien und Dankbarkeit für seine Geduld miteinander ab, dazwischen blitzte immer wieder die Überforderung auf und ganz am Rand - wie eine Mauer um all diese Gefühle herum - war ein Teil von ihr, der es nicht so einfach akzeptieren wollte.
Oder genauer: Der es nicht so einfach akzeptieren konnte.
Als ohne jede Vorwarnung Marinettes Atmung wieder einsetzte, war es eher ein Schnappen nach Luft als ein kontrollierter Atemzug.
In dem kleinen Raum hörte es sich störend laut an.
Vielleicht aber auch nur in ihren eigenen Ohren.
»Als du mich vorhin getragen hast,«, gelang es ihr endlich, das Schweigen mit ihrer Stimme zu durchbrechen, »da ... da hast du mich ... Prinzessin genannt.«
Adrien nickte kaum merklich mit dem Kopf.
Marinette schluckte schwer und saugte eine neue Ladung Sauerstoff in ihre Lungen.
»Und als Alya vermutet hat, dass du der Vater meines Kindes bist, hast du nicht widersprochen.«
Das gleiche zurückhaltende Nicken.
Erneut nahm Marinette einen tiefen Atemzug.
Dann noch einen.
Und noch einen.
Ihr Atem, ihr Herzschlag, ihre Gedanken - alles in ihr schien vorwärtszupreschen.
Auf Adrien zu oder von ihm weg? Sie konnte es nicht sagen.
»Marinette.«, flüsterte er auf einmal ihren Namen und sofort konnte sie dem flammenden Blick aus seinen Augen nicht länger standhalten.
Sie sah zur Seite.
»Marinette« war besser als »Prinzessin«, aber trotzdem zu viel.
Ihr Blick glitt einige Sekunden ziellos durch den Raum, streifte Boden, Wände und Inventar, aber letztendlich landete er wieder bei Adrien.
Unausweichlich.
Um ihm zumindest nicht in die Augen sehen zu müssen, senkte Marinette den Blick, über seine schwarz gekleidete Brust nach unten.
Bis zu seiner rechten Hand.
Im hellen Licht der Deckenlampe war der breite Siegelring nicht zu übersehen.
Marinette starrte ihn an, als würde sie ihn zum allerersten Mal sehen, obwohl ihre Erinnerung ihr sagte, dass es nicht stimmte.
Adrien trug ihn, seit sie sich kannten.
Erst jetzt bemerkte sie seinen außergewöhnlichen, silbernen Glanz. Er hatte etwas beinahe hypnotisierendes an sich.
Als wäre es nicht von dieser Welt; nicht frei von Magie.
»Marinette.«, sprach Adrien sie ein zweites Mal an.
Mit einem Ruck ihres Kopfes stellte sie wieder Blickkontakt her.
Bevor er etwas sagen konnte, was sie noch mehr überforderte – womöglich eine Frage, auf die sie eine Antwort geben musste - ergriff sie selbst wieder die Initiative.
»Wo ist er?«
Adrien legte den Kopf leicht auf die Seite und fragte nach: »Plagg?«
Marinette musste ein Zusammenzucken unterdrücken.
Diesen Namen aus Adriens Mund zu hören war noch überfordernder als bei ihrem eigenen.
Aber sie nickte.
Adrien bewegte seine rechte Hand – die Hand mit dem Ring – zu seiner Hosentasche und zog sie ein Stück auf.
Sofort kam ein kleiner, schwarzer Körper herausgeschossen, direkt auf Marinette zu.
Diesmal zuckte sie tatsächlich zusammen.
Etwa auf halbem Weg zwischen ihr und Adrien blieb das Geschoss unvermittelt stehen und schwebte auf Höhe ihres Gesichts in der Luft.
Nun erkannte sie die spitzen Ohren, die leuchtend grünen Augen und die wippenden Barthaare des Katzen-Kwamis.
»Hi, Marinette!«, sagte Plagg und dabei hatte er das freche Grinsen im Gesicht, das sie von ihren früheren Begegnungen schon kannte.
Anscheinend musste ihr Gegenüber gerade ebenfalls an die wenigen Male denken, als sie beide aufeinandergetroffen waren, denn er fügte hinzu:
»Freut mich, dass du zur Abwechslung mal voll bekleidet bist, wenn wir uns begegnen!«
Bei diesen Worten wurde Marinette schlagartig kochend heiß; so heiß, dass ihr ganzes Gesicht, ihre Ohren und vermutlich sogar ihre Zehenspitzen dunkelrot anliefen.
Ihr Blick zuckte zu Adrien und auch auf seinen Wangen entdeckte sie eine deutliche, rote Färbung.
»Plagg!«, sagte er in einem strafenden Ton.
»Was?«, fragte sein Kwami und drehte sich zu ihm um. »Ich habe sie doch nur nett begrüßt.«
»Das war nicht nett.«
»Und was hätte ich stattdessen sagen sollen?
Obwohl ihr beide seit Jahren ständig aufeinander hockt, gab es kaum Gelegenheiten, in denen wir miteinander reden konnten.
Unser Repertoire an Gesprächsthemen ist also noch stark begrenzt.«
»Wie wäre es, wenn du einfach gar nichts sagst und uns allein lässt?«
Es war wie eine Frage formuliert, aber Adriens Stimme und sein strenger Gesichtsausdruck ließen keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um einen Befehl handelte.
»Hier ist aber jemand angespannt ...«, murmelte Plagg, doch er gehorchte und verschwand nach oben durch die Decke.
Jedoch nicht, ohne Marinette noch ein Grinsen zuzuwerfen, bei dem er seine kleinen, spitzen Fangzähne entblößte.
»Tut mir leid,«, entschuldigte Adrien sich für die peinliche Bemerkung seines Kwamis.
»Ich hab es in all der Zeit nicht geschafft, ihm Manieren beizubringen.«
Von der Stelle an der Decke, wo Plagg verschwunden war, sah Marinette zurück zu Adrien, der sie schief anlächelte.
Das kleine Hin und Her zwischen ihm und seinem Kwami hatte ihrem Gesicht die Möglichkeit gegeben, ein wenig abzukühlen, doch dass sie nun allein waren – diesmal wirklich allein – und sich schon wieder in die Augen sahen, jagte ihr eine erneute Hitzewelle durch den Körper.
Plaggs Worte hatten einen unerwünschten Nebeneffekt, der sich mit jedem von Marinettes Herzschlägen weiter entfaltete.
Erinnerungen an ihre Treffen mit Cat Noir fluteten ihren Kopf.
Ungewöhnlich plastische Erinnerungen.
Wie sie nach dem Abend im »Marcos« übereinander hergefallen waren.
Wie er ihr das Kleid über die Hüfte geschoben, ihre Schenkel gepackt und sie ins Schlafzimmer getragen hatte.
Wie sie sie sich nach dem Ende ihrer Beziehung mit geschlossenen Augen voreinander zurückverwandelt und in der Dunkelheit aneinandergeklammert hatten.
Und dann gestern.
Die Erinnerung war noch so frisch, dass es nicht nur bruchstückhafte Bilder waren, sondern eine ganze Flut an Eindrücken und Gefühlen.
Marinette wusste noch genau, wie es sich angefühlt hatte, nackt auf Cat Noirs Schoß zu sitzen und ihre Finger in seinen Haaren zu vergraben, sich an ihn zu drücken und den Griff seiner Hände zu spüren.
Und sie wusste auch noch, wie sie ihm das T-Shirt über den Kopf gerissen hatte, sofort, als er zu seinem unverwandelten Selbst geworden war.
Seine Haut überall auf ihrer.
Und seine Lippen ...
Marinettes Blick glitt von Adriens Augen hinab und verfingen sich an seinem Mund.
Trotz ausreichendem Eisen und Zucker in ihrem Blut war ihr wieder schwindelig.
All das sollte Adrien gewesen sein?
Jede Berührung.
Jeder Kuss.
Jedes Mal, dass sie miteinander geschlafen hatten.
Die ganze Zeit.
Auf der Suche nach einem noch deutlicheren Beweis – oder nach einem Gegenbeweis? – rutschte ihr Blick weiter hinab.
Zu seinem Hals.
Der Kragen seines Pullovers verdeckte die Stelle, an der sie Cat Noir den Knutschfleck verpasst hatte.
Trotzdem war hiermit der Punkt erreicht, an dem Marinette nicht mehr konnte.
Sie schloss die Augen und vergrub ihr erhitztes Gesicht in ihren Händen.
Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen.
Es mischte sich in ihren lauten Atem, der von ihren Handflächen zurückgeworfen wurde.
»Soll ich dich ... einen Moment allein lassen?«, kam es zögerlich von Adrien.
Sie schüttelte den Kopf.
Allein zu sein würde es nicht besser machen.
Sie hatte schon gewusst, warum sie beim Warten auf die Ärztin keine Gedanken an die Adrien-Cat-Noir-Thematik zugelassen hatte: Aus Angst, dadurch in einen Strudel zu geraten, der sie an einen verwirrenden, erschreckenden Ort hinab zog.
Solange Adrien noch mit ihr im Raum war, konnte er ihre Gedankenströme unterbrechen und in andere Richtungen lenken.
Sie zwang sich dazu, ihn wieder anzusehen.
Was sie sagen sollte, wusste sie jedoch nicht.
Und auch Adriens Blick wirkte unsicherer als zuvor.
»Bist du ... enttäuscht?«, fragte er völlig unerwartet.
Nicht sicher, ob sie ihn richtig verstand, zog Marinette fragend die Augenbrauen in die Höhe.
»Ich meine: Bist du enttäuscht, dass ich es bin?«
Ihr Stirnrunzeln wurde noch heftiger.
War das eine ernst gemeinte Frage?
Sie suchte nach dem Ansatz eines verschmitzten Grinsens in seinem Mundwinkel, doch da war nichts.
Da fiel ihr mit einem Mal etwas auf.
Sie vergaß vollkommen, dass Adrien auf eine Antwort von ihr wartete und sah ihm fasziniert ins Gesicht.
Ausgerechnet jetzt – während er sie mit leicht gesenktem Kopf unter hinabgezogenen Augenbrauen ansah - erkannte sie ganz deutlich Cat Noir in ihm.
Genau so hatte er sie schon häufiger angesehen.
Sie erinnerte sich so genau an diesen Ausdruck, weil es sie jedes Mal aufs Neue verwundert hatte, dass der selbstbewusste, kühne Cat Noir auch eine unsichere Seite hatte.
Eine unsichere Seite, die in den unerwartetsten Moment zum Vorschein kam.
Es hatte nie mit seinen Superheldenfähigkeiten oder seinen sonstigen Eigenschaften zutun gehabt. Immer nur mit Marinettes beziehungsweise Ladybugs Blick auf ihn.
Selbst als sie schon in einer Beziehung gewesen waren, hatte er manchmal nicht so recht glauben können, dass sie tatsächlich ihn wollte.
Als festen Freund, als Vater ihres Kindes, als Lebenspartner.
In diesen Momenten hatte sie sich gefragt, ob diese Unsicherheiten womöglich mit seinem Nicht-Superhelden-Leben zu tun hatten; ob er ohne den Anzug, die besonderen Fähigkeiten und die Miraculous-Strärke ein unscheinbarer, schüchterner Typ war.
Jemand, der mit fehlendem Selbstbewusstsein zu kämpfen hatte und in seinem Alltag vielleicht sogar mit höhnischen, fiesen oder herablassenden Reaktionen auf seine Person konfrontiert war.
Es war ihr schwergefallen, sich das vorzustellen - immerhin war er nicht nur klug, charmant und witzig, sondern auch groß, mit tollen blonden Haaren und einem durchtrainierten Körper.
Außerdem war er es gewohnt, zu kämpfen. Warum also nicht für sich selbst?
Doch trotz aller Fakten, die gegen diese Theorie sprachen, hatte sie daran festgehalten.
In gewisser Weise hatte sie sogar gehofft, dass sie der Wahrheit entsprach.
Denn die Alternative war unangenehm.
Wenn die gelegentlichen Unsicherheiten nämlich nichts mit seinem Alltagsleben zu tun hatten und er auch als Superheld nie an sich zweifelte, gab es nur eine Erklärung dafür: Dass sie der Grund dafür war.
Marinette hatte es sich bei diesem Thema immer sehr einfach gemacht.
Das erkannte sie nun.
Sie hatte die Verantwortung von sich geschoben, obwohl es eigentlich ganz einfach und offensichtlich war.
Natürlich fiel es Cat Noir nicht leicht, daran zu glauben, dass sie ihn ganz und gar liebte und ein Leben mit ihm wollte.
Jahrelang hatte sie ihn zurückgewiesen und ihm das Gefühl gegeben, nicht genug zu sein.
Nicht liebenswert zu sein.
Nun, da sie wusste, dass es die ganze Zeit Adrien hinter der Maske gewesen war, hatte sie gar keine andere Wahl, als diesen Zusammenhang zu erkennen und sich ihrer eigenen, prägenden Rolle in seinem Leben bewusst zu werden.
Denn weiter entfernt von der Realität hätte ihre Theorie gar nicht sein können.
Er war nicht nur ein gefeiertes Model mit jeder Menge Fans, die ihn anhimmelten, er hatte auch viele Freunde, die ihn um seiner selbst willen mochten und wertschätzten.
Es war nicht Marinette allein, die seinem Selbstbewusstsein eine Schwachstelle verpasst hatte. Seinem distanzierten Vater mit seinen übertrieben hohen Ansprüchen verdankte Adrien vermutlich auch die eine oder andere unbegründete Unsicherheit.
Aber eine besonders tiefe, prägend Wunde hatte ihm wohl Ladybug zugefügt.
Die Liebe seines Lebens, die ihn jahrelang auf sehr unsensible Weise zurückgewiesen hatte.
Die sich verhalten hatte, als wäre seine Liebe ein nerviger Störfaktor; ein unangenehmes, abstoßendes Thema, über das sie auf keinen Fall reden wollte.
Manchmal sogar, als wären seine Gefühle nur eine dumme Kinderei, die keiner ernsthaften Reaktion würdig waren.
Wenn ihr all das in einer anderen Situation bewusst geworden wäre – vor der Enthüllung ihrer Identitäten – hätte Marinette sich nun schlecht gefühlt.
Schuldig.
Sie hätte ihren Umgang mit Cat Noir bereut. Und gewisserweise tat sie das auch.
Doch die negativen Gefühle wurden von einer anderen Erkenntnis verdrängt.
Von der Erkenntnis, dass es jetzt gerade so einfach war wie noch nie, Cat Noir von ihrer Liebe für ihn zu überzeugen.
»Bist du enttäuscht, dass ich es bin?«, hatte er sie gefragt.
Es wurde Zeit, dass sie endlich darauf antwortete.
Wie von selbst erschien ein liebevolles Lächeln auf ihrem Gesicht.
»Wie kommst du nur darauf, dass ich enttäuscht sein könnte?«, fragte sie mit sanfter Stimme.
»Mal ganz davon abgesehen, dass du ein gutaussehender, chinesisch sprechender, klavierspielender junger Mann aus reichem Haus mit einer sehr erfolgreichen Modelkarriere bist,«, sie hielt kurz inne, um noch mehr Liebe in ihren Blick zu legen, »bist du auch mein engster Freund.
Den ich kenne und dem ich vollkommen vertraue.
Es gibt absolut niemanden bei dem ich mich mehr darüber freuen könnte, dass er Cat Noir und der Vater meines Kindes ist!«
Es war nur ein kleine, kurze Ansprache gewesen, aber als sie verstummte, musste Marinette nach Luft ringen.
Sie war überwältigt von ihren eigenen Worten und der Bedeutung dahinter.
Aber offenbar nicht so sehr wie Adrien.
Sichtlich verlegen und überfordert sah er zu Boden.
»Es hat nur so gewirkt, als würdest du dich mit mir allein auf einmal sehr unwohl fühlen.«, murmelte er. »Und es schien dir schwerzufallen, mir in die Augen zu - «
»Cat.«, unterbrach sie ihn und es fühlte sich nur ein ganz kleines Bisschen seltsam an, ihn mit diesem Namen anzusprechen.
Sie wartete, bis er sie wieder ansah.
Dann fragte sie ihn: »Wie viel genau hast du hierüber schon nachgedacht?«
»Nicht sehr viel.«, antwortete er nach kurzem Zögern. »Ich habe mir zu viele Sorgen um dich gemacht. Um euch.
Während ich im Wartezimmer war, ist mir nur alle paar Minuten plötzlich in die Gedanken geschossen, dass du Ladybug bist, und das hat mich jedes Mal fast umgehauen.«
Er grinste schief und bei diesem Anblick bekam Marinette augenblicklich Herzflattern.
Es wurde noch schlimmer, als er hinzufügte: »Ich konnt die ganze Zeit mein Glück nicht fassen und kann es jetzt wohl noch immer nicht.«
Marinette biss sich auf die Unterlippe.
Sie war sich nicht sicher, ob sie es ausgerechnet jetzt aussprechen sollte.
Doch sie wollte den Gedanken mit ihm teilen, also schob sie die Bedenken zur Seite, sah ihm tief in die Augen und sagte: »Ich hatte auch noch nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken. Aber mir ist gerade etwas aufgefallen.
Was es bedeutet.«
»Du meinst die Tatsache, dass wir jetzt endlich keine Geheimnisse mehr voreinander haben müssen und ohne Hindernisse zusammenleben können?«, fragte er.
Seine Stimme klang belegt, als er von ihrer gemeinsamen Zukunft sprach.
Marinette musste schlucken, bevor sie weiterreden konnte.
»Das auch.«, antwortete sie. »Aber ich meine eigentlich etwas anderes.
Es bedeutet auch, dass ich – dass Ladybug - dich schon die ganze Zeit geliebt hat.
Es bedeutet, dass du es warst, Adrien.
Nur du.
Schon immer.«
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top