33

Adriens Kuss rauschte durch Marinette hindurch und aktivierte jede Zelle ihres Körpers.
Auf einen Schlag war da nur noch Cat Noir.
Überall.
Ihre Gedanken wurden geflutet von Erinnerungen an seine Berührungen und seine Küsse.
Ihre Gefühle wurden überrollt von der Liebe, die sie für ihn empfand.
Und ihre Nervenzellen sehnten sich schon beinahe schmerzhaft nach seiner Präsenz.

Marinette wich von Adrien zurück, riss die Augen auf und presste sich die Hand vor den Mund.
Was hatte sie nur getan?
Wie hatte sie nur zulassen können, dass er sie küsste?
Ihr Blick begegnete Adriens und auch er sah erschrocken aus.
Und verwirrt.
»Es ... tut mir so leid!«, stammelte er. »Ich hätte das ... nicht tun sollen!«
Dann zuckte ein schuldbewusster Ausdruck über sein Gesicht.
Auch Marinette empfand Reue.
Und jetzt umso mehr, da sie ihn so aufgelöst vor sich sah.
»Nein, mir tut es leid!«, erwiderte sie.
»Ich dachte, es wäre in Ordnung, aber ...«
»Was?«
Adrien sah nun noch verwirrter aus.
»Wieso solltest du dich entschuldigen? Du hast doch rein gar nichts falsch gemacht!«
»Doch, ich habe dich glauben lassen, dass ich ... also, dass wir ...«
Marinette wusste nicht, was sie mehr verwirrte: Die komplizierte Aussage, die sie gerade versuchte, zu formulieren, die Nachwirkung des Kusses oder Adriens Gesichtsausdruck.
Schon nach wenigen Sekunden gab sie es auf und erwiderte nur noch stumm seinen Blick.
Sie versuchte, in seinen Augen zu lesen, aber was sie da sah, irritierte sie nur noch mehr.
Er schien beinahe so, als würde er den Kuss aus ganz anderen Gründen bereuen, als sie bis eben gedacht hatte.

Auch Adrien schien in ihrem Gesicht nach der Lösung für ihre Verwirrung gesucht zu haben.
»Du bist gar nicht verletzt, weil ich den Kuss abgebrochen habe, oder?«, fragte er mit langsamer Stimme.
»Für dich hat es sich auch falsch angefühlt.«
Sie nickte.
Nun ergab es Sinn.
Adrien hatte ebenfalls noch starke Gefühle für jemand anderen.
Sein Herz war genauso wenig frei, wie Marinettes.

»Glaub mir bitte:«, sagte sie mit sanfter Stimme: »Wenn mir vorher bewusst gewesen wäre, dass ich noch immer so sehr an ihm hänge, hätte ich deine Einladung niemals angenommen.«
»Und ich hätte dich niemals nach einer Verabredung gefragt, wenn ich nicht geglaubt hätte, dass sie hinter mir liegt.«
Adrien lächelte entschuldigend.
Dann atmete er tief durch, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah aus der Gondel nach draußen über die Stadt.
Marinette folgte seinem Blick.
In den letzten paar Minuten hatte sie völlig vergessen gehabt, dass sie sich noch immer auf dem Riesenrad befanden.
Der Ausblick war schön.
Beinahe zu schön für diese eigenartige Situation.

»Wir hätten wohl beide besser hinhören sollen, als wir so verwirrt voneinander waren.«, sagte Marinette nach einer Weile. »Und als unsere Vernunft uns geraten hat, es langsam anzugehen.«
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Adrien leicht nickte.
»Es tut mir leid.«, sagte er noch einmal.
»Ich hätte mich besser unter Kontrolle haben sollen.«
»Ich war doch auch nicht besser.«
Sie lächelte ihm kurz und verlegen zu.
Dann stieß sie geräuschvoll die Luft aus.
»Aber zumindest wissen wir jetzt, dass wir dieses verwirrende Was-auch-immer zwischen uns am besten einfach ignorieren. Wir müssen uns jetzt nicht länger fragen, ob da irgendetwas Echtes zwischen uns ist.«
»Also ist das von deiner Seite endgültig?«, fragte Adrien nach und wandte ihr das Gesicht zu.
»Du brauchst nicht nur mehr Zeit?«
Sie musste nicht lang darüber nachdenken.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich fürchte nicht.
Ich weiß, es ist wahrscheinlich komplett verrückt, ihn immer noch zu lieben, obwohl es nicht funktioniert hat. Aber ich tus.
Und ich glaube nicht, dass sich daran so bald etwas ändern wird.
Vielleicht sogar niemals.«
Adrien lächelte ganz leicht.
»Ich wusste nicht, dass es mit Louis so etwas Ernstes war.
Du warst traurig nach der Trennung, aber es hat nicht so gewirkt, als hättest du deine große Liebe verloren.
Ich kann nicht behaupten, dass es mich freut, das jetzt zu hören – immerhin hat er dir wehgetan.
Aber ich verstehe es.
Ich bin auf genau die gleiche Art verloren.«
»Wünschst du dir, es wäre anders?«, fragte Marinette.
Sie musste dabei an eine frühere Aussage von ihm denken.
»Ich bereue es, dich nicht schon eher kennengelernt zu haben.«, hatte er einmal zu ihr gesagt.
War er noch immer dieser Meinung?
Gerade hatte er gesagt, dass er »verloren« war.
Das klang danach, als würde er sich wünschen, frei zu sein von diesem Mädchen und der Liebe zu ihm.

»Ich dachte, ich würde es mir wünschen.«, antwortete er. »Aber in Wahrheit wollte ich sie nur nicht mehr so schrecklich vermissen.«
Schon wieder wurde sein Blick schuldbewusst und zum dritten Mal in wenigen Minuten entschuldigte er sich bei Marinette.
»Es tut mir ehrlich leid! Glaub jetzt bitte nicht, dass das hier nur -«
»Schon in Ordnung.«, unterbrach sie ihn lächelnd. »Wir waren beide etwas verwirrt. Es hat also niemand Schuld.
Außerdem ist doch gar nichts Schlimmes passiert.
Wir wissen jetzt, was Sache ist, und niemand wurde verletzt.«
»Und was ist ... mit unserer Freundschaft?«, fragte Adrien zögerlich.
Darauf hatte auch Marinette keine klare Antwort.
»Naja, wir müssen aus all dem hier keine große Sache machen. Aber etwas Abstand würde uns vermutlich trotzdem guttun, oder?«
Er nickte zustimmend.

Dann saßen sie eine Weile schweigend nebeneinander, während die Riesenradgondel gerade eine ihrer Runden drehte.
»Wenn das hier erst einmal das letzte Gespräch ist, das wir führen,«, ergriff Marinette wieder das Wort, »Darf ich dir dann noch eine Frage stellen?«
»Klar.«
Adrien sah sie aufmerksam an.
»Was wirst du jetzt tun? Ich meine, wegen ihr.
Denkst du, ihr habt noch eine Chance?«
Sein Blick wurde ernster.
»Ich ... ich hoffe es. Aber im Moment kann ich leider nur abwarten.«
»Weil sie nicht in Paris wohnt?«
»Wenn es nur das wäre ...«, sagte er.
Seine Stimme klang wehmütig und auch sein Blick war eine Mischung aus Liebe, Sehnsucht und Traurigkeit.
»Ich wünsch euch von Herzen, dass ihr einen Weg findet«, sagte Marinette und lächelte ihn tröstend an.
Doch auch sie selbst konnte anscheinend nicht verbergen, wie es gerade in ihrem Inneren aussah.
Adrien kniff die Augen leicht zusammen und sah sie an.
»Bei dir und Louis ist es auch nicht so einfach, oder?«, fragte er.
»Nein, ist es nicht.«
»Hast du seit eurer Trennung noch einmal mit ihm geredet? Hat er dir verraten, warum er Schluss gemacht hat?«
Marinette fuhr sich mit der Hand über die Augen.
»Du musst natürlich nicht darüber reden, wenn du nicht willst!«, schob Adrien ein, doch sie erwiderte seinen Blick und sagte: »Ich war da nicht so ganz ehrlich.
Ich kenne den Grund. Und ich kannte ihn auch schon an dem Tag, als wir uns getrennt haben.
Aber das hilft mir leider auch nicht weiter, denn es ist nichts, was sich einfach ausräumen lässt.«
»Also hast du für euch beide gar keine Hoffnung mehr?«
Marinette schloss für einen Moment die Augen und holte tief Luft.
»Ich weiß es nicht.«, antwortete sie ganz ehrlich. »Aber was ich jetzt weiß, ist, dass ich nur ihn will.
Ihn oder keinen.«

Als sie die Riesenradgondel verließen, hatte sich eine ruhige, geklärte Stimmung zwischen ihnen breitgemacht.
Marinette war erleichtert, dass sie nun endlich zum Ende ihres Dates kamen, aber sie konnte nicht behaupten, dass sie sich nach all dem in Adriens Gesellschaft unwohl fühlte.
Ihre Freundschaft war noch nie völlig frei von seltsamen Schwingungen gewesen und das würde sich womöglich auch niemals ändern.
Aber zumindest würden sie sich in Zukunft nicht mehr davon verwirren lassen.
Und das war etwas Gutes.

Adrien hatte ihnen ein Taxi gerufen, damit sie nicht den gesamten Weg zurück bis zum Auto laufen mussten, und bereits eine halbe Stunde später hielten sie vor der Dupain-Cheng-Bäckerei.
Marinette stieg noch nicht sofort aus dem Wagen.
Sie hatte eben auf ihrem Handy die Uhrzeit überprüft.
Ihre Eltern erwartete sie erst in 40 Minuten zurück und sie verspürte keine große Lust, jetzt auf sie zu treffen.
Sie würden garantiert fragen, warum sie schon so früh von ihrem Date zurückkam, und jedes Wort und jede Reaktion von ihr genau analysieren.
Die Aussicht darauf ließ sie auf ihrem Sitz verharren.
Außerdem war ihr gerade etwas eingefallen, was sie noch mit Adrien klären musste.
Sie sah zu ihm hinüber.
»Was sagen wir Alya und Nino?«
»Die Wahrheit.«, schlug er vor. »Dass wir einen schönen Abend hatten, aber weiterhin nur Freunde bleiben werden.«
»Und was ist mit dem ... Kuss?«
Er zuckte mit den Schultern.
»Du kannst damit umgehen, wie du willst.
Ich hätte es nicht für nötig gehalten, Nino bis ins Detail davon zu erzählen. Aber wenn du darüber gern mit Alya reden möchtest, habe ich kein Problem damit.
Ich wäre dir nur dankbar, wenn du sie nicht noch weiter gegen mich aufhetzt. Sie hat sowieso schon keine gute Meinung von mir.«
»Keine Sorge.«, Marinette lächelte ihn an, »Das wird sich bald wieder ändern. Sie hat im Grunde nichts gegen dich.
Sie will mich nur beschützen.«
»Vor mir?«
»Vor jedem, der mich potenziell verletzen könnte.«
Als Adrien noch einmal nachfragte, klang seine Stimme leicht besorgt.
»Ich habe dich doch heute nicht verletzt, oder?«
Sie erwiderte seinen Blick mit einem offenen und ehrlichen Lächeln.
»Nein. Hast du nicht.
Genau genommen hast du mir mit heute Abend sogar einen Gefallen getan. Ich weiß jetzt, was ich will. Beziehungsweise wen ich will.«
»Und wen nicht.«, fügte Adrien hinzu.
Er klang dabei kein bisschen beleidigt oder verletzt, sondern grinste sie sogar noch an.
»Dein Ego hält das aus, oder?«, fragte sie ebenfalls grinsend.
Er hob die Hand und zeigte zwischen Daumens und Zeigefinger einen geringen Abstand an.
»Ein winzig kleiner Riss wird zurückbleiben,«, meinte er, »aber ich werd es überstehen.«

Sie sahen sich noch einige Sekunden in die Augen, dann öffnete Marinette die Beifahrertür, um auszusteigen.
»Gute Nacht.«, sagte sie. »Wir sehen uns im neuen Jahr.«
»Gute Nacht, Marinette. Schönes Silvester!«
»Dir auch.«
Sie schloss die Tür, warf Adrien einen allerletzten Blick durch die Scheibe zu und holte den Schlüssel aus ihrer Tasche.
Sie schloss die Haustür auf, betrat den Hausflur und trat ein, ohne das Licht einzuschalten.
Dann lehnte sie sich von innen gegen die Tür und schloss die Augen.

Sie hatte Adrien die Wahrheit gesagt.
Er hatte sie nicht verletzt.
Aber das bedeutete nicht, dass der Schmerz in ihrem Inneren nach dieser Verabredung nicht schlimmer geworden war.
Seit dem Kuss im Riesenrad war Marinette zum Heulen zumute.
Sie vermisste Cat Noir so schrecklich!
Alles in ihr sehnte sich nach ihm – so sehr, dass es schon beinahe körperlich wehtat.
Und nachdem sie es so lange Zeit vor Adrien verborgen hatte, fehlte ihr nun die Kraft, dieses Gefühl noch weiter zurückzuhalten.
Die erste, warme Träne löste sich aus ihrem Auge und lief ihre kalte Wange hinab.
Sie hatte ihr Versprechen an Cat Noir gehalten.
Aber sein Plan war nicht aufgegangen.
Sie war nicht glücklich ohne ihn und sie würde es auch nicht sein.
Denn sie liebte ihn und sie wünschte sich nichts mehr, als wieder bei ihm zu sein.

Es war nicht bei der einen Träne geblieben und Marinette presste die Lippen fest aufeinander, um nicht aufzuschluchzen.
Sie fürchtete, dass sich jeden Moment die Wohnungstür über ihr öffnen und ihre Mutter oder ihr Vater hinabkommen und sie in dieser Verfassung sehen könnte.
Doch es war ein anderes Geräusch, das sie zusammenzucken ließ.
Die Türklingel.

Marinette wischte sich so schnell und grob die Tränen von den Wangen, dass ihre Haut schmerzte.
Trotzdem griff sie schon in der nächsten Sekunde zur Türklinke.
Was auch immer sie auf der anderen Seite der Tür erwartete: Sie wollte es hinter sich gebracht haben, bevor ihre Eltern aus der Wohnung heruntergekommen waren.
»Hey, du hast dein -«, Adrien brach mitten im Satz ab, als er ihre Verfassung bemerkte.
Marinette fluchte innerlich.
Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass er es sein würde. Wer sonst sollte um diese Uhrzeit bei ihnen klingeln?
Aber sie hatte ihre letzte Hoffnung noch auf die schlechten Lichtverhältnisse gesetzt.
Adriens geschockter Blick machte nun deutlich, dass er ihre verheulten Augen mitbekommen hatte.

Über sich hörte Marinette, wie die Wohnungstür sich öffnete.
Sie musste sich beeilen.
Hastig nahm sie Adrien ihr Handy aus der Hand, das sie wohl im Auto vergessen hatte, lächelte ihn an und sagte: »Danke, dass du es mir noch gebracht hast. Gute Nacht!«
Sie schloss die Tür wieder, bevor er seine Sprachlosigkeit überwunden hatte.
Sie war sich nicht sicher, um es klug war, ihn ohne jede Erklärung gehen zu lassen.
Aber sie war sich sicher, dass ihre Eltern sie auf keinem Fall bei einem derartigen Gespräch unterbrechen durften.

»Marinette? Bist du das?«, erklang die Stimme ihrer Mutter von oben.
»Ja.«, antwortete sie rufend, »Ich dachte, ich hätte meinen Schlüssel vergessen, habe ihn dann aber doch noch in meiner Jackentasche gefunden.«
Sie atmete tief durch, fuhr sich noch einmal über die Augen und begann, die Treppe nach oben zu steigen.
»Du bist ja schon früh wieder da.«, bemerkte ihre Mutter, als sie noch eine halbe Treppe von ihr entfernt war.
»Ja, bin ich.«, sagte Marinette knapp.
Kurz darauf fiel der Blick ihrer Mutter auf ihr Gesicht und ihre Reaktion war Adriens ganz ähnlich.
»Marinette-Schatz!«
Sie riss die Augen weit auf. »Was ist passiert?«
»Alles in Ordnung, maman.«, erwiderte Marinette mit erschöpfter Stimme. »Mir geht es gut.«
Natürlich war ihre Mutter nicht so einfach so überzeugen. Sie zog ihre Tochter in eine Umarmung und strich ihr tröstend mit der Hand über den Rücken.
»Du kannst es mir erzählen, Schatz.«
»Was ist denn los?«
Nun war auch Marinettes Vater im Flur aufgetaucht und als er seine Tochter in den Armen seiner Frau liegen sah, fragte er mit einem deutlichen Knurren in der Stimme: »Was hat der Kerl getan?«
Er sah aus, als wäre er kurz davor, aus dem Haus zu stürmen und Adrien hinterherzujagen.
»Er hat überhaupt nichts getan.«
Marinette befreite sich von den Armen ihrer Mutter, bevor ihre Anteilnahme sie erneut in Tränen ausbrechen lassen konnte.
»Wir hatten einen netten Abend. Ich bin bloß erschöpft und will einfach nur ins Bett.«
»Marinette ...«, sagte ihre Mutter in mitfühlendem Ton.
»Bitte! Lasst mich schlafen gehen!«
Ihre Mutter zögerte noch kurz, nickte dann aber.
»Ruh dich aus.
Wir sind hier, wenn du uns brauchst.«
»Gute Nacht.«
Ehe es sich ihre Eltern noch einmal anders überlegen konnten, huschte Marinette an ihnen vorbei in die Wohnung und eilte nach oben in ihr Zimmer.
Als sie die Bodenluke hinter sich geschlossen hatte, atmete sie erleichtert auf und blieb reglos auf dem Fußboden sitzen.

»Bist du dir sicher, dass du das nicht bereuen wirst?«
Tikki war aus Marinettes Tasche aufgetaucht und sah sie mit ernster Mine an.
Marinette fragte sie mit ihrem Blick, was genau sie damit meinte.
»Du hast zu Adrien gesagt, dass du vielleicht niemals von Cat Noir loskommen wirst. War das nicht vorschnell?«
Marinette schüttelte den Kopf.
»Ich bin mir absolut sicher.
Selbst wenn er nicht noch immer in eine andere verliebt wäre, könnte ich nicht mit Adrien zusammen sein.«
»Ich kann ja verstehen, dass der Kuss dich durcheinandergebracht hat,«, redete Tikki weiter, doch Marinette unterbrach sie sofort wieder.
»Der Kuss hat mich nicht durcheinandergebracht!
Im Gegenteil. Er hat mir klargemacht, was für eine lächerliche Idee es war, mit Adrien auf ein Date zu gehen.«
»Aber du liebst Adrien.«
Verwirrt erwiderte Marinette den Blick ihres Kwamis.
»Nein, tue ich nicht.«, sagte sie nach einigen Sekunden.
»Marinette, das war ein sehr verwirrender Tag für dich. Aber die Situation wird nicht leichter, wenn du dir selbst etwas vormachst.
Zu behaupten, du würdest nur Cat Noir lieben und dieses Gefühl sei das Einzige, was von Bedeutung ist, wird dich nicht glücklich machen.«
»Das Einzige, was mich gerade verwirrt, bist du, Tikki! Warum willst du mir jetzt einreden, dass ich Adrien liebe?«
»Ich will es dir nicht einreden. Ich will dir nur klarmachen, dass du nach vorn sehen musst, und nicht zurück.
Du warst schon einmal an diesem Punkt – und es hat dich unglücklich gemacht!
An dem Problem zwischen dir und Cat Noir hat sich doch nichts verändert. Nur weil dir noch einmal bewusst geworden ist, wie sehr du ihn liebst, kannst du nicht wieder eine Beziehung mit ihm anfangen.
Und deshalb solltest du noch einmal gut darüber nachdenken, was das heute mit Adrien war.«
Marinette konnte nur mit dem Kopf schütteln.
»Bitte, Marinette, mach jetzt keinen Fehler! Du bist so weit gekommen - als Ladybug und auch in deinem restlichen Leben.
Mach das jetzt nicht kaputt, indem du dich Hals über Kopf in die Liebe mit Cat Noir stürzt!«
»Aber das habe ich doch gar nicht vor!«, verteidigte sich Marinette. »Ich weiß, dass wir im Moment nicht zusammensein können.«
Überrascht sah Tikki sie an.
»Du ... du weißt es?«
Marinette nickte.
»Und ich verstehe auch, warum dir die Idee von mir und Adrien so gefällt. Mir hat sie ja auch gefallen.«
Sie zögerte einen Moment, bevor sie weiterredete.
»Und vielleicht hast du auch recht damit, dass ich Adrien liebe. Oder zumindest könnte ich ihn lieben, wenn ich noch mehr Zeit mit ihm verbringen und mich ganz auf ihn einlassen würde.
Aber das will ich nicht!
Ich will Cat Noir.
Selbst wenn ich noch jahrelang allein bleiben muss, um irgendwann mit ihm zusammensein zu können, werde ich es tun.
Er ist es wert, Tikki.«

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