9

Es war für Marinette ein seltsames Gefühl, in Cat Noirs Armen zu liegen.
Es war schon eine Weile her, dass er sie auf diese Weise getragen hatte - ganz eng an seine Brust gedrückt, mit seinem Nacken als ihr Haltegriff und seinen Armen, die ihren Oberkörper und ihre Beine hielten - und überrascht musste sie feststellen, dass es sich anders anfühlte.

Erst dachte sie, es lag an der Situation an sich.
Bisher hatte er sie nur getragen, um sie aus einer gefährlichen Lage zu retten - da war nie Zeit gewesen, um sich überhaupt irgendwelche Gedanken darüber zu machen. Und auch als er sie einmal als Marinette so getragen hatte, war es anders gewesen, denn da hatte er nicht gewusst, dass er dabei gleichzeitig auch Ladybug trug.

Es war also das erste Mal, dass er sie außerhalb eines Superhelden-Einsatzes auf dem Arm hatte.
Aber nicht nur deswegen fühlte es sich anders an.
Ohne, dass sie es mitbekommen hatte, waren seine Schultern breiter geworden und mittlerweile versank sie regelrecht in seinem Griff. Außerdem war er noch ein wenig gewachsen. Und: Er war deutlich muskulöser geworden.

Beinahe schon unangenehm deutlich nahm sie jede noch so kleine Bewegung seiner Muskeln wahr.
Bei jedem seiner weiten, kraftvollen Sprünge über die Stadtdächer spürte sie die Spannung und Entspannung unter dem schwarzen Leder seines Anzuges.
Und die Tatsache, dass sie die ganze Zeit die Augen geschlossen halten musste, machte das Ganze nicht besser.

Sie versuchte sich auf das Gefühl des Gegenwindes zu konzentrieren, aber es war zwecklos. Wenn nicht Cat Noirs fester Griff sie ablenkte, dann war es sein lauter, hämmernder Herzschlag direkt an ihrem Ohr.
Ein Herzschlag, der ein klein wenig zu schnell klang, als dass es zu der Leichtigkeit von Cat Noirs Sprüngen und seiner Miraculous-Stärke passte.

Als Cat Noir sie endlich absetzte und ihre Füße wieder festen Grund spürten, war Marinette richtig erleichtert. So ahnungslos und ausgeliefert zu sein, war kein Gefühl, dass ihr sonderlich gefiel.
»Du kannst die Augen jetzt öffnen.«, hörte sie Cat Noirs Stimme neben sich. Nur zu gern folgte sie seiner Aufforderung.

Sobald sie sich grob orientiert hatte, riss sie die Augen vor Überraschung noch weiter auf.
Sie wusste nicht einmal, was sie erwartet hatte, aber das mit Sicherheit nicht.
Sie kannte den Ort. Es war ein Rummelplatz im Norden der Stadt. Sie hatte schon einmal mit Alya einen Nachmittag hier verbracht, allerdings war er da geöffnet gewesen - voller Menschenmassen, lauten Stimmen, Musik und blinkenden Lichtern in jeder Ecke.

Nun waren die Buden und Fahrgeschäfte alle dunkel und bis auf die leisen Hintergrundgeräusche der Stadt war es absolut still.
Fasziniert von der einzigartigen Atmosphäre, die der Ort ausstrahlte, ließ Marinette ihren Blick über die Umgebung streifen.
Das Riesenrad - die größte Attraktion - hob sich deutlich von den Lichtern der Skyline dahinter ab. Es wirkte größer als am Tag und sofort bekam sie Lust, sich mit ihrem Jojo hinauf zu schwingen und den Ausblick von dort oben zu genießen.

Und auch die Schaukeln des Karussells, die im Wind leicht hin und her schwangen, zogen ihren Blick auf sich.
Wann hatte man schon mal die Gelegenheit, sich frei auf einem nächtlichen Rummelplatz zu bewegen?
In ihrer Vorstellung maß sie bereits die Abstände zwischen den einzelnen Buden ab und sah sich selbst über die Dächer springen, bis hinüber zum Autoscooter und der kleinen Kinderachterbahn.
Ob sie es wohl schaffte, genau zwischen den beiden höchsten Stahlträgern hindurchzuschwingen und danach auf einer der Riesenradgondeln zu landen?

Zum Schluss blieb ihr Blick auf der Attraktion hängen, die direkt vor ihr lag. Und sie runzelte die Stirn.
Statt ihr auf einer erhöhten Stelle den Rummelplatz zu Füßen zu legen, schien Cat Noir sie ganz bewusst hier abgesetzt zu haben - direkt vor einer Attraktion, die mit Sicherheit nicht ihre erste Wahl gewesen wäre.

Sie sah Cat Noir, der neben ihr stand, leicht skeptisch an.
»Wirklich? Ein Trampolin?«
»Das Beste am ganzen Rummel.«, erwiderte er, ohne mit der Wimper zu zucken.
Sie musste sich ein Lachen verkneifen.
»Ist das dein Ernst?«
Er reckte den Kopf und machte entschlossen einen Schritt nach vorn auf die Umrandung der Trampolinfläche.
»Wenn es ums Trampolinspringen geht,«, sagte er in einem bedeutungsvollen Tonfall, »mache ich keine Scherze.«
Dann wandte er noch einmal den Kopf zu ihr um, zwinkerte ihr zu und hechtete vorwärts.

In einem perfekten Bogen, mit den Armen voran, flog er auf die Trampolinfläche zu. Seine Hände sanken tief in das Tuch ein und schon im nächsten Moment katapultierte es ihn zurück in die Luft.
Blitzschnell formte sich sein lang gestreckter Körper zu einer Kugel und drehte sich in einem atemberaubenden Tempo um sich selbst.

Als die Kugel sich auf ihrem Weg zum Boden wieder entfaltete, waren es diesmal Cat Noirs Füße, die auf das Tuch trafen. Er ging in die Knie, um den Schwung noch zu verstärken, schnellte gut drei Meter nach oben und vollführte mit weit ausgebreiteten Armen einen Salto.
Am höchsten Punkt schien er für eine Sekunde vollkommen still in der Luft zu stehen. Beinahe unwirklich sah seine dunkle Silhouette vor dem spärlich beleuchteten Rummelplatz aus.

Es folgten eine ganze Reihe von Überschlägen, Drehungen um die eigene Achse, Hechtsprüngen und akrobatischen Kunststückchen, deren Namen Marinette nicht kannte. Mal traf er mit dem den Händen auf das Trampolin, mal mit den Füßen und mal mit dem Rücken, aber jedes Mal agierte sein Körper mit absoluter Perfektion und Präzision.
Es war eine Freude, ihm dabei zuzusehen.

Ganz zum Schluss wandte er sich zu ihr um, legte sich horizontal in die Luft und posierte für sie.
Er landete auf der Seite liegend, den Kopf lässig auf dem rechten Arm abgestützt, den linken Arm in der Seite und die Beine lang ausgestreckt. Trotz der schlechten Beleuchtung konnte sie erkennen, dass er ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht hatte.

Ein letztes Mal wurde er in die Luft geschleudert, dann richtete er sich auf und landete wieder neben ihr.
Er drehte den Kopf und sah sie lächelnd an.
Das zufriedene Funkeln in seinen grünen Katzenaugen war absolut ansteckend. Sie spürte, dass sie ebenfalls lächelte.

»Jetzt bist du dran, Prinzessin.«
Sie wusste, dass es keine Frage war. Also folgte sie seiner Aufforderung.
Etwas zögerlich machte sie einen Schritt nach vorn und sobald sie den federnden Boden unter sich spürte, erinnerte sich ihr Körper wieder an dieses Gefühl.

Es musste schon einige Jahre her sein, dass sie zum letzten Mal auf einem Trampolin gestanden hatte. Als Kind hatte sie es geliebt. Wie hatte sie das nur vergessen können?
Sie machte zwei weitere Schritte und stand nun genau in der Mitte des Tuches.

»Was ist los?«, hörte sie Cat Noir hinter sich fragen. »Hast du Angst, nicht mit mir mithalten zu können?«
Sie wandte den Kopf und grinste ihn über die Schulter selbstsicher an. »Davon träumst du doch!«
Dann breitete sie ihre Arme aus und holte Schwung.

Zu Anfangs bekam Marinette noch mit, wie Cat Noir am Rand des Trampolins Platz nahm und sie aufmerksam beobachtete. Doch schon bei ihrem dritten Flug durch die Luft vergaß sie alles um sich herum.

Wie von selbst wusste ihr Körper, was er tun musste und vollführte jede einzelne Figur mit Leichtigkeit.
Und die Sprünge hatten einen ganz anderen Reiz als zum Beispiel ein Sprung von einem Hochhaus. Es war Loslassen und Fliegen, aber gleichzeitig auch absolute Kontrolle.

Die Welt rauschte nicht einfach nur an ihr vorbei. Sie wirbelte um Marinette herum, als wäre sie nicht länger an Raum und Gravitation gebunden.
Auf einmal war die Physik auf ihrer Seite.
Der Boden war nicht länger ihr Feind, sondern er umfing sie mit offenen Armen, übertrug bereitwillig seine Energie auf ihren Körper und verlieh ihr eine neue Art von Flügeln.
Es schien beinahe so, als wären ihr die Miraculous-Fähigkeiten - die gesteigerte Beweglichkeit und Kraft - für genau diese Überschläge und Figuren verliehen worden.
Marinette hörte ein Lachen und erst mehrere Umdrehungen später wurde ihr bewusste, dass es aus ihrer eigenen Kehle kam.

Auf dem Rücken, mit Armen und Beinen weit von sich gestreckt, lag Marinette auf dem Trampolintuch und sah hinauf in den Nachthimmel.
Noch immer spürte sie das leichte Vibrieren ihrer Muskeln bis in die äußersten Enden ihrer Fingerspitzen.
Und: sie spürte das unbeschwerte Lächeln auf ihrem Gesicht.

Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Cat Noir mit auf das Trampolin kam und sich in einem Meter Entfernung neben sie setzte.
Für drei Sekunden schwang der Boden noch unter seinen Schritten nach, dann lag Marinette wieder vollkommen regungslos da.
Alles um sie herum und in ihrem Innern war Ruhe.

»Ich kann dir hierfür gar nicht genug danken.«, sagte sie nach einer Weile und drehte den Kopf, um zu Cat Noir hinüber zu sehen.
Er hatte das rechte Bein aufgestellt und seinen Arm darauf abgelegt. Er sah sie direkt an und sie war sich ziemlich sicher, dass er das schon die ganze Zeit tat. Aber irgendwie störte es sie nicht.

»Und auch für Montag bin ich dir sehr dankbar.«, fügte sie noch hinzu.
»Keine Ursache.«
Sie sah ihn weiter an und sein teilnahmsvoller Blick erinnerte sie schmerzhaft an die letzten Tage.
Tage, in denen sie einen derartigen Blick kein einziges Mal auf sich gespürt hatte.

»Deine Freunde können sich wirklich glücklich schätzen, dich zu haben.«
Er legte den Kopf leicht schief und erwiderte: »Das musst du besser wissen als ich.«
Sie verstand nicht sofort und so fügte er hinzu: »Du bist doch auch mit mir befreundet, oder?«
Marinette nickte ganz leicht, dann wandte sie den Kopf und sah wieder hinauf in den Nachthimmel. Sie dachte eine Weile über seine Worte nach.

»Cat?«
»Ja?«
»Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen.«
»Wofür?«
»Ich ...«, sie zögerte, »Ich habe dir keine Chance gegeben.«
»Was meinst du damit?«
Sie richtete sich auf und drehte sich zu ihm um.
Sie wollte ihm bei ihrer Antwort gern in die Augen sehen, doch sie schämte sich zu sehr. Also senkte sie den Kopf.

»Ich habe immer wieder gesagt, dass wir Freunde sind. Aber in Wahrheit habe ich dir und unserer Freundschaft nie eine echte Chance gegeben.«
Er widersprach ihr nicht.
Stattdessen sagte er in einem lockeren Tonfall: »Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass du mein Angebot annimmst. Ich war jeden Abend auf dem Dach, aber als du heute tatsächlich aufgetaucht bist, war ich sehr überrascht.«
Da war nicht der kleinste Vorwurf in seiner Stimme zu hören. Trotzdem schämte Marinette sich nun noch mehr.

»Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit sehr viele deiner Einladungen nicht angenommen habe.«, sagte sie leise.
Wieder ging Cat Noir nicht direkt auf ihre Worte ein.
»Ich bin mir bewusst, dass es zwischen uns nicht so einfach ist.«, sagte er. »Wir sind Partner, aber wir hatten keinen Einfluss darauf. Meister Fu hat uns füreinander ausgewählt.
Es ist also nicht wie bei anderen Freundschaften und das ist in Ordnung. Bitte, fühl dich deswegen nicht schlecht.«
»Es war trotzdem nicht fair von mir.«
Endlich schaffte sie es wieder, ihn anzusehen.

»Ich weiß noch, wie es damit losging.
In meinen ersten Wochen und Monaten als Ladybug war ich sehr optimistisch. Ich dachte, dass wir Hawk Moth schon sehr bald besiegt haben würden und wir unsere Miraculous dann wieder abgeben müssten.
Ich habe mir damals regelrecht verboten, mich zu sehr an Tikki, meine Fähigkeiten und an dich zu gewöhnen.
Ich wusste: Sobald ich nicht mehr Ladybug bin, sehe ich dich niemals wieder und muss mein Leben ganz normal weiterführen.
Ich hatte sogar Albträume von diesem Moment. Also dem Moment, in dem ich nicht mehr Ladybug bin.
Und ich wollte es mir nicht unnötig schwermachen.«

Marinette hielt einen Moment in ihrer Erklärung inne, um durchzuatmen.
Cat Noir wartete stumm, bis sie weitersprach.

»Irgendwie habe ich den Moment verpasst, um an dieser Einstellung zu dir etwas zu verändern.
Ab einem gewissen Punkt war mir klar, dass ich noch lange Ladybug sein werde, aber trotzdem habe ich den Abstand zu dir beibehalten - und das, obwohl du immer für mich da warst.«
Wieder hielt sie kurz inne, um die richtige Formulierung zu finden. Letzten Endes sagte sie nur schlicht:
»Es tut mir wirklich leid.«

Dieses Mal war er es, der den Blick abwandte und nachdenklich in den Himmel hinauf sah.
»Ich denke, dass ich auch zu einem Teil daran mitschuldig bin. Ich habe es dir ziemlich schwer gemacht, mich als einen normalen Freund zu sehen.«
»Was genau meinst du?«, fragte sie nach.
Er sah auf einmal ziemlich verlegen aus und konnte ihr offensichtlich nicht mehr in die Augen sehen.

»Jedes Mal, wenn du eine Einladung von mir nicht angenommen hast, habe ich es bereut, dir jemals meine Gefühle gestanden zu haben.
Ich habe mitbekommen, dass du dich manchmal in meiner Gegenwart unwohl gefühlt hast, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte dich nicht dazu bringen, meine Worte wieder zu vergessen.«

Marinette hätte Cat Noir gern widersprochen, aber er hatte recht: Das Wissen um seine Gefühle hatte sie tatsächlich vor Treffen mit ihm zurückschrecken lassen.

»Und das Dumme daran ist,«, redete er weiter, »dass ich es schon vorher wusste. Ich wusste, dass du nicht genauso fühlst. Und trotzdem habe ich es ausgesprochen.
Das war so egoistisch! Ich habe dich völlig unnötig und sinnlos in eine sehr unangenehme Situation gebracht.«
Jetzt endlich sah er sie wieder an.
»Ich muss mich wohl auch bei dir entschuldigen.«

Marinette lächelte ihn ganz leicht an und sagte dann: »Das ist das ehrlichste Gespräch, das wir jemals geführt haben, oder?«
»Ja, denke schon.«
»Verrückt, oder? Wir kennen uns jetzt schon so lang. Trotzdem musste ich erst total erbärmlich vor deinen Augen zusammenbrechen, damit wir endlich mal so offen miteinander reden.«
Er erwiderte ganz kurz ihr Lächeln, widersprach ihr jedoch.

»Daran war rein gar nichts erbärmlich.«
»Das ist nett von dir, aber ich erinnere mich noch ziemlich gut daran. Ich muss wie der jämmerlichste Mensch ausgesehen haben, der dir jemals begegnet ist!«
»Nicht jämmerlich. Nur tief verletzt.
Nichts, wofür man sich schämen müsste.«

Marinette spürte, wie das Reden über ihren Verletzungen langsam den Schmerz zurückbrachte. Nicht mehr lang und sie würde wieder in Tränen ausbrechen.
Das letzte Mal war Cat Noir überraschend gut damit umgegangen, trotzdem wollte sie lieber allein in ihrem Zimmer sein, wenn es erneut passierte.

Sie erhob sich vom Trampolin.
»Ich werde dann jetzt mal nach Hause gehen. Noch einmal vielen Dank für all das hier.«
Seine Erwiderung war nur ein warmherziges Lächeln.
Dann zog er zum zweiten Mal an diesem Abend wie aus dem Nichts die Macaronschachtel hervor und hielt sie ihr hin.
»Für den Nachhauseweg.«
Trotz des Schmerzes, der mit jeder Sekunde stärker wurde, erwiderte sie sein Lächeln. Er hatte recht behalten: Das Trampolinspringen hatte sie tatsächlich hungrig gemacht.

Nach dem Abend mit Cat Noir auf dem Rummel lag Marinette noch lang wach. Wie erwartet hatte sie viel geweint, doch was sie in dieser Nacht wachhielt, war nicht ihr gebrochenes Herz.

Sie konnte nicht aufhören, über das Gespräch mit Cat Noir nachzudenken. Sie spürte ganz deutlich, dass sich an diesem Tag etwas zwischen ihnen verändert hatte.
Zum Guten.
Sie hatte Cat Noir schon immer als ihren Freund bezeichnet, aber an diesem Tag war er tatsächlich ein echter Freund geworden.
Dieser Gedanke war tröstlicher als jeder Blick, jedes Lächeln und jedes liebe Wort, mit dem er ihr schon geholfen hatte. Besonders, da er im Moment auch ihr einziger Freund war.

Lange nach Mitternacht schlief sie endlich ein.
Wie jede Nacht war das Letzte, was sie sah, Adriens Gesicht, und das Letzte, was sie spürte, der Schmerz über seinen Verlust. Doch zum ersten Mal war da auch ein Funken Hoffnung; ein kleiner, zarter Silberstreif.
Es war das Wissen, dass sie nicht allein war.

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