20

»Cat.«, sprach Marinette ihn an und er drehte sich zu ihr um.
»Hallo, Ladybug.«, sagte er und erwiderte ihren Blick.
Sie war sicherheitshalber in zwei Meter Entfernung von ihm stehen geblieben, doch nun war sie sich gar nicht mehr sicher, ob das überhaupt notwendig gewesen war.
Der Ausdruck in Cat Noirs Augen und auf seinem Gesicht war nicht der, den sie erwartet hatte.
Kein unruhiges Flackern. Kein krampfhaft zurückgehaltenes Verlangen. Auch keine Verunsicherung oder Verwirrung oder sonst eine ungewöhnliche Gefühlsregung.

Marinette tat nur so, als würde sie nicht jede Sekunde an den Kuss denken.
Er dagegen wirkte tatsächlich, als hätte er ihn vergessen.

Ein qualvoller Gedanke tauchte in ihrem Kopf auf: Hatte der Kuss womöglich doch das verursacht, was sie von Anfang an einkalkuliert hatte – nur eben bei ihm?
Konnte es sein, dass ihm dabei aufgegangen war, dass er sich die Gefühle für sie die ganze Zeit nur eingebildet hatte?
»Nein!«, versuchte sie sich schnell wieder davon abzubringen. Dafür hatte er den Kuss viel zu sehr genossen. Er hatte ja gar nicht wieder aufhören wollen. Und dann sein Blick direkt danach ...

»Kommst du mit her oder willst du für den restlichen Abend dort drüben rumstehen?«, fragte Cat Noir in einem lockeren Tonfall.
Marinette schüttelte die Gedanken ab und erwiderte: »Ich hab heute leider keine Zeit, um hierzubleiben. Ich bin eigentlich nur gekommen, um dir Bescheid zu geben.«

»Du hättest mir auch einfach schreiben können.«, sagte er und schwang sich wieder auf den Schornstein hinauf, auf dem er zuvor gesessen und gewartet hatte.
»Ich weiß.«, sagte Marinette und sah zu ihm auf. »Ich dachte nur ... so ist es besser, oder? Außerdem kann ich dir dann auch gleich noch etwas anderes persönlich sagen.«

Es fühlte sich wie der falsche Moment an, doch sie wollte es so schnell wie möglich geklärt haben.
Also sprach sie es aus.
»Ich werde in Zukunft leider nicht mehr so oft Zeit haben, um mich abends mit dir zu treffen.«
Auf irgendeine Reaktion von ihm wartend sah sie ihn an. Er erwiderte nur vollkommen neutral und ohne jede Regung ihren Blick.

»In meinem Alltag haben sich ein paar Dinge geändert«, redete sie weiter, »und ich muss erst mal schauen, wie ich meine Zeit gut eingeteilt bekomme, damit niemand und nichts zu kurz kommt.«
»Verstehe.«, sagte Cat Noir knapp.
Zögerlich fragte sie nach.
»Ist das ... alles?«
Er zuckte mit den Schultern.
»Was soll ich denn sonst noch dazu sagen? Mir ist schon klar, dass es auch noch andere Dinge in deinem Leben gibt, außer mir.«

»Aber nichts, das mir so wichtig ist, wie du.«, dachte Marinette im Stummen.
Laut erwiderte sie: »Das bedeutet aber nicht, dass wir uns gar nicht mehr außerhalb von Einsätzen sehen. Ich werde so oft kommen, wie ich nur kann.«
»Du musst dir keinen unnötigen Stress machen. Ich habe schließlich auch noch ein Leben außer dem hier.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
Wir sehn uns, Mylady.«
Er nickte ihr noch einmal kurz zu und verschwand dann mithilfe seines Stabes über die Hausdächer.

Erst, als er schon nicht mehr zu sehen war, wurde Marinette etwas bewusst: Sie hatten sich nicht verabredet. Und wenn sie nicht zufällig gerade beide verwandelt waren, hatten sie auch keine Möglichkeit, einander zu erreichen.
Es fühlte sich dadurch wie ein viel größerer und endgültiger Abschied an, als vorher beabsichtigt.
Und das war bei dem Gespräch nur ein Aspekt von vielen, der ihr das Gefühl vermittelte, dass es vollkommen schiefgelaufen war.

Marinette war froh, den restlichen Abend nicht allein in ihrem Zimmer zu verbringen. Sie wollte nicht über Cat Noir nachdenken müssen.
Allerdings hatte sie dabei völlig Alyas Zimmer vergessen.
Sie war schon lang nicht mehr dort gewesen, doch an der Gestaltung hatte sie nichts groß geändert. Noch immer waren die Wände übersät mit Fotos, Zeitungsartikeln und ausgedruckten Blogeinträgen.
Wer es vorher noch nicht gewusst hatte, dem wurde spätestens beim betreten von Alyas Zimmer bewusst: Alya liebte Superhelden und alles, was mit ihnen zu tun hatte.
Und ganz besonders begeistert war sie nach wie vor von den beiden berühmtesten Helden ihrer Heimatstadt: Ladybug und Cat Noir.
Schon beim ersten flüchtigen Umsehen entdeckte Marinette mehr als ein Dutzend Bilder von genau der Person, die sie am liebsten komplett aus ihrem Kopf bekommen wollte.

»Irre ich mich oder sind seit dem letzten Mal deine Wände noch voller geworden?«, fragte sie, als Alya hinter ihr den Raum betreten hatte.
Ihre Freundin zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung. Schon möglich.«

Marinette versuchte, den Blick abzuwenden, und ließ sich auf das Sofa in der Ecke fallen.
Sie bereute es sofort.
Direkt auf Kopfhöhe an der Wand daneben hing noch immer das große, ausgedruckte Foto, das sie schon immer gestört hatte: Der rätselhafte Kuss zwischen Ladybug und Cat Noir, bei dem sie sich bis heute nicht erklären konnte, wie es dazu gekommen war.
Alyas absolutes Lieblingsbild und ihr ganzer Stolz als Ladybug-Bloggerin.

Schon am allerersten Tag war Marinette unwohl bei seinem Anblick gewesen. Am liebsten hätte sie es sofort wieder von der Wand genommen, um nicht an diesen verwirrenden Einsatz erinnert zu werden, aber auch auf ihre Bitte hin war Alya nicht dazu bereit gewesen.
Stattdessen hatte sie Marinette nur mit zusammengekniffenen Augen angesehen und gefragt: »Warum stört dich das Bild denn so? Stehst du etwa auf Cat Noir?«

Natürlich hatte sie sofort heftig widersprochen, doch Alya hatte sie nur angegrinst und gemeint: »Ich hätte es wissen müssen! Immerhin ist blond und grünäugig doch genau dein Typ.«
Daraufhin hatte Marinette das Foto, so gut sie konnte ignoriert, und die Sache nie wieder angesprochen.

Heute jedoch ...
Es war beinahe unmöglich, nicht ständig hinzusehen.
Sie ließ zwar noch immer nicht zu, dass ihr Kopf über besagten Tag mit ihren gelöschten Erinnerungen nachgrübelte, aber mittlerweile gab es in ihrem Kopf ja auch einen Kuss, an den sie sich durchaus erinnern konnte.
Ein Kuss, der bereits 24 Stunden her war und der keinerlei Anstalten machte, aus ihrer Erinnerung zu verschwinden.
Wo war Oblivion, wenn man ihn brauchte?

»Hast du meinen neusten Blogeintrag gelesen?«, fragte Alya und ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen.
»Nein, tut mir leid. Noch nicht.«
»Verstehe. Aber wenn du mal einen Moment hast, solltest du es unbedingt nachholen.«
»Mach ich.«, sagte Marinette und lächelte sie an. »Worum geht es denn?«
Als hätte sie nur auf diese Frage gewartet zog Alya ihr Tablett mit dem geöffneten Artikel hervor und hielt es ihrer Freundin hin.
Schon bei der Überschrift wurde Marinette leicht schwindelig.

Herbstliche Frühlingsgefühle – funkt es zwischen dem Käfer und der Katze?

Darunter prangte ein riesiges Foto, das wohl nach einem ihrer erfolgreichen Einsätze mit Cat Noir aufgenommen worden war.

Auf dem Bild standen Ladybug und er sich gegenüber – so nah, dass das quere Format des Fotos wohl gar nicht nötig gewesen wäre.
Die Körpersprache war recht eindeutig: Sie waren beide einander zugelehnt und beim genaueren Hinsehen konnte man sogar ihre beiden Hände sehen, die sich beinahe berührten.
Aber was das Foto am allermeisten passend zum Blogtitel machte, war der Ausdruck auf ihren Gesichtern. Selbst Marinette hätte keine bessere Bezeichnung als »verliebtes Lächeln« dafür gefunden.
Die Art, wie sie sich in die Augen sahen ...
Schon allein beim Betrachten des Fotos spürte Marinette ein Kribbeln in ihrer Magengegend.
Wenn es nicht sie selbst auf diesem Bild gewesen wäre, hätte sie sich nun vermutlich gewünscht, auch einmal so angesehen zu werden.
Absolut jedes Mädchen wollte so angesehen werden.

Sobald sie den Inhalt des Textes grob überflogen hatte, wandte Marinette sich wieder ihrer Freundin zu.
»Wirklich Alya? Das schon wieder? Ich dachte, du hättest endlich eingesehen, dass zwischen den beiden nichts ist.«
»Aber schau doch mal genau hin, Marinette! Wie vertraut sie sich ansehen. Das bilde ich mir doch nicht nur ein.«
»Die beiden sind eben Partner und bestimmt auch gut befreundet.
Warum müssen denn ein Mann und eine Frau, die Partner sind, auch immer gleich ein Liebespaar sein?«

Alya stieß sie leicht in die Seite und grinste verschmitzt.
»Kannst du dir etwas vorstellen, über Jahre hinweg Cat Noirs Partnerin zu sein, mit ihm Seite an Seite zu kämpfen, jede Menge gefährliche Situationen mit ihm zu überstehen, und dich dabei nicht in seine grünen Augen und sein süßes Lächeln zu verlieben?«
Marinette verdrehte nur die Augen.
Aber tatsächlich konnte sie es sich nur zu gut vorstellen. Genau genommen hatte sie es sogar selbst erlebt.
Sie hatte sich in all der Zeit tatsächlich nicht in Cat Noir verliebt.
Es war erst passiert, als sie über gemeinsame Kämpfe und gefährliche Situationen hinausgegangen waren.
Sie schüttelte die Gedanken ab.

»Das klingt ja beinahe so, als hätte Nino guten Grund, eifersüchtig zu sein.«, stichelte sie scherzhaft zurück.
Alya lachte.
»Klingt eher, als wärst du eifersüchtig, Marinette.«
Marinette schwieg – wohlwissend, dass sie darauf keine überzeugende Erwiderung hinbekommen hätte.

Den restlichen Abend blieb sie zu ihrer Erleichterung von Gesprächen über Cat Noir verschont. Und wenn es ihr gelang, die Bilder an der Wand zu ignorieren, konnte sie tatsächlich auch an etwas anderes denken als ihn.
Genauso, wie Cat Noir sie von Adrien abgelenkt hatte, suchte sie nun bei Alya Ablenkung von Gedanken über Cat Noir.
Allerdings hatte Cat Noir gewusst, was seine Aufgabe gewesen war.
Alya dagegen hatte keine Ahnung, wovon sie ihre beste Freundin ablenken sollte, und so kam es am nächsten Tag in der Schule schon wieder zu einem Gespräch, das Marinette gern vermieden hätte.

Marinette saß neben Alya in der Cafeteria und hob gerade einen Löffel Nudeln zum Mund, als ihre Freundin neben ihr plötzlich aufschreckte und sagte: »Das hätte ich ja beinahe vergessen!«
Als sie vor Schreck zusammenzuckte, fiel der Inhalt von Marinettes Löffel zurück auf den Teller. Kurz sah sie noch hinauf auf das Essen, dann legte sie das Besteck zu Seite und wandte sich ihrer Freundin zu.
Sie hatte sowieso keinen Appetit auf das pampige Schulessen.

»Was hättest du beinahe vergessen?«
»Ich wollte dich gestern etwas fragen.«, antwortete Alya. »Es geht um meinen Ladybug-Blog.
Während der Sommerferien haben mir meine Eltern doch verboten, Nachrichten über Paris zu schauen und Artikel zu schreiben. Deswegen hab ich nicht mitbekommen, was hier in dieser Zeit so los war.
Ich hab im Nachhinein ein wenig recherchiert, aber die normalen Medien sind in dieser Hinsicht nicht sehr ergiebig.
Kannst du mir vielleicht noch etwas dazu sagen? Ist irgendetwas Interessantes oder Wichtiges passiert?
Im Gegensatz zu Alyx und den anderen bist du die Einzige, die auf Ladybug achtet und mir in bei meinem Blog weiterhelfen kann.«

Marinette setzte einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck auf.
Sie hatte es schon manchmal bereut, Alya bei ihrem Blog zu unterstützen – es war nicht unbedingt sehr klug, vor ihrer Freundin mit ihrem Wissen über Ladybug und ihre Einsätze anzugeben.
Allerdings konnte sie schlussendlich nie widerstehen, Alya zu helfen.
Ihre Begeisterung über jeden noch so kleinen Fakt zu Ladybug war der allerbeste Stimmungsaufheller.
Wenn Alya sich freute und glücklich war, wurde man es auch.
Und wenn Marinette so leicht die Möglichkeit hatte, Alya glücklich zu machen, nutzte sie die Chance für gewöhnlich.

»Ich glaube, es ist in dieser Zeit nichts Aufregendes passiert. Soweit ich mich erinnern kann, hat Ladybug in diesen Wochen nur alleine gekämpft. Cat Noir ist erst wieder aufgetaucht, als die Ferien vorbei waren.«

Diese unwichtige Information hatte Alya nur ablenken sollen, doch ihr Gesichtsausdruck sah durchaus zufrieden aus.
»Das ist interessant ...«, meinte sie.
»Interessant? Wieso?«
»Weil das bedeuten könnte, dass Cat Noir noch Schüler ist.
Ich hab ja schon lange Zeit vermutet, dass er ungefähr in unserem Alter ist, aber diese Information macht es konkreter.«

Genau denselben Gedanken hatte Marinette auch schon gehabt. Trotzdem konnte sie es nicht einfach so stehenlassen.
Alya war vermutlich eine der Personen, bei der es am wenigsten schlimm wäre, wenn sie Cat Noirs Identität herausfand.
Sie war in dieser Hinsicht absolut vertrauenswürdig. Deshalb hatte Marinette sie auch als Trägerin des Fuchs-Miraculous ausgewählt.
Allerdings bestand die Gefahr, dass Alya es ihr – Marinette – erzählte, wenn sie Cat Noir enttarnte. Und das wiederum wäre fatal.
Deswegen war jeder noch so kleine Fakt über Cat Noir in Alyas Händen eine Gefahr und Marinette musste sich nun schnell etwas einfallen lassen, um ihre Freundin wieder von ihrer Schüler-Theorie abzubringen.

»Wieso bist du dir dabei denn so sicher?«, widersprach sie. »Es könnte doch genauso gut bedeuten, dass er schon Kinder hat, die zur Schule gehen.
Für gewöhnlich machen Eltern auch Urlaub, wenn ihre Kinder Ferien haben. Oder er musste in dieser Zeit auf seine Kinder aufpassen und konnte deswegen kein Superheld sein.«

Marinette merkte selbst, wie unglaubwürdig die Idee war, weshalb sie schnell noch hinterher schob: »Er könnte auch in seinem normalen Leben als Lehrer arbeiten.«
Alya hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Sie schien nicht wirklich überzeugt zu sein, aber sofort abtun wollte sie Marinettes Einwand auch nicht.

»Du könntest recht haben.«, sagte sie schließlich. »Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass er noch Schüler ist. Aber meinst du wirklich, er könnte schon Kinder haben? Und dann auch noch im Schulalter?«
Marinettes musste all ihre schauspielerischen Fähigkeiten zusammenkratzen, um in möglichst beiläufigem Ton zu erwidern: »Wieso denn nicht?«
Hinter ihrer aufgesetzten Mine musste sie sich mit aller Macht das Lachen verkneifen.
Cat Noir als Vater von Schulkindern? Das war einfach nur lächerlich!
Da wäre sogar die Vermutung mit dem Lehrerberuf noch glaubhafter – und selbst die konnte Marinette sich beim besten Willen nicht realistisch vorstellen.

»Ich denke, es ist doch eher unwahrscheinlich, dass Cat Noir Kinder im Schulalter hat.«, meinte Alya schließlich. »Allerdings ist die Vorstellung von ihm als Vater gar nicht mal so schlecht, oder?
Stell dir mal vor, wie es wäre, das Kind eines Superhelden zu sein! Oder sogar von zweien

Marinette gelang es irgendwie, den allerletzten Satz und die Anspielung dahinter komplett zu ignorieren, aber das Bild von Cat Noir mit einem Kind auf dem Arm schaffte es trotzdem in ihre Gedanken.
Sie sah es direkt vor sich: Ein blonder Wuschelkopf mit kleinen, süßen Katzenöhrchen, große, grüne Kulleraugen und ein schwarzer Strampler mit Pfoten-Aufdruck.

Schnell versuchte sie, das Bild abzuschütteln, doch ihre Fantasie kam gerade erst richtig in Fahrt.
Cat Noir, der mit liebevollem Blick auf seinen Arm hinabsah – seinen starken, schwarz gekleideten Arm, in dem ein blonder Junge lag und zu ihm hinauf lächelte.
Eine schwarze Hand mit Krallen, die ganz sacht über das pausbäckige Gesicht des Kindes streichelte.
Eine kleine, speckige Babyhand, die nach einem der Finger griff und sich daran festhielt.
Cat Noir, der sich nach unten beugte und mit geschlossenen Augen seine Stirn an die Stirn des Jungen legte.

Als der Junge dann auf einmal zu einem schwarzhaarigen Mädchen mit rotem Kleid und gepunkteten Söckchen wurde, sprang Marinette hastig von ihrem Stuhl auf und sagte etwas zu laut: »Ich geh schon mal zurück ins Klassenzimmer!«

Alya sah sie irritiert an.
»Aber der Unterricht geht doch erst in fünfzehn Minuten weiter. Außerdem hast du noch gar nicht aufgegessen.«
»Keinen Hunger mehr.«, sagte sie und flüchtete aus der Cafeteria.
Und tatsächlich fand sie auf dem Weg zum Klassenzimmer Ablenkung – allerdings eine ganz andere als erwartet.

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