Kapitel 12 - Kageyama

Das gigantische Kaufhaus erstreckte sich vor uns. Schneller als ich gucken konnte, hatte mich Hinata hinein gezogen. Fasziniert sah ich mich um. Alles war wirklich schön gebaut. Insgesamt hatte das Gebäude drei Stockwerke, welche zumindest Shoyo sicherlich alle ablaufen wollte. "Komm! Wir haben nicht ewig Zeit!", rief er laut und stürmte einige Meter voran. Zügig folgte ich ihm. Verschiedenste Läden waren auf beiden Seiten. Unser erster Halt, war ein großer Süßigkeitenladen. Mit großen Augen beäugten wir alles, um schließlich auch etwas zu kaufen. Der Inhaber war so gütig und gab uns einen Rabatt, wobei das eher dem Karottenkopf zu verdanken war. Als wir gefragt wurden, woher wir kamen, packte er natürlich sofort aus. Das Erzählen von unseren Volleyballspielen, ließ er sich schließlich nicht verbieten. Letztlich meinte der ältere Mann, samt Mitarbeiter, dass sie in Zukunft mehr darauf achten würden und wir weiterhin unser bestes geben sollten.

Darauffolgend schlenderten wir etwas umher. Mit großen Augen klebte er plötzlich an einem Schaufenster. Die neuesten Spiele waren ausgestellt, allerdings hatte ich kein sonderlich großes Interesse daran. "Schau mal Kage!", rief er schon fast, während er sich zu mir wank. Erstaunlicherweise stand er vor einem Erotikladen. Sogleich spürte ich die Hitze in mein Gesicht steigen. "Das ist bestimmt interessant dort etwas zu kaufen.." Beschämt nickte ich. Auf seinen Wangen war nur eine schwache Röte verteilt. Somit gingen wir weiter, ohne darüber nochmals ein Wort zu wechseln. Stockwerk für Stockwerk. Bis wir uns nach ganz oben verirrt hatten. Dort waren zu viele überteuerte Kleidungsläden, allerdings auch einer mit Sportartikeln, weshalb wir diesen betraten. Meine Augen hatten sogleich die Volleyballabteilung gefunden. "Komm!", rief ich aufgeregt. Sofort hüpfte er hinter mir her. Sporthosen.. Bokuto trug solche immer. "Denkst du es macht Sinn eine dünne Sporthose darunter zu ziehen?" "Nein.. Bokuto meinte, dass er die auch nur trägt, weil ihm meistens kalt ist oder es ziemlich gut den Schweiß aufsaugt", erklärte er mir, worauf ich anerkennend nickte. Schließlich entschieden wir unsere Ausrüstung aufzubessern. Somit hatte jeder von uns neue Knieschoner gekauft.

Gerade wollten wir uns auf den Rückweg machen, da stach mir etwas besonderes ins Augen. Ohne zu zögern, packte ich ihn und schliff ihn mit mir zu dem Laden. Auf den ersten Blick wirkte es wie ein Ramschladen, aber bei längerem betrachten fielen die schönen Kleinigkeiten auf. Sollte ich ihn fragen? "Passt dir der?", fragte ich und steckte ihm einen schlichten Silberring an den Finger. Erstaunt sah er mich an. "Für immer", versicherte ich ihm, worauf er eifrig nickte. Also kaufte ich den Ring schnell, um ihm diesen wieder an den Finger zu schieben. "Ich liebe dich, Shoyo", flüsterte ich. "Ich liebe dich auch, Tobio", nuschelte er. Wenige Sekunden später, gab er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

"Entschuldigt bitte wenn ich euren Moment einfach so zerstöre", drang plötzlich die Stimme des Inhabers an mein Ohr. Verwirrt sah ich ihn an. "Ich bin Hobby-Fotograf, allerdings fehlen mir Leute die sich fotografieren lassen.. Natürlich würdet ihr die Bilder auch direkt bekommen..", sprach er. "Gut warum denn nicht!", willigte mein Versprochener ein. Mit einem mulmigen Gefühl folgten wir ihm. "Ihr seid doch die berühmten Erstklässler von Karasuno, nicht?" Iritiert bejahten wir. "Yamaguchi hatte vor ein paar Monaten ein Praktium hier.. er hat viel erzählt." "Wenn sie wollen können sie ja auch mal eins unserer Spiele besuchen", schlug ich vor und war von mir selber überrascht, schließlich war ich eher der stille Typ. So begannen wir also mit einem kleinen aber feinen Fotoshooting. Die Zeit ging schneller, als gedacht rum. Der Fotograf schlug einige Sachen vor und konnte uns so manches bieten. "Dafür, dass das ihr Hobby ist, sind sie aber gut ausgestattet", wand ich ein. "Man tut vieles um sein Hobby zu ermöglichen", war das einzige was er darauf sagte. Unrecht hatte er nicht.

Mit Wasser übergossen saßen wir auf zwei Stühlen, nur um auf die fertigen Bilder zu warten. Keiner von uns wusste ob es ein positiver oder negativer Anblick werden würde. Die Schritte der neusten Bekanntschaft wurden lauter. "Ich würde gerne mal wieder mit euch Zusammenarbeiten! Wenn ich also mal in der Nähe bin, werde ich bei der Karasuno vorbeischauen", sagte er, während man mir einen Umschlag reichte. "Dadrin ist auch meine Visitenkarte, also falls ihr mal so Lust habt, könnt ihr mir schreiben!"

Immer noch überrumpelt verließen wir das schließende Gebäude. "Das war verdammt seltsam.. aber irgendwie ist er mir sympathisch gewesen", meinte der Ältere, aber durchaus Kleinere. Langsam nickte ich. Ob er auch etwas speziellere Shootings macht? Der Himmel hatte sich bereits verdunkelt, allerdings waren weiterhin Menschen unterwegs. Die Straßenlaternen beleuchteten allmögliche Wege. "Sag mal Hinata.. Wie kommen wir nach Hause?" "Verdammt Kage.. Ich hab keine Ahnung", gab er zu. Ratlos liefen wir einige Meter hin und her. Wir kamen auf die glorreiche Idee Daichi, Suga oder Takeda anzurufen, allerdings war bei beiden Handys der Akku leer. Das darf doch wohl nicht wahr sein.. Wieso passiert immer uns, aber vor allem mir, so ein Mist?! Ich kann doch nichts für meinen schlechten -ja schon miserablen- Orientierungssinn.

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