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N O R A
"Baby, was machst du denn hier? Ich habe doch gesagt ich komme gleich wieder.", sagte Mattheo, als er mich im Gemeinschaftsraum sah. Krampfhaft versuchte ich mich an einem kleinen Lächeln. "Ich habe mich für heute krank gemeldet. Ich habe solche Kopfschmerzen, ich glaube den Unterricht würde ich heute nicht überstehen." Plötzlich veränderte sich sein Bick, von verführerisch zu besorgt. Sanft legte er eine Hand an meinen Wange. "Ist alles ok? Soll ich bei dir bleiben? Oder soll ich dich zu meinem Bruder bringen?"
Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich glaube fürs erste möchte ich einfach alleine sein und mich etwas ausruhen." Er nickte. "In Ordnung, aber wenn etwas ist, holst du mich oder meinen Bruder oder am besten uns beide sofort! Hast du mich verstanden?" Seine Stimme war so weich und ruhig. Das ich direkt ein schlechtes Gewissen bekam. Sollte ich ihm von der Sache mit Potter erzählen? Besser nicht, vorerst sollte ich es einmal für mich behalten und lieber herausfinden, was seine Worte überhaupt zu bedeuten haben!
"Mach ich. Du kannst mir ja, nach dem Unterricht deine Notizen geben.", murmelte ich. "Natürlich! Für dich passe ich gerne einmal im Unterricht auf." Ich kicherte. "Du Idiot." Er zuckte mit den Schultern. "Du hast gelacht und das ist das Wichtigste!" Bei Salazar, hatte er das gerade wirklich gesagt? Jetzt war ich wirklich sprachlos und mein Gehirn hat nun völlig den Geist aufgegeben!
Nachdem mir Mattheo einen weiteren Kuss auf die Stirn gegeben hatte, ging ich nach oben in mein Zimmer und ließ mich in mein Bett fallen.
Ich musste irgendwann eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete und aus dem Fenster sah, war es draußen bereits dunkel. Der Mond leuchtete in mein Zimmer und erhellte dieses ein wenig. Mit den Händen wischte ich mir einmal übers Gesicht und setzte mich langsam auf. Mein Blick fiel auf meinen Wecker, es war kurz nach Mitternacht. Noch immer fühlte sich mein Kopf schwer an. Müde ging ich in mein Badezimmer und machte mich etwas frisch. Entschlossen Mattheo und Tom über die Sache mit Potter zu erzählen, ging ich aus meinen Zimmer und machte mich auf den Weg zu dem von Mattheo.
Leise klopfte ich an. Die Tür wurde geöffnet, jedoch nicht von Mattheo. Zu meiner Überraschung stand ich nun Enzo direkt gegenüber. "Guten Abend, kleine Black, was verschafft mir die Ehre?" "Wo ist Mattheo?", fragte ich ihn und ignorierte seine Anspielungen. "Gerade nicht da.", gab Enzo ernst zurück. "Wann kommt er wieder?" "Ich habe keine Ahnung, möchtest du dennoch herein kommen und auf ihn warten?" Mit diesen Worten öffnete Enzo die Tür weiter und trat einen Schritt zur Seite. Langsam ging ich in das Zimmer und sah mich ein wenig um. "Wieso bist zu eigentlich in Mattheos Zimmer?", fragte ich ihn, während ich es mir auf dem Bett gemütlich machte. "Na wegen dir." "Wieso denn, wegen mir?" "Du hast dich den ganzen Tag nicht mehr blicken lassen und Mattheo hatte die Sorge, du könntest in der Nacht zu ihm kommen. Da er heute Nacht weg musste, hatte er mich darum gebeten in seinem Zimmer zu bleiben und dich zu empfangen, solltest du her kommen und so wie es aussieht kennt dein Liebhaber dich gut." "Er ist nicht mein Liebhaber?"
"Ach nein?" "Nein." "Ist er etwa bereits dein Verlobter oder gar Ehemann?!" Ich schnaubte. "Mach dich nicht lächerlich Enzo. Wir... Wir probieren es gerade einfach nur mit einander." "Du vielleicht, Mattheo und sein Bruder sind da anderer Meinung. Sie sind bereits fest entschlossen dich nie mehr gehen zu lassen."
Sollten mir diese Worte Angst machen? Definitiv. Bekam ich wie erhofft Angst? Kein bisschen. Dies beunruhigte mich ein wenig. "Wo ist er denn eigentlich?" Versuchte ich das Thema zu ändern. Nervös rieb sich Enzo mit der Hand, über seinen Nacken. Er räusperte sich. "Das... Nun... Das darf ich dir nicht sagen.", murmelte er. "Wie bitte?", fragte ich mit großen Augen. Gezwungen lächelte er mich an, dann meinte er: "Es ist nicht böse gemeint, doch ich habe keine Erlaubnis erhalten, dich darüber in Kenntnis zu setzen." "Das soll doch wohl ein Witz sein!", knurrte ich und stand wieder von dem Bett auf.
Die Wut kochte in mir, als Enzo seinen Kopf schüttelte. Und ich wäre auch noch beinahe so doof gewesen, den Beiden von Potter zu erzählen! Also gut, was ihr könnt, kann ich auch. Wenn ihr Geheimnisse vor mir habt, kann ich diese auch vor euch haben! Wie es das Schicksal wollte, tauchte genau in diesem Moment Mattheo auf und sah für einen kurzen Augenblick verwirrt zwischen mir und Enzo her. "Prinzessin, wie geht es dir?", fragte Mattheo fürsorglich. Arschloch! "Bestens." Mattheo zog die Augenbrauen zusammen. "Wieso bist du denn hier?" "Keine Sorge Mattheo, das hat sich erledigt. Wenn ihr mich entschuldigt, ich gehe wieder ins Bett."
Mit großen Schritten stürmte ich aus seinem Zimmer. Bevor die Tür ins Schloss fiel hörte ich Mattheo wütend sagen: "Mitkommen!" Vermutlich würde Enzo jetzt wieder Ärger bekommen, doch dieses mal werde ich ihn nicht retten! Die können mich alle mal! Ich bin keine Marionette, welche alles macht, was man von ihr verlangt! Was ihr könnt, kann ich schon lange! Dann geht doch unter und sterbt durch die Hände von fucking Harry Potter. Ist mir Scheiß egal! "Ist es dir nicht." Flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Beinahe dachte ich, ich hätte Toms Stimme in meinem Kopf gehört, doch wie wir alle wussten, ist er nicht mehr dort.
Fuck, fange ich jetzt auch noch mit halluzinieren an? Komm schon Nora! Reiß dich zusammen, du schaffst das schon! Fuck ja! ICH SCHAFFE DAS! Hoffe ich zumindest.
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