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N O R A

Meine Tasche für heute Abend war gepackt.  Ich müsste alles wichtige dabei haben. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, das in weniger als drei Minuten mein Unterricht statt fand. Ich griff also schnell nach meinen Büchern und meinem Zauberstab und rannte dann auch schon los. Gerade noch rechtzeitig kam ich im Klassenzimmer für Kräuterkunde an. "Pff... das die immer zu spät sein muss.", hörte ich Potter zu Weasley flüstern, welche einen Platz vor mir saßen. Arrogantes Arschloch oder wir Tom früher immer sagte; möchtegern außerwähltes Kind, einen dümmeren haben sie nicht finden können?

Oh je, jetzt fange ich auch schon damit an, Tom zu zittieren. Ich musste krank sein, oder Fieber haben! Beruhige dich Nora!

Ich setzte mich wie immer ganz nach hinten. Und holte meine Lernsachen für den Unterricht heraus. Dann sah ich mich in dem Klassenraum um. Kräuterkunde haben Gryffindor und Slytherin immer gemeinsam, es waren um die fünfzig Schüler hier. Das der Professor sich überhaupt noch auskennt, bei so vielen Schülern. Als mein Blick auf der kleinen Todesser Clique hängen bleibt, stellte ich fest, dass der Platz neben Enzo leer war. Mattheo war also nicht hier. War er bei Tom? Wegen meinem Vater?

Hoffnung keimte in mir auf, nur ein wenig, da ich mich zwang ruhig zu bleiben. Schließlich könnte es auch irgendein Trick sein! Die Unterrichtsstunden vergingen viel zu schnell und viel zu schnell klirrte die Turmuhr in Hogsmead 16 Uhr. Ich ging gerade in die große Halle und setzte mich zu Pansy und Draco, welche wild rummachten. Als sie sich von einander lösten grinsten mich die beiden breit an. "Ich danke dir Cousine.", kicherte Draco und sah wieder zu Pansy. "Ich danke dir auch Nora. Dank dir, bin ich das erste mal wirklich glücklich mit einem Jungen!"

"Das freut mich.", murmelte ich vor mich hin, da die beiden bereits wieder damit beschäftigt waren, sich gegenseitig aufzufressen. Ich verzog das Gesicht. Ich finde es nicht schlimm anderen dabei zu zusehen wie sie rummachen, aber es war einfach komisch. Ich meine wem geht es in so einer Situation anders?

"Für dich gibt es hier kein Abendessen, du isst bei uns.", murmelt mir eine zu vertraute Stimme ins Ohr. Zu meinem Leid bemerkten Pansy und Draco, Mattheo nicht und er konnte mich unbemerkt, vom Tisch bringen. Widerwillig ging ich hinter ihm her und folgte ihm zu meinem Zimmer. "Hast du deine Sachen gepackt?", fragte er, zwinkerte mir dabei zu. "Ja.", knurrte ich. Woraufhin er mit "Wie schade.", antwortete. Ich verzog das Gesicht, was Mattheo gekonnt ignorierte.

Ich schnappte mir also meinen Beutel und ging wieder zu ihm. "Fertig?", fragte er mich. "Nein, halt das.", knurrte ich und drückte ihm meinen Beutel in die Hand. Während ich mich umdrehte konnte ich noch, im Augenwinkel, den geschockten Gesichtsausdruck von ihm sehen. Fassungslos starrte er auf meinen Beutel in seiner Hand hinab. Leise kicherte ich vor mich hin. Ohne weiteres ging ich in mein Badezimmer, zog mir die Slytherin-Schuluniform aus und zog mir stattdessen, eine enge Jeans und eine weiße Bluse an. Ich musterte mich noch einen Moment im Spiegel, strich anschließend noch mit meinen Händen über meine zersausten Wellen um sie etwas zu recht zu machen und trat dann aus dem Bad.

"Fertig.", murmelte ich. Ohne ein Wort zu sagen, kam Mattheo zu mir griff nach meinem Handgelenk und apparierte uns in das Wohnzimmer des Riddle Manors. Ich muss feststellen, es war bisher das einzige Zimmer, was ich in diesem Schloss gesehen habe. "Nora. Wie schön dich zu sehen.", ertönte seine dunkle und verführerische Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um. "Tom.", flüsterte ich und sah zu ihm auf.

"Wie wäre es, wenn wir direkt etwas essen? Und dann zeigen wir dir dein Zimmer?", schlug Tom vor. Knapp nickte ich. Ich folgte den beiden Männern also aus dem Wohnzimmer und ging mit ihnen durch den langen Gang bis wir im Esszimmer ankamen. Tom setzte sich an die Spitze des Tisches. Rechts neben Tom und gegenüber von mir nahm Mattheo platz und setzte mich links neben Tom. "Es gibt französische Zwiebelsuppe, Pfannkuchen und Plumpudding.", zählte Mattheo auf.

"Klingt gut.", murmelte ich. Ich fühle mich so unwohl hier. Ein kleiner Elf brachte uns das Essen und schweigsam aßen wir es. Nachdem der Elf unsere leeren Teller weggebracht hatte, standen wir auf. Wir gingen den ganzen Weg wieder zurück und liefen eine atemberaubende Treppe hinauf. Im ersten Stock angekommen ging Tom nach links an der Treppe zum zweiten Stock vorbei. Nachdem wir etwas durch den Gang gingen hielt Tom bei einer Tür an und öffnete sie. Mit einer Handbewegung gab er mir zu Verstehen, dass ich als erste hinein gehen soll.

Mit langsamen Schritten kam ich seiner Geste nach und ging in das Zimmer. Es war riesig und direkt in der Mitte stand ein riesiges Kingsize-Bett mit schwarzer, seiden Bettwäsche. Verwirrt sah ich mich um, als ich ein paar Dinge auf dem Schreibtisch liegen sah und ein Buch auf einem der Nachtkästchen. "H-Habt ihr einen weiteren Gast?", fragte ich die beiden, drehte mich jedoch nicht zu ihnen um. "Nein.", antwortete Mattheo. "Aber in dem Zimmer, sind Gegenstände, die nicht in ein Gästezimmer gehören." "Gästezimmer?", fragte Mattheo. "Liebes, das ist mein Zimmer." "Wieso führst du mich in dein Zimmer?", fragte ich mit brüchiger Stimme.

"Weil du in keinem Gästezimmer schlafen wirst, sondern bei mir, in meinem Zimmer." Erschrocken wirbelte ich zu ihm herum, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Inständig hoffte ich, dass ich mich verhört hatte. "WAS?!", schrie ich aufgebracht.

"Du hast mich schon verstanden. Du wirst mit mir, in meinem Zimmer schlafen, Nora.", wiederholte Tom. Und ich musste feststellen, dass ich mich nicht verhört hatte. Shit!

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