♚ 09
N O R A
Es roch nach nassem Holz und Blätter. Wir waren also noch immer im Wald. Hoffe ich zumindest. Ich saß auf einem Stuhl, meine Hände waren zusammengebunden, in meinem Mund steckte irgendein Stofffetzen, genauso wie vor meinen Augen einer war. Genau in diesem Moment wurde der Stoff von meinen Augen entfernt. Direkt vor mir tauchte das Gesicht von Mattheo auf. Es war also doch eine Falle. "Hab ich dir doch gesagt!", schnauzte Tom mich an. "Ich werde dne Knebel entfernen, aber nur wenn du nicht schreist und dich beherrschst. Verstanden?", knurrte er.
Ich nickte mit schwerem Kopf. Was hatte er vor? Angst kroch mir in den Nacken, nur damit es mir dann kalt den Rücken runterlaufen konnte. Langsam zog er mir das Tuch aus dem Mund und setzte sich anschließend auf einen Stuhl, welcher mir gegenüber stand. "Also gut, Nora. Wie wäre es, wenn wir nocheinmal von vorne anfangen, ja?" "W-Was meinst du?", krächzte ich. "Sch...", flüsterte er und legte mir seinen Finger auf die Lippen. Langsam nahm er seinen Finger wieder von meinen Lippen und sprach dann weiter: "Wie wäre es mit einem kleinen Frage, Antwort Spiel? Jeder darf eine Frage stellen und jeder muss die Frage beantworten, was sagst du?"
"NEIN!" "Ok.", flüsterte ich. Tom knurrte wütend, während Mattheo breit grinste. "Also gut Nora. Ist jemand in deinem Kopf? Vergiss nicht, man muss die Wahrheit sagen, wenn du auch von mir die Wahrheit möchtest." "Wage es nicht, es ihm zu sagen, Nora! Ich schwöre dir, du wirst es bitter bereuen!" Auch wenn mir Tom's Drohung ein wenig Angst macht, brauchte ich Antworten. "Ja.", flüsterte ich. "Woher kennst du ihn?", fragte ich direkt daraufhin.
"Es ist mein Bruder.", gab Mattheo zurück. Ich keuchte erschrocken und versteifte mich nun vollkommen. S-Sein Bruder? Aber sein Bruder ist doch... "So wie du gerade aussiehst wusstest du es nicht.", stellte Mattheo fest. "W-Wie heißt dein Bruder, mit richtigem Namen?" "Ich bin dran mit Fragen Liebes.", konterte Mattheo. "Bitte.", hauchte ich. Mattheo seufzte: "Der echte Name meines Bruders lautet, Tom Marvolo Riddle." "DU VERLOGENES, MIESES ARSCHLOCH, DU HAST MICH ANGELOGEN! DIE GANZE ZEIT ÜBER HAST DU MICH ANELOGEN!" "Komm runter, Nora! Hätte ich dir gesagt wer ich bin wärst du ausgeflippt, vielleicht hättest du dich sogar umgebracht, dann wäre meine Chance auf Leben, verloren gewesen."
"Du willst ihn aus meinem Kopf holen oder?", fragte ich Mattheo. Zu meiner Überraschung nickte er. "Dann hol ihn raus.", knurrte ich wütend. "Woher der plötzliche Sinneswandel?", fragte mich Mattheo mit breitem grinsen. "Ich möchte ihm in die Augen sehen können, wenn ich sein Leben, ein für allemal beende!", knurrte ich voller Wut. Mattheo lachte: "Ich bin mir sicher meinem Bruder gefällt deine Denkweise, aber pass lieber auf was du sagst, wenn mein Bruder wieder menschlich ist, ist er doppelt so stark wie du. Er könnte dich mit einem Figerschnippen umbringen." "Das werden wir ja sehen. Hol ihn raus!"
"Nora!", warnte mich Tom, doch ignorierte ihn einfach. "Hör mir zu, verdammt!", schnauzte er. "Halt endlich deine verdammte Klappe!", schrie ich, woraufhin mich Mattheo verwirrt ansah. Nur für eine Sekunde, dann schien ihm klar zu werden, zu wem ich es wirklich gesagt hatte. "Glaube mir, wenn ich dir sage, du wirst für jedes böse Wort, von ihm bestraft werden!", säuselte Mattheo und fügte dann noch hinzu: "Und glaube mir, ich sehe euch dabei gerne zu!" "Tu das Klugscheißer, aber zuerst hol dieses Arschloch zurück auf die Erde!", zischte ich. Mattheo grinste breit: "Also gut, so soll es sein."
Mattheo zog seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf mich. Er hatte kaum zwei Worte gesprochen, wurde erneut alles schwarz um mich herum und ich fiel schon wieder in Ohnmacht. Träge und mit starken Kopfschmerzen, öffnete ich langsam meine Augen. Wir waren noch immer in der Hütte im Wald, nur dass ich jetzt nicht mehr auf dem Stuhl, festgebunden saß sondern auf einem kleinen Sofa lag. "Du bist wach! Wie fühlst du dich?", fragte mich eine männliche Stimme. Ich öffnete langsam weiter meine Augen und sah zu der Gestalt auf. "Enzo? Wo ist Mattheo und Tom?", meine Stimme klang kratzig. "Mattheo kommt gleich wieder und wo der dunkle Lord ist weiß ich nicht."
In dem Moment flog die Tür auf und Mattheo trat ein. "Gut, du bist wach. Du wirst die nächsten Tage vermutlich ziemlich müde und schwach sein. Der Zauber hat nicht nur den Körper meines Bruder geschwächt sondern auch deinen." "Wo ist er?", fragte ich und spürte wie die Wut wieder in mir aufkocht. "Er ist nach Hause gegangen, um sich was anzuziehen und sieht sich ein wenig um. Er war fast 17 Jahre in deinem Kopf–" "Ich möchte zu ihm!", unterbrach ich Mattheo. "Heute nicht. Ich rede mit ihm.", gab Mattheo ruhig zurück. "Keine Sorge, du kannst ihn auch morgen noch umbringen." Ein raues lachen verließ Mattheo's Lippen.
Machte er sich gerade über mich lustig? "Ich möchte jetzt gehen.", sprach ich ruhig und stand dabei mit zitternden Beinen auf. Mattheo nickte: "Ist gestattet, ich appariere uns ins Schloss, du solltest noch nicht so viel laufen, schließlich möchte ich nicht, dass du uns hier noch wegstirbst." Genervt verdrehte ich meine Augen.
Ohne weiteres griff Mattheo nach meinem Arm und dann apparierte er uns auch schon in mein Zimmer. "Ruh dich aus.", murmelte er und verließ anschließend mit schnellen Schritten mein Zimmer. Wie in Trance setzte ich mich mich in mein Bett. "Tom?", fragte ich leise in meinem Kopf. Was er wirklich weg? Ich erhielt keine Antwort. Alles was ich im Raum und in meinem Kopf hörte, war Stille. Viel zu viel Stille. Ich hatte mich viel zu sehr an seine Stimme in meinem Kopf gewöhnt, dass mich die Stille nun beinahe verrückt machte. Aber, bei Salazar... Tom war kein normaler Junge, welcher gestorben war, verdammt, er war der dunkle Lord! Ich hatte Lord Voldemort in meinem Kopf! Siebzehn Jahre lang, hatte ich mit ihm gesprochen! Siebzehn Jahre hatte ich nicht bemerkt wer er wirklich war!
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Der nächste Morgen kam schneller als gedacht. Noch immer fühlte ich mich schlapp und schwach, wie es Mattheo gesagt hatte. Ich war froh, dass heute Samstag war und ich mich somit auf keinen Unterricht konzentrieren musste. Ich saß neben Pansy in der großen Halle und aß gerade ein Stück Brot mit Marmelade. Ein leichter Schatten legte sich über mich, sofort sah ich auf. Direkt vor mir, auf der anderen Seite des Tisches, stand Mattheo.
"Komm mit!", knurrte dieser. "Weswegen?", fragte ich müde. "Stell nicht immer so dumme Fragen und komm einfach mit!" "Man Mattheo, lass sie doch einfach in Ruhe!", konterte Pansy. Ich legte eine Hand auf ihre Schulter und nuschelte: "Schon gut." Ich stand auf und folgte Mattheo aus der Halle und anschließend aus dem Schloss, wodurch wir nun im Schulhof standen. "Was willst du Mattheo?"
"Mein Bruder möchte dich sehen. Mach dich fertig. In einer Stunde gehen wir los!" Mehr sagte er nicht und lief anschließend wieder ins Schloss. Während ich erstarrt, auf der Stelle stehen blieb und nicht wusste was ich tun sollte.
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