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M A T T H E O

"Das glaube ich nicht. Der Unterricht beginnt erst in zehn Minuten. Egal wo eu Unterricht hast, du würdest nirgendwo zu spät kommen. Aber hey, es geht mich nichts an, warum du durch die Gänge rennst. Geh mir einfach aus dem Weg.", sprach Nora mit bissigem Unterton. Ich sah wie Granger noch etwas sagen wollte, trat dann jedoch einen weitern Schritt nach vorne, so dass ich nun direkt hinter Nora stand. Kurz weiteten sich ihre Augen vor Schreck, bevor sie mich angewidert ansah. Sie nickte Nora kurz zu und lief anschließend auch schon davon. Feigling!

"Dieses Schlammblut glaubt auch sie wäre eine Königin, nur weil sie mit Potter befreundet ist.", schnurrte ich mit rauer Stimme an ihr Ohr. Ich sah wie sie sich augenblicklich versteifte und drehte sich anschließend ganz langsam zu mir um. "Mattheo.", hauchte sie mit zarter Stimme. "Hat sie dir wehgetan?", fragte ich genervt von Grangers auftreten. Nora schnaubte: "Selbst wenn, geht es dich nichts an."

Sie drehte sich wieder um und wollte bereits weitergehen, als ich sie am Arm packte und wieder zu mir herum drehte. Sie stieß einen leisen Schrei aus, vor Schreck als sie beinahe gegen meine Brust gekracht wäre.

"Wenn ich dich etwas frage, hast du mir gefälligst zu antworten! Haben wir uns vestanden, Nora?!" "Du bist nicht mein Boss und ich bin auch keiner von deinen dummen Todesserdienern!", knurrte sie und funkelte mich wütend an. Kurz darauf trübte sich ihr Blick leicht und sie sah ein wenig abwesend aus. Das habe ich schon ein paar mal bei ihr gesehen...

Bevor meine Wut vollends verschwand, stieß ich Nora von mir und knurrte: "Solltest du dich, dass nächste mal wirklich verletzen, glaube nicht das ich dir helfen werde!" "Ich brauche deine Hilfe nicht!", fauchte sie zurück und drehte sich anschließend mit schwung um und stürmte davon. Wie kann man nur so Ignorant sein?!

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"Also gut, wie viele Zauber sind noch über?", fragte ich Theodore. Wir hatten heute das ganze Buch durchgearbeitet, seit gestern und haben nun eine Liste gemacht, mit denen welche am ehesten passen könnten. "Acht Zauber kommen in frage.", murmelte dieser, weiterhin den Blick auf das Blatt gesenkt. "Sind dort noch irgendwelche Blutzauber?" Theodore nickte. "Dann streich sie raus. Mein Bruder hasst Blutzauber. Wie viele sind es jetzt noch?" "Fünf."

"Welche fünf sind das?", fragte ich. Kurz räusperte sich Nott, dann fing er an auf zu zählen: "Wir haben den Vita animalis, laut dem Buch kann er sich dort in ein Tier verwandeln und als dieses weiterleben."

"Streich das. Dadruch wäre er zu leicht, zu töten.", murmelte ich. Nott nickte, strich etwas auf dem Zettel durch und las dann weiter vor: "Nigra nebula. Er wäre eine Art Geist, nur bestehend aus Nebel und Rauch, wie eine Wolke." Ich seufzte: "Möglich. Aber auch das glaube ich nicht." "Streichen?" Ich nickte. "Dann warens nur noch drei.", nsuchelte Enzo, welcher an meinem Schreibtisch saß und das Buch nocheinmal las, falls wir etwas übersehen hatten.

"Wir haben noch vita vinculum, der Zauber bindet sein Leben, an das eines Familienmitgliedes." Ich schüttelte meinen Kopf: "Ich hielt es anfangs für möglich, mittlerweile glaube ich es nicht mehr, so dumm ist mein Bruder nicht, sein Leben an meines zu binden. Streich es."

Theodore seufzte: "Wir haben nur noch zwei Zauber und die hast du gestern schon für unmöglich gehalten." Angestrengt rieb ich mir mit der Hand über mein Gesicht. "Lies sie dennoch vor. "Gut, wir haben noch humana potentia. Er bindet sich an einen Menschen und absorbiert seine Lebenskraft. Der Mensch stirbt und er kommt als dieser zurück ins Leben."

"Wäre mein Bruder nicht so besessen von seinem guten Aussehen, wäre dies der perfekte Zauber, aber ich denke nicht, dass er den gesprochen hat." "Verdammt Mattheo, wir haben nur noch einen Zauber und das ist der, der besagt das er als Geist–", begann Theodore, wurde jedoch plötzlich von Enzo unterbrochen: "Bei Salazar! Ich hab noch etwas gefunden!"

Sofort hatte er unser beide Aufmerksamkeit. "Wir haben ihn übersehen, weil er nur ganz klein unter einem anderen Zauber erwähnt wird." Fing Enzo an, drehte sich anschließend mit dem Buch zu uns um und las vor: "Anima tie, das Seelenband. Ein Zauber durch welchen man, seine Seele an einen Körper binden kann und man lebt in dem Kopf des Opfers weiter. Man kann zwanzig Jahre im Kopf des Opfers überleben, bevor die Seele des Toten zusammenfällt und für immer verschwindet. Es gibt einen Gegenzauber, welcher dazu führen kann, den Toten wieder zurück zu den Lebenden zu holen. Beachte jedoch: Der Gegenzauber funktioniert nur, wenn der Wirt stark genug ist."

"Ich glaube wir haben unseren Zauber gefunden!", sagte ich erfreut. "Was steht dort sonst noch? Irgendwelche Hinweise, wie wir das Opfer finden können und wie geht der Gegenzauber?", sprach Theodore.

Enzo verzog das Gesicht, als hätte er schmerzen, dann murmelte er: "Ja, dass ist das Problem. Mehr steht dort nicht." "FUCK!", schrie ich wütend und schlug mit geballter Faust in die Wand neben mir. "Komm runter Mattheo, wir suchen einfach das Buch mit dem Zauber darin, so schwer wird das schon nicht sein.", versuchte mich Enzo zu beruhigen.

"Dann bewegt euren Arsch und sucht das verdammt Buch!", schrie ich die beiden an. Mit großen Augen nickten sie und liefen dann auch schon aus meinem Zimmer. Ich hatte die beiden noch nie so angeschrien wie gerade eben. Aber ich muss dieses fucking Buch in meine Hände bekommen und meinen Bruder finden. Wenn der Zauber die Wahrheit sagt, haben wir noch knapp drei Jahre bevor mein Bruder stirbt und wer weiß wo er sich gerade aufhält...

Es vergingen mehrere Stunden, bis Enzo und Theodore ruckartig in mein Zimmer gerannte kamen. "Schon mal was von anklopfen gehört?!", knurrte ich die beiden an. "Klar, aber wir haben das Buch gefunden. Zehn Sekunden gespart.", lachte Enzo. Ich verdrehte meine Augen. "Gib es her." Enzo kam zu mir und legte das Buch aufgeschlagen auf den Tisch.

"Hier. Das ist der Zauber.", Nott zeigte auf einen kleinen Absatz. Ich überflog die Zeilen. Bis ich an bei gesuchten Worten ankam. Ich las laut vor: "Man kann das Opfer erkennen, durch oft bemerkbare Abwesenheit, Trübheit der Augen, leises mit sich selbst sprechen und vielem mehr."

Enzo zeigte auf die andere Seite und meinte: "Hier steht der Gegenzauber. Er ist schwer, aber nicht unmöglich zu schaffen." Ich nickte: "Gut, aber zuerst müssen wir das Opfer finden!" Theodore räusperte sich: "Wir wüssten jemanden, bei dem die Symptome passen würden..." "Wer?", fragte ich, doch bevor die beiden mir antworten konnten, fiel es mir selbst ein. "NORA!", stieß ich aus. 

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