Kapitel 11

Mit einem flauen Gefühl im Magen stand ich vor einer schweren Holztür. Links von mir Fabio, rechts Milo.
Die beiden Brüder hatten es doch tatsächlich geschafft mich bis vor das Büro ihres Vaters zu schleifen.

Rafael Salvatore.

Was genau ich hier jetzt sollte und was er von mir wollte, hatte ich bis jetzt noch nicht herausgefunden. Und das fand ich überhaupt nicht gut. Für gewöhnlich war ich ein Mensch, der gerne wusste was auf ihn zu kam.

"Könnt ihr zwei mir jetzt endlich verraten was ich hier soll?" "Wir haben es dir die letzte halbe Stunde nicht gesagt. Meinst du wirklich wir ändern unsere Meinung kurz bevor du es selbst herausfindest? Aber Spaß beiseite, wir wissen selbst nicht so genau was er von dir will." Milo grinste mich schelmisch von der Seite aus an und erhob dann seine Hand, um an der schweren Tür zu klopfen. "Sei nicht nervös, unser Dad beißt nicht.", meinte Fabio amüsiert.

Da hatte ich aber schon anderes gehört.

Kaum war ein gedämpftes 'Herein' zu uns durchgedrungen stemmte Milo die Türe auf und gab somit den Blick auf den streng dreinblickenden Mann hinter einem großen Schreibtisch frei. 

Wo war ich hier nur reingeraten?

Er erhob sich, richtete sein Jacket und lief schließlich um den Schreibtisch herum auf mich zu. "Danke Jungs. Ihr könnt jetzt gehen." Die raue, autoritäre Stimme von Mr. Salvatore ließ mich erschaudern. Kein Wunder, dass der Mann halb New York unter Kontrolle hatte. "Aber ich dachte..." "Ich sagte ihr könnt jetzt gehen, Milo. Ich würde mich gerne alleine mit Ms. Reynolds unterhalten. Du kannst aber gerne draußen auf sie warten." Ich blickte zu dem Älteren der beiden Brüder, der sichtlich mit sich rang, dann aber doch einknickte und zusammen mit Fabio den Rückzug antrat. 

Kaum war die Tür hinter den Beiden ins Schloss gefallen richtete Mr. Salvatore seinen Blick auf mich. "Setzen Sie sich doch, Ms. Reynolds." Verdammt, ich fühlte mich so fehl am Platz. "Sie können ruhig Lilly zu mir sagen." Ich dachte gesehen zu haben, wie sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen verirrt hatte, allerdings könnte ich mich auch getäuscht haben.

"Nun dann, Lilly. Du willst sicherlich wissen, warum du hier bist, oder?" Ich brachte nur ein Nicken zustande, während ich mich in den Sessel vor seinem Schreibtisch gleiten ließ. "Es ist eigentlich ganz einfach. Milo hat schon vor einer ganzen Weile vorgeschlagen dich um Hilfe zu beten. Ich war von Anfang an dagegen und bin es auch jetzt noch. Natürlich wollen wir herausfinden, an was dein Bruder gearbeitet hat. Aber ich werde nicht zulassen, dass du auch noch in diese ganze Welt mit hineingezogen wirst und in die gleiche Gefahr gerätst wie Logan. Ich möchte dich bitten aufzuhören an den Akten zu arbeiten bevor es für dich zu spät ist." 

Tausende Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher, doch nur einer verließ meinen Mund. "Es war kein Unfall. Logan wurde umgebracht, oder?" Der Mann mir gegenüber seufzte. "Wir gehen davon aus, ja. Sicher wissen wir es nicht, aber ich habe meine besten Männer darauf angesetzt herauszufinden was passiert war." Ich nickte, was sollte ich schon groß dazu sagen?

Einige Minuten war es still und mir kam es vor, als wolle Mr. Salvatore mir Zeit geben meine Gedanken zu ordnen. "Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich beschützen wollen, aber ich werde nicht aufhören an den Akten zu arbeiten. Vielleicht ist das der einzige Weg den Mörder meines Bruders zu finden." "Lilly..." "Sie werden mich nicht davon abhalten können. Und mir ist es wirklich egal, wer sie sind oder wie viel Macht sie in dieser Stadt besitzen. Seit drei Jahren wird mir gesagt, dass Logan zur falschen Zeit am falschen Ort war und es nur ein Unfall war. Wenn ich jetzt die Möglichkeit habe das Gegenteil zu beweisen werde ich das tun."

Ein kleines Schmunzeln huschte über seine Lippen. "Ich kann verstehen was Milo an dir findet. Du stehst für das ein, was dir wichtig ist und lässt dich auch nicht davon abbringen. Hör zu, ich kann dich nicht zwingen aufzuhören, aber ich kann dich inständig warnen. Was du tust ist gefährlich und jetzt hast du noch die Möglichkeit all dem den Rücken zu kehren und dein normales Leben weiter zu leben. Irgendwann wird es zu spät dafür sein. Dann steckst du so tief in unserer Welt, dass du nicht mehr zurück kannst. Überleg es dir gut, Lilly.

_ _ _ _

"Jetzt sag schon, was wollte mein Dad von dir?" Milo sah mich abwartend an, ehe er genüsslich in der Burger biss, den die Kellnerin gerade vor ihm auf den Tisch gestellt hatte. Unsicher ob ich ihm davon erzählen sollte schnappte ich mir eine Pommes und knabberte etwas darauf herum. 

Nachdem ich aus dem Büro seines Vaters gekommen war, hatte Milo schon auf mich gewartet und durchlöcherte mich mit Fragen, bis er meinen Bauch knurren hörte. Kurzerhand hatte er sich entschlossen mir was zu essen zu besorgen und so kam es, dass wir jetzt gemeinsam in einem kleinen Diner im Herzen Manhattans saßen. Das schummrige Licht ließ Milos Konturen irgendwie schärfer wirken und seine Augen schienen dunkler als sonst zu sein.

"Er will nicht, dass ich weiter an den Akten arbeite." Milo seufzte. "Das dachte ich mir schon. Er hat ja auch recht, es ist gefährlich aber ich dachte du bist unsere letzte Chance. Aber wenn du nicht mehr willst und deine Meinung geändert hast, kann ich das verstehen." Entschlossen schüttelte ich den Kopf. "Ich habe meine Meinung nicht geändert, Milo. Ich will wissen was mit meinem Bruder passiert ist und wer dafür verantwortlich ist. Egal was das für mich heißt."

Nachdenklich blickte Milo mich an, fast so als wolle er meine Gedanken lesen. Immer mehr wurde mir bewusst, mit wem ich in letzter Zeit so viel Zeit verbrachte. Er war nicht nur ein unglaublich gut aussehender junger Mann, er gehörte zu allem Überfluss auch zu einer der berüchtigsten und einflussreichsten Familien in New York. Aber von all dem merkte ich nichts wenn ich mich in seiner Gegenwart befand. Er wirkte so normal. Nicht wie jemand der irgendwann ein Imperium leiten würde.

"Du bist ein Dickkopf, Lilly. Weißt du das eigentlich?" Grinsend nickte ich. Das hatte schon Logan immer zu mir gesagt.

"Ich werde auf dich aufpassen. Dir wird nicht das gleiche passieren wie deinem Bruder. Das verspreche ich dir."



Heyho,

Mir tut diese lange Pause soooo leid, aber in meinem Leben verändert sich gerade so einiges 🤷🏼‍♀️😅

Ich hoffe ihr verzeiht mir.

Was denkt ihr wie es weiter geht?

Love you ♥️


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top