♤95♤
♤PoV Mila♤
Die Übelkeit traf mich, noch bevor ich die Augen richtig öffnen konnte. Mein Magen rebellierte und ich schluckte schwer, während das vertraute Schwindelgefühl in meinem Kopf aufstieg. Ich lag still im Bett, unfähig, mich zu bewegen und für einen Moment schien die Welt um mich herum zu verschwimmen.
Es war die Schwangerschaft, das wusste ich. Doch heute war es nicht nur das. Es war die Aufregung, die Nervosität vor der Hochzeit - vor diesem unausweichlichen Moment, der wie ein schwarzer Schatten über mir hing. Der Tag, an dem ich Luis gehören sollte.
Langsam schob ich mich aus dem Bett, doch die Bewegung löste einen erneuten Anfall von Übelkeit aus. Ich presste eine Hand auf meinen Bauch und kämpfte gegen den Drang, mich zu übergeben. Jeder Atemzug fühlte sich wie eine Last an, als ob die Luft im Raum zu dicht war, um sie in meine Lungen zu ziehen.
"Mila?" Murmelte Luis neben mir und drehte sich im Bett. Sein Arm tastete nach mir, noch schläfrig, doch fest, als er mich zu sich ziehen wollte.
"Mir ist schlecht", sagte ich leise, versuchte, die Übelkeit aus meiner Stimme zu verbannen. "Ich muss kurz aufstehen."
Luis öffnete seine Augen nur einen Spalt, blinzelte zu mir hinüber und ließ mich los. "Ich sorge dafür, dass du bald von der Übelkeit befreit bist", sagte er und ein zufriedenes Lächeln huschte über seine Lippen. Es war ein grausames Versprechen, eine Drohung, die sich hinter einer Maske der Fürsorglichkeit verbarg. Ich spürte, wie mein Magen sich erneut zusammenzog, doch diesmal war es nicht nur die Schwangerschaft. Es war die kalte Angst, die sich wie ein eiserner Griff um mein Herz legte.
Ich zwang mich, den Blick von ihm abzuwenden, bevor er die Verachtung in meinen Augen erkennen konnte. "Ich bin gleich wieder da", murmelte ich und schob mich endgültig aus dem Bett. Der kalte Boden unter meinen Füßen half mir, die Übelkeit kurz zu vergessen und ich schlich auf Zehenspitzen ins Badezimmer. Luis drehte sich träge auf die andere Seite, als ich die Tür leise hinter mir schloss.
Im Bad ließ ich mich gegen die geschlossene Tür sinken, meine Hände zitterten und ich schluckte schwer, um den aufsteigenden Würgereiz zu unterdrücken. Der Schmerz in meiner Brust war überwältigend, eine Mischung aus Hilflosigkeit, Wut und Furcht.
Mein Blick wanderte zum Spiegel über dem Waschbecken, wo ich mein blasses, erschöpftes Gesicht betrachtete. Die Schatten unter meinen Augen waren dunkler geworden und meine Haut war fast durchscheinend. Alles an mir schrie nach einem Ende dieser Farce, doch ich wusste, dass ich nicht nachgeben durfte.
Ich legte eine Hand auf meinen Bauch und schloss für einen Moment die Augen. Unter meinen Fingern spürte ich die zarte Wölbung, ein kleiner Trost in dieser ausweglosen Situation. "Wir schaffen das", flüsterte ich kaum hörbar. Es war ein Versprechen - nicht nur an mich selbst, sondern an das Leben, das ich in mir trug.
Ich wusch mir hastig das Gesicht mit kaltem Wasser und atmete tief durch. Die Hochzeit würde bald beginnen. Noch hatte ich einen kleinen Moment der Ruhe, bevor das Chaos ausbrach und ich musste jede Sekunde nutzen, um mich zu sammeln. Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken an Lucio. Wussten sie, dass die Zeit knapp wurde?
Im Spiegel sah ich, wie Luis am Türrahmen lehnte, das Lächeln auf seinen Lippen deutlicher, fast ein wenig verschlagen. Langsam fuhr er sich durch die zerzausten Haare, während seine Augen mich unverwandt musterten. Der Raum schien plötzlich kleiner, stickiger und ich spürte, wie mein Körper sich unwillkürlich anspannte. Jeder Muskel war bereit, sich zu versteifen, als ob er gegen das Unvermeidliche kämpfen wollte, obwohl ich wusste, dass es keinen Ausweg gab.
Luis stieß sich lässig vom Türrahmen ab und kam langsam auf mich zu. Sein Blick veränderte sich - ein hungriges Funkeln lag darin, das mich augenblicklich frösteln ließ. Ich stand stocksteif, mein Atem flach und versuchte, die Panik in meinem Inneren zu ersticken.
"Du siehst wunderschön aus", flüsterte er, als er hinter mir stand, seine Stimme eine trügerische Mischung aus Sanftheit und Besitzgier. Seine Hände legten sich schwer auf meine Schultern und obwohl sein Griff sanft war, fühlte es sich an, als würde er mich festhalten.
Ich spürte, wie seine Finger sich langsamer über meine Schultern bewegten und dann tiefer glitten, über meinen Rücken, bis sie an meiner Hüfte ruhten. Seine Berührung wurde intensiver, fordernder und mein Herz begann schneller zu schlagen. Mein Magen rebellierte, doch ich wusste, dass dies keine Übelkeit der Schwangerschaft war, sondern es war Abscheu. Abscheu darüber, wie er mich berührte, obwohl er wusste, wie sehr ich litt, wie unwohl ich mich fühlte.
"Heute ist ein großer Tag", murmelte er, sein Atem heiß an meinem Nacken. Ich spürte, wie er näher an mich herantrat, seine Hüften fast gegen meinen Rücken gepresst. "Wir werden eins, Mila." Seine Finger strichen über meinen Bauch, als ob er das Kind in mir kontrollieren wollte.
Ich hielt den Atem an, als seine Hand tiefer glitt und meinen Hintern streifte. Die Berührung war besitzergreifend, als hätte er jedes Recht, mich so zu berühren. Ein leises Zittern lief mir über den Rücken, doch ich zwang mich, stillzuhalten. Jeder Impuls in mir wollte fliehen, wollte weglaufen, doch ich konnte nicht.
Luis Hände verweilten einen Moment zu lange auf meinem Hintern und ich konnte spüren, wie sein Verlangen wuchs. Er ignorierte mein Leiden, meine Anspannung und konzentrierte sich nur auf das, was er wollte. Die Hitze seiner Berührung brannte auf meiner Haut, während sein Griff fester wurde, als wollte er sicherstellen, dass ich nicht entkommen konnte.
"Ich will dich", flüsterte er, seine Lippen berührten mein Ohr und die Worte ließen meinen Magen erneut rebellieren. Die Übelkeit überkam mich wieder, doch ich zwang mich, nicht zu reagieren. Ich durfte ihm keine Schwäche zeigen, durfte ihm nicht die Befriedigung geben, die er suchte.
Luis zog mich noch enger an sich, als ob er sichergehen wollte, dass ich jede Faser seiner Begierde spürte. Sein Griff auf meiner Hüfte wurde stärker und ich konnte die Hitze seines Körpers durch den dünnen Stoff meiner Kleidung spüren. Jede Berührung fühlte sich wie eine Kette an, die mich fester an ihn band, während er langsam die Kontrolle über meinen Körper übernahm.
"Du weißt, dass du mir gehörst, oder?" Seine Stimme war ein leises Flüstern, fast zärtlich, dennoch spürte ich die Macht, die er ausspielte, das Verlangen, das ihn antrieb. Seine Lippen streiften meinen Hals, während seine Hände tiefer glitten, seinen Willen durch jede Berührung aufdrängend.
Meine Kehle war wie zugeschnürt und ich schluckte schwer, um nicht den Würgereiz zu verspüren, der mich überwältigte. Mein Körper war wie gelähmt, gefangen in seiner Umklammerung, während er weitermachte, als ob mein Leiden ihn nur noch mehr anspornte.
"Heute ist der Tag, an dem alles anders wird", flüsterte er, sein Atem heiß an meinem Ohr. "Heute wirst du ganz mir gehören, Mila. Nicht nur dein Körper, sondern auch dein Herz und unser gemeinsames Leben."
Seine Hände erkundeten meinen Körper, als ob er schon lange den Anspruch darauf hätte. Mein Atem ging flach und mein Blick war fest auf das Spiegelbild gerichtet - auf uns beide, auf mich, die dort stand wie eine leblose Puppe, während Luis mich belästigte, ohne auch nur im Geringsten mein Unbehagen zu registrieren.
Ich schloss die Augen für einen Moment, versuchte, den Ekel und die Panik zu verdrängen. Ich durfte nicht zusammenbrechen, durfte keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt. Noch nicht. "Luis", begann ich, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch er ließ mich nicht aussprechen.
"Schhh", zischte er und zog mich wieder näher. "Du musst nichts sagen."
Ich spürte, wie seine Hände wieder über meine Hüften glitten, weiter nach unten, fest und fordernd. Mein Herz raste und ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Doch in mir brannte die Angst, das Wissen, dass ich in einem gefährlichen Spiel gefangen war, aus dem es kaum ein Entkommen gab.
"Es wird alles perfekt sein", fuhr er fort, während seine Lippen meinen Nacken berührten, seine Hände mich noch enger an sich pressten. "Du wirst meine Frau und ein anderes Kind, das du dann in dir trägst, wird der Beweis unserer Verbindung sein."
Seine Worte trieben mir einen eisigen Schauer über den Rücken. "Luis", begann ich erneut, doch meine Stimme versagte. Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm zu sprechen. Er war blind für alles, außer seinem eigenen Verlangen, seinem eigenen Willen.
Er ließ mich schließlich los, trat einen Schritt zurück, als ob er die Kontrolle über die Situation bereits in der Hand hielt. Sein Blick wanderte über mich, als würde er sichergehen, dass ich genau dort war, wo er mich haben wollte - hilflos, gefangen und unter seiner Macht.
"Du solltest dich zurechtmachen", gewann er Abstand von mir und atme anschließend tief aus.
Als die Tür hinter Luis ins Schloss fiel, spürte ich, wie die Anspannung in meinem Körper langsam nachließ. Ein kurzer Moment der Erleichterung - ein Moment, in dem ich alleine war und die Fassade nicht aufrechterhalten musste. Die Übelkeit, die mich schon den ganzen Morgen begleitete, ließ für einen Augenblick nach und ich holte tief Luft.
Langsam trat ich zur Dusche und drehte das Wasser auf. Die ersten warmen Tropfen fielen auf meine Schultern und ich schloss die Augen, ließ das Wasser über mein Gesicht und meinen Körper strömen. In diesem Moment versuchte ich, all das abzuwaschen - die Angst, die Anspannung, die Eindringlichkeit von Luis Berührungen. Für ein paar Minuten wollte ich alles vergessen, wollte einfach nur das Gefühl von Normalität zurück.
Doch der Gedanke an die bevorstehende Zeremonie brachte mich schnell zurück in die Realität. Ich wusste, dass ich diesen Moment der Ruhe auskosten musste, bevor es wieder losging. Mit jeder Sekunde näherte sich die Hochzeit und ich fühlte das unsichtbare Gewicht der Verantwortung auf meinen Schultern.
Als ich schließlich das Wasser abdrehte und mich abtrocknete, hörte ich leise Schritte vor der Badezimmertür. Mitarbeiter von Luis hatten ihre Anweisungen mich fertigzumachen.
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