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Entblößt, wie ich mich fühlte, begab ich mich in mein befülltes Ankleidezimmer, um das passende Outfit für den Tag zusammenzustellen. Obwohl die Bediensteten ihre Arbeit sehr gut erledigten, fand ich es wichtig, eine gewisse Selbstständigkeit zu bewahren.
Im Ankleidezimmer betrachtete ich das schwarze, trägerlose Korsett mit den zarten schwarzen Blumen, das auf einem Bügel hing. Seine leichte Transparenz verlieh ihm eine verführerische Note. Ich nahm es und wandte mich dann den dunkelblauen Momjeans zu. Der weiche Stoff fühlte sich angenehm an, und ich bewunderte die feine Nahtführung, die jedes Detail des Designs betonte.
Nachdem ich die Unterwäsche angezogen hatte, schlüpfte ich in die beiden Kleidungsstücke. Ein schwarzer Gürtel betonte meine Taille und meine Figur. Als ich mich erneut im Spiegel betrachtete, sah ich, wie das zarte Blumenmuster dezent schimmerte und eine leichte Transparenz meine Kurven auf elegante und verführerische Weise umhüllte.
Schließlich zog ich die passenden schwarzen Pumps an, bevor ich meine langen braunen Haare über meine Schultern fallen ließ und mein Make-up dezent hielt.
Als ich aus meinem Schlafzimmer trat, begrüßte ich die Bediensteten, die ihre Aufgaben im Anwesen erledigten. Ich lächelte ihnen immer wieder zu, und sie erwiderten es. Sie waren nette Menschen, die mir bei allem halfen. Oftmals half ich sogar selbst dabei, die Spüle einzuräumen, um zu zeigen, dass ich nicht nur ein verwöhntes Mädchen aus reichem Hause war. Wie bereits erwähnt, war mir eine gewisse Selbstständigkeit wichtig.
Im Essenssaal erblickte ich Toni am Tisch, wie er genüsslich seinen Kaffee trank und seinem Smartphone Aufmerksamkeit schenkte. "Guten Morgen", machte ich mich bemerkbar, woraufhin er sein Smartphone beiseitelegte.
"Guten Morgen. Wie geht es dir heute?", erkundigte er sich, als ich mich zu ihm setzte. "Ich befinde mich immer noch in der Aufarbeitungsphase", antwortete ich direkt, was der Wahrheit entsprach.
"Ich werde morgen wieder arbeiten", betonte ich. "Das hast du bereits erwähnt", erwiderte er, als ich mir ein Brötchen nahm. "Meine Arbeit macht Fortschritte, im Gegensatz zu hier", fügte ich hinzu, während ich bemerkte, wie Toni die Augen rollte.
"Deine Familie ist wichtiger", betonte er ruhig, während ich unüberlegt mit meiner geballten Faust auf den Tisch schlug. "Meine Familie, die mir all die Jahre nichts davon erzählt hat!", brach die Wut aus mir heraus, und unerwartete Stille erfüllte den Saal, als Toni sich durch die Haare strich.
"Ihr alle denkt, dass ich plötzlich wie ein Pferd springen kann! Ich habe einen Job, Toni. Einen Job als Moderatorin, in dem ich über die kriminellen Machenschaften der Organisationen spreche. Plötzlich musste ich einen Vertrag unter Zwang unterschreiben, um unsere Familie nicht in Gefahr zu bringen. Es ist ein Chaos, und ich muss die Puzzlestücke selbstständig zusammensetzen, ohne mich dabei vollständig in einem Hurrikan zu verlieren." Auch wenn ich oft die Ruhe bewahren konnte, kamen immer mehr Seiten an mir zum Vorschein, die ich nicht kannte.
"Wie kann ich dich glücklich machen?", fragte er ruhig im Gegensatz zu mir. Toni wusste, wie er mich beruhigen konnte, ohne weiter Öl ins Feuer zu gießen. "Ich möchte einfach von all dem hier wegrennen."
"Wenn ich könnte, würde ich dir die Geschäfte abnehmen und sie alleine bewältigen", erklärte er, während er erneut aus seiner Tasse trank. "Und warum kannst du das nicht?" Mit seinen dunklen Augen sah er mich an und deutete auf einen Briefumschlag, den ich zuvor nicht bemerkt hatte.
"Was ist das?" Statt mir zu antworten, schob er mir den Briefumschlag zu. Ich erkannte sofort die Handschrift meines Vaters, und mein Herz begann schneller zu schlagen. Der Brief war noch versiegelt, und ich legte das Brötchen aus meiner Hand, um den Brief vom Tisch zu nehmen.
Als ich ihn betrachtete, überkam mich die Angst, ihn zu öffnen, was Toni bemerkte. "Soll ich ihn für dich öffnen?" Ich schüttelte den Kopf und legte ihn wieder beiseite. "Ich bin noch nicht so weit", erklärte ich Toni, der es zur Kenntnis nahm.
"Mein Vater ist ab heute auf Geschäftsreise, um die neuen Kunden zu begrüßen", informierte er mich, während ich nickte und weiterhin auf den Briefumschlag starrte. "Ich muss auch an die Geschäfte denken", sagte er und stand auf, um mich anzusehen.
"Und du solltest den heutigen Tag nur für dich nutzen, bevor du morgen wieder moderierst." So ließ er mich alleine mit dem Briefumschlag im Saal. Der Hunger war mir vergangen, und die Bediensteten räumten den Tisch ab, wobei ich half.
Nachdem ich den Aufstrich in den Kühlschrank gestellt hatte, begab ich mich außerhalb des Anwesens in den Garten. Die Sonne brannte direkt auf mich herab, und die Wärme umhüllte meinen Körper.
Ich zog meine Pumps aus und spürte mit meinen entblößten Füßen den weichen Rasen. Mein Weg führte mich zum Teich, wo ich meine Gedanken in der Natur freien Lauf lassen konnte.
Die ruhige Atmosphäre des Gartens umgab mich, als ich das Ufer des Teiches erreichte. Ein sanfter Wind strich über meine Haut, während ich versuchte, meine Gedanken zu sortieren.
Der Brief meines Vaters lastete schwer auf meinen Schultern, doch ich konnte mich noch nicht dazu bringen, ihn zu öffnen. Stattdessen setzte ich mich auf eine Bank am Teich und ließ meinen Blick über das glitzernde Wasser schweifen. Die Natur schien mir Trost zu spenden und half mir, meine Gefühle zu ordnen.
Toni hatte recht. Ich sollte diesen Tag nutzen, um mich zu erholen und Kraft zu tanken, bevor ich morgen wieder in den Arbeitsalltag eintauchte. Aber trotz seiner beruhigenden Worte konnte ich den Brief meines Vaters nicht einfach ignorieren.
Ein innerer Konflikt tobte in mir, während ich versuchte, mich zwischen Neugierde und Angst zu entscheiden. Letztendlich beschloss ich, den Brief für einen Moment beiseite zu legen und den Moment im Garten zu genießen.
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf die Geräusche der Natur um mich herum. Vögel zwitscherten am Morgen, das sanfte Plätschern des Wassers beruhigte mich, und der Duft von Blumen erfüllte die Luft.
Für einen Moment konnte ich alles andere vergessen und einfach nur im Hier und Jetzt sein. Es war ein Moment der Ruhe und des Friedens, den ich dringend gebraucht hatte.
Als ich dort saß, umgeben von der Stille der Natur, spürte ich langsam, wie sich meine Anspannung löste. Die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut und das sanfte Rascheln der Blätter ließen mich zur Ruhe kommen.
Erneut traten aus dem Hintergrund die Herausforderungen auf, denen ich mich stellen musste - sowohl beruflich als auch familiär. Mein Job als Moderatorin brachte Verantwortung mit sich, doch auch die Geheimnisse und die Belastung, die meine Familie mir auferlegt hatte, wogen schwer.
Der Brief meines Vaters war ein weiterer Knoten in diesem Netz aus Problemen. Ich konnte mir nicht vorstellen, was darin stand, jedoch die Vorstellung, dass es etwas sein könnte, das mein Leben erneut auf den Kopf stellen würde, machte mir Angst.
Toni's Angebot, den Brief für mich zu öffnen, war verlockend, jedoch wusste ich, dass ich es selbst tun musste. Ich konnte nicht vor meinen Problemen davonlaufen - ich musste sie angehen, auch wenn es schwer war.
Von der Bank stand ich auf und zog die Pumps wieder an. Der Brief meines Vaters brannte förmlich in meiner Hand, als ich zurück ins Haus ging. Ich konnte das Papier fühlen, das versiegelte Geheimnisse barg.
Als ich mich in den Essenssaal begab, schloss ich hinter mir die Tür. Ich fühlte mich plötzlich allein mit meinen Gedanken. Die Stille umgab mich, und ich verspürte, wie meine Nervosität stieg.
Ich setzte mich an den Tisch und erkannte den Brief vor mir. Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte, es würde jeden Moment aus meiner Brust springen.
Langsam griff ich nach dem Brief und öffnete ihn, während mein Atem stockte. Das Papier in meinen Händen hielt die Antworten auf Fragen, die mich seit langem quälten.
Meine geliebte Tochter Mila,
ich hoffe, dieser Brief erreicht dich in einem Moment der Ruhe und Besinnung. Es tut mir leid, dass ich so lange geschwiegen habe und dass du dich mit so vielen Herausforderungen alleine konfrontiert siehst.
Es ist an der Zeit, dass ich dir die ganze Wahrheit über unsere Familie offenbare. Seit Generationen sind wir in Machenschaften verstrickt, die weit über das hinausgehen, was du dir je vorgestellt hast. Unsere Verbindungen reichen tief in die Welt der Macht, des Geldes und der dunklen Geheimnisse.
Ich weiß, dass es schwer zu verstehen ist und dass du dich vielleicht fragst, warum du diese Machenschaften fortsetzen musst. Doch die Realität ist komplexer, als es den Anschein hat. Es gibt dennoch Menschen, die uns schaden wollen, weshalb du diskret sein musst.
Wir haben uns in Angelegenheiten verstrickt, um zu überleben, um unsere Familie zu schützen und um unsere Position in dieser Welt zu sichern.
Es mag schwer zu akzeptieren sein, doch wir haben keine andere Wahl, als weiterzumachen. Die Konsequenzen eines Rückzugs wären verheerend, nicht nur für uns, sondern auch für die Menschen, die uns nahestehen. Wir sind in diesem Spiel gefangen und wir müssen lernen, damit umzugehen.
Ich weiß, dass es nicht einfach ist, diese Last zu tragen, jedoch bist du stärker, als du denkst. Du hast bereits bewiesen, dass du mutig und entschlossen bist, worauf ich und deine Mutter sind.
Bitte verstehe, dass ich dir diese Wahrheit nicht leichtfertig offenbaren konnte. Ich tue es, weil ich glaube, dass du das Recht hast, die Wahrheit zu kennen und weil ich weiß, dass du stark genug bist, um damit umzugehen.
Bleibe wachsam, meine geliebte Tochter und sei dir bewusst, dass ich immer an deiner Seite bin. Du bist nicht alleine, mein kleiner Engel.
In Liebe,
Dein Padre
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