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Ich konnte nicht atmen. Der Anblick dieser Frau, die mich durch das Fenster beobachtete, ließ alles in mir erstarren. Mein Herz pochte laut in meinen Ohren, als die Erinnerung an ihre kalten Hände, das Tuch und die Dunkelheit, die mich überfallen hatte, in mein Bewusstsein zurückkehrte. Ihre Präsenz hier, in der Sicherheit von Lucios Villa, war wie ein unerbittlicher Schlag gegen jede Hoffnung auf Sicherheit.

Lucia bemerkte, dass ich mich versteifte. Sie folgte meinem Blick zum Fenster, doch als sie dorthin sah, war die Frau verschwunden. Der Raum schien plötzlich leerer und kälter, obwohl die Sonne weiterhin warm auf uns fiel.

"Mila?" Lucias Stimme war nun besorgt. "Was ist los? Du bist ganz blass."

Ich schluckte schwer und zwang mich, ruhig zu bleiben, obwohl mein Körper bebte. "Es ist nichts, Lucia. Ich- ich glaube, ich bin nur erschöpft", meine Stimme war brüchig, doch ich versuchte, sie zu festigen, um keine weiteren Fragen zuzulassen. Ich konnte nicht erzählen, was passiert war.

Lucia musterte mich noch einen Moment, ihre Augen durchdringend. "Du kannst mir alles erzählen, weißt du?" Ihre Stimme war sanft, doch ich spürte, dass sie nicht so leicht aufgeben würde.

Ich rang nach Luft und nickte schwach. "Es ist nur die Müdigkeit."

Sie schien nicht völlig überzeugt, doch sie ließ es vorerst dabei bewenden. "Gut, dann solltest du dich ausruhen. Vielleicht etwas essen. Lucio wird sich bald nach dir erkundigen", der Gedanke an Lucio war ein kleiner Trost und eine Bürde zugleich.

Als Lucia mir half, aufzustehen, blieb mein Blick immer wieder zum Fenster zurückgeworfen, doch die Frau AK Spionin war weg.

Ich konnte nicht atmen. Der Anblick dieser Frau, die mich durch das Fenster beobachtete, ließ alles in mir erstarren. Mein Herz pochte laut in meinen Ohren, als die Erinnerung an ihre kalten Hände, das Tuch und die Dunkelheit, die mich überfallen hatte, in mein Bewusstsein zurückkehrte. Ihre Präsenz hier, in der Sicherheit von Lucios Villa, war wie ein unerbittlicher Schlag gegen jede Hoffnung auf Sicherheit.

Als ich mich endlich in mein Zimmer zurückgezogen hatte und die Tür hinter mir schloss, schien die Stille mich zu erdrücken. Jeder Gedanke, jeder Atemzug war schwer und schmerzhaft. Das Bild der Frau, die mich durch das Fenster beobachtet hatte, war in meine Gedanken gebrannt und selbst jetzt, in der vermeintlichen Sicherheit meines Schlafzimmers, konnte ich das Gefühl ihrer Anwesenheit nicht abschütteln.

Ich taumelte ins Badezimmer, verriegelte die Tür und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Mein Atem ging flach und mein Herzschlag pochte so laut, dass es sich anfühlte, als würde mein ganzer Körper erzittern. Die Kälte der Fliesen unter meinen Füßen war der einzige Beweis dafür, dass ich noch in der Realität verankert war. Doch meine Gedanken schwirrten unkontrolliert umher, wie ein wirbelnder Sturm, der nicht zur Ruhe kam.

Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf gegen die kalten Fliesen des Badezimmers. Die Stille um mich herum fühlte sich bedrückend an, als ob die Welt den Atem angehalten hätte. 24 Stunden. Nur ein einziger Tag, um eine Entscheidung zu treffen, die mein gesamtes Leben verändern würde. Ein Tag, um zu entscheiden, ob ich Lucio verlassen würde, um meine Mutter zu schützen - oder ob ich riskieren sollte, alles zu verlieren.

Fabrice’ Worte schienen in meinem Kopf zu widerhallen, jedes Detail seiner Drohung schärfte sich in meinem Bewusstsein. Die Art, wie er mich angesehen hatte – als ob ich nichts mehr als ein Werkzeug war, das er nach Belieben benutzen konnte.

Lauter Fragen voller Zweifel traten auf. Die Angst, dass Fabrice recht haben könnte, nagte an mir. Vielleicht war Lucios Schutz nicht genug. Vielleicht war die Gefahr zu groß, die über mir und meiner Mutter hing.

Ich dachte an meine Mutter. Sie war immer stark gewesen, eine Frau, die niemals zurückwich, auch was sie in der Vergangenheit für Fehler getan hatte. Doch jetzt war sie in Gefahr, ohne es zu wissen. Unbeteiligt und trotzdem mitten in einem Spiel, das weit größer war, als sie es sich jemals vorstellen konnte.

Wut und Verzweiflung wechselten sich ab. Fabrice hatte mich in die Enge getrieben, ohne mir eine echte Wahl zu lassen. Ich fühlte mich

Die Uhr tickte unerbittlich. Jede Sekunde, die verstrich, fühlte sich an wie ein weiterer Schritt Richtung Abgrund. Fabrice hatte mir 24 Stunden gegeben, doch schon jetzt schien mir die Zeit durch die Finger zu gleiten, als ob ich bereits die Kontrolle verloren hätte.

Die Vorstellung, Lucio in dieser Sache zu verlieren, schnürte mir die Kehle zu. Ich liebte ihn, das war klar, doch ich wusste auch, dass Lucio seine eigenen Regeln hatte.

Ein Teil von mir wollte einfach nur weglaufen. Weg von all dem. Doch ich wusste, dass es keinen Ort gab, an dem ich sicher sein konnte. Die Realität holte mich ein, egal wohin ich ging. Die Zeit drängte und ich musste bald eine Entscheidung treffen.

Meine Gedanken wirbelten weiter, als die Minuten verstrichen. Lucio verlassen, um meine Mutter zu retten - oder bei ihm bleiben und alles riskieren. Beide Optionen fühlten sich wie eine Niederlage an. Doch ich musste kämpfen. Irgendwie.

Ich atmete tief ein und zwang mich, aufzustehen. Die Entscheidung lag vor mir und so schwer sie auch war - ich musste einen Weg finden, stark zu bleiben. Fabrice mochte glauben, er hätte mich in die Enge getrieben, doch er kannte mich nicht wirklich. Ich würde nicht aufgeben.

Mein Atem wurde tief und zwang mich, die Gefühle, die in mir tobten, zur Ruhe zu bringen. Panik würde mir jetzt nicht helfen. Die Verzweiflung, die Wut, all das musste ich ausschalten. Es war, als würde ich einen Schalter umlegen.

Langsam und kontrolliert ließ ich die Tür des Badezimmers hinter mir ins Schloss fallen, als aufgestanden war. Ich spürte den kühlen Boden unter meinen nackten Füßen und der vertraute Raum meines Schlafzimmers lag still vor mir. Ein seltsamer Frieden schien sich über die Villa gelegt zu haben, doch ich wusste, dass nichts in Ordnung war.

Meine Bewegungen waren mechanisch, fast distanziert, als ich einen Schritt nach dem anderen in mein Schlafzimmer machte. Jeder Atemzug war ruhig und gleichmäßig, auch wenn mein Inneres kochte. Ich hatte keine Zeit mehr für Angst oder Zweifel. Ich musste jetzt klar denken, musste die Kontrolle behalten.

Doch dann, in einem flüchtigen Moment, registrierten meine Augen eine Bewegung.

Die Frau, die mich entführt hatte, stand am Fenster. Ihr kalter Blick durchbohrte mich. Ihr Gesichtsausdruck war starr und emotionslos, als sie mich in die Dunkelheit gezerrt hatte.

Mein Atem stockte für einen winzigen Augenblick, doch ich zwang mich, die Kontrolle zu behalten. Kein Zucken, keine Regung. Ich durfte ihr nicht zeigen, wie sehr sie mich noch immer erschütterte. Stattdessen starrte ich sie an, stumm und ließ keinen Hauch von Furcht durchscheinen.

"Ich erinnere dich an die 24h", betonte sie streng, als sie dich lässig auf die Bettkante setzte. "Wie viele sind von euch hier?" Fragte ich sie emotionslos. "Wie schon erwähnt, alle Mitarbeiter sind Verbündete von deinem Onkel. Die Personenschützer von den Organisationen sind äußerst naiv, wenn es um die Sicherheit des Hauses geht", schmunzelte sie und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen.

"Ich werde mit euch mitkommen", ich stand starr, mein Atem flach, während die Worte, die ich gerade ausgesprochen hatte, in der Luft hingen. Es fühlte sich an, als hätte ich meinen eigenen Untergang besiegelt, doch gleichzeitig war es die einzige Möglichkeit, meine Mutter zu schützen.

Die Frau saß immer noch lässig auf der Bettkante, ihre Augen musterten mich misstrauisch. "Deine Entscheidung hast du schnell getroffen", sagte sie, ihre Stimme kühl und kalkulierend. "Ich traue dir nicht."

Ich zwang mich, ihre durchdringenden Augen zu halten, obwohl ich innerlich zitterte. "Was glaubst du, habe ich für eine Wahl?" Meine Stimme klang fester, als ich erwartet hatte. "Ich weiß, dass ich verloren habe. Wenn ich nicht kooperiere, wird meine Mutter die Konsequenzen tragen. Das weißt du und das weiß ich auch."

Sie schwieg einen Moment, als ob sie meine Worte abwog. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, doch ich spürte, dass sie meine Aufrichtigkeit hinterfragte. Sie hatte recht, sie konnte mir nicht trauen. Und doch war mein Entschluss, mit ihnen zu gehen, nicht nur ein Akt der Kapitulation, sondern auch ein Schritt in eine unbekannte Richtung.

"Wir werden sehen", antwortete sie schließlich, ihre Stimme ruhig und kalt. "Wenn du versuchst, uns zu hintergehen, wird es nicht nur deine Mutter sein, die leidet", ihre Worte waren schneidend und die Bedrohung war unmissverständlich.

Mein Magen zog sich zusammen und die Realität ihrer Drohung sickerte tiefer in mein Bewusstsein. Ich musste vorsichtig sein, durfte keinen Fehler machen. Jede falsche Bewegung, jedes Zögern könnte fatale Konsequenzen haben.

"Wann gehen wir?" Fragte ich schließlich, während ich versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. Es war besser, die Kontrolle über das Unvermeidliche zu übernehmen, als darauf zu warten, dass sie das Tempo bestimmten.

Die Frau erhob sich von der Bettkante, ihre Bewegung geschmeidig und präzise. "Du solltest dir etwas einfallen, sodass wir zügig abreisen können. Denk dran, die Zeit tickt", sagte sie, bevor sie einen letzten kalten Blick auf mich warf und sich dann zur Tür wandte.

Als sie verschwand, blieb ich allein im Zimmer zurück, das Gewicht meiner Entscheidung drückte schwer auf meine Schultern. Es gab kein Zurück mehr. Mein Atem war flach, doch meine Gedanken wirbelten weiter. Der Plan war in Bewegung gesetzt, und ich musste stark bleiben.

Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander, wie Blätter im Wind, unfähig, sich zu ordnen. Ich musste etwas hinterlassen. Etwas, das erklärte, warum ich so plötzlich und ohne Vorwarnung verschwand.

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