♤57♤
Lucios Lächeln verwandelte sich in etwas Dunkleres, eine Mischung aus Triumph und Zuneigung, die mich vollkommen in seinen Bann zog. Er beugte sich näher zu mir, seine Lippen streiften meinen Hals, während seine Hände fordernder wurden. Die Sterne, die über uns funkelten, verschwanden aus meinem Bewusstsein, als meine Sinne sich nur noch auf ihn konzentrierten. Seine Berührung war vertraut und doch aufregend neu, als ob er mich mit jedem Atemzug tiefer in seine Welt zog.
"Du gehörst jetzt zu mir, Mila", flüsterte er rau an meinem Ohr, seine Stimme vibrierte mit einem Verlangen, das unausweichlich war. "Und ich werde dafür sorgen, dass dich niemand jemals wieder bedrohen kann. Nicht Fabrice, nicht Toni."
Seine Worte jagten einen Schauer über meinen Rücken, die Versprechen darin waren deutlich. Ich wusste, dass Lucio nicht nur sprach, um mich zu beruhigen.
Ich blickte in seine Augen, sah die Funken von Entschlossenheit und Leidenschaft darin und fühlte, wie meine eigene Zurückhaltung endgültig brach. "Ich vertraue dir, Lucio", sagte ich leise und die Wahrheit in meinen Worten hallte in der Stille der Nacht wider.
In dem Moment, als meine Worte ausgesprochen waren, legte er seine Lippen auf meine, nicht sanft, sondern fordernd, als wollte er mir zeigen, dass dies nicht nur ein Spiel für ihn war. Es war eine Ansage, ein Anspruch auf mich und auf das, was zwischen uns wuchs. Seine Küsse brannten auf meiner Haut und ich gab mich dem hin, was unausweichlich war. Unsere Körper verschmolzen im Schein der Lichter, abgeschirmt vom Rest der Welt.
Lucio zog mich tiefer in seine Arme und die Welt schien zu verschwimmen, als ob nur wir beide in diesem Augenblick existierten. Doch plötzlich hörte ich Schritte auf dem Steinboden des Balkons hinter uns.
Ich löste mich von Lucio, mein Atem ging schwer, als wir beide uns umdrehten und sahen, wie Tiago auf uns zukam. Seine Augen verengten sich und ich spürte die Spannung, die in der Luft hing.
"Ich wollte nicht stören", meinte Tiago leise, doch seine Stimme verriet etwas anderes. Die Eifersucht, die ich schon den ganzen Abend in seinen Blicken gespürt hatte, schimmerte deutlich durch. Das schwache Licht der Laternen draußen zeichnete die Konturen seines Gesichts nach, sein Blick dunkel und voller unausgesprochener Emotionen.
Seine Schultern waren leicht angespannt, als er einen Schritt nach vorne trat, dabei den Blick von Lucio und mir nicht abwandte. Die Spannung in der Luft war fast greifbar, als er schließlich eine Hand in die Tasche steckte und eine Zigarette herauszog.
Er zündete sie langsam an, das kurze Aufleuchten der Flamme erhellte sein Gesicht für einen Moment. Dann sog er den Rauch tief ein und ließ ihn seufzend entweichen, als hätte er auf diesen Moment gewartet, um sich zu sammeln. Die Stille, die daraufhin folgte, war dicht, beinahe erdrückend.
Tiago trat näher, die Spannung in der Luft war deutlich spürbar, auch wenn er versuchte, sie hinter einer ruhigen Fassade zu verbergen. Der Rauch seiner Zigarette schwebte träge in der kühlen Nachtluft, während Lucio mich fest an seiner Seite hielt. Die beiden Männer tauschten einen kurzen, doch bedeutungsschweren Blick, eine stille Kommunikation, die mehr sagte, als Worte es könnten.
Lucio blieb äußerlich ruhig, doch seine Augen behielten Tiago scharf im Blick. "Alles in Ordnung, Tiago?" Fragte er leise, ohne Aggression, doch mit einem deutlichen Unterton von Wachsamkeit.
Tiago hielt inne, nahm einen Zug von seiner Zigarette und ließ den Blick kurz über uns schweifen, bevor er die Zigarette zwischen seinen Fingern drehte. "Ja", antwortete er kurz und knapp, seine Stimme war ruhig. Der unausgesprochene Konflikt hing wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen.
Lucio nickte langsam, seine Miene blieb freundlich, doch auch er konnte die wachsende Spannung nicht ganz verbergen. Luciod Hände blieben an meiner Taille, als wolle er unbewusst zeigen, dass er die Situation unter Kontrolle hatte.
Tiago blies den Rauch langsam aus und ließ die Zigarette zu Boden fallen, ohne Lucio aus den Augen zu lassen. "Ich wollte nur, dass du weißt, Mila", begann er und seine Stimme hatte einen leisen Unterton, "ich bin immer da, falls du mich brauchst."
Die Worte trafen nicht nur mich, sondern auch Lucio. Ich spürte, wie sein Körper sich minimal versteifte und für einen kurzen Moment schien die Anspannung zwischen den beiden beinahe greifbar zu werden. Doch Lucio sagte nichts, er ließ Tiago seine letzten Worte sprechen, ohne ihn zu unterbrechen.
Tiago starrte uns beide noch einen Moment an, bevor er den Blick senkte, die Zigarette unter seinem Schuh austreten ließ und schließlich langsam in den Saal zurücktrat.
Die Stille, die Tiago hinterließ, fühlte sich fast erdrückend an. Die leise Musik und das entfernte Murmeln der Gäste, das von drinnen zu uns herüberdrang, schien plötzlich lauter, als hätte es sich nur darauf vorbereitet, die Leere nach seinem Abgang zu füllen. Ich stand noch immer an Lucios Seite, spürte die Wärme seines Körpers.
Lucio brach schließlich das Schweigen, seine Stimme war leise, aber fest. "Er wird es irgendwann akzeptieren müssen", murmelte er, während seine Hand sanft über meinen Rücken strich, um mich wieder zu sich zu ziehen.
Ich nickte, versuchte, die Mischung aus Schuld und Unsicherheit zu verdrängen, die in mir aufstieg. Tiago bedeutete mir in kürzester Zeit viel, das wusste ich. Doch ich hatte mich entschieden für Lucio, für die Macht, die uns verband, für die Sicherheit, die er mir versprach.
"Und wenn nicht?" Fragte ich schließlich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Ich wusste, dass ich damit nicht nur über Tiago sprach, sondern über die vielen Dinge, die uns bevorstanden. Die Familien, die Bedrohungen, die unausgesprochenen Konflikte.
Lucio drehte mich langsam zu sich um, sein Blick war fest, doch seine Berührung blieben sanft. "Dann werde ich ihn daran erinnern, wo sein Platz ist", sagte er leise und bestimmt, als wäre dies die selbstverständlichste Sache der Welt.
Seine Augen hielten meinen Blick fest und in dem Moment wurde mir klar, dass er es ernst meinte. Lucio war nicht der Typ, der sich von jemandem wie Tiago oder anderen Einflüssen aus der Bahn werfen ließ. Er war es gewohnt, die Kontrolle zu haben und ich wusste, dass er es nie anders gekannt hatte.
"Mach dir keine Sorgen um Tiago", fuhr er fort, seine Stimme beruhigend, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. "Ich werde dafür sorgen, dass alles in Ordnung kommt. Du bist jetzt bei mir und das ist alles, was zählt."
Ich atmete tief ein, ließ mich von seinen Worten einlullen, auch wenn die Spannung des Moments noch in der Luft lag. "Ich hoffe, du hast recht", sagte ich leise, ohne ganz zu wissen, ob ich mehr versuchte, mich selbst zu überzeugen oder ihn.
Lucio lächelte, diesmal war es weich, fast zärtlich. Er hob eine Hand, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ seinen Daumen sanft über meine Wange gleiten. "Ich habe immer recht, Mila", flüsterte er, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen erneut auf meine legte.
Diesmal war der Kuss sanfter, nicht weniger intensiv. Er wollte mir zeigen, dass ich zu ihm gehörte, dass er für mich da war - auf seine eigene Art. Doch hinter der Zärtlichkeit spürte ich immer noch den Hauch von Macht, der ihn umgab. Lucio war jemand, der alles unter Kontrolle hatte und auch wenn ich mich in diesem Moment sicher fühlte, wusste ich, dass dies nur der Anfang dessen war, was zwischen uns lag.
Als er sich schließlich von mir löste, trat er einen Schritt zurück und bot mir seine Hand an. "Wir sollten uns wieder zeigen."
Ich nahm seine Hand, spürte die Stärke darin und auch das Versprechen von Sicherheit. Gemeinsam gingen wir zurück in den Saal, die Spannung des Moments hing noch immer über uns wie eine unsichtbare Wolke, doch ich wusste, dass es keinen Weg zurück mehr gab.
Als wir uns wieder an den Tisch setzten, fühlte ich sofort die Blicke der anderen auf mir ruhen. Das Gemurmel verstummte für einen Moment und ich konnte die unterschwellige Neugier in der Luft spüren. Doch Lucio schien sich davon nicht beirren zu lassen. Er setzte sich neben mich, sein Arm ruhte beiläufig auf der Rückenlehne meines Stuhls und er prostete den anderen mit einem leichten Lächeln zu.
Ich versuchte, ruhig zu wirken, doch in mir tobten noch immer die Gefühle von dem, was draußen passiert war. Lucios Worte hallten in meinem Kopf nach und die Nähe, die wir gerade noch geteilt hatten, brannte auf meiner Haut nach. Meine Hand zitterte leicht, als ich nach meinem Glas griff, doch ich zwang mich ruhig und bescheiden zu bleiben.
Tiago saß uns gegenüber, sein Blick auf sein Glas gerichtet. Ich konnte die Spannung spüren, die von ihm ausging. Sein Schweigen sprach Bände und obwohl er keinen Ton sagte, war die Spannung zwischen uns dreien fast greifbar.
Ich warf einen kurzen Blick zu Lucio. Er unterhielt sich gelassen mit den anderen, als wäre nichts geschehen, doch seine Hand auf meinem Knie war wie eine stumme Erinnerung an das Versprechen, das er mir gegeben hatte.
Ich atmete tief ein und versuchte, mich auf die Gespräche zu konzentrieren. Doch in meinem Kopf wirbelten die Gedanken.
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