♤51♤

Er lachte leise, ein tiefes, kehliges Geräusch, das in meiner Magengrube widerhallte. "Meistens nicht, bis du kamst", seine Hände glitten langsam an meine Taille, seine Berührung war sanft. "Du bist die Einzige, die mich so weit bringen kann. Du und deine verdammte Mischung aus Schönheit und Stärke."

Ich spürte, wie seine Worte in mir ein heißes Feuer entfachten und ich wollte ihm nicht sofort nachgeben. Noch nicht. "Wir haben einen Plan, Lucio", sagte ich, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Und wir müssen konzentriert bleiben."

"Der Plan wird perfekt ausgeführt werden", murmelte er und zog mich näher an sich, seine Hände fest an meinen Hüften.

Er beugte sich vor und seine Lippen trafen meine mit einer Intensität, die mir den Atem raubte. Es war, als würde all die Anspannung, die sich über den Abend aufgebaut hatte, in diesem einen Kuss entladen. Seine Hände glitten in mein Haar, zogen mich noch näher, als ob er sicherstellen wollte, dass ich nicht entkommen konnte.

Ich ließ mich einen Moment von der Leidenschaft forttragen, erwiderte seinen Kuss mit einer Wildheit, die ich tief in mir verborgen gehalten hatte. Die letzten Stunden, die Gespräche, die Pläne - all das fiel für einen Augenblick von mir ab und alles, was zählte, war die Hitze zwischen uns, die nicht mehr zu ignorieren war.

Seine Hände wanderten über meinen Rücken, glitten unter den Stoff meines Morgenmantels und ich spürte, wie jede Berührung auf meiner Haut brannte. "Lucio", flüsterte ich, als wir uns atemlos voneinander lösten, nur um ihn wieder anzusehen, seine Augen dunkel vor Verlangen.

Er zog meinen Bademantel mit einer langsamen, absichtsvollen Bewegung von meinen Schultern. Seine Lippen fanden wieder meinen Hals, hinterließen eine brennende Spur auf meiner Haut, während seine Hände fest meinen Körper hielten.

"Wir sollten das nicht tun", flüsterte ich, doch meine Hände klammerten sich an seine Schultern, meine Nägel gruben sich in seinen Nacken. "Wir haben so viel vor uns."

"Ich weiß", murmelte er gegen meine Haut, sein Atem heiß und unregelmäßig. "Aber in diesem Moment gibt es nur uns. Den Rest erledigen wir später."

Seine Hände fanden meine Hüften, zogen mich noch näher an ihn und ich konnte die gesamte Spannung spüren, die sich in uns aufgestaut hatte, die in diesem Moment keinen Ausweg mehr fand. Meine Gedanken rasten, doch mein Körper gab bereits nach, zitterte unter seiner Berührung, sehnte sich nach mehr.

Ich ließ meine Hände über seinen Rücken gleiten, spürte die Anspannung seiner Muskeln unter meinen Fingern.

Dann gab es kein Zögern mehr. Die Leidenschaft, die wir so lange zurückgehalten hatten, brach aus uns heraus, ließ uns alles andere vergessen. In dieser Nacht zählte nichts anderes als wir beide, unsere Berührungen, unsere Küsse, unsere völlige Hingabe.

Die Welt, der Plan, Fabrice - all das existierte für diesen einen Augenblick nicht mehr.

♤am Morgen♤

Die leichte Erschöpfung war soeben noch zu verspüren, als ich meine Augen langsam öffnete und mit meiner Hand neben mich abtastete. Als ich allerdings niemanden ertasten konnte, sondern nur einen Zettel, setzte ich mich auf.

>>Ich bin in meinem Schlafzimmer, um unsere Gäste keinen Verdacht zu geben.
PS: Guten Morgen schöne Frau<<

Ich ließ mich wieder in die weichen Kissen zurücksinken und starrte eine Weile die elegante Handschrift auf dem Zettel an. Lucio wusste genau, wie er mich in diesen entscheidenden Momenten zum Lächeln bringen konnte, selbst wenn die Situation so ernst war.

Ein leises Seufzen entwich mir, während ich mich an die Hitze und Intensität der letzten Nacht erinnerte. Die Art, wie wir uns gegenseitig in der Leidenschaft verloren hatten, war eine willkommene Ablenkung gewesen.

Ich faltete den Zettel sorgsam zusammen und legte ihn auf den Nachttisch. Die Sonnenstrahlen fielen durch die halb geöffneten Vorhänge und tauchten das Zimmer in ein warmes, goldenes Licht. Einen Moment lang erlaubte ich mir, noch in den Erinnerungen zu verweilen, doch dann wusste ich, dass die Pflicht rief. Es gab keine Zeit, in den Gefühlen der letzten Nacht zu verweilen. Unser Plan musste vorangetrieben werden.

Ich schwang die Beine aus dem Bett und ließ meine Füße den kühlen Boden berühren. Mit einem tiefen Atemzug stand ich auf und ging ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Das Wasser, das über mein Gesicht floss, fühlte sich erfrischend an. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen, doch ich wusste, dass es das alles wert war.

Nachdem ich die zurechtgelegte Kleidung angezogen hatte und bereit für den Tag gemacht habe, öffnete ich die Tür und trat aus dem Schlafzimmer. Das Haus war still, die meisten Gäste schliefen vermutlich noch nach der langen Nacht.

Trotzdem befand die Villa sich im vollem Betrieb, was die hastigen Angestellten mir verrieten. Ich zog meinen langen Zopf streng zusammen und strich mit meiner Hand das kurze Sommerkleid glatt.

Ich erkannte im Essenssaal das vorbereitete Frühstück und auch Mason, wie er sich mit Lucio auf der Terrasse unterhielt. Sie sahen nicht angespannt aus, sondern im Gegenteil.

"Guten Morgen", trat auf einmal die Frau von Ramiro neben mir. "Guten Morgen", erwiderte ich mit einem Lächeln und sah in ihre braunen Augen. "Du hast dich gestern als Frau gut durchgesetzt. Ich bewundere Frauen, die sich durchsetzen können, vor allem in der Branche", gab sie mir einen Kompliment, was ich dankend annahm.

"Du solltest mehr dich selbst bewundern, nach dem du sechs Jahre alleine auf einer einsamen Insel verbracht hast", Zélia nahm eine volle Tasse vom Tisch und sah mit mir aus dem Panoramafenster hinaus.

"Jeder hat seinen Päckchen im Leben zu tragen und muss daraus wachsen können. Ich weiß noch, wie ich vorerst die Organisation verabscheut habe, doch mir blieb schlussendlich keine andere Wahl. Demnach bin ich dankbar und zufrieden sowie es gekommen ist", teilte sie mir mit.

Kurz herrschte Stille, als ich Lucio bemusterte und ihn bei der Unterhaltung ansah. "Sowie ich gehört habe, hattet ihr mächtigen Spaß die Nacht gehabt", meine Augen vergrößerten sich und sah Zélia neben mir an. "Keine Sorge, niemand außer ich kennt euer kleines Geheimnis. Schließlich geht es uns nichts an, jedoch war es dennoch amüsierend", schmunzelte sie. "Und Ramiro?" Fragte ich zögerlich. "Er hat geschlafen", beruhigte sie mich.

"Es ist kompliziert, da ich nichts riskieren möchte", erklärte ich ihr. "Von Risiken kann ich dir einen Roman schreiben. Allerdings kann ich dich verstehen, denn einerseits wärt ihr enge Geschäftspartner, andererseits entwickelt ihr Gefühl", sie brachte das auf dem Punkt, was der Wahrheit entsprach.

Ich sah Zélia einen Moment lang schweigend an. Ihre Worte hatten etwas in mir zum Klingen gebracht, etwas, das ich schon lange in mir trug, aber selten laut aussprach. Gefühle und Geschäfte - eine gefährliche Mischung in unserer Welt. Doch Zélia hatte recht. Es war mehr als das. Mit Lucio verband mich etwas, das über bloße Geschäftspartnerschaft hinausging und das machte die Situation noch komplizierter.

"Es ist schwer, beides zu trennen", sagte ich schließlich und wandte meinen Blick wieder zu den Männern auf der Terrasse. "Lucio und ich teilen dieselben Ziele, dieselben Visionen. Ich weiß auch, dass die Linie zwischen uns verschwimmt und das macht mir Angst."

Zélia nickte verständnisvoll. "Angst ist eine mächtige Emotion, Mila. Sie kann uns lähmen, doch sie kann uns auch antreiben. Wenn vielleicht daraus mehr entsteht, ist das eventuell kein Risiko, sondern eine Chance."

"Eine Chance?" Wiederholte ich skeptisch. "Ich habe in meinem Leben gelernt, dass Gefühle Schwäche bedeuten können. Sie machen uns verwundbar, sie lassen uns Fehler machen und Fehler können tödlich sein."

"Gefühle machen uns nicht schwach, sie machen uns immerhin menschlich", entgegnete Zélia leise. "Und manchmal sind es genau diese Gefühle, die uns die Kraft geben, weiterzukämpfen. Du bist stark und das ist unbestreitbar. Dennoch bedeutet das nicht, dass man trotz Stärke keine Gefühle zulassen darf."

Ich ließ ihre Worte einen Moment lang auf mich wirken und spürte, wie etwas in mir nachgab. Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht war es genau diese Verbindung, die mir die Stärke gab, weiterzumachen. "Du hast viel durchgemacht, Zélia", sagte ich schließlich. "Mehr als die meisten anderen und du hast deinen Weg gefunden."

"Ja, ich habe meinen Weg gefunden", stimmte sie zu und lächelte mich sanft an. "Und vielleicht hilft es dir, wenn du dich nicht gegen das sträubst, was zwischen dir und Lucio wächst. Vielleicht ist es genau das, was du brauchst, um diesen Kampf zu gewinnen."

Ich nickte langsam. Ihre Worte machten Sinn, doch die Unsicherheit blieb. "Danke. Deine Perspektive ist- hilfreich", ich lächelte leicht und nahm einen Schluck von meinem Kaffee, der mittlerweile abgekühlt war.

"Keine Ursache", antwortete sie und legte eine Hand auf meine Schulter. "Wir Frauen müssen zusammenhalten, besonders in einer Welt wie dieser."

Ich nickte dankbar, als unser Gespräch durch Lucio und Mason gestört wurden. Während auch Lucia, Tiago und Ramiro den Weg zum Frühstück fanden, fiel mir etwas auf.

"Warum trägt ihr Sofakleidung und wir Frauen müssen wieder mit unseren Kleidern strahlen?"





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