♤49♤
Ich ging leise auf ihn zu, meine Schritte kaum hörbar auf den glatten Fliesen der Terrasse. Die Sonne war inzwischen höher gestiegen. Die Hitze des Tages hatte sich angekündigt, doch der Moment war still und friedlich, wie eine kurze Atempause, bevor alles wieder an Fahrt aufnahm.
"Lucio", sagte ich sanft, als ich schließlich hinter ihm stand. Ich wusste nicht genau, was ich sagen wollte, doch ich wusste, dass ich ihn nicht einfach so stehen lassen konnte.
Er drehte sich langsam zu mir um, sein Gesicht noch immer im Schatten, die Augen unter zusammengezogenen Brauen verborgen. "Was ist, Mila?" Seine Stimme klang ruhig, doch da war eine Schärfe darin, die ich selten von ihm hörte.
'Wir- wir sollten uns auf das konzentrieren, was kommt", stammelte ich, meine Unsicherheit verschleiernd. Doch ich wusste selbst nicht, warum ich mich plötzlich der eigentlichen Situation entziehen wollte. Lucio kam mir bedrohlich nah, seine Präsenz füllte den Raum zwischen uns, ließ ihn kleiner und intensiver wirken. Er legte seine Hände sanft auf meine Taille und zog mich zu sich.
"Am liebsten würde ich mich auf etwas anderes konzentrieren", murmelte er, während seine Lippen nur einen Atemzug von meinen entfernt schwebten. Eine Hand glitt von meiner Taille zu meinem Oberschenkel, hinterließ eine brennende Spur auf meiner Haut. Mit seinem Körper drängte er mich sanft, doch bestimmt, gegen das Geländer der Terrasse, sein Blick hielt mich gefangen.
Mein Atem stockte, mein Herz schlug schneller, als ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. "Das ist nicht der richtige Moment", meinte ich.
"Du hast recht", flüsterte er mir ins Ohr und ließ von mir ab. Lucio löste sich von mir, sein Blick durchdringend und provokativ, doch seine Stimme blieb ruhig. "Es ist nicht der richtige Moment", er trat einen Schritt zurück, ließ seine Hände von meiner Taille gleiten und verschränkte sie vor der Brust.
"Ich kann dir aber versichern, dass wir das fortsetzen werden", ein kleiner Kuss auf meinen Schlüsselbein und schon verschwand er im Haus.
Ich blieb noch eine Weile regungslos stehen, die Hände auf dem Geländer der Terrasse, den Blick in die Ferne gerichtet, wo sich der Himmel allmählich in ein blendendes Blau verwandelte. Die Schwere von Lucios Nähe lag immer noch wie ein unsichtbarer Schleier um mich und seine letzten Worte hallten in meinem Kopf wieder.
Ich atmete tief durch, versuchte die innere Unruhe abzuschütteln, die sich in mir ausbreitete. Jetzt war nicht die Zeit für Unsicherheiten oder emotionale Verwicklungen. Bald würden die Gäste eintreffen und jeder Moment musste bis ins kleinste Detail geplant und ausgeführt werden. Lucio war sich dessen bewusst und ich wusste, dass er seine Gefühle niemals diesen Verhandlungen im Wege stehen lassen würde. Trotzdem konnte ich den Gedanken nicht abschütteln, dass er das Spiel nicht ganz so ernst nahm wie ich.
Ich straffte die Schultern, löste mich vom Geländer und ging ins Haus zurück. Drinnen herrschte geschäftiges Treiben. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren und überall sah ich Bedienstete, die letzte Hand anlegten. Die Tafel im Esszimmer wurde gerade eingedeckt und ein leichter Duft von frischen Blumen lag in der Luft. Ich schritt durch die Räume, gab Anweisungen und kontrollierte, dass alles perfekt war. Die Zeit verging wie im Flug und als ich schließlich auf die Uhr sah, war es nur noch eine Stunde, bis die ersten Wagen vorfahren würden.
Ich trat in dem Ankleidezimmer ein und sofort fiel mein Blick auf das vorbereitete Outfit, das auf einem samtbezogenen Stuhl befand. Die beiden Angestellten, hatten bereits alles für mich zusammengestellt. Der cremefarbene Blazer, den sie ausgewählt hatten, hing an einem Kleiderständer, die goldenen Krallen, die als Applikationen sich am Blazer befanden, funkelten im sanften Licht des Raumes. Daneben lag die schwarze, perfekt gebügelte Anzugshose und die passenden Pumps standen ordentlich nebeneinander.
"Signora, wir haben alles vorbereitet", sagte die eine Dame mit einem freundlichen Lächeln, als sie auf den Blazer deutete. "Wir dachten, dieser Look würde sowohl Kraft als auch Eleganz ausstrahlen."
Ich nickte anerkennend. "Ihr habt gute Arbeit geleistet", sagte ich und trat näher an das Outfit heran. Die goldenen Krallen, die den Blazer schmückten, waren ein mutiges Statement, doch genau das war es, was ich heute brauchte. Ein Hauch von Extravaganz, der meine Präsenz unterstreichen würde.
"Lassen Sie mich Ihnen helfen", trat die andere näher und nahm den Blazer vom Kleiderständer. Ich ließ das weiße Glockenkleid von meinen Schultern gleiten und schlüpfte in den Blazer. Der Stoff fühlte sich kühl und schwer an, ein angenehmes Gewicht, das mir ein Gefühl von Stärke verlieh. Elena schloss vorsichtig die Knöpfe und strich den Stoff glatt.
"Die Anzugshose ist perfekt für den heutigen Abend", meinten sie, als sie die Hose aufhob und bereit hielt. Ich trat in den weichen Stoff, und sie zog ihn sanft hoch, bis er perfekt an meiner Taille saß. Der hohe Bund betonte meine Figur und die schmalen Hosenbeine ließen mich noch größer wirken.
Als schlussendlich meine Strähnen zu locken transformiert wurden und mir das Make-up auf das Gesicht geschminkt wurde, schlüpfte ich in die schwarzen Pumps und verzierte meine Ohren mit Schmuck.
Im Spiegel betrachtete ich den Look und sah zu dem tiefen V-Ausschnitt, der meine Brüste umschmeichelte. Es sah nicht billig aus, doch die Provokation und die Reize war deutlichst zu erkennen.
Ich strich mit meiner Handfläche den Blazer glatt und bedankte mich herzlichst für deren Arbeit. Mit einem selbstbewussten Schritt, trat ich aus dem Ankleidezimmer und ging elegant die Treppenstufen hinunter. "Sind die Betten für unsere Gäste bereit?" Fragte ich die Angestelltin, die neben mir herlief. "Die Betten und das Badezimmer sind für die Gäste bereitgestellt", mit einem Nicken verabschiedete ich mich von ihr.
Ich erkannte Lucio im Essenssaal, worin er auf dem Smartphone sah, bevor er zu mir blickte. Er trug einen feinen Anzug und sah geschmiegt und gestrigelt aus. "Möchtest du, dass die anderen Männer einen Auge auf dich werfen?" Grinste er hämisch und blickte auf meinem Ausschnitt.
Mein Blick fest auf seine Augen gerichtet. Die Provokation in seinem Grinsen war unverkennbar, doch ich ließ mich nicht aus der Fassung bringen. Stattdessen trat ich näher an ihn heran, meine Haltung selbstbewusst, das Klicken meiner Absätze auf dem Marmorboden hallte in dem Raum wieder. Ein Schalter wurde in mir betätigt, sodass ich das pure verlangen erneut verspürte.
"Vielleicht möchte ich genau das, Lucio", erwiderte ich ruhig und ließ meine Finger sanft über den Kragen seines Anzugs gleiten, bevor ich ihn leicht zurechtrückte. "Vielleicht möchte ich, dass sie sehen, wer hier das Sagen hat", meine Stimme war leise, doch die Botschaft klar.
Sein Kiefer spannte sich an, wobei er zu mir näher kam und seine Hand mein Hals umfasste. Er strich mit seinem Daumen über meine Lippen und sah mir tief in die Augen an. "Wenn unsere Gäste nicht demnächst erscheinen würden, dann würde ich sehr deutlich machen, wer hier wirklich das Sagen hat", flüsterte er heiser, seine Stimme ein dunkles Grollen, das die Luft zwischen uns vibrieren ließ. Sein Griff an meinem Hals war fest, doch nicht schmerzhaft, eher wie eine stille Drohung, ein Versprechen von Kontrolle und Verlangen.
Ich konnte nicht anders, als leicht zu lächeln. Das Spiel zwischen uns war gefährlich, ein Tanz auf Messers Schneide und dennoch konnte ich den Nervenkitzel nicht leugnen. Mein Atem ging schneller, als ich mich leicht gegen seine Hand lehnte, die Berührung genoss, auch wenn sie eine Herausforderung darstellte. "Was würdest du tun, Lucio?" Fragte ich leise, mein Blick fordernd, meine Stimme ein Hauch von Provokation. "Erzähl es mir."
Sein Blick verengte sich. "Ich würde dich hier und jetzt gegen die Wand drücken", murmelte er, seine Finger strichen sanft, fast zärtlich über meinen Hals. "Und dir zeigen, wem du wirklich gehörst", seine andere Hand legte sich auf meine Hüfte, zog mich näher zu sich, bis unsere Körper sich berührten. "Ich würde deinen Körper so lange spüren, bis du meinen Namen schreist, bis du alles vergisst, was außerhalb dieses Raumes existiert."
Ein leises Keuchen entwich meinen Lippen, der Gedanke an das, was er sagte, war wie Feuer auf meiner Haut. Ich konnte fühlen, wie die Hitze zwischen uns aufstieg, die Luft schwer und geladen. Seine Worte, seine Berührung - alles schien sich in einem Strudel aus Verlangen und Macht zu verfangen, der mich unaufhaltsam in seinen Bann zog. Doch so sehr mich diese Vorstellung auch reizte, ich wusste, dass wir uns zurückhalten mussten.
Er löste sich von mir und versuchte die Öffnung vom Blazer leicht zu ziehen, um meinen Ausschnitt zu verdecken.
Unerwartet trat eine zögerliche Angestellte neben uns auf und wies uns auf unserem Besuch hin. "Dann wollen wir mal", zwinkerte Lucio mir zu und bereiteten uns auf das Zusammentreffen vor.
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