♤32♤

Bevor ich das Hotel verließ, traf ich auf bekannte Personenschützer, die Lucio mir zur Seite gestellt hatte. Jeder von ihnen war in einen dunklen Anzug gekleidet, trug eine Sonnenbrille und ein diskretes Funkgerät im Ohr. Trotz ihrer ernsten Miene wirkten sie professionell und aufmerksam.

"Wir sind bereit, Ms. Cortes", sagte der Anführer der Gruppe, ein großer Mann mit breiten Schultern und einem freundlichen Lächeln.

Während wir die belebten Straßen von Singapur entlangschlendern, sticht mir ein eleganter Burberry-Laden ins Auge. Die Schaufenster waren stilvoll und minimalistisch, genau mein Geschmack. Ein kurzer Blick genügte, um mich hineinzuziehen.

Im Inneren des Ladens war alles perfekt geplant. Ich durchstöberte die Regale, als ein besonders auffälliges Kleid meine Aufmerksamkeit erregte. Es war ein enges, kurzes Kleid in klassischem Schwarz, mit einem verführerischen, dennoch eleganten Schnitt. Der Stoff fühlte sich weich und von höchster Qualität an.

Ich nahm das Kleid und ging in die Umkleidekabine. Als ich es anzog, umschmeichelte es meine Figur auf eine Weise, die mein Selbstbewusstsein sofort steigerte.

Die Verkäuferin, die bis dahin dezent im Hintergrund geblieben war, trat mit einem Lächeln heran und bestätigte, dass das Kleid wie für mich gemacht sei. Ich wusste, dass dies das perfekte Outfit für den Abend sein würde und entschied mich, es sofort zu kaufen.

Obwohl einer der Begleiter meine Tüte abnehmen wollte, ließ ich dies nicht zu. Ich habe schließlich genauso Arme und Hände wie jeder andere, weshalb ich selbstständig meine eigene Kleidung tragen kann.

Weiterhin schlenderten wir die bekannte Fußgängerzone entlang und ich blickte zu zwei Kleinkindern, die von ihrer Mutter Maß genommen wurden. Es erinnerte mich an die Zeit zurück, in der meine eigene Mutter mich stets in der Öffentlichkeit beobachtet hatte und ich keine Fehler begehen durfte.

Meine Kindheit war schwer, auch wenn ich alles besaß und ich bin schlussendlich dankbar dafür. Ich wäre eine verwöhnte Göre geworden, die nicht selbstständig ihre Taschen tragen würde.

Die Fußgängerzone war lebendig und voller Leben. Die Luft war erfüllt von Stimmen und dem Lachen von Kindern. Während ich durch die Menge ging, nahm ich mir einen Moment Zeit, um die Umgebung in mich aufzunehmen. Die modernen Gebäude, die gepflegten Gärten und die sorgfältig gestalteten Plätze machten Singapur zu einer einzigartigen Stadt. Die Personenschützer hielten diskret Abstand und gewährten mir genug Freiraum, um meinen Gedanken nachzuhängen.

Nach einer Weile entschied ich, eine kleine Pause einzulegen und betrat ein charmantes Café am Straßenrand. Die Atmosphäre war gemütlich und einladend, mit einer Mischung aus modernen und traditionellen Elementen. Ich bestellte einen Cappuccino und setzte mich an einen Tisch nahe dem Fenster.

Während ich meinen Kaffee genoss, blätterte ich durch einige Nachrichten auf meinem Smartphone und ignorierte gekonnt die Schlagzeilen. Auch wenn das Ignorieren mir schwerfiel, las ich unterbewusst dennoch mit.

Darin stand lediglich, dass ich psychisch erkrankt und dementsprechend arbeitsunfähig sei. Wenn die Bevölkerung wüsste, weshalb ich wirklich meine Karriere gegen die Wand fahren musste, wären sie still. Schließlich trage ich schon lange keine weiße Weste mehr, sondern bin genauso kriminell wie die Kartelle.

Einen letzten Schluck nahm ich, bevor wir den Laden verließen und uns auf den Weg ins Hotel begaben. Es war erstaunlich, wie viel Ruhe ich in so kurzer Zeit finden konnte. Es fühlte sich an, als würden sich meine Probleme in Luft auflösen und ich ein neues Leben beginnen.

Zurück im Hotel zog ich mich in die Suite zurück und bedankte mich bei den Personenschützern. Zudem konnte ich meine Gedanken am heutigen Tag sortieren, wobei mir die Ruhe und Einsamkeit eine Genugtuung waren.

In der Suite nahm ich ein Gespräch wahr, weshalb ich mich leise ins Schlafzimmer begab, um ihn nicht zu stören. Ich entschied mich, mich für den Abend zurechtzumachen.

Als ich mich in die Suite zurückgezogen hatte, legte ich meine Einkäufe sorgsam auf das Bett und ließ meinen Blick über die luxuriöse Einrichtung schweifen. Die Ruhe des Raumes bot mir die perfekte Gelegenheit, mich ausgiebig auf den Abend vorzubereiten. Ich begann mit einer langen, heißen Dusche, die mich erfrischte.

Nachdem ich mich gründlich abgetrocknet hatte, trug ich eine duftende Körperlotion auf, die meine Haut geschmeidig und wohlriechend machte. Ich genoss das Gefühl, der sich auf meiner Haut ausbreitete und nahm mir die Zeit, sie sorgfältig einzumassieren.

Anschließend zog ich meinen flauschigen Bademantel an und setzte mich an den Schminktisch. Der Spiegel reflektierte das warme Licht, das eine angenehme Atmosphäre im Raum schuf.

Nachdem ich mit meinem Make-up zufrieden war, widmete ich mich meinem Haar. Ich entschied mich für einen strengen, hochgebundenen Zopf, der mir einen eleganten und gleichzeitig kraftvollen Look verlieh. Mit geübten Handgriffen band ich mein Haar zu einem perfekten, straffen Zopf zusammen. Der Zopf lag makellos und zog mein Gesicht in die Länge, wodurch meine Wangenknochen stärker hervorstachen.

Es war soeben an der Zeit, das Kleid anzuziehen. Ich nahm das schwarze Burberry-Kleid aus der Einkaufstasche und glitt langsam hinein. Der Stoff schmiegte sich perfekt an meine Kurven und betonte meine Figur.

Ich kombinierte das Kleid mit hohen schwarzen Overknee-Stiefeln, die mein Outfit vervollständigten. Für die Accessoires wählte ich schlichte, jedoch dezente silberne Stücke.

Nachdem ich mich noch einmal im Spiegel betrachtet und mit meinem Aussehen zufrieden war, griff ich nach einer kleinen Clutch und steckte mein Handy und ein paar notwendige Dinge hinein. Ich atmete tief durch und war bereit, den Abend in Angriff zu nehmen.

Gerade als ich meinen letzten Blick im Spiegel überprüfte, klopfte es an der Tür. "Herein", rief ich und drehte mich um.

Lucio trat ein und schloss die Tür hinter sich. Sein Blick fiel sofort auf mich, und eine kurzzeitige Stille herrschte. "Dein Reißverschluss ist noch nicht ganz zu", sagte er, während er langsam auf mich zukam und seine Hände sanft auf meinen Rücken legte.

Sein Griff war fest, jedoch zärtlich zugleich, als er den Reißverschluss des Kleides langsam nach oben zog. Seine Finger streiften dabei leicht meine Haut, was einen Schauer über meinen Rücken jagte. Die Nähe und Intimität des Moments ließen mein Herz schneller schlagen.

"Fertig", murmelte er, als der Reißverschluss komplett geschlossen war. Doch er zog seine Hände nicht sofort weg. Stattdessen ließ er sie noch einen Moment auf meinen Schultern ruhen und beugte sich leicht vor, sodass ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte.

"Du siehst wirklich wunderschön aus", flüsterte er, während er unerwartet meinen langen Zopf in die Hand nahm und meinen Kopf sanft in den Nacken fallen ließ. Die Anspannung und Hitze lagen förmlich in der Luft. Ich fühlte, wie mir die Worte im Hals stecken blieben. "Ich mag es eigentlich nicht, wenn du zu gut aussiehst", murmelte er leise, als er meinen Zopf langsam losließ und seine Finger zärtlich über meinen Nacken strichen.

"Denk daran, dass ich nicht angeleint bin", sagte ich und drehte mich zu Lucio um, während ich begann zu grinsen. "Keine Sorge, du hast deine Freiheit", zwinkerte er mir zu und trat von mir zurück.

Als ich ihn musterte, trug er ein lässiges schwarzes Shirt, dazu eine blaue Jeans und die Uhr, die er am gestrigen Tag gekauft hatte. "Du siehst alles andere als passend dazu aus", sagte ich direkt und blickte seinen Look hinab. "Ich muss nicht gut aussehen. Es genügt mir, wenn ich es selber weiß", woraufhin ich sprachlos den Kopf schüttelte.

Schließlich verließen wir das Hotel und wurden von einem eleganten schwarzen Wagen erwartet, dessen Fahrer uns höflich die Tür aufhielt. Lucio ließ mich zuerst einsteigen, bevor er selbst in den Wagen glitt und die Tür hinter sich schloss. Der Innenraum des Autos war luxuriös und komfortabel, mit gedämpftem Licht und weichen Ledersitzen.

Während wir durch die belebten Straßen von Singapur fuhren, lehnte ich mich zurück und ließ den Blick aus dem Fenster schweifen. Die Lichter der Stadt zogen an uns vorbei, und ich war völlig in den Bann gezogen.

Die Stille unterbrach Lucio, als ich seine Blicke auf meiner Haut spürte. Ich drehte mich zu ihm und erkannte, dass ihm etwas auf der Zunge lag.

"Du weißt, dass ich eine Videokonferenz hatte. Mein Vater und mein kleiner Bruder waren die Teilnehmer, mit denen ich über das Geschäft sprach und über unser Meeting, das wir gestern hatten. Sie sind zufrieden mit dem, was wir tun. Allerdings erwartet meine Familie, die Partnerin kennenzulernen, mit der ich ein Bündnis eingegangen bin", meinte Lucio und sah mich ernst an.

"Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Schließlich hatten unsere Familien untereinander Krieg", erklärte ich.

"Wie ich schon einmal erwähnte, sind meine Familie und ich in Frieden mit dir. Sie möchten nur dich kennenlernen, da wir in Zukunft eng miteinander arbeiten werden", sagte Lucio beruhigend.

"Ich kann es nachvollziehen und werde sie kennenlernen. Es ist nur-", begann ich, doch Lucio unterbrach mich.

"Mila, du brauchst keine Angst vor meiner Familie zu haben. Du bist nicht allein, denn ich stehe hinter dir."

Wir sahen uns tief in die Augen und verharrten einen Moment in dieser Verbindung. "Ich vertraue dir", sagte ich schließlich.

Er nickte und erwiderte mein Vertrauen.

♤♤♤♤

Als wir im Club ankamen, stiegen wir aus dem Wagen und wurden sofort von der lauten Musik und den bunten Lichtern empfangen. Der Club war modern und stilvoll eingerichtet, das Publikum elegant und gut gekleidet. Der Türsteher hielt uns die Tür auf und wir traten ein, während ich die Atmosphäre aufnahm.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top