♤19♤
Das liegt in meiner Entscheidung. Er hatte mich zum Abendessen eingeladen, weswegen ich die Einladung annehmen werde. Seine Freunde sollten nah sein, doch die Feinde umso näher", war meine Aussage.
"Du bist gefundenes Fressen für die Gracías", murrte er und wurde wütender.
"Nein, eine Löwin kann nicht aufgeben und sich hinter einer Organisation verstecken", zischte ich. "Ich werde mitkommen."
Ich schüttelte den Kopf. "Wenn du erscheinst, führt das zu einem erneuten Konflikt. Wir müssen über die Konflikte sprechen, um unsere Machenschaften zu sichern und festigen."
Toni lachte auf. "Mila, du bist nicht lange in der Branche und willst wirklich derart naiv sein?"
Ich zog meine Brauen zusammen. "Du unterschätzt mich! Ich bin verdammt kein kleines Mädchen, die nicht über ihre Entscheidung vorher nachdenkt! Es sind Jahrzehnte vergangen und das Beste hierbei wäre, keine mächtige Familie im Nacken zu haben!" Meine Stimme wurde von Satz zu Satz lauter, bis Toni verstummte und aus dem Fenster sah.
"Wenn ich nicht mitkommen darf, wird dein Personenschützer und die mexikanische Organisation vor der Tür auf dich warten. Ich lasse dich ohne Schutz nicht zu ihm."
Ich verdrehte die Augen, und der bisher entspannte Abend entpuppte sich zu einem weiteren Konflikt zwischen Toni und mir.
Die Anspannung zwischen Toni und mir war förmlich greifbar, als wir uns im Wagen gegenüber saßen. Jede Sekunde wurde von einem nervösen Schweigen gefüllt, das zwischen uns stand wie eine undurchdringliche Mauer. Ich spürte Tonis besorgten Blick auf mir ruhen, während ich versuchte, meine Entschlossenheit zu bewahren und meine Gedanken zu ordnen.
Als wir schließlich vor dem imposanten Anwesen ankamen, stieg ich aus dem Wagen aus und atmete tief die kühle Nachtluft ein. Die Lichter des Hauses glühten warm in der Dunkelheit, und ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit umhüllte mich, als ich die breite Eingangstreppe hinaufging. Ohne mich zu verabschieden, kehrte ich Toni meine kalte Schulter zu.
Im Anwesen begrüßten mich meine Bediensteten. Ich begab mich in den Garten, um den Abend Revue passieren zu lassen. Der Garten war still und friedlich, nur das leise Rascheln der Blätter im Wind war zu hören. Ich ließ meinen Blick über das Anwesen schweifen und nahm die vertrauten Konturen der Bäume und Büsche wahr, die sich im sanften Mondlicht abzeichneten.
Ein leises Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich die Vertrautheit und Geborgenheit spürte, die dieses Haus für mich bedeutete. Auch jetzt, inmitten der Herausforderungen und Intrigen der Welt da draußen, fand ich im Garten Trost und Stärke.
Ich schlenderte langsam durch den Garten, ließ meine Gedanken zur Ruhe kommen und nahm mir Zeit, den Abend abklingen zu lassen. Die Sterne funkelten am Himmel und der sanfte Wind strich mir durch das Haar, als ich mich auf eine Bank niederließ und den Blick in die Ferne schweifen ließ.
Die Anspannung der vergangenen Stunden begann langsam von mir abzufallen, und ein Gefühl der Entschlossenheit und Zuversicht kehrte zurück. Ich wusste, dass die Herausforderungen, die vor mir lagen, nicht leicht sein würden, doch ich war bereit, ihnen mit ganzer Kraft und Entschlossenheit zu begegnen.
Mit einem tiefen Atemzug stand ich schließlich auf und machte mich auf den Weg zurück ins Haus. Der Abend mochte vorbei sein, doch ich wusste, dass die Nacht noch viele Geheimnisse und Überraschungen bereithielt. Und ich war bereit, ihnen mit offenen Augen und einem festen Willen zu begegnen.
♤ Nächster Tag ♤
Entschlossen durch meine gestrige Entscheidung, öffnete ich die Augen und erblickte das Licht des neuen Tages. Trotz der Konflikte innerhalb meiner Familie war der gestrige Abend ein voller Erfolg.
Viele hochrangige Persönlichkeiten hatte ich kennengelernt, auch wenn sie Masken trugen. Die Bündnisse zu manchen wurden dadurch verstärkt, weshalb ich zufrieden war.
Allerdings blieb das Kennenlernen mit Lucio und die Einladung in meinem Kopf. Taktisch und strategisch musste ich vorwärtsgehen, so schwer es auch sein würde.
Ich stieg aus meinem Bett und schnappte mir den Bademantel, den ich anzog. Mit meinen Pantoffeln schritt ich aus meinem Schlafzimmer hinaus, bis ich den Essenssaal erreichte.
"Guten Morgen, Mila. Hast du gut geschlafen?" Fragte Maria mich, als ich das vorbereitete Frühstück vor mir sah und sie sich am Tisch zu mir gesellte.
"Der gestrige Abend war erfolgreich, dennoch kam es zu einem erneuten Konflikt mit Toni", erklärte ich ihr, was sie verständnisvoll zur Kenntnis nahm.
Bevor Maria eine weitere Bemerkung machen konnte, trat eine weitere Bedienstete heran und legte zwei weiße Briefumschläge vor mir auf den Tisch. "Möchte ich die wirklich öffnen?" Murmelte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
Den ersten Briefumschlag nahm ich zögerlich zur Hand und öffnete ihn bewusst langsam. Darin enthalten war eine Einladung, jedoch nicht die von Lucio, sondern von der italienischen Camorra und den Barãos.
Ich zog meine Brauen zusammen, doch als ich die Unterschrift von Tiago wahrnahm, musste ich schmunzeln. Bevor eine Abreise stattfinden sollte, würden die beiden Organisationen sich über meine Anwesenheit freuen, um über das Geschäft zu sprechen.
Ich legte den Brief beiseite und sah Maria an. "Es ist eine Einladung von der Camorra und den Barãos."
Sie nickte und hörte mir interessiert zu. "Das Essen soll morgen Abend stattfinden."
Maria verstand, was zu tun war. "Soll Toni darüber informiert werden?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich werde alleine dorthin gehen."
Sie nickte, und ich nahm den zweiten Brief in die Hand. Es war eine erneute Einladung, diesmal die von Lucio. Ich atmete scharf ein, als ich die Einladung las. Die Tatsache, dass er wusste, wo ich wohnte, gab mir ein unbehagliches Gefühl. In der Einladung stand, dass ich jemanden zur Begleitung mitnehmen dürfte, doch ich entschied mich dagegen.
"Benachrichtige bitte seine Assistentin und teile ihr meine Entscheidung mit. Toni soll die mexikanische Organisation informieren", wies ich Maria an.
Sie verstand und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. "Ich möchte Toni bis auf Weiteres nicht sehen", fügte ich hinzu.
Ich atmete tief ein und dann wieder aus. Die Spontanität von Lucio, das Treffen auf heute zu verlegen, verwunderte mich ein wenig.
Nach dem Frühstück führte mich mein Weg zum Poolraum. Die Stimmen der Menschen nahm ich nur stumpf wahr, während ich in meinen Pantoffeln über den Marmorboden glitt und mir einige Bedienstete entgegenkamen.
Meine Gedanken wirbelten durcheinander, und meine Emotionen fuhren Achterbahn. Ich spürte die harte Schale um mich, die sich durch den ganzen Stress gebildet hatte.
Der Poolraum war eine beeindruckende Oase der Ruhe und des Luxus. Der Boden aus poliertem Marmor glänzte in der sanften Beleuchtung, die von kunstvoll gestalteten Leuchten an der Decke und den Wänden ausging.
Die Wände waren mit kunstvollen Mosaiken verziert, die Szenen aus historischen Geschichten darstellten. Große Pflanzen in dekorativen Töpfen standen in den Ecken des Raumes, ihre grünen Blätter bildeten einen schönen Kontrast zu den hellen Marmortönen und fügten einen Hauch von Natur hinzu.
Der Pool selbst war groß und rechteckig, mit einer kleinen Treppe am Rand, die sanft ins Wasser führte.
In einer Ecke des Raumes befand sich ein Whirlpool, dessen sprudelndes Wasser leise vor sich hin plätscherte und zum Verweilen einlud. Dieser Bereich war durch eine halbhohe Wand und dichte Pflanzen etwas abgetrennt, um zusätzliche Privatsphäre zu bieten.
Die Luft im Raum war warm und angenehm feucht, erfüllt von einem leichten Duft nach Lavendel und Zitrus. Alles in allem war der Poolraum ein Ort der Entspannung und Erholung, perfekt gestaltet, um Körper und Geist zu verwöhnen und zu erneuern.
Ich legte meinen Bademantel und meine Pantoffeln zur Seite und begutachtete die schwarze Spitze meiner Unterwäsche, die sich eng an meine Haut schmiegte. Die kleine Treppe hinabsteigend, empfand ich ein wohliges Gefühl, als ich ins Wasser eintauchte.
Gänsehaut überzog meinen Körper, als ich immer weiter ins Wasser glitt und begann zu schwimmen. Ich genoss die Stille und die Ruhe vor dem Sturm. Meine Sorgen schwammen neben mir auf der Wasseroberfläche, doch sie kamen nicht an mich heran. Nachdem ich einige Bahnen geschwommen war, schloss ich die Augen und tauchte mit meinem ganzen Körper unter die Wasseroberfläche.
Eine Leichtigkeit ergriff mich, als würde alles um mich verblassen und verstummen. Das Wasser und ich waren eins miteinander.
Das Gefühl der Schwerelosigkeit und das sanfte Klingen des Wassers an meinen Ohren beruhigten meine aufgewühlten Gedanken. Ich ließ mich für einen Moment einfach treiben und genoss die Stille und die Einsamkeit.
Als ich wieder auftauchte, nahm ich einen tiefen Atemzug und fühlte, wie die kühle Luft meine Lungen füllte. Ich lehnte mich an den Beckenrand und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Die sanfte Beleuchtung und die harmonische Gestaltung des Raumes trugen zu einem Gefühl der Geborgenheit bei, das ich so dringend brauchte. Der Stress und die Konflikte der letzten Tage schienen mit jedem Moment im Wasser weiter von mir abzufallen.
Nach einer Weile beschloss ich, aus dem Pool zu steigen. Das Wasser tropfte von meiner Haut und hinterließ kleine Pfützen auf dem Marmor, während ich mich zur Seite der Liegen begab. Ich griff nach einem der flauschigen Handtücher und wickelte es um mich. Ich ließ mich auf eine der Liegen sinken, legte den Kopf zurück, schloss die Augen und lauschte dem leisen Plätschern des Wassers.
Meine Gedanken wanderten zu den anstehenden Treffen. Lucios Einladung schien dringender und bedeutungsvoller als ursprünglich angenommen. Seine Spontanität und die Tatsache, dass er wusste, wo ich wohnte, beunruhigten mich. Doch die Einladung von der Camorra und den Barãos konnte ebenso wichtig sein für die Stabilität meiner Machenschaften.
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