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Toni und ich sprachen leise miteinander. "Ich weiß, dass du nervös bist, doch denk daran, wer du bist und was du alles erreicht hast", sagte Toni und legte eine Hand beruhigend auf meine. "Heute Abend geht es darum, dass sie dich als die starke Frau sehen, die du bist." Ich atmete tief durch und spürte, wie seine Worte mir neuen Mut gaben.

Nach einer Weile bog der Wagen in eine lange Auffahrt ein, die von hohen Bäumen gesäumt war. Als wäre dies ein langer Tunnel, in dem wir hindurchfuhren.

Anschließend erreichten wir das imposante Herrenhaus, das im warmen Licht der Außenlampen majestätisch erstrahlte. Die prächtige Fassade, die kunstvoll gestalteten Fenster und die gepflegten Gärten gaben dem Gebäude einen fast palastartigen Charakter. Der Fahrer hielt den Wagen vor dem Haupteingang, stieg aus und öffnete die Türen.

Toni und ich stiegen aus und wurden sofort von der kühlen Nachtluft umhüllt. Die Stille der Nacht wurde nur vom sanften Rascheln der Bäume im Wind durchbrochen.

Wir standen einen Moment still und atmeten die kühle Nachtluft ein, bevor wir uns einander zuwandten. Toni lächelte mich an und nickte mir ermutigend zu. "Bereit?"

Ich atmete tief ein und nickte. "Bereit."

Gemeinsam betraten wir das Herrenhaus und ich fühlte, wie mein Herzschlag sich beschleunigte. Die Zeit war gekommen und ich war entschlossen, diesen Abend zu einem Erfolg zu machen.

Der Eingang des Herrenhauses war beeindruckend, ein massives Tor mit kunstvollen Verzierungen, das sich langsam öffnete und uns den Weg freigab. Wir wurden von einem Kellner in makelloser Uniform empfangen, der uns höflich begrüßte und in die Eingangshalle führte. Der Raum war prächtig dekoriert, mit hohen Decken, Kristalllüstern und edlen Möbeln, die ein Gefühl von Eleganz und Tradition vermittelten.

Ich nahm mir einen Moment, um die Atmosphäre auf mich wirken zu lassen. Die Wände waren mit Gemälden von Landschaften und Porträts vergangener Generationen geschmückt, die die Geschichte und den Reichtum der Familie widerspiegelten, der das Anwesen gehörte. Das gedämpfte Licht der Kerzen und die sanfte Hintergrundmusik schufen eine beruhigende, jedoch auch festliche Stimmung.

Toni führte mich weiter, während wir an mehreren Gästegruppen vorbeigingen, die sich angeregt unterhielten und lachten. Einige Gäste warfen neugierige Blicke in unsere Richtung und ich verspürte, wie sich alle Augen auf mich richteten. Toni bemerkte meine Anspannung und flüsterte: "Vergiss nicht, du bist die Hauptperson des Abends. Sei selbstbewusst."

Wir betraten einen großen Saal, in dem bereits einige Gäste versammelt waren. Der Raum war geschmackvoll dekoriert, mit runden Tischen, die mit feinen Tischdecken, glänzendem Besteck und eleganten Blumengestecken gedeckt waren. Ein prächtiger Kronleuchter hing von der Decke und tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht.

Toni führte mich zu einigen Gästen, die ich kennenlernen sollte. Ein älterer Mann, dessen Augen Freude ausstrahlten, schien ein damals enger Verbündeter von meinem Vater gewesen zu sein. Jackson Thomson, ein einflussreicher Inhaber von Banken in Amerika. Ich habe den Aktenordner über ihn gelesen und die Notizen von meinem Vater verinnerlicht. Nicht alles, was glänzt, ist Gold, weshalb ich meine Gedanken bewahre und jede Person mit Bedacht begrüßte.

"Mila, die Barãos sind eingetroffen", flüsterte Toni mir in das Ohr, weshalb ich mich dankend von Jackson Thomson verabschiedete.

Der große runde Tisch war von einer interessanten Mischung aus Männern und einer Frau umgeben, die alle eine Aura von Macht und Einfluss ausstrahlten. Die Männer trugen elegante Anzüge, die in dunklen, klassischen Farben gehalten waren. Ihre Gesichter zeigten unterschiedliche Grade von Lebenserfahrung, von jungen, ehrgeizigen Unternehmern bis hin zu älteren, weiseren Köpfen. Die eine Frau trug ein stilvolles Abendkleid, das ihre Persönlichkeit und ihren Status unterstrich.

Die Aufmerksamkeit lag soeben auf mir und die Bemusterung war kaum zu übersehen. "Ich bin Zélia Barão", lächelte mich die Brünette an, die mir ihre Hand überreichte. "Mila Cortes", gab ich mich bekannt und gab ihr ein Lächeln.

Zélia ist ein Roman für sich, wie es mein Vater beschrieben hat. Eine tapfere Frau, die sechs Jahre alleine auf einer einsamen Insel überleben musste. Neben Zélia musste Ramiro Barão sitzen, der genüsslich an einer Zigarette zog und einen kleinen Kuss auf meine Handoberfläche gab.

Demnach gaben sich alle bekannt, bevor sie mich skeptisch beäugten. Toni und ich nahmen Platz, indem wir über die Geschäfte sprachen und über den Tod meines Vaters. Es waren keine angenehmen Themen, weshalb ich mich krampfhaft zusammenreißen musste.

Demnach gab Toni mir anschließend ein kleines Zeichen, indem ich auf dem Podest eine kleine Danksagung aussprechen sollte. Die Rede war geplant und ich war über die Kenntnisse meines eigentlichen Berufes erfreut, die ich anwenden konnte.

Mit festem Schritt begab ich mich zum Podest. Die Gespräche im Saal verstummten allmählich, als die Gäste ihre Aufmerksamkeit auf mich richteten. Das warme Licht des Kronleuchters schien auf mich und ließ den Raum in einem noch majestätischeren Glanz erstrahlen. Ich fühlte, wie die Blicke der Anwesenden auf mir ruhten.

"Meine Damen und Herren", begann ich mit fester Stimme. "Es ist mir eine große Ehre und ein Privileg, heute Abend hier zu sein. Ich möchte Ihnen allen meinen aufrichtigen Dank aussprechen für Ihre Anwesenheit und Ihre Unterstützung in dieser für mich und meine Familie schwierigen Zeit."

Ich machte eine kurze Pause, um den Raum zu überblicken und die Wirkung meiner Worte zu spüren. Die Gesichter der Gäste waren aufmerksam und erwartungsvoll. "Mein Vater war nicht nur ein herausragender Geschäftsmann, sondern auch ein Mann mit großer Integrität und Vision. Er hat uns gelehrt, dass Erfolg nicht nur durch harte Arbeit und Entschlossenheit erreicht wird, sondern auch durch die Fähigkeit, echte Beziehungen zu pflegen und Vertrauen aufzubauen."

Ich sah Zélia Barão direkt an und erinnerte mich an die Geschichten, die mein Vater über sie erzählt hatte. "Er hat mir oft von den mutigen und inspirierenden Persönlichkeiten erzählt, die er in seinem Leben getroffen hat und ich bin dankbar, heute Abend einige von ihnen persönlich kennenlernen zu dürfen. Hiermit ist das Buffet und die Tanzfläche eröffnet."

Ich trat vom Podest, als der Saal mit dem Klatschen der Hände betont wurde. "Ich bin stolz auf dich", meinte Toni zu mir, weshalb mir ein Schmunzeln über das Gesicht kam. Auf dem Weg zu meinem Platz, aßen wir vorerst mit hochrangigen Politikern und der mexikanischen Organisation.

Elena befand sich ebenfalls am Tisch, die mich zufrieden ansah. Sie wusste, dass mir der Abend viel bedeuten würde, weshalb ich auf ihre Unterstützung zählen konnte.

Neben mir saßen Toni und Roberto, die das Essen verkosteten. Ich hingegen aß Kleinigkeiten, da der Hunger nicht allzu groß war.

Während die ersten Flaschen vom Champagner geöffnet wurden, begab ich mich alleine auf den Weg, um weitere Menschen kennenzulernen. Manche begannen Paartänze auszuüben, weshalb ich mich gleich zu einem überreden ließ.

"Haben Sie den Maskenball alleine organisiert?" Kam die Frage von einem größeren Mann, der sich hinter seiner Maske versteckt hielt. "Den Großteil habe ich meinem Cousin zu verdanken", antwortete ich und lächelte. Meine Hand in seine, seine Hand fest an meiner Taille. "Mila Cortes", grinste der Braunhaarige, als er seinen Griff verfestigte.

"Wie lautet Ihr Name?" Erfragte ich, da ich ihn nicht kannte. Meine Augen konnten ihn nicht durchschauen, wie ich jeden hier wie ein offenes Buch lesen konnte.

"Lassen Sie uns den Tanz genießen, bevor der innere Konflikt erneut erscheint", sagte er und sah mich mit verzogenen Augenbrauen an. "Ich wusste nicht, dass dein Vater eine schöne Tochter besaß", fügte er hinzu und ich konnte mich nicht lösen, da seine Griffe fest waren. Mein Puls wurde stärker, doch ich bewahrte die Ruhe, um kein Aufsehen zu sorgen.

"Lucio Gracía ist mein Name, kleine Mila", sagte er, und meine Augen weiteten sich. Ich konnte die Gänsehaut nicht mehr verbergen.

In meinem Kopf rasten die Gedanken. Dass er jetzt hier war, auf diesem Ball und ausgerechnet mit mir tanzte, versetzte mich in Alarmbereitschaft.

Sein Griff war fest, beinahe besitzergreifend. Mein Herz pochte schneller, nicht nur wegen der Überraschung, sondern wegen den Gefahren, die sich hinter ihm verbergen. Lucio Gracía war nicht jemand, den man leichtfertig ignorieren konnte. Er ist ein Mann mit Einfluss und Verbindungen, die ihn gefährlich machten.

Ich zwang mich, ruhig zu bleiben, meine Atmung zu kontrollieren und meinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. Lucio durfte nicht merken, wie sehr er mich aus der Fassung gebracht hatte. Ich musste stark und unerschütterlich wirken.

"Es scheint, dass unser Tanz für einige Überraschungen sorgt", meinte ich schließlich und versuchte, meine Stimme fest und selbstbewusst klingen zu lassen. "Ich hoffe, wir können eine produktive und positive Zusammenarbeit in Betracht ziehen", war er direkt und sah mir tief in die Augen.

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