♤16♤

Unsere Personenschützer folgten uns in respektvollem Abstand, immer wachsam, jedoch nicht aufdringlich. Die lange Fußgängerzone, die am Tag so belebt war, hatte sich in eine ruhige Allee verwandelt, die im Schein der Straßenlaternen romantisch wirkte.

Wir spazierten in Richtung unseres Fahrers, wobei wir die Ruhe des Abends genossen. "Es war ein schöner Tag", sagte Elena und lächelte mich an. "Ich bin froh, dass wir diese Zeit zusammen verbracht haben."

Der Fahrer öffnete die Türen des eleganten schwarzen Wagens und Elena und ich ließen uns auf der Rückbank nieder. Die luxuriösen Ledersitze umhüllten uns mit einer angenehmen Wärme, die ein Gefühl von Geborgenheit vermittelte. Die Türen schlossen sich leise und der Wagen setzte sich in Bewegung, während wir die belebte Fußgängerzone hinter uns ließen und in ruhigere Straßen abbogen.

Die Stadtlichter, die durch die getönten Scheiben flimmerten, warfen tanzende Reflexionen auf unsere Gesichter. Die Atmosphäre im Auto war still und doch vertraut.

Wir fuhren weiter durch die Stadt, die allmählich zur Ruhe kam. Die Lichter der Geschäfte wichen den warmen, goldenen Strahlen der Straßenlaternen. Der Wagen glitt geschmeidig dahin und wir genossen die friedliche Stille, die nur von unserem leisen Gespräch unterbrochen wurde.

Nach einer Zeit wurden die Straßen breiter und statt hohen Gebäuden säumten soeben stattliche Villen und gepflegte Gärten unseren Weg. Der Wagen bog schlussendlich in eine lange Auffahrt ein, wobei der Fahrer um den Wendekreis fuhr.

Der Wagen hielt vor dem imposanten Anwesen, das im warmen Licht der Außenlampen majestätisch erstrahlte. Der Fahrer stieg aus und öffnete die Türen, während Elena und ich ausstiegen. Die Stille der Nacht umhüllte uns, nur das sanfte Rascheln der Bäume im Wind. Wir standen einen Moment still und atmeten die kühle Nachtluft ein, bevor wir uns einander zuwandten.

Elena lächelte mich an, ihre Augen leuchteten sanft im gedämpften Licht. "Mila, ich danke dir für den wundervollen Tag."

"Ich danke dir, Elena", erwiderte ich. Wir umarmten uns fest, eine Geste voller Wärme und Verbundenheit. Wir lösten uns voneinander, woraufhin Elena in das Fahrzeug erneut einstieg und ich mich der langen Treppe widmete.

Bevor der Fahrer davon fuhr, nahmen die Bediensteten die erbeuteten Tüten aus dem Kofferraum und trugen sie mit mir die Treppen hinauf.

Die Tür war geöffnet und wir traten in die große Eingangshalle. Das vertraute Geräusch meiner Schritte auf dem Marmorboden hallte leise wider, während ich das Licht eingeschaltet hatte. Die warme Beleuchtung füllte den Raum und schuf eine gemütliche Atmosphäre. Die Tüten wurden in meinem Ankleidezimmer verfrachtet.

"Toni Cortes wartet auf Sie im Speisesaal", kam Maria auf mich zu. Ob ich mit Toni über den gestrigen Abend reden wollte, bezweifle ich.

Ich nickte Maria zu und ging langsam durch die weiten Flure des Anwesens, die mit kostbaren Gemälden und Skulpturen geschmückt waren. Der Weg zum Speisesaal kam mir an diesem Abend besonders lang vor. Meine Gedanken schweiften immer wieder zum gestrigen Abend zurück.

Als ich den Speisesaal betrat, sah ich Toni bereits an einem der langen, eleganten Tische sitzen. "Mila", betonte er meinen Namen. "Elena und ich waren Ballkleider kaufen. Einen Personenschützer benötige ich nicht."

Toni seufzte, wobei er auf den Stuhl neben sich deutete. "Setz dich, bitte. Ich möchte mit dir reden."

Zögernd nahm ich Platz, während Toni mich weiter ansah. "Ich weiß, dass du glaubst, keinen Personenschützer zu brauchen, doch ich habe meine Gründe."

Ich verschränkte die Arme und lehnte mich zurück. "Deine Gründe? Gestern Abend warst du-", ich hielt inne, um meine Worte zu wählen. "Du warst nicht du selbst."

Toni senkte den Blick. "Du hast recht, Mila. Ich war am gestrigen Abend zu streng, auch wenn es besser gewesen wäre, dass du die Gracía-Familie nicht beim Abendessen angesprochen hättest", ich betrachtete ihn einen Moment schweigend. "Es war unbedacht und unüberlegt, was ich zustimmen würde. Ist euch allen bewusst, was für eine Hürde das für mich ist? Ich möchte lediglich Antworten dazu haben, worauf ich zu achten habe und was für weitere Geheimnisse mein Vater vor mir verschwieg."

Er sah auf und traf meinen Blick. "Ab sofort werde ich dir alles direkt erklären, solange du dich mit dem Personenschützer anfreunden kannst", kurzzeitig sammelte ich die Worte in meinen Gedanken.

"Abgemacht", mir war es lieber, einen Personenschützer zu haben, anstatt mir dauerhaft etwas verheimlicht wurde. "Ich bin müde und muss die Tage Zeit zum Nachdenken haben", er verstand, weshalb er aufstand und auf mich zukam.

"Dann werde ich dir die Zeit geben", er umarmte mich, indessen ich saß. Kurz darauf verschwand er verstummt aus dem Speisesaal und ließ mich alleine darin sitzen.

Ich atme den Frust heraus, woraufhin ich ebenfalls aufstand und mich für die heutige Nacht vorbereitete. Denn der Maskenball war soeben nur wenige Stunden entfernt.

♤Zeitsprung♤

Inmitten des Badezimmers stand ich soeben und sah mich nachdenklich im Spiegel an. Heute stand meine Anwesenheit im Mittelpunkt, da der heutige Abend entscheidend sein würde. Entscheidend darüber, ob mich meine neuen Geschäftspartner akzeptieren und respektieren. Schließlich stehe ich in der Position einer Frau, die eine große Verantwortung von ihrem Vater vermacht bekommen hat.

Die Tage zuvor waren nicht aufregend, nicht wie die Tage darauf. Ich konnte mich zurückziehen, ohne einen Druck zu verspüren. Dennoch verspürte ich den Druck, sobald ich mehr über meine Position nachdachte.

Toni und ich planten gemeinsam mit einer Veranstalterin den heutigen Abend. Demnach übernahm Toni die meiste Verantwortung, damit ich mehr Zeit für mich bekam.

Die Bediensteten traten ein, als ich mich auf dem Stuhl hinsetzte und deren Arbeit überließ. Sie arbeiteten schnell und geschickt.

Meine Haare wurden zu eleganten, weichen Wellen gestylt und zu einer halb hochgesteckten Frisur verarbeitet. Einige lose Strähnen umrahmten mein Gesicht, was der viktorianischen Zeit ähnelte. Das Haar wurde sorgfältig hochgesteckt, sodass es sowohl elegant als auch verspielt wirkte.

Mein Make-up wurde dezent, doch effektvoll aufgetragen. Die Bedienstete begann mit einer leichten Grundierung, die meinen Teint ebenmäßig und strahlend erscheinen ließ. Ein sanfter Schimmer auf den Wangenknochen verlieh meinem Gesicht einen frischen, gesunden Glanz. Sie trug zartes Rouge auf, das meinen Wangen eine natürliche Röte verlieh. Die Lidschattenfarben waren in erdigen Tönen gehalten, die meine Augenfarbe betonten und ihnen Tiefe verliehen. Ein feiner Lidstrich und sorgfältig getuschte Wimpern vervollständigten das Augen-Make-up. Zum Abschluss wurde ein klassischer roter Lippenstift aufgetragen, der dem Look den letzten Schliff gab und meine Lippen sinnlich und verführerisch wirken ließ.

"Ich würde soeben das Kleid holen", sprach Maria, meine Bedienstete. Ich stand nach der Fertigstellung auf und folgte ihr in mein Schlafzimmer.

Maria hielt das lange, prachtvolle Kleid vor mir, wofür ich ein Vermögen gezahlt hatte. Der Stoff war ein schwerer, fließender Satin in tiefem Schwarz, der im Licht schimmerte und sich luxuriös anfühlte. Das Oberteil war mit feinen, silbernen Stickereien verziert, die wie funkelnde Sternbilder wirkten.

Meinen Bademantel, den ich zuvor noch trug, übergab ich einer älteren Frau. Mit deren Hilfe stieg ich in das Ballkleid. Maria und die ältere Frau zogen die Schnürungen im Rücken des Kleides sorgfältig fest, sodass der Halt gegeben war und das Kleid perfekt saß. Das Schnüren des Kleides war eine kunstvolle Prozedur, die Geduld und Geschick erforderte. Die Schnüre wurden behutsam gezogen, um sicherzustellen, dass das Kleid nicht zu eng und dennoch fest genug saß. Nachdem das Kleid vollständig angezogen war, stieg ich in meine erhöhten Pumps.

Als letztes Accessoire wurde die schwarze Maske angebracht. Sie war kunstvoll gestaltet, mit filigranen Spitzenmustern und kleinen, glitzernden Steinen, die im Licht funkelten. Maria band die Maske mit einer schwarzen Seidenschleife hinter meinem Kopf fest. Die Maske verlieh dem gesamten Look eine geheimnisvolle und faszinierende Aura.

Ich betrachtete mein Spiegelbild ein letztes Mal und fühlte mich bereit für den Abend. Jedes einzelne Detail meines Outfits war perfekt abgestimmt, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Ich verließ, gefolgt von den Bediensteten, mein Schlafzimmer und war bereit für den heutigen Abend. Die Maske gab mir das Gefühl von Schutz, was meine Aufregung zurückzog.

Von der Treppe sah ich zu Toni hinab, der im Anzug und einer Maske in der Eingangshalle stand. Er grinste mich an, sobald wir die Treppe hinabgingen.

"Du siehst gut aus", ich verdrehte die Augen, als Toni mich aus meinem Anwesen führte. Vor dem Anwesen erkannte ich eine Limousine, wobei der Fahrer die Tür aufhielt.

Die Fahrt zur Veranstaltung fühlte sich wie eine Reise in eine andere Welt an. Die Limousine, in der wir saßen, war luxuriös und bot jeglichen erdenklichen Komfort. Die Sitze waren aus weichem, schwarzem Leder und umschlossen uns wie eine schützende Hülle. Zwischen den Sitzen befanden sich kleine Lämpchen, die ein warmes, goldenes Licht verbreiteten und eine behagliche Atmosphäre schufen. Ein dezenter Duft nach Leder und einem Hauch von Zitrus erfüllte den Innenraum, was den exklusiven Charakter des Fahrzeugs unterstrich.

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