Kapitel 9: Nervosität (1.378)

Während ich am Auspacken bin und Jin sich mit Jungkook unterhält, hat sich mein bester Freund auf mein Bett geschmissen und stützt sich mit den Ellenbogen ab, während er sein Gesicht mit seinen Händen abstützt und verträumt und mit einem meiner Meinung nach viel zu breiten Lächeln im Zimmer umher schaut.

Als ich schließlich fertig mit dem Auspacken bin, haben Jin und Jungkook bereits das Zimmer zusammen verlassen, weshalb ich meinen besten Freund erstmal eine Weile dabei zu sehe, wie er verträumt Löcher in die Luft starrt. Dann fällt mir eine wunderbare Möglichkeit ein, ihn aus dieser, naja, nennen wir es mal Trance, zu holen.

Ich grinse tief in mich hinein, ehe ich dann mit einem Sprung auf meinem besten Freund lande, welcher überrascht nach Luft schnappt und sich dann auf die Seite dreht, um mich ansehen zu können, nachdem ich von ihm runter gekrabbelt bin. „Was zur....?" will er fragen, doch ich unterbreche ihn: „Komm schon, Jiminie. Wir haben uns jetzt ein Jahr nicht mehr gesehen und du denkst die ganze Zeit nur an Rosé." „Sieht man mir das an?" fragt er mit großen Augen.

„Oh Ja, Hyungie. Du hast, seitdem sie weg ist, ein verdammt verliebtes Grinsen auf deinem Gesicht." necke ich ihn lächelnd, woraufhin mein bester Freund lachen muss und mich damit ansteckt.

Es ist so schön, dass er endlich wieder hier in Seoul ist, wenn auch nur vorübergehend.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich meinen tollpatschigen, verträumten und fürsorglichen besten Freund vermisst habe.

„Gib mir mal dein Handy, Jiminie." sage ich und strecke meine Hand in seine Richtung. Er sieht mich erst etwas verwirrt an, kramt dann jedoch sein Handy aus seiner Hosentasche und legt es mir in meine offene Handfläche während er fragt: „Was hast du vor?" „Dir die Nummer von Rosé geben." beantworte ich seine Frage, während ich nun auch mein Handy aus meiner Tasche krame und nach Rosé' Kontakt suche, um die Nummer ab zu tippen. Nur im Augenwinkel kann ich sehen, wie mein bester Freund überrascht seine Augen aufgerissen hat, was mich breit lächeln lässt.

Als ich schließlich die Nummer bei Jimin's Handy eingespeichert habe, gebe ich es ihm zurück und lächle noch immer breit, während mein bester Freund noch immer überrascht seine Augen geweitet hat. „Jetzt nimm schon dein Eigentum wieder an dich." sage ich noch immer lächelnd, während ich ihm sein Handy kurz gegen seinen Oberarm drücke, wodurch er es nun tatsächlich wieder an sich nimmt.

„Und? Bin ich ein guter Freund oder bin ich ein guter Freund?" sage ich schmunzelnd während er sein Handy wieder an sich nimmt und eine ganze Weile nur lächelnd die Nummer betrachtet, die ich ihm soeben gegeben habe. „Du bist der beste Freund der Welt." sagt er dann endlich und zieht mich nun in eine Umarmung, die ich nur all zu gerne erwidere.

Noch eine ganze Weile reden mein bester Freund und ich, ehe er sich von mir verabschiedet, da er sich ja nun nach einer Bleibe für die Nacht umsehen muss, da seine Eltern nach Busan gezogen sind, nachdem Jimin nach L.A. zog.

In Gedanken versunken liege ich nun also in meinem Bett und spiele mit meinem Armband um meinem Handgelenk.

Als sich die Tür wieder öffnet, setze ich mich blitzschnell auf und kann nicht verhindern nun zu lächeln, da nur eine einzige Person es sein kann, die da in das Zimmer kommt. Denn draußen geht bereits langsam wieder die Sonne unter und das bedeutet: Die Besuchszeit ist zu Ende und alle Patienten sollen sich auf ihre Zimmer begeben.

Wie zu erwarten betritt tatsächlich Doktor Jeon Seokjin das Zimmer, der Jungkook in seinem Rollstuhl mit voran schiebt.

Doktor Jeon hilft seinem Bruder aus dessen Rollstuhl und stützt ihn bis zu seinem Bett, ehe er sich von ihm verabschiedet.

Jungkook sitzt nun in seinem Bett und starrt, wie auch vergangenen Abend, aus dem Fenster und sieht der Sonne dabei zu, wie sie sich immer weiter dem Horizont nähert und so langsam den wolkenlosen Nachthimmel freilegt.

Eine Seltenheit im Februar, weshalb nun auch ich mich leicht verträumt der Fensterfront nähere und ebenso verträumt aus dem Fenster in den Himmel schaue, der sich langsam in rot-orange Töne legt und den Himmel langsam immer dunkler färbt.

„Darf ich mich zu dir setzen?" frage ich Jungkook dann, welcher mich erst überrascht ansieht, dann jedoch lächelnd nickt und auf seinem Bett etwas zur Seite rückt, sodass ich mich neben ihn setzen kann.

Verträumt starren wir beide einfach nur schweigend aus der Fensterfront, bis die Sonne hinter den Hochhäusern Seouls gänzlich verschwindet und die Sterne nun den Nachthimmel erhellen. Sie strahlen so hell, wie die Sonne bei Tag und der Mond bei Nacht. Die Sterne sehen fast so aus wie kleine Diamanten, die man wahllos auf einer schwarzen Decke verstreut hat und die nun von der Sonne zum Schimmern gebracht werden, obwohl die Sonne ja mittlerweile gar nicht mehr zu sehen ist.

Unwillkürlich wandert mein Blick dann jedoch von dem mehr als schönen Nachthimmel zu Jungkook, der den Nachthimmel um ein Vielfaches übertrifft, was mich überrascht die Augen weiten lässt.

Sein Blick ist nach wie vor auf die Stelle gerichtet, an welcher die Sonne hinter den Hochhäusern Seouls verschwand. Seine Augen funkeln so hell, nein sogar heller, als die Sterne am Nachthimmel selbst und seine Lippen ziert ein mehr als schönes Lächeln.

„War das nicht wunderschön?" fragt er noch immer verträumt, während er nach wie vor lächelt und in den wolkenlosen Sternenhimmel schaut. „Nicht so schön wie du." entgegne ich, während ich verträumt sein Seitenprofil mustere. Aus diesem Grund kann ich sehen, dass er rasch seinen Kopf zu mir dreht und mich überrascht ansieht, während seine Wangen an Farbe gewinnen und er beginnt stotternd etwas zu erwidern: „W-Was h-hast du gerade ge-gesagt?"

Bei diesem Anblick spüre ich, wie mein Herz an Fahrt aufnimmt und sich die Wärme erneut ausbreitet, die ich auch schon heute Nachmittag spürte, als er mich in diesem Fahrstuhl so breit anlächelte.

An sich passen diese Gefühle nicht zu mir. Noch nie habe ich sie gespürt, weshalb ich eigentlich Panik bekommen müsste und damit rechnen müsste, dass ich irgendwie krank bin, jedoch ist dem nicht so. Nein, ich verspüre bei diesen unbekannten Gefühlen in mir nicht einmal einen Hauch von Angst, sondern viel mehr Neugierde und Aufregung.

Schon oft habe ich irgendwelchen Personen gesagt, dass sie schön oder gut aussehend seien, jedoch ist das hier eine vollkommen andere Situation, denn wie gesagt verspürte ich noch nie solch immense Gefühle, wie in diesem Moment.

Verträumt lege ich meine rechte Hand auf seine linke Wange und betrachte ihn weiter. Zu meiner mehr als großen Überraschung weicht der wunderschöne Junge vor mir jedoch nicht zurück, sondern lässt diese Berührung stillschweigend zu und sieht mich einfach nur mit großen Augen an.

„Du bist wunderschön." sage ich, während ich ihm tief in seine Augen blicke und mit meinem Daumen über seine Wange streiche.

Wenn überhaupt möglich, werden seine Augen nur noch größer, was mich leicht schmunzeln lässt.

Langsam nähere ich mich seinem Gesicht, weshalb ich kurzzeitig Angst in seinen Augen sehen kann, dann jedoch kann ich sehen, dass er seine Augen schließt und anscheinend auf das wartet, was auch immer auf ihn zukommen mag, was mich nur noch breiter schmunzeln lässt.

Oh Gott, er ist so unfassbar niedlich.

Während ich seinem Gesicht immer näher komme, kann ich jedoch sehen, dass er seine Augen immer weiter zusammenkneift und mit seinem Kopf ein wenig zurückweicht.

Ich muss bei diesem Anblick kurz lachen, sage dann jedoch mit meiner tiefen Stimme und so ruhig ich kann: „Entspann dich, Kookie." während ich weiter mit meinem Daumen über seine Wange streiche.

Ich kann sehen, wie sich auf seiner Haut eine leichte Gänsehaut ausbreitet, während ich gesprochen habe, was mich nur glücklich lächeln lässt, bis ich schließlich endlich die letzte Lücke überbrücke und vorsichtig und behutsam meine Lippen auf seine lege. Ich bewege sie sanft gegen Seine und kann gar nicht in Worte fassen, wie nervös ich gerade werde.

Noch nie zuvor war ich nervös, wenn ich jemanden küsste.

So nervös wie noch nie zuvor in meinem Leben entferne ich mich nach einer ganzen Weile, in der er noch immer nichts getan hat, wieder von ihm.

Nervös presse ich meine Lippen aufeinander und sehe den Schwarzhaarigen einfach nur an.



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Ja, I Know.
Ziemlich früh, schließlich ist das gerade mal das Neunte Kapitel, aber das gehört so zur Story. xD

P.S: Sagt mal, gilt das da oben eigentlich als fieser Cut?👀

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