Kapitel 43: Herzschrittmacher (1.008)
„Ich brauche einen Herzschrittmacher?" fragt mein Freund bedrückt und überrascht zugleich, nachdem Choi Minho ihm gesagt hat, dass er einen Herzschrittmacher dringend braucht.
„Ja, Jungkookie. Das ist dringend notwendig. Du hast einen angeborenen Herzfehler und deshalb ist dein Herz zu schwach. Durch die ganzen Strapazen der Reha und der Operation ist es nur noch schlimmer geworden." beantwortet Jin die Frage seines Bruders, während er ihm beruhigend durch seine Haare streicht.
„Okay, und warum wusste ich nichts davon?" „Weil es nicht so schlimm war, am Anfang. Außerdem habe ich das Alles verdrängt, nach dem Ganzen, das passiert ist. Es tut mir leid, Kookie." „Ist schon okay, Jin." beruhigt Jungkook seinen Bruder, wirkt jedoch selbst total bedrückt.
„Auf jeden Fall braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. So eine Herzschrittmacher-OP ist schon zu einem Routine-Eingriff geworden und da spielt deine körperliche Verfassung auch keine so große Rolle mehr, wie bei der Tumor-Operation, Jungkook. Das Einzige, was wir bei dir wohl in Betracht ziehen müssen, ist eine Vollnarkose, aber das ist auch alles. Alles wird gut gehen."
„Ich will nicht schon wieder operiert werden." murmelt Jungkook leise und kuschelt sich dabei mehr an Jin, weshalb dieser ihn direkt in seine Arme schließt. „Ich hab Angst davor." fügt mein Freund noch hinzu, während ich sehen kann, wie eine Träne seine Wange hinunter kullert.
Deshalb gehe ich nun auch zum Bett meines Schneewittchens und setze mich auf die andere Seite, um Jungkook ebenfalls beizustehen. Als ich seine Hand in meine nehme, hört er auf sein Gesicht in der Schulter seines Bruders zu vergraben und sieht mich aus glasigen Augen an.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Jungkook. Das ist wirklich ein Routine-Eingriff. Yoongi, einer aus meiner Schule, hatte auch einen Herzfehler, als er noch kleiner war und brauchte auch einen Herzschrittmacher. Er hat keine Spätfolgen gehabt und lebt heute wie ein gewöhnlicher Teenager." spreche ich auf meinen Freund ein, während ich ihm, ebenso wie Jin zuvor, zur Beruhigung durch seine Haare streiche.
„Wirklich?" fragt Jungkook schniefend und ich nicke seine Frage leicht lächelnd ab. „Alles wird gut gehen, Jungkook. Wirklich. Du brauchst keine Angst zu haben. Vertrau mir." „Ich vertrau dir." entgegnet Jungkook ebenfalls leicht lächelnd, ehe er sich mir nähert und seine Arme um mich schlingt. „Danke, dass du für mich da bist, Tae." flüstert er leise in meine Brust. „Ich werde so lange wie möglich für dich da sein, so fern du mich auch lässt. Das verspreche ich dir, Kookie." entgegne ich und hauche ihm einen Kuss auf seinen Haarschopf und schlinge fest meine Arme um seinen zierlichen Körper.
„Wann wäre denn die OP?" fragt Jin seinen Kollegen, während er beruhigend über Jungkook's Rücken streicht. „Wir könnten sie schon morgen früh hinter uns bringen. Vielleicht kann Jungkook dann auch fast direkt entlassen werden." Als diese Worte ertönen, löst Jungkook überrascht die Umarmung und sieht Minho genau so überrascht an, wie Jin und ich. „Was?" fragt Jungkook leise.
„Ja, ihr habt richtig gehört. Die Reha hat angeschlagen und Jungkook dürfte sich jetzt weitestgehend ohne Schmerzen, jedoch noch immer unter der Benutzung von Krücken oder für längere Wege unter Benutzung von einem Rollstuhl fortbewegen können. Für ganz kurze Wege auch ganz ohne Krücken. Glückwunsch, Jungkook. Nach gut drei Jahren kannst du das Krankenhaus verlassen." beantwortet Minho lächelnd die Frage meines Freundes.
„Ich kann nachhause, sobald ich den Herzschrittmacher habe?" „Fast. Zur Vorsicht müssen wir dich nach der OP noch vierundzwanzig Stunden zur Beobachtung hier behalten. Aber sollte sich nichts ändern beim Rund-Um-Check, dann dürftest du nachhause. Korrekt." beantwortet Minho nun auch diese Frage meines Freundes. „Ich lass euch dann mal alleine. Die Operation ist dann morgen um zehn Uhr." verabschiedet sich Minho noch, ehe er den Raum verlässt.
„Ich darf endlich nachhause." lächelt Jungkook, ehe er sich Jin um den Hals wirft, aus wessen Augen Tränen der Freude kommen. „Ja, das darfst du, Kookie. Du weißt ja gar nicht, wie glücklich mich das macht." entgegnet Jin, während er seinen Bruder fest an sich drückt. „Ich informiere Hoseok und lasse euch beide alleine." informiert uns Jin noch, als er die Umarmung mit seinem Bruder gelöst hat.
„Kannst du die Nacht vielleicht hier schlafen, Tae?" fragt Jungkook mich. „Ich will nicht alleine auf die Operation warten." „Ich würde wirklich gerne, aber spätestens..." „Nein. Du kannst ruhig hier schlafen, wenn deine Mutter nichts dagegen hat, Tae. Ich regle das schon." unterbricht Jin meine Antwort. „Sicher?" frage ich unsicher nach. „Klar. Als Jungkook noch im Koma lag, konntest du dich doch auch auf mich verlassen." zwinkert Jin als Antwort und verlässt dann das Zimmer.
„Was war denn, als ich noch im Koma lag?" fragt Jungkook, als die Tür ins Schloss gefallen ist. „Naja, es könnte sein, dass ich eine Nacht hier im Krankenhaus geschlafen habe." beantworte ich leise seine Frage, während ich mich am Hinterkopf kratze.
Kurz weitet Jungkook überrascht seine Augen, ehe er beginnt zu lächeln. „Naww, du bist so niedlich. Komm kuscheln." entgegnet er schmunzelnd und breitet seine Arme aus, sodass ich kurz kichere, ehe ich meine Schuhe und meine Jacke ausziehe und mich direkt zu Jungkook ins Bett kuschle.
Ich ziehe seinen zierlichen Körper ganz nah an mich heran, woraufhin der Schwarzhaarige seinen Kopf in meiner Brust vergräbt. Ich kann nicht anders, als breit zu lächeln. Einfach nur, weil ich seine Wärme und Nähe spüren kann. Deshalb drücke ich ihm einen kurzen Kuss auf seinen Haarschopf und hauche dann: „Ich liebe dich so sehr, Kookie. Du ahnst ja gar nicht, wie sehr."
Da ich weder eine Antwort, noch eine Reaktion erhalte, drücke ich ihn ein wenig von mir, nur um zu sehen, dass er bereits seine Augen geschlossen hat und zu schlafen scheint. Ein kurzes Kichern entfällt mir dabei, ehe ich beginne, liebevoll seine Haare aus seiner Stirn zu streichen.
„Du bist so niedlich." flüstere ich leise, ehe ich erneut einen Kuss auf seine Stirn hauche und ihn dann wieder so nah an mich ziehe, dass kein Papier mehr zwischen uns passen würde.
„Ich liebe dich." hauche ich wieder, ehe ich nun auch in einen tiefen Schlaf drifte.
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