Kapitel 26: Konfrontation (1.436)
Tatsächlich steht mein Vater hier in dem Haus der Familie meines besten Freundes.
Ich bekomme gerade nicht den kleinsten Ton heraus, sondern stehe einfach nur wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür zum Esszimmer.
„Taehyung, ich..." beginnt er, doch ich unterbreche ihn, indem ich meine Hand hoch halte und ihn somit bedeute still zu sein. Ich kann nichts dagegen machen, dass sich nun Tränen in meinen Augen ansammeln. Aus diesem Grund schüttle ich meinen Kopf und mache kehrt, um so schnell wie möglich zurück in das Gästezimmer zu gelangen, in welchem ich mit Jimin schlafe.
Ich weiß, ich wollte ihn finden und nur deshalb bin ich ja überhaupt erst nach Busan gereist, jedoch ist es mit einem Mal so plötzlich. Ich dachte, ich könnte mich wenigstens noch mental auf ein Aufeinandertreffen vorbereiten, jedoch steht die Person, die nicht nur das Leben von meiner Mutter und mir, sondern auch das meines Freundes und dessen Bruder vollständig ruiniert hat, nun in dem Haus meines besten Freundes.
All die Gefühle und Erinnerungen von damals kommen wieder hoch. Sein Verrat. Seine Unfähigkeit sich seiner Schuld zu stellen. Dass er uns verlassen hat.
Vollkommen neben der Spur lasse ich mich also auf das Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in den Kissen und lasse den Tränen freien Lauf.
Nur kurz darauf spüre ich, wie sich die Matratze senkt und mir jemand beruhigend über meinen Rücken streicht. Also setze ich mich direkt auf und werfe mich in die Arme meines besten Freundes, welcher mich auch sogleich fest an sich drückt und mir tröstend über den Rücken streicht, weshalb ich nun auch beginne zu schluchzen.
Ich bin Jimin unendlich dankbar dafür, dass er mich gerade einfach nur umarmt und für mich da ist, ohne ein Wort zu sagen.
„Ich habe echt nicht damit gerechnet ihm so plötzlich gegenüber zu stehen." sage ich dann mit zitternder Stimme, als ich mich wieder etwas beruhigt habe. Jimin und ich verharren jedoch immer noch in der Umarmung, als er etwas entgegnet: „Ich weiß, Tae. Ich war auch überrascht, obwohl nicht ich die Person bin, deren Leben er zerstört hat."
Ich vergrabe meinen Kopf tiefer in der Brust meines besten Freundes, während ich meine Augen schließe, tief durchatme und dabei versuche meine Tränen und Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
„Okay, jetzt ist er einmal hier, also sollte ich ihn direkt ansprechen." sage ich dann zielsicher, als ich mich tatsächlich wieder kontrollieren kann. „Sicher, dass du nicht noch warten willst, Tae?" fragt mein bester Freund besorgt. „Ja, ich bin mir sicher. Das war gerade einfach nur weil es so überraschend kam. Jetzt weiß ich, dass er da unten ist, also kann ich auch mit ihm reden." beantworte ich leicht lächelnd seine Frage. „Also bringe ich jetzt nur noch meine roten Augen wieder unter Kontrolle und dann kann ich auch schon mit ihm reden."
Mit diesen Worten begebe ich mich also in das Badezimmer hier oben und wasche mir einmal meine Augen aus, ehe ich nochmal zurück in das Gästezimmer gehe, in welchem Jimin auf mich wartet. Zusammen mit ihm begebe ich mich dann wieder nach unten.
Noch auf der Treppe kann ich hören, wie Jimin's Mutter mit meinem Vater redet: „Das ist doch nicht zu glauben, dass ich Sie nicht kenne, obwohl Sie der Vater des besten Freundes meines Sohnes sind." „Ich habe mich einfach immer zu sehr in die Firma gestürzt. Ich kenne die Freunde von Taehyung und dessen Familien nicht persönlich."
Stimmt. Mein Vater war zwar immer für mich da, jedoch kennt er weder Jimin noch dessen Familie, da er es bevorzugte in der Firma zu arbeiten, wenn Jimin mal zu Besuch war.
„Sicher, dass du da rein und mit ihm reden willst, Tae?" hakt mein bester Freund nochmal nach. Ich atme also tief durch und nicke währenddessen, ehe ich selbstsicher das Wohnzimmer betrete, woraufhin sich sowohl Jimin's Eltern, als auch mein Vater zu meinem besten Freund und mir drehen. Keine Ahnung, wo Jihyun ist, aber ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass er sich in sein Zimmer verschanzt hat.
„Taehyung." sagt mein Vater und sieht mich währenddessen an. Ich erwidere seinen Blick und versuche ihm mit meinen Augen klar zu machen, dass ich sehr enttäuscht und wütend von und auf ihn bin, weshalb er mich zwar weiter ansieht, jedoch seine Lippen aufeinander presst.
„Eomma, Appa." sagt Jimin leise und im Augenwinkel kann ich sehen, dass er mit seinem Kopf währenddessen nach draußen nickt. Anscheinend verstehen Jimin's Eltern sofort und verlassen zusammen mit ihrem Sohn das Wohnzimmer, sodass ich mit meinem Vater alleine sein kann.
Ich nicke meinem besten Freund noch einmal dankbar zu, ehe ich nun gegenüber meines Erzeugers Platz nehme.
„Es ist schön dich mal wieder zu sehen. Du bist echt groß geworden." beginnt mein Vater nun eine Art Gespräch, jedoch ist seine Unsicherheit klar raus zu hören. „Was erwartest du auch innerhalb von fünf Jahren? Dass ich immer noch der kleine, vierzehnjährige Junge bin?" entgegne ich nur kalt. Soll er ruhig wissen, dass ich mich seit damals verändert habe.
„Natürlich nicht, aber überraschend ist es schon, dass du so abweisend und kalt sein kannst." „Tja, das hast du aus mir gemacht, Vater." entgegne ich und betone das Vater besonders abwertend. „Wie...Wie meinst du das?" fragt er sichtlich verletzt von meiner abwertenden Betonung.
„Weißt du, schon irgendwie lustig, dass du dachtest du würdest unsere Familie ruinieren, wenn du dich stellst, jedoch nicht damit gerechnet hattest, dass du sie auch so zerstören wirst, indem du einfach abhaust und dich immer noch nicht stellst. Weißt du eigentlich, was du damit angestellt hast? Ist dir bewusst, wie sehr Mutter gelitten hat und noch immer leidet?"
Richtig, Taehyung, konfrontiere ihn einfach direkt mit allem. Ist ja nicht so, dass er eventuell auch einfach aufstehen und gehen könnte. Sich nie wieder melden könnte, da seine Angst zu groß ist. Aber klar, wirf ihm nur alles an den Kopf.
Mir ist bewusst, dass ich wohl etwas ruhiger hätte handeln können. Vermutlich hätte ich das auch, wenn ich ihn aufgesucht hätte und er nicht plötzlich vor mir gestanden hätte. Doch nun nimmt meine Wut und Enttäuschung die Überhand, weshalb ich mich einfach in Rage rede:
„Seit du damals abgehauen bist, ist Mutter jeden Mittwoch trinken gegangen und hat sich besoffen. Eines Nachts begegnete ich ihr und sie hat mir eine Backpfeife gegeben, weil ihre ganze Wut und Enttäuschung dir gegenüber nur alleine durch meinen Anblick hochkam. Damals wurde mir klar, wie ähnlich ich dir doch bin, weshalb ich mich von ihr entfernte und meine eigentliche Persönlichkeit, da auch diese dir viel zu ähnlich ist, versteckte. Ich habe mich selbst verleugnet und das Alles nur, weil du zu feige und zu stolz bist, dir deine Fehler einzugestehen. Fünf Jahre lebte ich damit, bis ich im Krankenhaus auf den Jungen gestoßen bin, der wegen dir und deiner betrunkenen Fahrt seine Eltern verloren hat. Weißt du eigentlich, was du angerichtet hast? Jungkook hat einen gequetschten Knochen und ein Trauma deswegen erlitten. Ein Trauma, weil er ganz genau und mit eigenen Augen gesehen hat, wie seine Eltern starben. Jedes Mal, wenn er auch nur im Entferntesten an diesen Unfall erinnert wird, bekommt er einen verdammten Anfall und wird erst am nächsten Morgen wieder wach! Und nicht zu vergessen Seokjin, Jungkook's Bruder, der jetzt mit all dem alleine leben muss. Er hat seine Eltern verloren und sein Bruder lag nach diesem Unfall drei Jahre lang im Koma und wird nie wieder ein normales Leben führen können. Jin ist gerade mal Ende zwanzig und muss sich jetzt alleine um seinen Bruder kümmern und auch noch zusätzlich irgendwie sein eigenes Leben auf die Reihe bekommen. Du hast nicht nur deine eigene Familie zerstört, sondern zusätzlich auch noch die Familie Jeon! Gott, Jin wünscht sich nichts mehr als Gerechtigkeit für das, was du ihm, seinem Bruder und ihren Eltern angetan hast! Also krieg dich endlich mal ein und stell dich der Polizei! Ich will endlich wieder stolz darüber sein, in diese Familie hineingeboren zu sein! Ich will endlich mal wieder stolz auf dich sein und dich endlich wieder als Vater bezeichnen können! Jungkook, Jin und ihre Eltern haben Gerechtigkeit verdient. Jungkook verdient das Alles nicht! Er ist so eine verdammt liebenswerte Person und trotz allem immer noch glücklich, fröhlich und freundlich. Im Gegensatz zu mir hat er sich von seiner Vergangenheit nicht unterkriegen lassen. Nein, sie hat ihn viel eher noch bestärkt. Er hat immer noch nicht aufgegeben und tut sein bestes, um endlich wieder sein normales Leben führen zu können, auch wenn das wohl nie wieder möglich sein wird. Also nimm endlich die Strafe an, damit die Person, die ich liebe, endlich Gerechtigkeit erfährt!"
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Hello everybody.🤗
Ich bin so unglaublich müde, das glaubt ihr nicht.
Meine Freundinnen (MayamichelleNadine_ und therealfrost01 ) und ich waren bis etwa 1:30 Uhr bei der Kirmes und dann waren MayamichelleNadine_ , die ja auch bei mir deswegen übernachtet hat, und ich heute noch beim Frühshoppen und sind deshalb schon um 8:30 Uhr aufgestanden, was viel zu früh für unsere Verhältnisse ist, vor allem, wenn man sich am Abend davor noch ein wenig betrunken hat. xD
War auf jeden Fall sehr schwer, therealfrost01 nachhause zu bringen, so voll wie sie war. Auch wenn sie selbst es nicht wirklich wahr haben wollte. xD
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