Kapitel 25: Familie Park (1.115)

Nach gut drei Stunden Zugfahrt sind wir an unserem Ziel, also der zweitgrößten Stadt Südkoreas, angekommen und mein bester Freund führt mich durch die Straßen. An einer der Bushaltestellen angekommen, warten wir noch auf den richtigen Bus, welcher auch schon fast darauf kommt. Wieder nehmen wir in einem Vierer Platz und fahren Richtung Strand.

Ja, die Familie Park wohnt nahe des Meeres.

Schon irgendwie unfair. Ich liebe den Strand, doch ich komme so gut wie nie dazu, ihn auch mal zu besuchen, da der Strand, der am nächsten an Seoul liegt, gut eine Stunde Autofahrt entfernt ist.

Jedenfalls kommen wir nach gut fünfzehn Minuten Busfahrt nun auch nahe des Hauses der Familie Park an.

Überglücklich stürmt mein bester Freund durch den Vorgarten und zieht mich dabei hinter sich her, ehe er auch schon an der Haustür Sturm klingelt.

„Hach, Jiminie. Du bist doch irgendwo ganz tief in dir noch ein Kind, oder?" frage ich neckend und lächle dabei. „Hey! Du bist nicht viel besser! Außerdem habe ich meine Familie jetzt schon ein Jahr lang nicht mehr persönlich gesehen, da bin ich natürlich aufgeregt. Also ehrlich." rechtfertigt er sich und zieht dabei einen Schmollmund, ehe sich die Haustür nun auch öffnet und uns ein glücklicher Jihyun empfängt.

Direkt schließt er seinen Bruder in seine Arme, ehe er uns beide am Handgelenk packt und in das Hausinnere zieht.

Im Wohnzimmer kommen uns auch sogleich Park Jihye, Jimin's Mutter, und Park Jongsuk, Jimin's Vater, entgegen. Auch sie ziehen ihren Sohn in eine feste Umarmung, ehe sie das Gleiche nun auch bei mir machen.

„Ihr beide seid ja groß geworden." lächelt Jihye und wuschelt uns beiden durch die Haare, woraufhin mein bester Freund und ich fast zeitgleich ein unzufriedenes Grummeln von uns geben und mehr oder weniger erfolgreich unsere Haare wieder richten.

„Na kommt und setzt euch." spricht dann Jongsuk, weshalb Jimin und ich auch sogleich Platz nehmen. „Dann erzählt mal. Was hat sich in dem vergangenen Jahr so bei euch getan?" fragt Jimin's Mutter direkt neugierig.

„Ich bin Klassenbester im Tanzunterricht." gibt der Silberhaarige direkt an, was seine Familie und mich nur dazu veranlagt lächelnd unsere Augen zu verdrehen. „Und irgendwas Neues, Hyung?" spricht dann Jihyun, was alle im Raum zum Lachen bringt.

„Okay, Okay. Also, ich habe eine Freundin."

Augenblicklich weiten sich die Augen der Familie Park und sofort ist Jihye Feuer und Flamme: „Uuh. Erzähl uns mehr, Jiminie." „Also ihr Name ist Park Roseanne, sie ist neunzehn Jahre alt und halb Koreanerin, halb Australierin. Ihr Vater kommt aus Korea und ihre Mutter aus Australien, wo sich ihre Eltern auch kennen und lieben gelernt haben. Kurz nachdem ich nach L.A. gezogen bin, ist sie nach Seoul gezogen. Ich habe sie durch Tae im Krankenhaus kennengelernt."

„Krankenhaus?!" fragen Jihye, Jihyun und Jongsuk fast wie aus einem Mund und sehen mich mit großen Augen an, weshalb ich nicht anders kann als zu lachen. „Ja. Ich Schussel wurde von einem Auto angefahren. Rosé hat mich besucht, als auch Jimin dann zu Besuch kam und so haben sie sich eben kennengelernt."

Plötzlich kassiere ich einen Schlag auf meinen Hinterkopf, weshalb ich mich überrascht zu meinem besten Freund drehe. „Hey, wofür war denn das jetzt?" frage ich ihn. „Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich dir noch keine Schelle für deine Unachtsamkeit gegeben habe, da du bis vor kurzem ja noch über deine Kopfschmerzen geklagt hast. Doch jetzt geht es dir ja wieder gut, also habe ich das nachgeholt."

Direkt muss ich lachen, was mir die Familie Park auch gleich tut.

„Es ist schön zu sehen, dass ihr beide noch genau so drauf seid, wie vor einem Jahr." sagt dann Jongsuk, was meinen besten Freund und mich erneut zum Lachen bringt. „Jihyun, kannst du Jimin und Tae bitte hoch zu ihrem Zimmer führen? Dein Vater und ich müssen noch den Tisch decken." „Klar, mach ich, Eomma."

Und so führt uns der Sechzehnjährige nach oben in das Gästezimmer, wo mein bester Freund und ich unsere Taschen auf das Bett werfen und sie auch sogleich anfangen auszupacken. Als das erledigt ist, lassen der Silberhaarige und ich uns kurz auf das weiche Bett fallen, ehe wir von unten die Stimme von Jimin's Mutter vernehmen, welche uns zum Abendessen ruft.

Zusammen gehen der Ältere und ich also wieder die Treppen nach unten, wo wir einen reich gedeckten Tisch vorfinden. „Erwartet ihr noch jemanden, Eomma?" fragt Jimin auch sogleich, als er genau so wie ich sieht, dass ein Gedeck mehr auf dem Tisch zu finden ist, als Personen hier im Haus sind. „Ja. Wir hatten total vergessen es euch zu erzählen, aber wir haben seit kurzem einen neuen Nachbar und wir haben ihn für heute zum Abendessen eingeladen, um ihn kennenzulernen. Auch wenn wir nun in einer Stadt wohnen, ist uns Höflichkeit und eine gute Nachbarschaft dennoch wichtig." „Ah, verstehe." entgegnet Jimin.

„Na dann wascht mal eure Hände, Kinder. Er wird gleich kommen und das Abendessen ist auch so gut wie fertig." fordert Jihye Jimin, Jihyun und mich auf, was wir auch sogleich machen. Jihyun wäscht sich im Erdgeschoss die Hände, während Jimin und ich uns nach oben in das Badezimmer begeben, zumal wir beide auch nochmal schnell mit Rosé und Jungkook schreiben müssen, um ihnen zu sagen, dass wir gesund, munter und gut in Busan angekommen sind und auch freundlich empfangen wurden.

Direkt muss ich lächeln, als ich mit ihm schreibe:

Tae:
Hey, mein Keks.
Ich bin gut angekommen.
Wie geht es dir?

Mein Keks❤️:
Soweit alles gut, aber ich
vermisse dich jetzt schon.😔

Tae:
Naww, du bist so niedlich.
Ich liebe dich.❤️

Mein Keks❤️:
Ich liebe dich auch, mein Winterbär.😘

Tae:
Schreiben wir später nochmal?
Jimin's Mutter ruft gerade wieder
wegen des Essens nach uns.

Mein Keks❤️:
Klar. Bis nachher, Tahyungie.😊

Tae:
Bis nachher, Kookie.😘

Und so begebe ich mich breit grinsend und mit Jimin im Schlepptau nach unten, wo uns nun vier Personen empfangen, wobei ich von der einen jedoch nur den Rücken sehen kann.

Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus, als mir klar wird, dass mir das irgendwie bekannt vorkommt.

„Ahh, da seid ihr ja. Jimin, Taehyung: Das ist Kim Jonghae. Unser neuer Nachbar." spricht dann Jongsuk und direkt bleibe nicht nur ich, sondern auch Jimin stehen.

Bei mir gefriert das Blut in meinen Adern, während ich den Rücken nun mit großen Augen ansehe.

Nach den Worten von Jimin's Vater dreht sich besagter Kim Jonghae um und sieht uns erst lächelnd an, ehe sein Lächeln direkt verblasst, als sein Blick an mir haften bleibt. Als mir nun klar wird, dass es sich hier tatsächlich um DEN Kim Jonghae handelt, scheine ich vergessen zu haben, wie man atmet.

Tatsächlich steht mein Vater hier in dem Haus der Familie meines besten Freundes.



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